Sat Mar 12 20:08:46 CET 2016
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jettaflitzer
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Kommentare (6)
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dpf-clean, dpf reinigen, scout
Der Scout war nun da, also wo anfangen? Viele Bilder gibt es leider nicht, denn die Zeit ist gegen mich und der Golf soll auch schnellstmöglich verkauft werden. Fußnoten oder Hinweise schreibe ich in Kursiv. Als erstes habe ich das Auto aufgebockt und alle Räder demontiert. Dabei gleich die Feststellung, das die Winteralufelgen außen zwar noch halbwegs schön aussahen, innen allerdings tatsächlich von Korrosion zerfressen waren. Da ich eh kein Fan von Winteralus bin, wurden also gleich Stahlfelgen in 6 1/2x16 bestellt und die Räder umgezogen. Dann ging es an der Hinterachse weiter. Dämpfer raus und neue Staubschutze montiert, danach die hintere Bremse zerlegt und neue Bremsklötze eingebaut. Danach habe ich bei Skoda Haldex-Öl gekauft und wollte den Filter dazu haben. So habe ich es zumindest durch Googeln herausgefunden. Im Serviceheft des Skoda ist aber vorgesehen das Öl alle 30tkm und zusätzlich alle 60tkm den Filter zu wechseln. Bei VW soll dieser Filter aber dennoch 34,95€ Kosten. Zum auffüllen des Öles, sollte man sich im Baumarkt ein sogenanntes "Rasenmäher Ölwechselkit" kaufen. Darin enthalten ist eine 250ml Spritze mit Schlauch, mit dieser lässt sich das Öl super auf die Kupplung auffüllen. In meinem Skoda ist übrigens das Haldexsystem der 3ten Generation verbaut. Danach habe ich noch den Ölstand des Hinterachsdifferentials geprüft und fertig war die Hinterachse. Dann kam die große Baustelle vorne. Die undichten Antriebswellenmanschetten waren gar nicht wirklich undicht oder kaputt, sie waren einfach nur falsch und schluderig montiert. Die Manschetten waren an den Gelenken außen undicht, weil sie nicht in der Nut saßen und die Schelle lose war. Also die Schellen abgenommen, die Bälge an der Sitzfläche gereinigt, HD-Fett nachgefüllt und wieder aufgesetzt. Danach habe ich die Schellen mit dem passenden Werkzeug bombenfest zugekniffen. Nachdem dann die Stahlwinterräder drauf waren und mir die Teile ausgingen, habe ich eine etwas größere Probefahrt gemacht. Da kam ein LKW zum überholen gerade Recht. Also runtergeschaltet in den 4ten Gang und Vollgas. Auf einmal knallte es laut und starkes vibrieren war zu spüren. Das ZMS kann man relativ einfach testen. Auto auf eine Ebene befestigte Fläche stellen. 1-Gang einlegen und Handbremse los. Motorhaube öffnen und das Auto rückwärts oder vorwärts schieben. Bei einem intakten ZMS werdet ihr merken, das man dafür ziemlich viel Kraft braucht und das Auto beim loslassen wieder in seine alte Position rollt. Wichtig ist, das ihr nicht den Motor dreht!! Bei einem defekten ZMS ist ein spürbarer Leerweg vorhanden. Wenn es beim schaukeln rasselt oder klappert ist das ZMS auf jeden Fall defekt. Wer ganz sicher gehen will baut den Anlasser aus. Auf dem Bild oben ist mein defektes ZMS zu sehen. Ich kann die Kupplungsscheibe um 9 Zähne mit dem kleinen Finger verdrehen. Maximaler Freiwinkel beträgt 20° Grad. Das heißt vom Nullpunkt 10° oder ca. 20mm in jeweils eine Richtung. In die Richtung "rückwärts" bzw. Schubfahrt, spüre ich einen federnden Widerstand. In "Vorwärts" also Zugrichtung, spüre ich nur den Anschlag im ZMS. Selbst wenn die rote Markierung wirklich in der Mitte wäre, (Ist zufällig da) wäre dieses ZMS verschlissen da der maximale Freiwinkel überschritten ist. Auch darf das ZMS maximal 2,9mm kippbar sein. Hier war mit bloßen Auge zu sehen, das es über 5mm sind. Also habe ich zunächst mal die Unterbodenschutze, die Scheinwerfer sowie die Frontschürze und die Triebwerksschutze ausgebaut. Danach wurde das Auto unter den Hauptträgern aufgebockt. Den Wasserkühler habe ich bei Ebay gekauft, ebenso den Kondensator. Der Wasserkühler war 100% in Ordnung und absolut passgenau, während ich den Kondensator dort nicht wieder kaufen würde. Bei dem waren die Haltelöcher schief gebohrt und 1 Halter falsch montiert. Somit war das Kühlerpaket auch wieder komplett und eingebaut. Anschließend habe ich noch Klimaanlage und Kühlung befüllt. Wenn man vor dem Auto steht, geht am rechten Kühlerschlauch ein kleiner Schlauch nach oben zum Ausgleichsbehälter. Wenn man diesen abnimmt läuft das Kühlwasser besser durch. Weil der Motor nun schon 175tkm runter hatte, wollte ich die Glühkerzen auf jeden Fall gleich wechseln. Durch den vorangegangen Kühlertausch, musste ich den Motor eh einmal warm laufen lassen und konnte die Glühkerzen dann bei warmen Motor heraus drehen. Am nächsten Tag als der Motor wieder kalt war, habe ich die Glühkerzengewinde nachgeschnitten und die neuen Glühkerzen montiert. Die Glühkerzen sitzen bei warmen Motor meistens etwas "loser", man sollte versuchen diese mit 25-30Nm zu lösen. Bruchmoment sind 40Nm. Wenn sie lose sind, immer mal wieder beim herausdrehen ein Stück zurück drehen, damit sich Schmutz und Korrosion lösen. Danach die Gewinde mit dem passenden in Fett getauchten Gewindeschneider nachschneiden. Fett, damit die Späne nicht in den Zylinder fallen. Danach die Kerzengewinde reinigen und die Glühkerzen mit Hand bis zur Anlage in den kalten Zylinderkopf einschrauben. Anzugsmoment 25Nm. Im Rahmen der Kühlertauschaktion habe ich natürlich gleich die vorderen Ladeluftschläuche abgedrückt und festgestellt das diese dicht sind. Übeltäter ist ein 90°Grad-Bogen vom Turbolader in die Leitung zum LLK. Getauscht wurde dieser schon mal, nur wurde der Schlauch bei der Montage verdreht und ist dadurch wieder kaputt gegangen. Diesen wechsele ich im Rahmen der ZMS Reparatur mit, denn da kommt man sehr gut ran. Zwischendurch habe ich das gesamte Auto ausgeräumt, alle Stoff oder Fusselstoffteile nass gereinigt, alle anderen Teile nass abgewischt und gepflegt. Das alleine hat 8-10 Stunden gedauert bis ich zufrieden war. Beim saubermachen fiel mir außerdem auf, das der rechte hintere Tiefton irgendwie einen Megastimmbruch hatte. Also diesen kurzerhand ausgebaut und einen gebrauchten bei Ebay bestellt. Weil das Skoda Stream das werksseitige Media-In nicht unterstützt, habe ich mir bei usb-nachrüsten.de ein Media-In für 75€ bestellt. Komforttechnisch kommt es nicht an die Serie ran, aber besser als CD oder schlimmer: Radio hören. Eigentlich wollte ich mir das für Teil 3 aufsparen, da es aber viele nachfragen gab, werde ich das Thema DPF hier noch mit einbringen. Wie im Teil 1 erwähnt, ist der DPF bei meinem Scout mit 55g schon sehr voll. In der Annahme das auf ungefähr auf 3200km, 1g Asche dazu kommt, hätte ich theoretisch noch 15tkm bis der Filter voll wäre. Dann müsste ich das Auto aber nochmals zerlegen. Da ich durch den ZMS defekt, eh den Hilfsrahmen und das Getriebe draußen habe, ist es jetzt eine Leichtigkeit den Filter auszubauen. Ich habe mich vorher schlau gemacht und bei 2 Anbietern (1xEbay 1xInternet) jeweils einen Nachbaufilter bestellt. Beide Anbieter waren damit aber durchgefallen. Der 4x4 hat hinter dem Flexrohr noch 2m Rohr dran, die Filter kam aber nur einem Rohrstummel von 50cm. Da müssen se den Rest anschweissen oder eine Schelle setzen, war die Antwort. Also habe ich die Idee mit der Reinigung wieder aufgegriffen und bei DPF-Clean.de eine Anfrage gestellt. Denn ich wollte ja gerne meinen Filter schicken und auch meinen heile wieder bekommen. Zunächst wollte ich Wissen, ob ich auch meinen Filter wieder bekomme und wie der generelle Ablauf ist. Fett dargestellt ist der Herr von dpf-clean. Antworten und Fragen sinngemäß wiedergegeben. Wie wird denn der Filter überhaupt gereinigt? Auf ihrer Internetseite steht nur thermisch. Asche ist ein Endprodukt und lässt sich somit nicht weiter verbrennen. Ohne vorherige Frage meinerseits erklärte er mir auch, warum ich das lange Rohr lieber absägen solle: Auch hatte der gute Herr eine Gegenfrage: Also habe ich das Abgasrohr kurz hinter dem Halter abgetrennt und konnte den Filter in einen normalen Karton verfrachten. Hat dann 10€ gekostet. Einen Tag später (gestern) bekam ich eine Mail das der Filter in Ordnung wäre und nun zur Reinigung geht. Das Geld habe ich gestern überwiesen. Sobald der Filter dann da ist, werde ich im 3ten oder 4ten Teil weiter berichten. So sieht die Kostenliste bisher aus: - Stahlfelgen für Winterreifen inkl. umziehen (165€) (Internet)(Fertig) Zusammen mit den 10 Stunden sauber machen, summiert sich die Zeit bisher auf 25 Stunden. Also kommen zu den 6500€, 1136€ für Teile hinzu. Macht 7636€ für das Auto. Im übrigen habe ich für das Auto nur 6475€ bezahlt, denn beim saubermachen habe ich Kleingeld im Wert von 25€ gefunden. Im 3ten Teil geht's dann unter anderem mit dem ZMS und unbrauchbaren "Machs dir selbst" Büchern weiter. |
Sat Mar 12 21:56:21 CET 2016 |
apfelgruener
Sehr schöner und ausführlicher Bericht!
Außerdem noch in ordentlichem Deutsch mit Rechtschreibung und Zeichensetzung. is hir auf motor talk nicht selbsdverstendlich!
Sat Mar 12 23:58:17 CET 2016 |
Tete86
Halte uns weiter auf dem laufenden!
Klasse Bericht! 
Sun Mar 13 12:28:09 CET 2016 |
Daemonarch
Schöner Bericht! Wenn ich aber bedenke, dass mein ganzer Passat nur 500€ gekostet hat, mit fast 2 Jahren Tüv, kommt mir deiner nicht ganz wie ein so brutales Schnäppchen vor.
Fri Mar 25 20:53:39 CET 2016 |
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Kommentiert auf: Jettaflitzer alias Jans Leben:
Die Suche nach den Aufklärer Teil 3.
[...] nun weiter mit dem 3. Teil der Scout Saga.
Für alle die neu sind, geht es hier zum 1. Teil und dem 2. Teil
Wie im letzten Teil schon erwähnt, musste das ZMS erneuert und der DPF noch eingebaut werden.
Ja, was [...]
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Mon Aug 29 13:49:16 CEST 2016 |
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Kommentiert auf: Skoda Octavia 2:
Russpartikelfilter-Fehler ist immernoch nicht behoben!
[...] Aschevolumen des Filters.
Bei 60g ist (theoretisch) Ende.
Ich habe meinen Filter reinigen lassen. Siehe hier: DPF Reinigung usw.
Bin damit jetzt 10tkm in 4 Monaten gefahren.
[...]
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Mon Aug 29 17:53:53 CEST 2016 |
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Kommentiert auf: Jettaflitzer alias Jans Leben:
Der Aufklärer im Dienst
[...] Teil mit der Saga: "Die Suche nach dem Aufklärer" zu Ende.
Für neue Leser gibt es hier den 1ten, 2ten und 3ten Teil.
Der Artikel ist/war eigentlich schon im April/Mai überfällig, da ich das meiste zwischendurch [...]
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Deine Antwort auf "Die Suche nach dem Aufklärer Teil 2."