Sat Feb 28 18:55:01 CET 2009 | car_checka | Kommentare (10) | Stichworte: Technik
N'Abend liebe Blogleser, aus dem aktuellen Anlass heraus folgt ein kurzer Bericht zu dem Flottenverbrauch der BMW Group.
Laut dem Kraftfahrtbundesamt ist die BMW Group (BMW und Mini) die mit Abstand effizienteste Premiummarke in Deutschland! Diese Erkenntnis bezieht sich auf die Neuzulassungen im Geschäftsjahr 2008. Alle Fahrzeuge zusammen gerechnet wiesen nur einen CO2-Ausstoß von 158 Gramm pro Kilometer auf, was einem Kraftstoffverbrauch von nur 5,9 Litern auf 100 Kilometern entspricht. Diese Werte liegen zu dem unter dem Durchschnitt aller im Jahr 2008 zugelassenen Fahrzeuge, welche insgesamt 165 Gramm CO2 emmitierten. Allein durch die EfficientDynamics-Maßnahmen konnte BMW seinen Flottenverbrauch, in den letzten zwei Jahren, um 16% senken. Auf der markenebene betrachtet unterbietet der Hersteller BMW mit einem CO2-Ausstoß von 160 Gramm direkte Mitbewerber im Premiunsegment um 16 Gramm CO2. Sekundären Mitbewerber gegenüber ist BMW bereits 28 Gramm CO2 pro Kilometer voraus. Das Ergebnis der BMW Group wird auch im großen Maße durch die Marke Mini positiv beeinflusst. Der Hersteller Mini konnte im gleichen Zeitraum, zwischen dem Jahr 2006 bis 2008, ebenfalls seine CO2-Emissionen um satte 20% reduzieren, was einem Wert von 139 Gramm CO2 pro Kilometer entspricht. Auch in anderen Länder, wie Großbritanien zum Beipspiel, konnte BMW seinen Flottenverbrauch gar auf 158 Gramm CO2 pro Kilometer senken. In den letzten 13 Jahren konnte die BMW Group, auf der EU-Ebene betrachtet, seine Kraftstoffverbräuche um mehr als 25% reduzieren. Auch zukünftig will BMW durch EfficientDynamics die Normen der Europäischen Union erfüllen, um Strafzahlngen aus dem Weg zu gehen.
Mit freundlichen Grüßen, car_checka. |
Sat Feb 28 19:34:55 CET 2009 | Reifenfüller31120
Schön, dann hat BMW wenigstens keinen Grund bzw. Vorwand noch mehr und höhere Preiserhöhungen zu machen.
Sat Feb 28 23:57:42 CET 2009 | DoNuT_1985
Ja, die Normwerte sehen bei BMW recht gut aus, dem Messzyklus und Start-Stopp-Automatik sei dank - sind ja haufenweise Leerlaufphasen drin...
Absolut gesehen ist das natürlich top, aber in Vergleichstests liegen die optimistischen Verbrauchsangaben dann doch recht weit unter der Realität. In der Hinsicht würd ich mir einen etwas praxisgerechteren Ablauf zur Verbrauchsermittlung wünschen - natürlich ist der ECE-Zyklus eine Vergleichsgröße, aber warum muss denn mit einem Wert geworben werden, den man in der Praxis nur bei Schleichfahrt erreicht?
Ich nehm da immer gern meinen 318i als Vergleich - bevor sie die Maßnahmen eingeführt habe, war der Motor (so wie ich ihn fahre) mit 7,3 l im Mix angegeben, was sich bei vernünftiger Fahrweise durchaus erreichen ließe - mit Efficient Dynamics verbraucht die "optimierte" Maschine laut ECE 5,9 Liter... mal sehen, ob da jemand rankommt, ohne zum Verkehrshindernis zu werden...
Sun Mar 01 10:57:32 CET 2009 | Druckluftschrauber768
Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälschst hast.
Die Angabe zu Flottenverbräuchen ist ja schon und gut, aber der Vergleich zu einer Konkurrenfirma aus Stuttgart ist wohl etwas schwierig zu ziehen. Soweit mir bekannt (man möge mich korrigieren, wenn sich das in jüngster Zeit geändert hat) ist bei MB die E-Klasse das meistverkaufte Modell. Ebenso verkaufen diese mehr S-Klassen. Bei BMW werden hauptsächlich 3er verkauft.
Insofern ist es logisch, dass man bei vielen kleinen Autos weniger verbraucht als bei vielen großen Autos.
Davon ab ist Papier bekanntermaßen sehr geduldig. Die dort angegebenen Werte wollen erst einmal erreicht werden. Mitte der 90er wars für mich kein Problem bei normaler bis zügiger Fahrweise unter den angegebenen Verbrauchswerten zu bleiben. Heute eigentlich unmöglich!
Sun Mar 01 22:32:02 CET 2009 | BMW-Fan91
Da sehe ich auch das Hauptproblem des realitätsfremden EU-Zyklus.
Den Kunden wird etwas vorgegaukelt (das bezieht sich auf alle Marken), das im Alltag mit normaler, nicht behindernden Fahrweise nicht oder kaum zu erreichen ist.
Darunter leidet letztendlich die Glaubwürdigkeit der Hersteller genauso wie die der Politik, die auf diesen Normen Gesetzte und Beschlüsse aufbaut, und das Vertrauen des einzelnen Kunden.
lg
Fri Mar 20 18:36:46 CET 2009 | suedwikinger
Hallo zusammen,
ich habe einmal die Flotten-CO2-Emissionen einiger Marken nach ECE mit den "Flotten-CO2-Emissionen" aus Spritmonitor verglichen. Da ich leider keine vernünftige Tabelle hier hochgeladen bekomme, hier die Erklärung für die Zahlen in der jeweiligen Zeile:
Flotten-CO2-Emission nach ECE 2008 (g/km)
Flotten-CO2-Emission nach ECE - Veränderung 2008 zu 2006 (%)
Flotten-CO2-Emission nach Spritmonitor (Zul. ´08) (g/km)
Fahrzeuge im Spritmonior (Zul. ´08)
Flotten-CO2-Emission Spritmonitor vs. ECE 2008 (%)
Flotten-CO2-Emission nach Spritmonitor (Zul. ´06) (g/km)
Fahrzeuge im Spritmonior (Zul. ´06)
Flotten-CO2-Emission Spritmonitor 2008 vs. 2006 (%)
Audi 176,1 -7,17 215,1 366 22,1 209 396 2,9
BMW 160,2 -15,64 195,3 475 21,9 206 418 -5,2
Fiat 142,3 -3,39 167,2 246 17,5 167,4 184 -0,1
Ford 157,8 0,57 197,1 465 24,9 188,4 644 4,6
Mercedes-Benz 188,7 -1,77 222,3 237 17,8 204,7 326 8,6
Peugeot 149,3 -3,43 167,8 194 12,4 164,1 216 2,3
Toyota 152,7 -3,23 149,1 401 -2,4 153 539 -2,5
Volvo 186,6 -4,36 196,5 91 5,3 208 82 -5,5
VW 165,8 -3,77 186,6 1079 12,5 188,5 1184 -1,0
Ganz klar, die Daten aus Spritmonitor sind keine statistische Stichprobe, aber ich denke, sie bilden die Realität relativ gut ab. Natürlich ist die unterschiedliche Anzahl der Fahrzeuge bei den einzelnen Marken ein statistisches Problem. Aber ich denke, man kann sich darauf einigen, dass der Fehler bei allen Marken in etwa gleich ist. So lassen sich aus diesen Daten interessante Schlüsse ziehen:
Bei Audi, BMW, Fiat, Ford und Mercedes-Benz liegen die CO2-Emissionen im Alltag um ca. 20 % über den ECE-Angaben.
Bei Toyota liegen die CO2-Emissionen im Alltag um ca. 2 % unter den ECE-Angaben.
Von 2006 bis 2008 haben sich die CO2-Emissionen von Audi, Ford, Mercedes-Benz und Peugeot im Alltag um bis zu 8,6 % erhöht.
Nur BMW, Toyota, Volvo und VW haben die CO2-Emissionen im Alltag um max. 5,5 % reduziert.
Es gibt also noch einiges zu tun - bei den Herstellern in der Entwicklung, bei uns FahrerInnen am Verhalten...
Grüße, südwikinger
Sat Apr 11 13:25:50 CEST 2009 | 25plus
Hatte ich in einem anderen Forum schon geschrieben:
Immer öfter sieht man tolle Schaubilder, die die Verbrauchsreduzierung der letzten Jahrzehnte darstellen. Von 20 % Reduzierung und mehr ist dabei die Rede, oft wird dabei sogar nur von einem Jahrzehnt gesprochen. Bei den Herstellerangaben kann das auch durchaus zutreffen.
Wie es in Wirklichkeit aussieht, zeigen die Hersteller aber nirgends. Man muss den Autos zwar zugute halten, dass sie 30 % schwerer wurden, die Motorleistungen immer weiter steigen, viel mehr Komfortausstattung verbaut wird und damit natürlich auch die Sicherheit stetig verbessert wurde, aber die großartige Verbrauchsreduzierung der letzten Jahre ist, sieht man auf die realen Werte, eine glatte Lüge.
Zum Vergleich wurden die Werte von Spritmonitor herangezogen, alle PKWs mit den jeweiligen Baujahren und Leistungen gehen in die Diagramme ein. Bis 1990 sind teilweise sehr wenige Daten vorhanden, besonders bei den starken Dieselmotoren. Auch sind falsche Einträge in die Diagramme miteingeflossen, dürften aber bei der großen Anzahl der eingetragenen Fahrzeuge nur sehr kleine Abweichungen ergeben.
Was kann man aus den beiden Diagrammen sehen ?
Zunächst das Verbrauchsdiagramm:
Diesel wurden bis zum Jahr 2001 stetig sparsamer. Bei den Modellen unter 50 kW war 2001 der Tiefpunkt erreicht, was sicherlich auf Lupo und A2 3L sowie den Smart zurückzuführen ist. Erstere wurden 2005 eingestellt, letzterer hat beim Verbrauch mit dem neuen Modell deutlich zugelegt.
In der mittleren Leistungsklasse war der Tiefpunkt schon 2000 erreicht, immer aufwändigere Abgasreinigung und nicht zuletzt der Partikelfilter dürften den weiteren Abwärtstrend gebremst haben.
Bei starken Dieselmotoren sieht man in den letzten Jahren sogar einen deutlichen Aufwärtstrend, was auch an der Zunahme der SUVs liegen dürfte.
Bis in die Mitte der 90er Jahre orientierte sich der Durchschnittsverbrauch der Dieselmotoren noch an den schwachen Modellen mit weniger als 50 kW, über 10 Jahre hielt sich der Verbrauch an der mittleren Leistungsklasse um sich ab dem Jahr 2000 immer weiter den starken Dieselmotoren zu nähern. Autos mit starken Dieselmotoren über 100 kW sind demnach heute die am stärksten verbreitete Gruppe und der Verbrauch stieg insgesamt in den letzten 8 Jahren um etwa 10 % an.
Deutlich besser sieht es dagegen bei den Benzinmotoren aus. Die größte Verbrauchsreduzierung endete Mitte der 90er Jahre, jedoch hält der Abwärtstrend an. Besonders seit dem Jahr 2005 nimmt der Verbrauch nochmal etwas stärker ab. Die größte Verbrauchsreduzierung seit dem Jahr 2000 gab es in der mittleren Leistungsklasse. Der Prius und das Leistungswachstum der Klein(st)wagen dürften daran einen bedeutenden Anteil haben. Obwohl auch hier der Leistungszuwachs anhält und somit der Durchschnitt des Benzinverbrauchs von der mittleren zur starken Leistungsklasse wandert, sinkt der Verbrauch stetig, seit 2005 um etwa 4 %.
Im Vergleich dürften sich Dieselmotoren der schwachen und mittleren Leistungsklassen immer weniger rentieren. Der Verbrauchsvorteil liegt im Schnitt bei knapp 0,5 Liter auf 100 km. Nur bei starken Motoren liegt der Verbrauchsvorteil noch bei knapp 2 Liter auf 100 km, jedoch mit sinkender Tendenz.
Der CO2 Ausstoß in den letzten 3 Jahrzehnten:
Für die Entwicklung des CO2-Ausstoßes gilt im Grunde genommen das Gleiche wie beim Verbrauch. Da je Liter Diesel jedoch mehr CO2 ausgestoßen wird als bei einem Liter Benzin, liegt der Benziner beim CO2-Ausstoß insgesamt erstmals unter dem Diesel. 180 Gramm je Kilometer beim Benziner sind jedoch schon extrem viel Höher als die Angaben der Hersteller, die Diesel mit 190 Gramm CO2 je Kilometer im Schnitt sind jedoch die traurige Krönung.
Wenn die Hersteller demnächst ihren Flottenverbrauch auf 120 g/km gesenkt haben, liegt die Abweichung zu den realen Verbrauchswerten bei knapp 50 %.
Sun Apr 12 12:22:47 CEST 2009 | BMW-Fan91
Vielen Dank für den ausführlichen und die Wirklichkeit aufzeigenden Beitrag.
Das das mit der Verbrauchsproblematik so ernst aussieht und die Abweichung der Hersteller- von den realen Angaben so groß ist, hätte ich nicht gedacht.
Das kann man definitiv schon als massiven Betrug und großflächige Augenwischerei seitens der Konzerne und Hersteller bezeichnen.
Sun Apr 12 12:55:07 CEST 2009 | 25plus
Der Verbrauch von Toyota wird aber extrem verfälscht, bei Spritmonitor wurde seit 2005 mehr als die Hälfte der gesamten Fahrleistung bei den Toyotas von den Priusfahrern zurückgelegt.
Bei der gesamten Laufleistung aller Benziner seit 2005 hat der Prius immerhin einen Anteil von 6 %, was deutlich über dem Marktanteil des Prius liegen dürfte.
Sun Apr 12 13:04:48 CEST 2009 | BMW-Fan91
Da hast du recht. Vor allem in Deutschland hat doch der Prius einen Marktanteil von höchsten einem Prozent.
Und insgesamt muss man natürlich beachten, von welchen Fahrzeugen der Verbrauch gelistet wird, bevor man prozentuale Vergleiche anstellt.
So wirkt sich ein Unterschied von zwei Litern in der zwischen Praxis und Realität bei einem Kleinwagen mit einem Normverbrauch von 4l als eine Steigerung um 50% aus.
Die gleiche Steigerung bei einem SUV mit ECE 12l sind dann nur noch 17%.
Generell muss einem aber schon die Tatsache stutzig machen, dass überhaupt so große Abweichungen vorhanden sind und inwieweit hier Kunden hinters Licht geführt werden.
Fri Oct 01 18:50:24 CEST 2010 | Trackback
Kommentiert auf: Verkehr & Sicherheit:
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