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Granada75

Blog vonGranada75

Thu Mar 18 09:26:51 CET 2010    |    Granada75    |    Kommentare (13)

Leider schon wieder zwei Jahre altLeider schon wieder zwei Jahre alt

Faß ohne Boden?

 

Wenn man älter wird, dann vergeht die Zeit schneller, sagt man. Irgendwas scheint dran zu sein, denn der 210er mußte schon wieder zum TÜV. Naja, ist ja erst zwei Jahre her, was soll schon dran sein und im Juli 2009 wurde ja erst für fast 3000,- Euro die Auspuffanlage erneuert, die Klimaanlage instandgesetzt und undichte Leitungen an der Automatik ersetzt (wie es dazu kam ist eine andere Geschichte, die ich vielleicht auch noch mal erzählen muß, denn möglicherweise hängt die aktuelle damit zusammen). Die Front wurde im März 2008 nach einem Auffahrunfall (wurde im Parkhaus von vorne angefahren) komplett neu gemacht, also eigentlich sollte der Wagen gut in Schuß sein. Neue Reifen rundum sind ja auch drauf.

 

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

 

Leider stand der Wagen den Winter über wenig benutzt im Freien herum. Das bekommt keinem Auto gut und so auch nicht dem W210. Die Fahrt von Wien in die fränkische Heimat sollte die Beweglichkeit wiederherstellen, den Flugrost von den Bremsscheiben vertreiben und die Fahrtüchtigkeit des Wagens unter Beweis stellen, wie er es schon unzählige Male vorher auf unseren allmonatlichen Heimatbesuchen getan hatte. Die Fahrt verlief problemlos, dem TÜV-Termin sollte nichts im Wege stehen. Doch was entdecken meine müden Augen da am nächsten Morgen unter dem Wagen? Ausgetretenes ATF! Irgendeine Undichtigkeit müssen die Herren beim Freundlichen in Wien übersehen haben! Nachdem von Mercedes-Benz ATF nachgefüllt wurde fuhr ich doch noch zum TÜV. Nicht wirklich in der Hoffnung auf eine neue Plakette, aber doch in der Hoffnung auf einen Fehlerbericht, mit dem in der Hand man dann den sowieso erkannten ATF-Verlust und die sonstigen Punkte beheben kann. Zudem kostet die Nachuntersuchung ja nurmehr 10,- Euro, da kann man es sich gut leisten, einfach mal hinzufahren und sich die Mängel auflisten zu lassen.

Der Mann bei der Prüfstation war sehr freundlich. Freundlich wies er mich an, den Wagen in die Halle zu fahren, alle Lichter durchzuschalten und schlußendlich auszusteigen. Den Bremsentest bestand der Dicke problemlos, obwohl mich das bei der Feststellbremse fast ein wenig wunderte, so lange wie der Wagen vorher rumgestanden hatte. Sei's drum, rauf auf die Grube und hoch die Beine! In aller Freundlichkeit zeigte mir der Prüfingenieur die verschlissenen Bremsbeläge hinten. Mist, die hatte ich im Herbst vergessen zu erneuern; jetzt waren nurmehr ca. 2mm drauf. Er bemerkte die frisch angenieteten neuen Federhalter vorne und grinste, als ich die Geschichte dazu erzählte.

 

Doch plötzlich entwich aus den Gesichtern aller Umstehenden jegliches Lächeln: aus der Motorkapselung rann ATF heraus. In Strömen! Wahre Sturzbäche der roten Flüssigkeit ergossen sich auf Teile des Fahrwerks, den Boden der Halle und den bemitleidenswerten Prüfer! Die Prüfung des Fahrzeugs fand ein jähes und in diesem Ausmaß unerwartetes Ende. Den 210er erwartete nur noch ein letzter Weg: den zum Schrottplatz. Schluß, aus vorbei. Die Kiste ist ein Faß ohne Boden, im ursprünglichsten Wortsinne. Was man oben auch reinschüttet, es kommt unten wieder raus. Früher war das ja noch tolerabel, weil sich der verbrannte Dieselkraftstoff in gasförmigem Zustand den Weg ins Freie suchte und ich mit Unschuldmiene und pfeifend danebenstehen konnte. "Ich weiß von nix, der Wagen ist dicht". Einmal ganz zu Beginn unserer Beziehung verlor der Wagen wohl mehr aus Scham denn aus technischen Gründen Diesel auch in flüssiger Form, aber das konnte schnell und günstig abgestellt werden. Kältemittel hat der 210er auch schon verloren, aber auch das hat die praktische Eigenschaft, dabei usichtbar zu verduften.

Nicht so das Automatic Transmission Fluid aus dem Automatikgetriebe. Das rann, während der Schreiber darüber sinnierte, wo der nächste Schrottplatz wäre, weiterhin ungebremst zu Boden!

 

Lieber ein Schrecken ohne Ende

 

So ganz stimmt der erste Satz aus dem vorhergegangenen Absatz nicht, denn eigentlich verlor der freundliche Prüfingenieur als einziger niemals seine Freundlichkeit. Freundlich wies er mich an, den Hof zu verlassen, nicht ohne mir den Tip zu geben, in die Mercedes-Benz-Werkstätte xy zu fahren. Die sei gleich um's Eck und vielleicht könnten die ja was machen.

Nun gut, irgendwie reifte in mir die Erkenntnis, daß es schwachsinnig wäre, den Wagen jetzt wegzuwerfen, wo er gar keinen Wert mehr hatte, obwohl ich erst im vergangenen Jahr reichlich Geld reingesteckt hatte. So begab ich mich doch geraden Weges zu der erwähnten nächstgelegenen Mercedes-Benz-Werkstätte und ließ den Wagen zur Fehlerbehebung dort. Ursache der Undichtigkeit war der Stutzen am Wasserkühler, an dem das ATF in die Kühlschleife hineingeführt wird. Zu beheben war das Problem durch Erneuerung der dorthinführenden Leitungen und des kompletten Wasserkühlers. Reparaturkosten? Um die 800,- Euro.

 

Das muß wahre Liebe sein!

 

Nun stand der Entschluß also fest, doch wieder einen Batzen Geld in die Dreckskiste zu stecken. Na gut, machen wir gleich Nägel mit Köpfen. Tauschen wir auch gleich die milchig gewordenen Lichtscheiben der Scheinwerfer aus, erneuern den Keilriemen und nach über 300.000km ist auch der kleine Motoraufhängungsdämpfer hinig gewesen. Die Bremsbeläge hinten auch noch und die Kiste hat wieder TÜV. Und wieder erhält mich die Hoffnung am Leben, es könnte nun mal für wenigstens ein Jahr Ruhe sein mit den Reparaturen. Doch die stirbt bekanntlich zuletzt ... warten wir's ab!

 

(Fortsetzung folgt)


Thu Mar 18 10:49:26 CET 2010    |    Schattenparker134774

und ich reg mich über die Mucken meines Peugeots auf. Der Kriegt wenigstens mängelfrei n Tüv.

 

Naja, sobald man einmal Geld reingesteckt hat, hört man nicht mehr auf und dann kommts auf "Kleinkram" hier und da auch nicht mehr an.

 

Wünsch dir viel Spass an dem Wagen, wenn er denn wieder ohne Mucken läuft.

 

Murxer

Thu Mar 18 21:32:45 CET 2010    |    emil2267

jetzt hab ich die ganze zeit überlegt,was der 210er wohl für nen grannie is :D

 

 

mein schleifer is zwar ne nummer kleiner,leider optisch schon mehr verritten,aber dafür paar tage älter als deiner,kenn solche geschichten daher zur genüge :(

Sat Mar 20 18:55:08 CET 2010    |    Kurvenräuber134994

na,ja-bei 300000 km wären andere autos schon längst auf dem schrottplatz!mit der laufleistung darf schon mal was kaputt gehen......

Mon Mar 22 14:59:49 CET 2010    |    kutjub

Also, wer die hinteren Bremsbelägfe mal so "vergisst", der muss sich über

so ein Ergebnis nicht wundern.

Des Weiteren würde ich auch nicht den TÜV als

"Anleitung" zum reparieren wählen.

 

So nach dem Motto, hinfahren und schauen was der so sagt.......

 

Sorry,

 

meine Meinung

Mon Mar 22 17:11:14 CET 2010    |    Granada75

@kutjub:

 

Ja, das mit den hinteren Belägen ist ärgerlich, aber sei's drum. Daß ich zum TÜV gefahren bin, um mir eine Mängelliste geben zu lassen (wozu es schlußendlich gar nicht kam), hatte vor allem damit zu tun, daß ich nur für ein verlängertes Wochenende in der Heimat war und schon am Montag wieder in Wien zur Arbeit mußte. Ich bin inzwischen heilfroh, die Karre zum TÜV gefahren zu haben, denn sonst wäre der plötzliche massenhafte Verlust von ATF erst auf der Autobahn aufgefallen, die Umwelt noch mehr geschädigt worden und am Ende das Getriebe vielleicht auch noch kaputtgegangen. So steht der Wagen jetzt beim Freundlichen, es wurde das Leck repariert, die Beläge hinten erneuert und sonst fehlte dem Wagen nichts, der TÜV-Prüfer war hochzufrieden und notierte "keine Mängel".

Auch wenn ich mit dem 210er alles andere als zufrieden bin und den Wagen gerne mal als Karre bezeichne ist der lange nicht so grottig, wie es vielleicht aussehen mag. Leider komme ich erst in vier Wochen wieder nach Deutschland, also steht die Kiste wieder nur herum.

 

Ich finde es eher beschämend für den 210er, daß er selbst bei Wenignutzung vierteljährliche Reparaturkosten in vierstelliger Höhe verursacht. Inzwischen ist die Kiste 13 Jahre alt, aber doch mit vielen Neuteilen ausgestattet. So langsam muß ich mir überlegen, ihn noch eine ganze Weile zu behalten, denn ein Verkauf lohnt sich nicht. Und wenn ein Auto in meinem Besitz erstmal 20 Jahre auf dem Buckel hat, dann gebe ich es nicht mehr her.

Mon Mar 22 21:39:48 CET 2010    |    kutjub

Dann ist er ja bald durchrepariert. ;-)

Den würde ich dann auch behalten.

 

 

Grüße und viel Glück

Tue Mar 23 22:58:19 CET 2010    |    PS-Schnecke133152

Hallo--Du fährst nen Benz-und wenn mann es richtig anstellt zahlt mann da auch nicht soviel--Es liegt eher daran,was schon im Begriff Auto steckt--Das T steht dabei für TEUER-jedes andere Auto verursacht solche Probleme.Ich kann das nicht ganz nachvollziehn,beim 210er versteh ich ansatzweise die Rostprobleme-aber der Rest ist relativ gute Qualität(Die Teile die kaputt gehn sind von Chrysler)Mann sollte sich besinnen und die Vor und Nachteile zusammenziehn-der Mensch merkt negatives eeh immer extremer.Nen Fass ohne Boden-dafür gibts andere BSP.

Tue Apr 06 10:15:45 CEST 2010    |    Megamike

Trotz allem Ärger immer daran denken... € 3.000,- ist der Betrag, den man verliert, wenn man mit einem Neuwagen den Hof des Händlers verlassen hat!

 

Oder anders gesagt, der Betrag, den ein Mittelklasseauto im ersten halben Jahr an Wert verlliert. Ein VW Golf zB... aber da hat man nur einen Golf und kein Auto!

 

:D

 

Bei meinem 14j alten W210 geht die Rechnung auf: ca. € 1.000,- stecke ich in ihn hinein pro Jahr, bei ca 25-30tkm Laufleistung. Wertverlust gibt es keinen mehr, in 5j dann wieder Wertsteigerung :cool:

 

Gruß, Mike

Wed Apr 07 15:11:15 CEST 2010    |    Granada75

@Megamike:

 

Das ist eigentlich auch genau das, was ich mir immer wieder dabei denke. Wertverlust hat der Wagen keinen mehr, aber ein Neuwagen und selbst ein jüngerer Gebrauchter haben einen enormen Wertverlust. Eigentlich gibt es nix billigeres, als den alten Wagen, den man hat, zu fahren und zu fahren und zu fahren und auch hin und wieder mal was reinzustecken.

 

Als ich meinen 210er gekauft hatte, hatte ich halt Pech. Erst fährt mir im Parkhaus eine Frau beim Zurücksetzen vorne drauf, dann verliere ich bei 130 auf der Autobahn die vordere Motorkapselung, die mir Leitungen aufgerissen hatte und nun der möglicherweise als Spätfolge aufgetretene neuerliche Schaden an Automatikölleitungen. Jetzt ist aber hoffentlich alles repariert, was kaputtgewesen sein könnte oder je kaputtgeht und ich habe die nächste Zeit etwas Ruhe. Denn fahren tut der Wagen eigentlich ja sehr gut.

 

Noch vier Tage, dann komme ich wieder in die Heimat und darf den 210er wieder abholen! Freu mich schon drauf, denn immer nur Fiat Panda zu fahren ist auf Dauer auch lästig. So langsam wird es doch Frühling und der hat nichtmal eine Klima und ein Reisewagen ist er halt auch nicht (dafür zum Einkaufen optimal!).

 

Grüße

Rüdiger

Wed Apr 07 16:22:34 CEST 2010    |    jackknife

Ist bei anderen Marken dasselbe, mein Volvo 850 hat jetzt auch 16 Jahre und 273tkm aufm Buckel - dieses Jahr gehen wieder 1000 Euro alleine an Material in den Kleinen rein. Teilweise auch, weil die Vorbesitzer geschludert haben, aber primär, weil ich den möglichen und später richtig teuren Baustellen rechtzeitig entgegenwirken möchte.

Naja, dafür gibts dann halt demnächste ne neue Kupplung mit Geber- und Nehmerzylinder, neue Bremsschläuche, neue Motorlager (teilweise, einige sind schon neu) und neue Hinterachsbuchsen nebst Achsvermessung. Dann dürfte er aber auch wieder ne ganze Weile problemlos rollen, der letzten Tüv im Herbst war auch ohne Mängel.

Fri Apr 09 03:19:02 CEST 2010    |    Spannungsprüfer17794

Klar gehen diese Summen ans Eingemachte!Kann man aber umgehen.Selber schrauben o.

zumindestens eine günstige Schrauberbude kennen.

Meiner ist auch schon im "Altherrenclub"aber hält sich sehr gut.Lieber mal was an einem bezahlten DB

wechseln,als Unsummen für was Neues ausgeben.

Gruß Tomy

Tue Apr 13 21:57:35 CEST 2010    |    Multimeter27232

Hi, hmm, ich hab irgendwie aus dem Grund mittlerweile zwei Autos. Hab einen 1988´er 190E seit Jahren gefahren, viel Ärger über die Marotten die mit dem Alter kommen gehabt. Motorböcke, Lenkungsdämpfer, ABS Sensoren, G-Kat, Bremsen (klar), Gebläse für Lüftung, Ventilschaft Dichtungen usw. Aber der Wagen läuft nun wie ne 1 !! Aber schon länger. Dummerweise fielen so Kleinigkeiten dann bei längeren Fahrten mal aus. Zündspule, und ein anderes Mal der Laderegler. Daher hab ich den Wagen vom Vater gekauft. E300TD Kobi Automatik. Den 190´er in ne Ecke gestellt. Eben weil der durch all die Reaparturen so gut ist!

Der 300´er brauchte auch erst mal neue Motorböcke, nen Klimaanlagenlüfter Regler, 6 neue Glühkerzen, wozu der Ausaugkrümmer ab mußte, Bremsen und Scheiben vorne neu, Scheibenwaschanlagenwasser Pumpe, mit Abstand von 4 Wochen beide Xenon "Brenner" (Birnen) Endtopf muß auch neu, Dann klapperte der Automatik Wählhebel. Das konnte für 0,80€ erledigt werden, als der Turbo Schlauch nach unten hin abgeploppt ist, und wieder befestigt werden mußte. Das kommt von alten Motorböcken.

Das dumme ist an dem Wagen nur, der rostet unglaublich stark. Der 190´er nicht. Mal sehen wo das endet :-)

Tue Dec 11 13:51:38 CET 2012    |    Trackback

Kommentiert auf: Mercedes E-Klasse W211:

 

ATF-Leitungen vom ATG zum Kühler ein stetes Ärgernis?

 

[...] sintflutartig den Weg nach draußen suchte. In meinem Blog schrieb ich damals schon ausführlich darüber: http://www.motor-talk.de/blogs/granada75/fass-ohne-boden-t2620866.html

 

Jetzt fängt aber der 211er mit genau demselben Spiel wieder an! Sagt mal, ist das normal? Noch hoffe [...]

 

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