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Halbgott

Eindrücke niedergeschrieben

Wed Dec 12 11:38:14 CET 2007    |    Druckluftschrauber2011    |    Kommentare (5)    |   Stichworte: Ausflug, Wochenende

Eindrücke vom Tagesausflug auf den Striezelmarkt und den Altertümlichen Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt von Sachsen, in Dresden.

 

Am Freitag entschlossen meine Freundin und ich uns mehr oder weniger spontan dazu, einmal nach Dresden zu fahren, um dort den ältesten Weihnachtsmarkt Deutschlands zu besuchen.

Gesagt getan. Samstag früh nach dem nicht ganz so einfachen erwachen von den Toten speisten wir gut, um ausreichend Energie für den Tag zu haben.

Schnell den Kassenautomaten nach Geld angebettelt und für die geringe Gegenleistung der Geheimzahl gab er Bargeld Preis. Nachdem ich den Automaten überreden konnte etwas auszuspucken, versuchte ich mein Glück auch bei einer Tankstelle. Die Gegenleistung war schon eine größere. Immerhin musste ich 20 € springen lassen, um was in den Wagen zu bekommen. Dann noch schnell die Scheiben gereinigt und los geht es in Richtung Dresden. Etwas mehr als 100 KM einfache Strecke standen auf dem Plan. Mehr oder weniger Orientierungslos und ohne Navi kamen wir in Dresden an. Einfachste Strategie… den Massen folgen, die kein DD Nummernschild haben. Die Touris werden uns schon in die richtige Richtung mitschleifen.

Als der Verkehr sehr zähflüssig wurde, sind wir spontan abgebogen und haben uns in eine gut betuchte Gegend gestellt. Das Gute daran war, ich konnte dort umsonst parken und habe somit wohl schon reichlich gespart.

 

Zu Fuß machten wir uns dann auf, um den Markt zu finden. Wir sind über die Augustusbrücke flaniert und ich habe mal eben mit meinem Wissen über Dresden versucht, meine Freundin zu beeindrucken ;)

Ob es geklappt hat weiß ich nicht…

Der Weg führte uns am Hilton-Hotel vorbei zum altertümlichen Weihnachtsmarkt. Dort angekommen kostete es 3 Taler ;) um Einlass gewährt zu bekommen. Fein, dass alle so sprachen, wie man es eben damals tat bzw. wie man glaubt, dass die Leute es damals getan haben.

Menschen in lustigen Kostümen und laute Musik von merkwürdigen Instrumenten schafften eine spezielle Stimmung. Das dieser Markt in einem Innenhof stattfand, untermauerte diese kleine Zeitreise noch weiter. Vorbei an allerlei Schmuckständen und sonstigem Kram, fanden wir den ersten Stand, der unser Interesse weckte. Hmm lecker Himbeer- und Apfel/Zimtglühwein.

Bevor wir aber den alkoholischen Versuchungen erliegen konnten, fassten wir etwas Nahrung. Etwas schön Herzhaftes sollte es werden und die Auswahl daran war recht groß. Was ich da genau gegessen habe weiß ich nicht. Irgendwas mit Hackfleisch….

Was ich aber weiß ist, dass ich das kleinste Stück vom Blech bekommen habe.. :(

Fand ich gar nicht schön.

 

Der Glühwein sollte mich aufmuntern. Tat er auch. Gut gewärmt schlenderten wir weiter über den Markt bis wir uns schlussendlich dazu entschieden hatten, den Striezelmarkt aufzusuchen. Aus aufsuchen wurde erst einmal nur suchen. Er fand nämlich nicht wie gewohnt auf dem Altmarkt statt, sondern „irgendwo“. Die Suche gestaltete sich schwierig. Meine Navigationsstrategie „den Massen nach“, was bei der Fahrt noch super geklappt hat, stieß nun an seine Grenzen.

Den Massen nach führte uns nämlich nirgendwo hin, da sich die Massen nicht entscheiden konnten, wo sie hinwollten!

Also die erst beste Verkäuferin aus irgendeinem Stand gefragt, wo denn nun der Striezelmarkt ist. Ihre Wegbeschreibung war so viel Wert, wir ein 20 Cent Stück in einem Edelbordell.

Wenn man Dresdentouristen erläutert, man müsse bis zur Kirche und dann rechts – ja dann läuft Karl Blöd eben zur Frauenkirche, was aber völlig falsch war. Dort angekommen, musste der nächste arme Teufel sein Wissen mit uns teilen.

Jetzt wussten wir, wo wir hin müssen.

 

Nach einem Fußmarsch, der langsam zum Ausdauersport mutierte fanden wir uns nun endlich beim schon regelrecht legendären Striezelmarkt ein.

Da standen wir nun in mitten von Menschenmassen.

Verschiedenste Dialekte brachten mich manchmal zum zweifeln, ob hier wirklich jeder Deutsch spricht.

Wir schoben uns dann mit unzähligen Menschen durch die Gänge zwischen den Ständen. Gefühlte 2 Km/h Schrittgeschwindigkeit brachten mich dazu, die Lust allmählich zu verlieren. Da alle 7 Stände das gleiche Angebot vorhanden war, brachte dies auch keine Abwechslung zum Vorschein und somit ähnelte dieser Markt eigentlich jedem anderen, den ich bisher besucht habe. Die Größe ist das Einzige, was die einzelnen Märkte voneinander unterscheidet.

 

Mittlerweile wurde es Dunkel und nach kurzem Besuch bei diversen Einkaufsmöglichkeiten der Stadt Dresden, landeten wir wieder bei dem altertümlichen Markt. Hier hatte sich jetzt eine lange Schlange gebildet, die eintreten wollte. Man hatten wir Glück, dass wir uns haben stempeln lassen. Blöd für mich war nur, dass an meinem Pullover und an meiner Jacke mehr Tinte war, als auf meiner Haut… aber naja.

Jetzt zeigten sich auch die Vorteile, dass wir diesen Markt bereits einmal besucht hatten. Zielstrebig steuerten wir den Stand mit Knoblauchbrot an. Mmhhhh lecker. Mir doch egal wie ich rieche ;)

In dem gut gefüllten Innenhof sorgten die Musikanten auf der Bühne für ein wenig Stimmung. Zwar war diese etwas verhalten aber so ist das halt, wenn der Alkoholspiegel der Gäste (noch) zu niedrig ist. Es war zumindest mehr Stimmung, als auf dem Striezelmarkt.

Etwas durstig suchten wir erneut einen Stand auf, der uns die Möglichkeit bot, etwas Alkohol in unseren Blutkreislauf zu bekommen. Ich blieb diesmal beim klassischen Glühwein, konnte aber auch heißen Met meiner Freundin kosten. Heißer Met ist nicht zu verachten. Schmeckt sehr lecker. Eine Mischung aus lieblichen Weißwein und Honig.

Dreht auch schön im Kopf :D

 

Was bei diesem Markt separat erwähnt werden sollte ist, dass sämtliche geröstete Sachen wirklich lecker aussahen und die, die wir getestet haben auch lecker waren. Meine erste Begegnung mit Maronen auf dem Striezelmarkt brachte mich nicht zum frohlocken. Die Maronen auf dem altertümlichen Markt waren da ein ganz anderes Kaliber. Auch die Mandeln sahen extrem lecker aus. Echt toll!!!!

 

So langsam wurde es aber Zeit aufzubrechen und den Heimweg in Angriff zu nehmen. Den ganzen Tag auf den Beinen und die Bewegung an der frischen Luft zerrten an den Kräften.

Müde und erneut weitestgehend orientierungslos starteten wir gen der Heimat, wo wir ohne Nennenswerte Zwischenfälle eintraffen.

 

Fazit:

Striezelmarkt war eigentlich eine Enttäuschung, da nichts besonderes. Der Retter des Tages war der altertümliche Markt. Ein Besuch lohnt sich wohl nur für die, die keine weite Anreise haben.


Wed Dec 12 11:45:58 CET 2007    |    rallediebuerste

Lass mich raten: Zu den 20€ Sprit kamen noch mal 30 Taler für Fressen/Saufen (man entschuldige die derbe Sprache, die aber angesichts eines altertümlichen Marktes angebrachter erschien).

Ich hasse Weihnachtsmärkte - genau deswegen :)

Wed Dec 12 11:48:58 CET 2007    |    Druckluftschrauber2011

Ja es waren fast genau 30 €. Wäre ich nicht mit dem Auto da, wären es sicherlich noch mehr geworden. :D

Ich bin auch kein Freund von Weihnachtsmärkten. Ich dachte, dass Striezelmarkt echt mal was Besonderes wird. Tja…

Wurde es nicht. Aber der Mittelaltermarkt war nicht schelcht!

Fri Dec 28 19:37:50 CET 2007    |    Duftbaumdeuter1037

Hi,

 

ja, der historische Markt ist auf jeden Fall eine Reise wert - vor 5, 6 Jahren war der noch ein Geheimtipp (übrigens nur am Wochenende kostenpflichtig).

 

Leider ist der historische Markt am 17.12.07 in Flammen aufgegangen, in dem 6 Stände zerstört und auch der Stallhof einiges abbekommen hat. Derzeit ist leider noch unklar, ob es ihn wieder geben wird :( --> Bericht

 

Als Randdresdner muss ich aber fairerweise sagen, dass der Striezelmarkt trotz des Umzuges halbwegs i.O. war - er war nämlich schon schlimmer und die Enge des Ferdinandplatzes tut ihr übriges.

Übrigens - es wird nicht aufgefallen sein ;) - auf dem Markt waren dieses Jahr Getränke und Kulinarisches i.d.R. 0,50 € günstiger, weil eben der Umzug da war und die Händler Angst hatten, es käme gar keiner.

 

Meine persönliche diesjährige Dresdner Weihnachtsmarkthitliste:

1. Historischer Markt im Stallhof

2. Der kleine Markt in der Frauenkirche bzw. der Münzgasse (zur Elbe hin)

3. Der Loschwitzer Ortsteilmarkt [am Blauen Wunder falls es wem was sagt] (wunderschön mit kleine individuellen Buden --> hab mich irgendwie an dem Holzspielzeugstand zu lang verirrt ;))

4. Striezelmarkt

..........

147. Pirnaer Weihnachtsmarkt (der heimische soll ja nicht unerwähnt bleiben *gg*)

 

Aber der Bericht ist gut und exakt dem entsprechend, was ein Kollege (von außerhalb) mir als Eindruck geschildert hatte.

 

Grüße

Schreddi

Wed Sep 02 17:36:51 CEST 2009    |    Trackback

Kommentiert auf: Blog des Uhus:

 

Dresden und Umgebung

 

[...] schon alle Sachen gesehen, die Uhu hier genannt hat und alle haben ihren eigenen Charme.

 

Auch der mittelalterliche Weihnachtsmarkt ist mehr als toll.

[...]

 

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Wed Sep 02 20:42:00 CEST 2009    |    Fensterheber15352

Hallo Halbgott, dank deines Tips bei Uhu bin ich bei diesem schon etwas älteren Artikel gelandet. Wie gewohnt bei dir natürlich mit der Qualität, die ein Lesen zum Vergnügen macht. Meine Eindrücke bzgl. der beiden Weihnachtsmärkte sind übrigens 100% deckungsgleich.

Deine Antwort auf "Tagesausflug Dresden/Striezelmarkt"