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Sun Mar 15 19:29:28 CET 2015    |    fate_md    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: 900, XJ, Yamaha

Sie wärmen schon viel weniger als man es gewohnt war, die letzten Sonnenstrahlen zum Ende einer Saison. Orange-braune Biomasse in Blätterform säumt die Wege und die Felder sind längst alle abgeerntet. Zwar hat man nun wieder ungehinderte Sicht, dafür sind die Straßen oft durch Dreck von Agrarfahrzeugen besudelt. All diese Umständen machen unmissverständlich klar: der Sommer geht, es ist längst Herbst und somit bald Winterpause.

 

Als Hobbyschrauber mit ein wenig Equipment und Platz ist dies aber auch genau die Zeit des Jahres, in der man tausend tolle Pläne in Vorbereitung auf die neue Saison umsetzen kann. Wenn man mal nicht fertig wird abends? Kein Problem, am nächsten Tag stand ja eh keine Tour an. Kann man alles machen und geht leicht von der Hand. Also die Planung. Hapern tut´s dann gern an der Umsetzung. Und ja, 90% der Ursache ist die eigene Faulheit, da kann man gar nichts schönreden. Während man am heimischen Schreibtisch noch schön die to do Listen erstellt, steuert irgendeine Alienmacht das Sonnensystem in ein Wurmloch oder beschleunigt das Raum Zeit Kontinuum und nachdem man zwei mal geblinzelt hat, ist März. Urgs. Scheisse. Wie ist das denn jetzt passiert? To do Liste? Ist zumindest geschrieben. Check. Das war´s aber auch. Und irgendwie ist diese Liste verflucht lang :o Also die Beine in die Hand genommen und endlich all das abarbeiten, was schon längst hätte erledigt sein sollen, damit man jetzt nichts mehr abarbeiten müsse, weil das ja eh nur nervt. Stimmt.

Ready. Set. Go.

 

Eigentlich könnte man so einen Saisonanfang ja auch ganz entspannt beginnen, wenn da nicht diese blöde Liste wäre und wenn nicht schon seit Wochen und Monaten eine Urlaubsplanung immer mehr konkretisiert worden wäre. Motorradstraße Deutschlands. War ich irgendwann beim surfen im Internetz drüber gestolpert und fand das eigentlich ganz nett. Also an die Ostroute angelehnt eine Tour gebastelt und dem Weibchen vorgeschlagen, welches direkt hellauf begeistert war. Der Termin stand also aber es war noch genau gar nichts passiert. Aber mal konkret, was wollte ich denn eigentlich im Winter tun, fragen wir doch mal die heilige Liste:

 

  • Vorderrad der dicken Diva ausbauen und zum auswuchten bringen
  • Gabelfedern an der Diva tauschen nebst neuem Öl
  • Auspuffsammler ersetzten gegen ein Edelstahlpendant
  • Gaszüge austauschen
  • Navi Halter anbauen
  • Vollverkleidung montieren

 

 

Da zum Wechseln der Gabelfedern - in Serie ist das Dickschiff ja "minimal" unterdämpft - das Rad eh raus muss, konnte man zwei Punkte direkt verbinden. Also die Gabelholme ausgebaut und zerlegt und nebenbei schon das Vorderrad in den Kofferraum des Baguettes verfrachtet. Wenn man die Feinheiten in der Anleitung lesen würde, wüsste man auch, dass auf den Verschlussstopfen der Holme viel weniger Gegenwehr lauern würde, wenn man die Versteller der Federvorspannung vorher auf Minimum dreht :rolleyes: Der Wechsel gestaltete sich insgesamt jedoch überraschend problemlos und ein erster Test im Stand äusserte schon ein wesentlich strafferes Feedback.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bling bling

 

 

Weil auf das Rad aber noch ein neuer Gummi sollte (Metzeler Z8) und das Wetter bei der Erstkomplettierung zwar vorhanden aber eklig war, verzichtete ich in dem Moment auf eine Testfahrt. Stattdessen packte ich den Rollrundling wie erwähnt in den Kofferraum und kippte selbigem samt neuer Gummihaut zum Umziehen beim Händler ab. An einem Freitag wurde das Teilekonvolut dann wieder komplettiert um am darauffolgenden Sonntag zu einer kleinen Probefahrt aufzubrechen.

Zwischenzeitlich wurde der hintere Bremssattel noch revidiert, da er nach der Winterpause beim ersten Funktionstest zwar problemlos seine Arbeit aufnahm, sich aber standhaft weigerte selbige auch wieder zu beenden. Zerlegen, Reinigen und dabei logisch direkt mit neuer Bremsflüssigkeit das System befüllen schaffste dieses Manko aber schnell aus der Welt.

Und dann war da ja noch dieses funkelnde Stück Edelstahlverrohrung, was seinen Platz mit dem maroden Stahlrohrgewirr unter dem Diva Motor tauschen sollte. Der originale Sammler war an nahezu allen Anschlussstellen ziemlich verottet, nach Netzrecherche wohl kein Einzelfall bei dem Modell. Einen Anschluss hatte ich im Vorjahr schonmal provisorisch mit einer U-Schelle über den Sommer gerettet, weil da schon die Befestigungsschelle ausgetiegen war, aber nun war es Zeit für eine größere Sanierung.

Klar, man hätte das ganze sicher auch mit Aufschweissen von Reparaturstücken an allen sechs Anschlussstellen (4x Krümmer, 2x Endschalldämpfer) für eine gewisse Zeit retten können. Wäre aber wohl - mangels eigenen Könnens in der Kunst des Metallfügens - nur unwesentlich billiger geworden und noch dazu sieht so ein Edelstahlsammler auch einfach mal gut aus. Das Auge fährt eben mit. :cool:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Downgrade

 

 

Ausserdem wurde vor der ersten Testfahrt noch eine Option ausgebaut, die man meines Wissens nicht einmal gegen Aufpreis mitbestellen konnte: der Tempomat. Ein unfreiwilliger. Was für Langstrecken eigentlich erstmal recht komfortabel klingt, kann auf kurvigem Geläuf durchaus unangenehm werden und vor allem jede Menge unnötige Unruhe in den Fahrbetrieb bringen, wenn die Tempomatfunktion nämlich auf einem schwergängingen Gaszug basiert. Sich für einen runden Fahrstil vor der Kurve und vorm Bremspunkt leicht ausrollen lassen? Pustekuchen, da wird munter weiter vorwärts gedrückt. Auch wenn der Motor kein Sportaggregat ist, so haben 900ccm und über 80Nm trotz des hohen Gewichts leichtes Spiel.

Ein neuer Satz Gaszüge plus ein vorsoglicher Schuss Ballistol in deren Ummantelungen sollte dieses ungewünschte Upgrade beseitigen. Funktionierte recht unkompliziert, ausser dass ich mal wieder festgestellt habe, dass Gaszüge in bereits eingebaute Vergaser einzuhängen definitiv nicht mein größtes Hobby wird.

 

Egal, alles notwendige fertig, die gute Vierteltonne aus Metall, Kunststoff und Gummi sieht wieder aus wie ein Motorrad, einem Ausritt steht also nichts mehr im Wege. Nichtmal das Wetter, das sollte nämlich grandios werden.

Aus geplanten ca. 40km Testfahrt um die Stadt wurden spontan etwa 300km inklusive Abstecher in den Harz. Spricht für sich. Inklusive Sonne tanken am Elbufer und Schnee bestaunen im Oberharz. Der neue Reifen und die neuen Gabelfedern lassen die Diva um Welten handlicher erscheinen, sie fährt sich jetzt nicht mehr wie ein Bus, sondern eher wie eine Mittelklasselimousine. So richtig sportlich ist noch immer nicht ihre Welt, dafür geht aber alles deutlich präziser als vorher. Für den ihr angedachten Einsatzzweck - längere Touren incl. voller Bekofferrung und im Normalfall zu zweit - ist das so schon völlig in Ordnung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fehlt zur Komplettierung der to do Liste eigentlich nur noch die Navihalterung, wofür ich in den kommenden Tagen mal einen örtlichen Baumarkt aufsuchen werde und - sofern es zeitlich passt - die Montage der Vollverkleidung, die konnte ich letztes Jahr durch glückliche Umstände direkt in passender Farbe ergattern. Das ganze lässt die Fuhre dann optisch deutlich stimmiger wirken, ob sich auch der Wetterschutz nochmals verbessert, wird sich wohl in einigen Tagen zeigen. Um Ostern rum ist die erste längere Tour für dieses Jahr geplant, wenn da alles klappt wie geplant, hat die Diva nach Ankunft zu Hause rund 1600km mehr auf der Uhr. Dann dauert es nicht mehr lange und der Zähler müsste sechsstellig werden. Lässt sich die rüstige Dame aber kaum anmerken.

 

In diesem Sinne wünsche ich allen eine genussvolle Saison 2015, egal von wann bis wann sie nun bei jedem einzelnen läuft. DLZG

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Wed Apr 08 23:48:10 CEST 2015    |    Trackback

Kommentiert auf: fate_md:

 

Auszeit

 

[...] laufen sollte, vollends aufgeschmissen zu sein.

 

In den Tagen und Wochen zuvor kümmerte ich mich um die Reisetauglichkeit der Diva und selbst die Vollverkleidung und der selfmade Navihalter fanden noch rechtzeitig ihren avisierten [...]

 

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