Wed Jun 30 01:00:10 CEST 2010 | andyrx | Kommentare (95) | Stichworte: Anwälte, Fehlurteil, Gefängnis, Harry Wörtz, Justiz, Richter, unschuldig
unschuldig im Knast ist Horror
Hallo Motortalker
ich habe eben eine sehr bewegende aber auch nachdenklich machende Dokumentation zu dem Fall ''Harry Wörz '' im Fernsehen auf ARD gesehen...
Quelle des Zitats und ganzer Artikel--> http://www.welt.de/.../...dem-Freispruch-weinte-Harry-Woerz-leise.html
was muss das für ein Horror sein wenn man unschuldig zu 12 Jahren Haft verurteilt wird und nach 4 Jahren Haft vorerst freikommt um erst weitere 10 Jahre später zu seinem rechtmässigen Freispruch zu kommen.
Wie die Polizei in ihren Ermittlungen geschlampt hat und der Verdacht aufkommt es wird ein Kollege (der mittlerweile selbst in Verdacht steht) geschützt und alles hat sich gegen einen verschworen....
Ich bin erschüttert wie es gehen kann in die Mühlen der Justiz auch in unseren fortschrittlichen Deutschland zu geraten und hier untergehen kann ohne jede Hoffnung auf Gerechtigkeit....Harry Wörz hatte Glück und gute Freunde sowie fähige Anwälte die dieses Unrecht aufdeckten...wohl dem der gute Freunde hat sonst ist in einer solchen Situation wohl der Strick in der einsamen Zelle das einzigen was einem so noch einfällt
die schlampigen Ermittlungen und Verquickungen von Polizei und Kollegen der Geschädigten sind unglaublich....die zeitlichen Abläufe und Verzögerungen von mehreren Jahren bis der Mann seinen Freispruch bekommt sind einfach einer modernen Rechtsprechung unwürdig.
ich dachte immer so etwas gibt es nur in billigen amerikanischen Filmen....Justitia und deren Zuarbeiter scheinen hierzulande leider nicht viel besser zu sein
mfg Andy |
Wed Jun 30 01:14:34 CEST 2010 | CelicaSt185
Habe das eben auch im TV gesehen, nur, dass mir der Ausgang der Sendung verwehrt blieb, da ich mal austreten musste ....
ich habe mindestens 4 Freunde aus Kindheit und heute, die ebenfalls bei der Bullizei tätig sind ...
Auch wenn ich deren Freund bin, wie diese Typen meine Freunde sind, auf unsere Weise eben, muss ich sagen:
Die Deutsche Polizei ist voller Voll Idioten ...
Ich verweise auf den Datenschutz meine lieben MT Freunde !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich war schon sehr oft in der Situation auf die Hilfe der Polizei angewiesen zu sein, aber die Arbeit und die Belastung blieb immer an mir als Geschädigtem hängen...
Daher mein Urteil !!!!!!!!!!!!
Euch braucht keiner .... Wenn es darauf wirklich mal ankommt !!!
Wed Jun 30 01:49:38 CEST 2010 | Standspurpirat30156
Ein erschütternder Skandal das wohl ist, aber es überrascht mich in keinster Weise, dass es so etwas auch hierzulande gibt.
Eh ick den Schutzmann nochmal frage, verloof' ick mir lieber...
Gruß
Wed Jun 30 06:30:06 CEST 2010 | Spiralschlauch133630
Hallo
Man sollte die Polizei nicht generell als unfähig darstellen, auch die Polizei ist ein Spiegel unserer Gesellschaft. Dazu kommt viel Frustation in diesem Beruf und jahrelang eingefahrene Routine. Ansonsten ist es wie bei vielen Berufen, am Anfang sieht man was alles schiefläuft, kann aber als Anfänger nichts ändern. Bis man selbst mehr Verantwortung übernimmt hat man sich angepasst.
Hat man mit der Polizei zu tun sieht man natürlich immer alles ein bisschen anders. Ich musste mal ein Knöllchen bezahlen weil ich mein Auto in einem kleinen Nest nicht abgesperrt hatte, und obwohl ich 10 m entfernt in Sichtweite in einem Biergärtchen sass und den Schreiber ansprach. Fand ich völlig überzogen
Schönen Gruss BSCom
Wed Jun 30 06:57:15 CEST 2010 | Standspurpirat30156
Öhm, hier geht's aber weder um Unfähigkeit oder Routinen-"Leier", noch um Frustration, sondern - so wie es hier in den Internetmedien dargestellt ist - um ganz ne andere Größenordnung.
Gruß
Wed Jun 30 08:25:20 CEST 2010 | Arnimon
Ich hab die Sendung auch gesehen.
Zwar nicht komplett,aber doch so viel das klar war was in diesem
Fall abgegangen ist.
Mein erster Gedanke war; "mein Gott,hoffentlich widerfährt mir so etwas nicht".
Freitag muß ich nach Vechta zu einem Gerichtstermin,da werd ich ich an den
Fall Wörz sich noch ein paarmal denken.
Der Nachsatz am Schluß der Sendung macht auch ein bißchen fassungslos.
Die Gegenpartei geht in die Berufung,keine Ruhe für den ehemaligen Angeklagten.
Wed Jun 30 08:57:30 CEST 2010 | andyrx
ja dieser Schluss macht stutzig und nachdenklich.....erneute Revision
da spielen gekränkte Ehre und Ehrgeiz beim Staatsanwalt und den beteiligten Dienstellen von Polizei und Justiz eine große Rolle.....
mfg Andy
Wed Jun 30 09:15:42 CEST 2010 | Achsmanschette36680
BScom hat es geschrieben und so sehe ich es auch. In jeder Berufssparte gibt es schwarze Schafe, egal ob es nun Polizisten, Richter, Ärzte, Bänker, Pfarrer oder sonst ein anderer Beruf ist.
Wenn er wirklich unschuldig verurteilt worden ist, gehört es wohl zu dem Allerschlimmsten, was einem Menschen wiederfahren kann. Ich hatte vor einiger Zeit auch schon mal eine Reportage gesehen, wo Männer wegen Kindesmissbrauchs von ihren Expartnerinnen bezichtigt wurden, nur weil diese Rache wegen der verunglückten Beziehung nehmen wollten. Obwohl die Unschuld bewiesen wurde, mussten die Männer wegziehen, nachdem sie vorher noch ihre Arbeitsstelle und ihre Freunde verloren hatten. Alleine die Vorstellung von solch einer Situation lässt es mir eiskalt den Rücken runterlaufen.
Man stelle sich nun vor, weil so mancher auch hierzulande nach der Todesstrafe ruft, man würde noch unschuldig zum Tode verurteilt.
Wed Jun 30 09:16:27 CEST 2010 | Kamilli
Polizisten, die einem (allein bei Verkehrskontrollen) vernünftig gegenübertreten sind heutzutage Mangelware. Zunehmend hab ich den Eindruck, dass die Uniform zur Kompensation von Minderwertigkeitskomplexen und erfahrener persönlicher Demütigung dient.
Diese Erfahrung habe ich in den letzten 10 Jahren in fast allen Fällen meines "Kontaktes" mit der Ordnungsmacht gemacht.
Ob da bei einer Routinekontrolle einfach mal ungefragt Kartons (da waren nur Flyer drinnen) aufgefetzt werden, man angeraunzt wird was man um 2 Uhr morgens auf der Straße zu suchen hätte, man (obwohl sich im Nachhinein durch eine Untersucheung des VUD herausstellte, dass ich unschuldig sei) bei einem Unfall mit einem Fahrradfahrer von vornherein als der Beschuldigte "behandelt" wird (das Prinzip der Unschuldsvermutung scheint gar nicht mehr zu existieren) oder eben ein (von mir abgewandtes) Verkehrsschild übersieht und wie im Wilden Westen von einem Polizeiauto überholt wird, um sich dann gleich einem Schwerhörigen anbrüllen lassen zu müssen, dass man wohl blind sei und gefälligst hier nicht langzufahren habe.
Die Krönung zum Schluss: Letztens auf einer vierspurigen Straße mitten in Hannovers Nordstadt, ein Polizeiaufgebot steht am Straßenrand und führt offensichtlich Personenkontrollen von Gästen einer Kneipe durch. Heller Tag. Ich komme als erstes Fahrzeug in einem Pulk von Autos angerollt (auch nicht zu schnell, war ja in der Stadt). Da tritt eine Polizistin zwischen den Polizeiautos hervor, gebietet mir per Handzeichen anzuhalten und geht vor uns eine Zigarette rauchend über die Straße.
Ich sag nur noch: Nix. Wenn diese Leute mich vor etwas schützen sollen, dann am besten vor sich selbst.
Noch nicht einmal hab ich es erlebt, dass die Polizei zeitnah (weniger als eine Stunde) an den Ort kam, zu dem man sie gerufen hat.
Dass dagegen Leute aus dem Innenministerium in einem deutschen Bundesland (von anderen Bundesländern weiß ich es nicht und mag auch keine Spekulationen dazu äußern) per interner Anweisung von der Strafverfolgung bei Verkehrsdelikten ausgenommen werden, verbessert das Bild des Trachtenvereins und seiner Dienstherren nach außen nicht.
Wenn schon die Basis stinkt, verwundern solche Fälle wie der oben geschilderte überhaupt nicht mehr.
Armes Deutschland.
Wed Jun 30 09:24:41 CEST 2010 | Achsmanschette36680
Lieber Kamilli, dagegen spricht meine Erfahrung mit der Polizei. Ich habe bisher nur freundliche und hilfsbereite Polizisten im Straßenverkehr kennen gelernt. In anderen Bereichen hatte ich Gott sei Dank noch keine Berührungspunkte.
Meine Überzeugung ist, ohne Dir jetzt zu nahe treten zu wollen (vielleicht bist Du ja ein Pechvogel), es schallt so aus dem Wald heraus wie es auch hineingerufen wird.
Wed Jun 30 09:29:51 CEST 2010 | Spurverbreiterung28379
Hallo Zusammen,
hier http://www.spiegel.de/thema/fall_harry_woerz/ auch zum nachlesen.
Unglaublich das Ganze
Wed Jun 30 09:34:44 CEST 2010 | Standspurpirat30156
Ja,, sehr seltsam, u.a. der "offene" Schluß des Youtube-Videos bzw. des Artikels (die Wahrheit ist also wohl noch nicht raus), wobei bei mir lauter Bild- und Tonstörungen an wesentlichen Stellen beim Abspielen des Videos auftraten.... Und es ist doch alleine schon ganz allgemein ein Skandal, dass Aussagen eines Polizisten o.ä. offenbar vor Gericht im allgemeinen oft extrem viel mehr Gewicht haben, als die jeden anderen Bürgers...ist doch überhaupt nicht (auch doch verfassungsrechtlich - Gleichheitsgrundsatz - nicht) einzusehen und untragbar, denn es "menschelt" doch überall gleichermaßen - aber, was es noch schlimmer macht, nur für die Opfer solcher Justizirrtümer und Kunstfehler ist sowas ja immer eine massive Katastrophe, wohingegen die Beamten meines Wissens beim Zugeben von gravierenden Irrtümern ja maximal mal einen Beförderungsstopp oder sowas zu befürchten hätten...aber diese Geschichte hier scheint ja wie gesagt offenbar vielleicht ne ganz andere Größenordnung zu sein.
Gruß
Wed Jun 30 09:35:39 CEST 2010 | Kamilli
Lieber winni2601,
da kann ich Dir leider nur sehr bedingt beipflichten... Wenn ich den Damen und Herren bei einer Kontrolle ganz normal und offen (schließlich habe ich nichts zu verbergen) gegenübertrete, dann ist das in den allermeisten Fällen bislang leider nicht so zurückgekommen. Spätestens seit der Geschichte mit dem Unfall und der Zigarette rauchenden Polizistin hab ich den Glauben an diesen alten (und eigentlich auch zutreffenden) Spruch verloren.
Speziell zum Unfall: Ein Fahrradfahrer, der aus einer Fußgängerzone (die direkt an die Parkplatzeinfahrt=Unfallort in den ich bei für mich grüner Ampel eingfahren bin) kommt KANN nicht so spektakulär über den Lenker absteigen wie mein Unfallgegner das tat. Auch wenn das Fahren eines Fahrrades in der Fußgängerzone hier erlaubt war, er hätte Schrittgeschwindigkeit fahren müssen.
So muss man noch nichteinmal Zeuge des Unfalls gewesen sein, um zumindes keine Alleinschuld beim indirekt (Ich sah noch etwas von der Seite kommen und fuhr in dem Moment noch etwas dichter an das vor mir in den Parkplatz rollende Auto, um einen Zusammenstoß zu vermeiden) beteiligten Autofahrer zu vermuten.
Letztlich wurde meine Unschuld im Abschlussbericht des Verkehrsunfalldienstes zum Glück bestätigt.
Die Art und Weise wie ich von dem den Unfallbericht aufnehmenden Polizisten vor Ort jedoch abgekanzelt wurde, spottet jeder Beschreibung.
Sicher gibt es auch (leider mir bislang sehr selten begegnete) Polizisten, die einem eben genauso wie man ihnen gegenübertritt auch begegnen. Allerdings ist das (leider aus meiner eigenen Erfahrung) die Ausnahme. Und Polizisten zu provozieren halte ich für so unnötig wie dumm. -Man zöge sowieso den Kürzeren.
Gruß
Wed Jun 30 09:49:59 CEST 2010 | Faltenbalg47516
Der Freispruch ist aber noch nicht rechtskräftig!
Die Staatsanwaltschaaft & Nebenklagen haben im Januar 2010 Revision beantragt.
Der Horror geht weiter ...
Wed Jun 30 10:37:36 CEST 2010 | Eagle3386
Ich musste 20 Monate für rund 1.800 Öcken Schaden durch die Justiz laufen, weil ein Polizei-Obermeister (wenige Tage später befördert) der Meinung war, ich hätte Schuld an einem Unfall - obwohl ein gutes Dutzend an Urteilen aus der Vergangenheit belegten, dass zu meinen Gunsten entschieden werden muss..
Und dann damals sein arroganter Satz "Das interessiert doch keine Sau!", als ich um Fotos auch vom zweiten "Grünstreifen-Ausflug" (bin zwei Mal auf den Seitenstreifen gekommen, weil mich einer beim Überholen rammte) bat..
Aber zum Glück hat mir bisher das Leben bewiesen, dass jeder irgendwann selbst die Strafen für sein Tun kassiert und ich gönne es ihm herzlich..
Wed Jun 30 11:10:25 CEST 2010 | Antriebswelle132763
Richter und Richterinnen sind in Ihrer Entscheidungsfindung und der zu erhebenden Beweiswürdigung frei!
Unter Rechtsbeugung versteht man im deutschen Recht die bewusst falsche Anwendung des Rechts durch Richter, Amtsträger oder Schiedsrichter bei Leitung oder Entscheidung einer Rechtssache zugunsten oder zum Nachteil einer Partei.
Die Strafbarkeit der Rechtsbeugung ist in Deutschland in § 339 StGB geregelt. Rechtsbeugung ist ein Verbrechen, das mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem und höchstens fünf Jahren bedroht ist. Da die Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr zwingend den Amtsverlust zur Folge hat, führt eine Verurteilung wegen Rechtsbeugung regelmäßig dazu, dass der wegen Rechtsbeugung verurteilte Richter oder Staatsanwalt kraft Gesetzes sein Amt verliert, wenn nicht ausnahmsweise eine Strafrahmenverschiebung angewendet werden kann (so bei Rechtsbeugung durch Unterlassen gemäß § 13, § 49 StGB). Wie stets bei Verbrechen ist auch der Versuch strafbar (§ 22 StGB). Geschütztes Rechtsgut ist die innerstaatliche Rechtspflege, die Rechtsgüter der rechtsunterworfenen Bürger sind nur mittelbar geschützt [1].
Definition des Bundesgerichtshofs
Nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs stellt nicht jede unrichtige Rechtsanwendung eine Beugung des Rechts im Sinne von § 339 StGB dar. Nur der Rechtsbruch als elementarer Verstoß gegen die Rechtspflege solle unter Strafe gestellt sein. Rechtsbeugung begehe ein Amtsträger, der sich bewusst und schwerwiegend von Recht und Gesetz entfernt. Die bloße Unvertretbarkeit einer Entscheidung begründe eine Rechtsbeugung hingegen noch nicht.[2]
Diese einschränkende Auslegung des Tatbestandes begründet der BGH vor allem mit der Notwendigkeit, die richterliche Unabhängigkeit zu schützen, mit dem Argument, es müsse verhindert werden, dass über den Umweg eines Strafverfahrens wegen Rechtsbeugung ein rechtskräftig entschiedener Fall erneut von der Justiz geprüft wird, und schließlich mit der hohen Strafdrohung, die einen besonders hohen Unwertgehalt der Tat voraussetze.
Quelle Wikipedia
AMEN (so sei es...) :-(
Wed Jun 30 11:55:46 CEST 2010 | CelicaSt185
mit anderen Worten, wenn ein Staatsanwalt oder Staatsdiener Dreck am Stecken hat, dann kann er, sofern er genügend Hebel ansetzen kann über Glück und Verderb von Unschuldigen entscheiden um seine eigene Haut und die seiner korrupten Bande mit, schützen ...
Was ist das für ein Dreckshaufen ...
Da wünscht man sich das Mittelalter her, wo noch anders gerichtet wurde ...
Brutal, aber fairer als heute
Wed Jun 30 12:06:51 CEST 2010 | Eagle3386
Bitte lieber vor oder nach'm Mittelalter - was die Dreckskirche verbrochen hat, wiegt mindestens genauso schlimm wie das..
Wed Jun 30 12:13:33 CEST 2010 | jennss
Ich glaube, in Amerika kommt sowas auch mal vor, vielleicht auch mal bei Todesstrafe. Wer dann Pech hat, ist hingerichtet worden bevor er freigesprochen wird...
j.
Wed Jun 30 12:24:45 CEST 2010 | Grobi_
Ich bin seit einiger Zeit als Schöffe beim Gericht tätig.
Bei einer meiner ersten Verhandlungen sagte mir der vorsitzdende Richter wörtlich: "Hier geht keiner ohne eine Verurteilung raus !"
Setzt euch doch spaßeshalber doch mal einen Tag in ein Gericht (ist ja meistens öffentlich). Was da abgeht...
Wed Jun 30 12:36:09 CEST 2010 | V70_D5
Nur in diesem Fall bewies doch der Richter unglaubliche Courage und Urteilsfäehigkeit.
Wed Jun 30 12:42:38 CEST 2010 | Antriebswelle132763
Ich kann den seelischen Schmerz und die persönliche Demütigung des Betroffenen gut nachvollziehen.
Aus der täglichen Praxis mit Inhaftierten sowie als Beteiligter in Strafverfahren kann ich den Betroffenen
nur dringend raten sich um einen "Selbstschutz" z.B. Psychologische Hilfe zu kümmern.
Die Juristische Lösung (über ein Urteil,egal wie) einerseits contra den gesellschaftlich moralischen Weertvorstellungen der ach so "sauberen" Führung andererseits steht in keinem vernünftigen Mass der
Strafmasszumessung.
Die jämmerlichen Almosen für die Opfer über die Opferentschädigung ist doch Zeichen genug wie mit
UNSCHULDIG Verurteilten seitens dieser Gesellschaft umgegenagen wird.
AMEN :-( !NICHT KLAGEN, KÄMPFT!
Wed Jun 30 13:02:04 CEST 2010 | Nebiru666
Da gab es mal ne Punkband names SLIME die da sangen
``Ich glaube eher an die Unschuld einer Hure,als an die Gerechtigkeit der deutschen Justiz``
...und ich muss SLIME immer wieder recht geben!!!!!
Wed Jun 30 15:18:24 CEST 2010 | Rumpelgnom
Da gab es doch schon mal einen Justizskandal in den 90er- Jahren. Die Wormser Prozesse, wo unter der Anschuldigung des Kindesmissbrauchs mehrere Familien zerstört wurden.
Wed Jun 30 16:31:43 CEST 2010 | Sartene
....einfach unglaublich. Aus der "Froschperspektive" heraus ein globales Urteil zu fällen, mit dem "Wissen" aus dem TV.......
Armes Deutschland, wenn das ausreichend sein soll, zusammen mit seinen persönlichen, subjektiven, "Erfahrungen" ein Urteil zu fällen..... einfach unglaublich, wie einfach struktuiert hier ein Urteil über eine oder mehrere Berufsgruppen zustande kommt....
Sind wir denn zu einem Land mutiert, das Vormittags schon vor der völlig verblödenden Glotze sitzt und sich hier zu einem Urteil hochschwingt......
Bin echt entsetzt.
Wed Jun 30 16:41:43 CEST 2010 | carcraxx
Ich werde zu der Arbeit der Behörden und Richter kein Kommentar geben, ich kenne die FAKTEN des Falles und die Ermittlungsergebnisse nicht so genau, als dass eine gerechtfertigte Beurteilung möglich wäre - was einem ein Fernsehsender auf der Suche nach Zuschauern und Einschaltquoten verkaufen will ist an sich sowieso fraglich.
Letztlich würde ich da nicht zu viel zu sagen und die Informationen aus dem Internet und dem Fernsehen erlauben kein begründetes Urteil. Man bekommt eine teils sehr subjektive Sicht der Dinge vorgesetzt und soll die dann schlucken. Ich würde mich mit Wertungen nicht zu weit aus dem Fenster hängen.
Wed Jun 30 16:52:59 CEST 2010 | wirthensohn
@Sartene: ja, genau zu solch einem Land sind wir schon längst mutiert.
Zu einem Land, in dem das auflagenstärkste Schmierblatt mit den vier großen Buchstaben nebst Mannheimer Staatsanwaltschaft Herrn Kachelmann prompt unter Ignorierung der grundgesetzlich gewährten Unschuldsvermutung und schon vor jeglichen Untersuchungen öffentlich zum Täter gemacht und ohne Legitimation gerichtet hat.
Ein Land, in dem besagtes Schmierblatt einen Verdächtigen öffentlich zum Täter ernennt, trotz immer neuen auftauchenden Zweifeln an der Schuld daran festhält und seinen Ruf nachhaltig schädigt - selbst auf die Gefahr hin, dass später die Unschuld das Verdächtigten festgestellt wird. Und (fast) jeder Leser besagten Papierwerks speichert diesen Mist nicht-hinterfragt im Langzeitgedächtnis ab.
Bild Dir Deine Meinung.
Gruß,
Christian
Wed Jun 30 16:56:10 CEST 2010 | Sartene
Junge, Junge, das wird ja immer besser.....schlimmer........
Wed Jun 30 17:09:08 CEST 2010 | andyrx
nun abgeleitet von diesem Fall breche ich nicht den Stab über die Polizisten generell....denn viele oder die meisten verhalten sich korrekt und machen ihren Job mit Herz und Verstand....
was aber in diesem Fall konkret abgegangen ist,hat schon fast kriminelle Züge und ist auch ausreichend dokumentiert dargestellt worden....der Film dauerte immerhin 90 Minuten und war eine seriöse Dokumentatio und hat weder RTL II noch Bild Niveau gehabt sondern war sauber recherchiert.
Der Mann hätte niemals verurteilt werden dürfen.....niemals bei dieser Beweislage und den unterdrückten Indizien.
ich bin keiner der leichtfertig jeden Mist glaubt.....aber hier erkennt ein Blinder mit dem Krückstock was falsch gelaufen ist und wie die Faktenlage auf den zweiten Blick aussieht.
dem Mann ist großes Unrecht wiederfahren und das kann im Prinzip jedem passieren.....das ist der Punkt auf den ich hinaus will.
mfg Andy
Wed Jun 30 17:18:34 CEST 2010 | ghm
Ich stimme zu, daß es immer problematisch ist von Einzelfällen und eigenen Erfahrungen auf die Allgemeinheit zu schließen.
Dennoch.... auch meine (zugegeben und glücklicherweise nicht allzu häufigen) Erfahrungen mit der Polizei reichen von Gelangweiltheit und Desinteresse bis Generalverdacht und aggresiver Grundhaltung.
Spricht man die Beamten im Extremfall darauf an kommen platte Floskeln wie "Ich mache hier nur meinen Job..."
Klar, auch Polizisten sind Menschen (und schlecht bezahlte noch dazu) und haben einen guten Teil ihrer Arbeitszeit mit grenzwertigen Zeitgenossen zu tun. Und trotzdem - jemand der mit dem Monopol der Staatsgewalt ausgestattet ist, muß sich einfach mit anderen Maßstäben messen lassen und ich als unbescholtener Bürger akzeptiere nicht, die Launen und den Frust eines unzufriedenen Staatsbeamten erdulden zu müssen.
ghm
Wed Jun 30 17:20:27 CEST 2010 | andyrx
da geb ich Dir recht ghm
mfg Andy
Wed Jun 30 17:58:21 CEST 2010 | Eagle3386
@ ghm: Word!
Genau so und nicht anders! Ich rackere, um mein Leben bestreiten zu können - er bzw. sie wird dafür bezahlt, es gegen Gesetzesverstöße bzw, -verstoßende zu schützen. Da ist kein Platz für Launen und wenn er/sie das nicht kann, soll er aus dem Dienst ausscheiden, fertig.
@ Sartene: ich sitze zurzeit etwa 120 Minuten pro Tag vor der Glotze - nennt sich Fußball.
Ansonsten schau ich kein Fernsehen und meine Monitore als "Glotze" zu bezeichnen, passt irgendwie nicht..
Und ich darf auch mal an die Eskapaden von Polizisten erinnern, die auf 'ner Anti-VdS-Demo _unbewaffnete_ und sich _nicht_ wehrende Demonstranten verprügelten.. Da waren die Kollegen ganz schnell und fleißig mit dem vertuschen und herunterspielen.
Hätte es nicht gegenteilige Beweisvideos gegeben, wären die Bastarde von Staatsdienern nicht mal einem Disziplinarverfahren unterzogen worden - die Truppe hält ja immer schön zusammen, egal, ob Unrecht oder nicht!
Sowas brennt sich in die Köpfe der Massen - und dann braucht keiner von denen jammern, dass die Bevölkerung keinen Respekt vor dem Pack mehr hat.. Wer Wehrlose verprügelt, gehört aus dem Dienst geschmissen, Pension gestrichen und fertig!
Wed Jun 30 18:04:02 CEST 2010 | Sp3kul4tiuS
das nennt sich dann kameradensau egal was der andere gemacht hat
ist nicht nur in Filmen so
Wed Jun 30 18:06:09 CEST 2010 | Kurvenräuber14161
Richter, Staatsanwalt, Polizisten im Dienst, machten sich gemeinschaftlicher Freiheitsberaubung im Dienst schuldig...
Leider wird man wohl nur den Polizisten einen ordentlichen Strick drehen können...
Wed Jun 30 18:16:17 CEST 2010 | Kurvenräuber427
Wie einfach es passieren kann, dass ein Mensch einfach auf der Strasse aufgegriffen wird und schlicht und ergreifend hinter Gittern verschwindet sieht amn wohl am `Fall´ Kachelmann.
Mir wird da Angst und Bange in unserem Rechtsstaat.
Wed Jun 30 18:21:56 CEST 2010 | Eagle3386
Das ist kein Rechtsstaat, das ist alles Andere, aber kein Rechtsstaat!
Ich mochte Köhler, aber dass er das VdS-Gesetz durchgewunken und eine Frau wie Zensursula noch in _irgendeinem_ Amt sein darf, sind beides Staatsverbrechen par excellence!
Als die Griechen noch bedeutsam waren und die Demokratie erfanden, hatten sie weder selbst so 'ne vetternwirtschaftliche egozentrische Machtgier im Kopf noch so ein korruptes System - Deutschland ist so demokratisch wie unverschuldet.
Wed Jun 30 18:25:52 CEST 2010 | Spannungsprüfer135832
Den Fall hatte ich mal vor einen Weile im Fernsehen gesehen:
http://www.youtube.com/watch?v=30uOSvi0HZo
Gruß
xc90er
Wed Jun 30 18:40:59 CEST 2010 | carcraxx
Alles extrem subjektiv was man hier liest und 90 Prozent sind zu einer wirklichen Diskussion auf ordentlichem Niveau nicht zu gebrauchen - verkauft eure Erklärungen an die Bild, da findet ihr einen dankbaren Abnehmer. Ein bisschen mehr realistische Weltsicht hätte ich den Leuten hier schon zugetraut, aber anscheinend spielen hier zu viele während der Arbeit und zu Hause backe-backe-Kuchen.
Wed Jun 30 18:47:40 CEST 2010 | Kurvenräuber14161
Gerechtigkeit wird geübt und geübt aber nicht ausgeübt...
Solange Richter üben, leiden sie unter richterlicher Unabhängigkeit, im Gegensatz zu Ärtzten, kann man sie nicht für ihre Kunstfehler in Regress nehmen, ihre Opfer werden mit Tagessätzen abgespeist, statt ihren nach erteilten Fehlurteilen das an Entschädigung zu kommen zu lassen, was ihnen der Staat neben der Freiheit genommen hat.
Sozialer Abstieg, neben totalem Verlust der Existenz sind nur Kleinigkeiten, bis man wieder auf eigenen Beinen in Freiheit leben kann kommen noch ganz andere Steine in den Weg..
Vorbestraft? Nein, aber gesessen, warum? Alle bisherigen Zeugnisse sind fürn Ar.......
Jeder, wie auch Kachelmann, der zur Zeit unschuldig im Knast sitzt, denn jeder gilt als unschuldig, bis seine Schuld bewiesen ist, wird mit Makel an seinem Namen in die Freiheit zurückkehren...
Wed Jun 30 19:19:42 CEST 2010 | quali
Ich bin gespannt, bis wann der Fall Wörz endlich ausgestanden ist und wieviel Entschädigung er für die Haft erhält.
Sicherlich nur einen lächerlichen Betrag für ein zerstörtes Leben.
Vielleicht sollten seine Anwälte ein Spendenkonto für Harry Wörz einrichten. Wenn z.B. jeder Motor-Talker, der Harry Wörz helfen u. moralisch unterstützen will, ihm 10 Euro überweisen würde, so käme sicherlich ein schöner Betrag zusammen.
Ich wäre auf jeden Fall dabei.
Hat jemand die Namen seiner Anwälte?
Deine Antwort auf "der Fall Harry Wörz--> ein Justizskandal wie kein anderer in Deutschland"