Fri Apr 12 09:28:15 CEST 2013 | Dortmunder 65 | Kommentare (5)
Aston Martin DB2/4 Auf den Bildern MK II Saloon
Baujahr 1956 Aluminium-Karosserie Moon Beam Grey/Dark Grey Lederausstattung in oxblood 6 Zylinder DOHC Reihenmotor 2922 ccm 165 PS Linkslenker, Chromspeichenräder Einer von 146 Stück
Was will man über einen einzelnen Wagen dieser Marke schreiben? Das geht wie in den meisten Fällen hier noch am wenigsten. Da ich technische Daten meist nicht hervorhebe, habe ich einen großen Vorteil. Denn bei den vielen Kombinationen Motor und Karosserie die Aston zu Anfangs praktizierte, sind kaum verlässliche Zahlen zu ermitteln. Es begann eigentlich mit dem Verkauf von Wagen der Marke Springer, Lionel Martin und Robert Bamford betrieben ab 1913 einen Autohandel in der Londoner Callow Street. Ihr Interessse galt jedoch renntaugliche Autos zu bauen, um damit an Rennen teil zu nehmen. So kam es dann auch zum Namen Aston Martin, durch die Teilnahme am Bergrennen von Aston Hill durch Lionel Martin. Der erste Wagen war der mit Spitznamen Coal Scutle (Kohlenkasten) und wurde 1915 vorgestelt und in verschiedenen Renn- und Testversionen gebaut. Im Rennsport feierte man immer wieder Erfolge mit Wagen wie der Internationale oder Le Man. Auch Ulster und der 15/98 konnten überzeugen. Durch den Kriegsbeginn ging der Atom nicht in Produktion und 1935 gründete sich der erste Automobil Club der Welt, der Aston Martin Owners Club. Bei den verschiedenen internationalen Ablegern dieses Clubs wird man nur aufgenommen, wenn man sich erst in GB beworben hat und aufgenommen wurde. Wie viele Kleinserienherstellern plagten auch Aston Martin immer finanzielle Sorgen und nach dem Ausstieg von Rober Bamford (1920) wechselte mehrmals der Besitzer. So nun zum Kürzel DB, dieser kam mit dem neuen Eigentümer David Brown (später ein Sir) 1950 dazu, dieser kaufte 1947 Aston Martin. Erst der zweite Wagen erhielt in seiner Ära dieses Kürzel, deshalb gab es nie einen DB1. Mit dem DB 2/4 sind wir fast bei dem Wagen auf den Bildern, die 4 steht für 4 Sitze, dieser kam 1953 auf den Markt, der neben dem DB 2 verkauft wurde. Der DB 2/4 Mark II kam 1955 und hat als Erkennungsmerkmal sanfte Heckflossen und die Dachlinie wurde leicht angehoben. Beim Mark III (1957) wurden die Hechflossen größer und Rücklichter vom Humber Hawk wurden verwendet. Einen kleinen Schritt zurück, David Brown war von den Motoren bei Aston Martin nicht überzeugt. Um seinem "Luxusspielzeug" den passenden Motor zu geben, kaufte er gleich den Hersteller Lagonda dazu. Lagonda hatte den von W.O. Bentley konstruierten 2,6 Liter Reihensechszylinder und so kamen passender Motor und Wagen zusammen. 1954 erhöhte man den Hubraum auf 2,9 Liter bei einer Leistung von 140 PS und im Mark II soll er sogar 165 PS leisten. Dieser Motor wurde mit verschiedensten Auspuffanlagen und Vergasern angeboten und erhielt immer neue interne Kürzel. Daher kann man eigentlich nie von einer Standartkombination reden, besonders beim Mark III. Kann man eigentlich von einem Coupe sprechen, durch die Heckklappe ist es wohl ein Hatch Back, sowie das Drophead Coupe wohl ein Cabrio ist. 1127 Stück aller DB 2/4 Typen wurden gebaut, der Mark II ist mit 199 Stück der Seltenste und der Rest verteilt sich recht gleichmäßig. Die Cabrios des DB 2/4 kamen erst vom Haus Bertone und ab Mark II von Carrozzeria Tuning. Der Seltenste ist wohl das Mark II Drophead von Carrozzeria Tuning, da es nur drei mal gebaut wurde. Im Mark III kamen erstmals Scheibenbremsen zum Einsatz, die Vorgänger hatten allesamt Trommelbremsen.
Geschichtliches und Triviales
1972 liefen die Geschäfte des David Brown nicht besonders gut, so dass er Aston Martin verkaufen musste. Nach einigen Besitzerwechseln stieg Ford 1987 mit 75 % ein um 1994 den Rest zu kaufen. Unter Ford blühte die Marke wieder auf und der DB7 war der meist verkaufte Wagen von Aston Martin. Nach der zusammenführung mit Jaguar, Land Rover, Volvo und Lincoln (heute schon wieder überholt) zur PAG Premier Automotive Group, wurde Aston Martin unter CEO Herrn Dr. Ulrich Bez wieder eigenständig. Für viele ist Aston Martin mit James Bond 007 ein Begriff, vor allem der DB5 in Goldfinger. Aber auch hier bringt Aston Martin zusammen mit Ian Flemming ein wenig Kuddelmuddel, denn der Autor schrieb nur in einem Roman über einen Aston Martin. Also in Goldfinger schreibt er in dem Kapitel < Thoughts in a DB III> über einen 007 modifizierten Aston Martin. Nur einen DB III in der beschriebenen Form gab es nicht, sondern es gab die Modelle DB 3 und DB 3 S. Aston Martin in James Bond Filmen DB 5 in Goldfinger, Feuerball, Golden Eye, Casino Royal, Skyfall DBS in Im Geheimdienst Ihrer Majestät, Ein Quantum Trost V8 Volante in Der Hauch des Todes V12 Vanquist in Stirb an einem anderen Tag
In die Vögel von Alfred Hitchkock fuhr Tippi Hedren (Rolle Melanie Daniels) auch einen DB 2/4.
Ich hoffe euch wieder ein paar schöne Informationen zusammen getragen zu haben und freu mich über Kommentare. Selbstgemachte Bilder zum DB 2/4 sehe ich auch gern.
Euer Dorti
Bild Nr. Kamera M Minolta P Panasonic, Blendenzahl, Belichtungszeit, ISO, Brennweite 00 P f/4,2 1/13s 800 13mm 01 M f/4,0 1/30s 800 22mm 02 M f/3,5 1/40s 640 20mm 03 M f/3,5 1/30s 800 24mm 04 M f/3,5 1/20s 800 18mm 05 M f/4,5 1/13s 800 28mm 06 M f/4,0 1/15s 800 26mm 07 M f/4,0 1/20s 800 18mm 08 P f/3,3 1/60s 400 04mm 09 P f/3,3 1/30s 320 04mm 10 M f/3,5 1/20s 800 18mm 11 M f/4,0 1/15s 800 18mm 12 M f/3,5 1/13s 800 18mm 13 M f/4,0 1/10s 800 26mm 14 P f/3,3 1/30s 400 04mm 15 P f/3,5 1/30s 400 04mm 16 M f/4,5 1/13s 800 30mm 17 P f/3,3 1/30s 400 04mm 18 M f/3,5 1/20s 800 18mm 19 M f/3,5 1/40s 640 20mm 20 M f/3,5 1/30s 640 18mm 21 M f/3,5 1/30s 800 22mm 22 P f/3,5 1/30s 400 04mm Blitzaufnahme 23 M f/4,0 1/8s 800 24mm 24 M f/3,5 1/30s 500 18mm 25 M f/4,0 1/13s 800 28mm 26 M f/3,5 1/20s 800 18mm 27 M f/3,5 1/30s 640 18mm |
Fri Apr 12 17:41:42 CEST 2013 | mr. mountain
Der für mich typische Aston Martin ist der DB 5. Wenn man die Augen schließt, dann sieht man den jungen Sean Connery darin seine Runden drehen.
Dorti, ein toller Blog, der die vielfältigen Modelle und Varianten von Motorkombinationen anschaulich verdeutlicht. Respekt vor den Eignern, die sich im Reparaturfall dann um passende Ersatzteile kümmern "dürfen".
Fri Apr 12 19:54:27 CEST 2013 | George 73
Dorti du solltest besser Buchautor werden
Fri Apr 12 20:33:50 CEST 2013 | max.tom
sehr schöner wagen und verbindet auch mit James Bond 007
Fri Apr 12 20:46:51 CEST 2013 | Antriebswelle12765
Für die damalige Zeit schon ein Hingucker.
Aber heutzutage wäre mir der Kofferraum zu klein!
Sat Mar 05 12:39:54 CET 2016 | Trackback
Kommentiert auf: Dorti's Bilderecke:
Aston Martin Lagonda Serie 2 bis 4 - Übertrieben oder Wegweisend?
[...] wir bei dem ersten zu erklärenden Teil, der Name! Die Anfänge von Aston Martin hatte ich ja schon hier http://www.motor-talk.de/.../...todgesagte-leben-laenger-t4435306.html angerissen. Eigentlich sollte man die Geschichte etwas ausführlicher betrachten. Eventuell am Ende dieses [...]
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Deine Antwort auf "Aston Martin DB 2/4 MK II Saloon - Todgesagte leben länger"