Thu Nov 04 22:01:48 CET 2010 | twindance | Kommentare (17)
castor
Es ist mal wieder soweit. Gerade erst sorgte die Verlängerung der AKW-Laufzeiten für heftige Debatten und Verstimmungen im Volke. Und schon wieder sorgt die Kernenergie für Aufruhr, denn es gehen die berühmten Behälter auf die Reise. Die Rede ist von den Castor-Behältern, kurz als Castor-Transporte in der Allgemeinheit bekannt. Aber was verbirgt sich eigentlich hinter diesen Containern, von denen Zahllose reden, aber nur Wenige (auch ich bin erst durch Marie zu dieser Thematik gekommen - Danke, mein Engel!) wirklich wissen, was es damit auf sich hat. In der griechischen Mythologie waren Castor und Polydoikes (römisch Pollux) unzertrennliche Halbbrüder, die am Argonautenzug teilnahmen. Um nach dem Tode Castors die geliebten Halbbrüder auf ewig zu vereinen, wurden sie als Sterne in das Firmament gestellt und bilden als sogenannter Zwillingsstern die Leitstruktur des Sternbildes Zwillinge. Es stellt sich die Frage - was hat das Ganze mit dem Atommüll zu tun? Nun, bis heute abend wusste ich auch nicht - es gibt nicht nur Castor-Behälter, sondern auch Pollux-Behälter! Wer hat´s gewusst? Nicht mogeln!
Wikipedia macht´s möglich (mit kleinen Anpassungen). Und weil es gerade so schön passt - vielen Dank, meine Marie, für die fachliche und orthografische Unterstützung. Castor (cask for storage and transport of radioactive materialist) ein international geschützter Markenname der GNS Gesellschaft für Nuklear-Service mbH. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird das Wort jedoch auch als Synonym für Brennelementbehälter oder Behälter für hochradioaktive Abfälle verwendet. Die Standort-Zwischenlager enthalten in ihren Genehmigungen für diese Behälter eine maximal zugelassene Oberflächenortsdosisleistung von 0,35mSv/h, wobei davon maximal 0,25mSv/h durch Neutronenstrahlung verursacht werden dürfen (d.h. ein einstündiger Aufenthalt führt zu einer Dosis von ca. 0,35mSv, was rund einem Zehntel der normalen jährlichen Strahlenexposition der Bevölkerung von 2,5mSv entspricht). Die Behälter sind etwa 6 m lang und haben einen Durchmesser von rund 2,50 m, wobei die Wand 45 cm dick ist. Im beladenen Zustand haben die Behälter ein Gewicht von rund 120 Tonnen. Hauptbestandteil der Castor-Behälter ist Gusseisen mit Kugelgraphit. Die Sicherheit und Eignung von Castor- und anderen Lagerungs- und Transportbehältern für radioaktives Material wird regelmäßig auch bei dem internationalen Symposium PATRAM debattiert. Ein Castor-Behälter kostet rund 1,5 Mio. Euro. Der Pollux-Behälter ist ein Spezialbehälter für die Endlagerung abgebrannter Brennelemente. Diese Art der Verpackung von Brennelementen in den Behältern gilt zurzeit als Referenzkonzept für die direkte Endlagerung; daneben wird auch die Verpackung in sogenannten Brennstab-Kokillen als Option diskutiert.Beim Konzept des Pollux-Behälters werden die Brennstäbe als Ganzes zunächst in Büchsen und diese dann in den Behälter eingebracht. Der Behälter selbst besteht aus einem äußeren Abschirmbehälter aus Gusseisen mit Kugelgraphit, einem darin befindlichen Innenbehälter aus Schmiedestahl und Einbauten für die Aufnahme der Brennstäbe. Die dichte Umschließung der Brennstäbe wird durch den Innenbehälter, durch einen verschraubten Primärdeckel und einen darüber liegenden eingeschweißten Sekundärdeckel gewährleistet. Der Abschirmbehälter wird durch einen eingeschraubten Deckel verschlossen. In der Behälterwandung befinden sich Neutronenmoderatoren. Der Pollux hat einen Durchmesser von etwa 1,50 m, eine Länge von etwa 5,50 m und im beladenen Zustand ein Gewicht von etwa 65 t. Die Behälter unterscheiden sich deutlich von den für Transport und Zwischenlagerung gebauten Castor-Behältern.
Soweit der technische Hintergrund. Ist ja ganz nett und interessant, aber wenig geeignet, auch nur marginale Emotionen zu wecken.
http://randbild.de/?page=portfolio&dt=Set.Event
Doch gemach - eine gewisse provokative Ader wird mir nicht zu Unrecht nachgesagt. Wie oben zu lesen ist, ist eine geringe Strahlung des Castor-Behälters zu verzeichnen. Noch mal kurz für die Faulen - 10 Stunden neben einem Castor verpassen dem Bürger die Jahresdosis der natürlichen Erdstrahlung. Sollte es da nicht das Bestreben eines jeden umweltbewussten Bürgers sein, diese Behälter möglichst zügig im Salzstock (egal, ob nun geeignet oder ungeeignet, auf der Schiene ist er ja doch schon) verschwinden zu lassen? Ist es nicht grob fahrlässig und verwerflich, den Transport mutwillig zu verzögern und somit unnötige Strahlenexposition der Umwelt zu verursachen? Müssten unter diesem Gesichtspunkt Greenpeace/BUND u.ä. Organisationen nicht ihre gesamte Haltung gegenüber den Transporten überdenken? Denn es ist doch anzunehmen, dass diese Informationen den genannten Interessengruppen bekannt sind. Hinterlistigerweise müsste dann die Frage erlaubt sein - wird hier wissentlich eine Umweltgefahr akzeptiert, um sich eine politische Bühne zu verschaffen? |
Fri Nov 05 01:46:40 CET 2010 | Spurverbreiterung17353
Achsoo das Wendland Outdoor Camp, viel Bewegung an frischer Luft im Naturpark in einer menschenleeren Gegend. Kein Wunder, dass man ursprünglich dieses Lager im Zonenrandgebiet angesiedelt hatte.
Dieses Jahr haben die Protestfreunde harte Konkurrenz durch Stuttgart 21, das muss man sich für das richtige Dagegen-event entscheiden. Der harte Kern hat sich wohl schon vor Monaten dort einbetoniert.
Ich wünsche angenehmes Wetter, lecker Bio-Bratlinge und gute Gespräche!
http://www.bfs.de/de/endlager/gorleben
Fri Nov 05 09:00:49 CET 2010 | fire-fighter
Bevor Du hier Polemisierst, solltest Du eventuell darauf hinweisen, dass die genannte Ortsdosisleistung an der Oberfläche des Behälters gemessen wird. Die Intensität verringert sich quadratisch zum Abstand. Wie dicht müsstest Du am Castor stehen? Wieviel Abstand hast Du neben dem Bahnwagon? (Der Castor auf dem Wago ist ja zusätzlich noch einma eingehaust. Dazu kommt die erhohte Lage auf dem Wagon. Also hast Du ca 50cm Abstand von der Castoroberfläche bis zur maximal möglichen Annäherung. Aber kein Polizist wir AUF dem Behälter sitzen. Also kommt nochmal ein Meter Abstand dazu. Also 1500mm Abstand. Da wird es schon schwierig, eine Strahlendosis überhaupt zu messen...
OK, das waren Fakten. Meine Meinung zu der End-/Zwischenlagerpolitik in D sieht etwas anders aus... Warum muss Niedersachsen als einziges mögliches Endlager herhalten? Warum bleiben andere Bundesländer aussen vor? Wieso wird nur ein Bruchteil des Salzstockes erforscht? (OK, weil die Salzrechte von wesentlichen anderen Teilen in privater Hand liegen...) Aber warum zum Geier wird der Salzstock dann als geeignet erklärt, wenn nur ca 10% erforscht sind???? Eine Asse sollte uns doch wohl reichen!!
Wer hat sich denn üer die Lagerzeit Gedanken gemacht? Und über die Kontrollmöglichkeiten in 50, 100, 1000 Jahren??? (Die Fässer in der Asse wurden einfach den Hang heruntergekippt! Aus den Augen aus dem Sinn!) Wie soll den so ein Endlager für die Nachwelt gekennzeichnet werden? (So eine Kennzeichnung müsste über einige tausend Jahre klar erkennbar sein...)
Aber immer schon weiter die Castoren in die Halle stellen, sind ja eh bald Neuwahlen, sollen sich doch andere darum Gedanken machen! Grrrr!!!
Fri Nov 05 09:59:40 CET 2010 | racemove
So richtig verstehen werde ich die "Dagegen Sager" wohl nie.
Haben sich nie wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt, gefolgt werden nur den Studien/Zahlen der eigenen Lobbyisten.
Das man grundsätzlich gegen die Nutzung der Zivilen Kernkraft ist ok, soll halt jeder seine persönliche Meinung haben.
Aber, was würde eigentlich passieren wenn man, wie von Greenpeace gefordert, alle KKW sofort abschaltet und rückbaut.
Bräuchten wir dann keine Transporte?
Würde sich das Problem mit dem "fehlenden" Endlager dann nicht noch weiter verschärfen?
Ich bin mal gespannt wie es dieses Jahr läuft, befürchte aber eine Verschärfung der Protestwelle.
P.S. wer sich für Technik interessiert sollte sich mal die Fertigung der Castoren in Essen anschauen oder eine Besichtigung eines KKW einplanen.
Fri Nov 05 12:09:38 CET 2010 | DJS4000
nun ja, dafür müssten die hardcore oköfaschisten allerdings sachlichen argumenten zugänglich sein.
Fri Nov 05 13:49:08 CET 2010 | fire-fighter
Sollte es nicht. Diese Zwischenlager haben durchaus ihren Sinn. Im Zwischenlager bleiben die Behälter für eine Zeit X (In der Schweiz sind es 40 Jahre, D weiss ich nicht genau) während der die Behälter kontrolliert werden. Ein großer Teil der Radioaktivität baut sich ab und wenn in dieser Zeit mit dem Behälter alles ok ist, dann kann er ohne Weiteres in der versenkung verschwinden.
Soweit zumindest die offizielle Haltung, die ich auch nachvollziehen kann. Was allerdings interessant wäre, ist folgendes: Was ist als Notfallplan vorgesehen, wenn einer der Behälter im Zwischenlager eine erhöhte oder sogar extrem erhöhte Dosisleistung an der Behälteroberfläche aufweist, also wenn er ein Strahlungsleck hat...
Ganz andere Frage: Warum wird bei Gorleben eigentlich immer ein Faß aufgemacht, bei Arhaus jedoch nicht? Auch dort werden Castoren zwischengelagert.
Sat Nov 06 22:13:22 CET 2010 | Tecci6N
Die "Strahlenden Reisenden" sind grad auf Anfahrt bei mir, ca. 4km entfernt. Hier ist aber alles ruhig. Wenn ich nachher noch Zeit und Muße habe, dann werde ich mir den Zug auch mal kurz anschauen. Ansonsten gehe ich ins Bett und kann auch morgen noch gut leben
Sun Nov 07 09:15:12 CET 2010 | twindance
Moin Tecci6N - gut geschlafen? Noch alle Haare auf dem Kopf und kein dritter Arm gewachsen
Ich wünsche Dir ein friedliches Wochenende - möge die Vernunft der beteiligten Parteien deren Emotionen im Zaum halten....
Sun Nov 07 10:16:16 CET 2010 | Tecci6N
Doch, war eine ruhige Nacht Hab ihn mir mal angeschaut, alles relativ unspektakulär. War halt einfach mal neugierig. Dritten Arm hab ich auch keinen, nur das mit den Haaren, das ist von Natur aus halt schon so ne Sache
Sun Nov 07 13:39:23 CET 2010 | twindance
...............Doch, war eine ruhige Nacht Hab ihn mir mal angeschaut, alles relativ unspektakulär. War halt einfach mal neugierig. Dritten Arm hab ich auch keinen, nur das mit den Haaren, das ist von Natur aus halt schon so ne Sache ....................
Jetzt versteh ich Deinen Avatar
Sun Nov 07 15:34:28 CET 2010 | Tecci6N
Das Avatar ist so ungefähr genau das Gegenteil Also ein Spiegelbild im weiteren Sinn
Mon Nov 08 10:12:48 CET 2010 | StefanLi
Bitte nicht das oberirdische Zwischenlager und die noch nicht erfolgte Lösung eines unterirdischen Endlagers verwechseln!
-> schaut mal in der Wiki nach, wie da der aktuelle Stand der Dinge ist. http://de.wikipedia.org/wiki/Atomm%C3%BClllager_Gorleben#Zwischenlager
Dazu zitiere ich mal eine wirklich nette Seite einer eher privaten Atom-Lobbyistengruppe (www.kernernergie-online.de), Hervorhebung von mir.
Gruß
Stefan
Tue Nov 09 11:21:38 CET 2010 | twindance
Hannover (dpa) - Die Temperatur der Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Atommüll ist nach Angaben von Greenpeace im Vergleich zu den vergangenen Jahren gestiegen. Das hätten thermographische Aufnahmen ergeben. Jeder Castor enthalte so viel radioaktives Material, wie bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl freigesetzt worden sei, sagte Thomas Breuer von der Umweltorganisation am Freitag. "Es ist unverantwortlich, diese tödliche Fracht nach Gorleben zu bringen."
Für mich stellt sich wiederum die Frage - wie kann eine Organisation wie Greenpeace unter diesen Umständen eine so erhebliche Verzögerung des Castor-Transportes mit dem eigenen Umwelt-Gewissen vereinbaren? Wenn ich dann auch noch lese, dass es fast 1000 Verletzte gab - handelt es sich hier wirklich noch um eine umweltpolitische motivierte Protestveranstaltung oder mutiert dieser Transport mehr und mehr zu einem "Randale-Event", sozusagen einer Love-Parade für Berufsprotestler?
Tue Nov 09 11:31:46 CET 2010 | StefanLi
Wir können ja auch alles schlucken und die APO abschaffen. Wer das Recht auf Demonstration und zivilen Ungehorsam verneint, weil es ja so gefährlich sei, dem zahle ich ein One-Way-Ticket nach Rangun. Ich dachte es gibt genügend Leute hier im Blog, die wissen wie wichtig es ist, dass das Volk seine Meinung sagen darf, vergessen wir denn so schnell?
Die Gefahr, die von den Castoren ausgeht ändert sich ja nicht im Wesentlichen, nur weil der Transport verzögert wird. Die Gefahr ist da, egal wo die strahlende Fracht steht, selbst wenn sie im oberirdischen Zwischenlager steht, das bald an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Es ist übrigens ein "Zwischenlager", dem Worte nach, bedingt dies eigentlich, dass es eine weitere bekannte Station gibt, sonst kann es ja kein "Zwischen", sondern nur ein "End" mit erhoffter Weiterfahrt sein. Wir bedenken, dass es IMHO gar keine Betriebserlaubnis hat, für dass was es defacto heute ist: nämlich ein Endlager.
Übrigens bei den Milliardeneinsparungen der Atomlobby ist zu beachten, dass sie für die Polizisten im Wendland nichts zahlen, sind auch nur 20.000 Mann, die unter z.T. erbärmlichen Umständen agieren. Aber das ist ja Staatsaufgabe!
Gruß
Stefan
(der Pietätskritiker würde sich einen Vergleich mit der Katastrophe auf der Loveparade sparen)
Tue Nov 09 11:48:10 CET 2010 | fire-fighter
Das Zwischenlager dient lediglich dazu, die Castoren so lange unter Aufsicht zu haben, bis die aktivität ein wenig nachgelassen hat. Dem einhergehend soll gewartet werden, bis die Kerntemperatur von über 400°C auf 100-200°C abgesunken ist. Dies ist nach ca. 40 Jahren der Fall...
Erst danach sollen die Castoren endgelagert werden.
So viel zur Theorie. In der Praxis könnte man mit den Dingern prima heizen Allerdings bleibt immer noch die Frage nach einem Endlager...
Wed Nov 17 09:35:40 CET 2010 | StefanLi
Nur der Vollständigkeithalber und weil ein bei mir hoch im Kurs stehender Bühnenartist mich darauf brachte mal wieder in den alten Unterlagen vom Studium nachzuschauen:
GG der BRD
Art 20
(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Jetzt kann sich jeder seinen Reim darauf machen, wer hier die Ordnung gestört hat und einen gesellschaftlich akzeptierten Konsens zwischen der Stromindustrie und dem Volke aufgekündigt hat. Jetzt kann sich seine Gedanken machen, wie Gesetz und Rechtssprechung zum Vollzug der Ordnung stehen. Und dann kann sich der Jeder auch darüber nachdenklich zeigen, wer die Deutschen sindm die das Recht zum Widerstand haben. Ich für meinen Teil habe mich da schon entschieden.
Gruß
Stefan
(Volkswirtschaftlich sind funktionierende geschlossene Oligopole die deutlich schädlichsten Systeme)
Wed Nov 17 21:02:03 CET 2010 | twindance
Zitat:
GG der BRD
Art 20
(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Jetzt kann sich jeder seinen Reim darauf machen, wer hier die Ordnung gestört hat und einen gesellschaftlich akzeptierten Konsens zwischen der Stromindustrie und dem Volke aufgekündigt hat. Jetzt kann sich seine Gedanken machen, wie Gesetz und Rechtssprechung zum Vollzug der Ordnung stehen. Und dann kann sich der Jeder auch darüber nachdenklich zeigen, wer die Deutschen sindm die das Recht zum Widerstand haben. Ich für meinen Teil habe mich da schon entschieden.
Ich bin zwar nicht so der Rechtskundige, doch haben Gesetze die gelegentlich unangenehme Eigenschaft, buchstabengetreu zu gelten. Und da heisst es nun mal:
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
Ich erlaubte mir, den entsprechenden Passus hervorzuheben und möchte folgenden Kommentar loswerden: Die Staatsgewaltsausübung erfolgt durch die Wahl. Durch diese werden Vertreter des Volkes benannt, die in ihrer Eigenschaft als gewähltes Werkzeug des Volkes Gesetze erlassen, aber auch verändern dürfen, solange diese nicht dem Grundgesetz entgegenstehen. Auch wenn es nicht allen Bürgern gefällt- die neuen Absprachen mit der Atomindustrie bzw. die aktuelle Praxis der Entsorgung widersprechen nicht dem Grundgesetz. Sie wurden durch die gewählten Verteter des Volkes in dieser Art beschlossen. Ergo sind sie per Grundgesetz der Wille des Volkes - ob es nun mehr oder weniger zu fundierten Vermutungen kommt oder nicht. Es sind nun mal dies die Spielregeln der Demokratie - durch Wahl wurden die derzeitigen Machtverhältnisse als "Wille des Volkes" festgeschrieben und fertig!
Dieser Kommentar ist nicht als Wertung der Atompolitik, der Entsorgungspraxis oder Stuttgart 21 zu werten - er beleuchtet lediglich den zitierten Artikel 20 unseres Grundgesetzes.
Tue Nov 23 09:21:36 CET 2010 | StefanLi
Es darf nachgedacht werden, welchen Ursprungs der Artikel hat und dann kann neu interpretiert werden.
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