Mon Jun 23 15:55:18 CEST 2008 | XC70D5 | Kommentare (3) | Stichworte: Miscellaneous
Am Sonntag, 22. Juni, fand der 4. Lauf der RCN (BMW Driving Experience Challenge) statt.
Schauplatz war die belgische Formel 1-Rennstrecke von Spa-Francorchamps. Über 150 Teams aus dem gesamten Bundesgebiet und dem angrenzenden Ausland hatten ihre Nennung abgegeben.
Unter den Nennungen waren (leider!?) auch wieder viele Teams aus der VLN. Was es heißt, mit übertriebenem Ehrgeiz und dem fehlenden Respekt vor den privaten Fahrern unterwegs zu sein, musste leider ein Fahrer aus unseren Reihen erleben. Gott sei Dank ist, ausser ein paar kleinen Kratzern, nichts weiter geschehen.
Trotz der teils widrigen Umstände konnte man die Veranstaltung als gelungen abhaken, da sogar der Zeitplan - wider Erwarten - eingehalten werden konnte.
Zeitplan: Startgruppe 1: Start: 12.15 Uhr und 15.05 Uhr (Gruppen: A/24h, N&F2005; G; MLT) Startgruppe 2 Start: 13.40 Uhr und 16.30 Uhr (Gruppen: VLN-Serienwagen und H) Die Technische und Dokumentenabnahme sind in der F1-Anlage am Sonntag 22.06.08: Startgruppe 1: von 08.00 bis 10.30 Uhr Startgruppe 2: von 10.00 bis 12.30 Uhr
Warum ich überhaupt darüber berichte? Einige Bekannte und Freunde fahren in der RCN und bei einem Team fiel die Boxencrew für dieses Rennen aus. Ich hatte mich bereit erklärt einzuspringen, obwohl ich erst nicht zum Rennen nach Spa wollte.
Bisher hatte ich die RCN nur vor und nach den Rennen im Boxenbereich kennen gelernt, die Rennen aber nur vom Zuschauerbereich. Nun hatte ich die Möglichkeit die gesamte Veranstaltung, von Anfang an und live mitzuerleben.
Aus der Vorabinformation der Rennleitung wusste ich, dass die normale Zufahrt zum Boxenbereich nicht geöffnet ist und über Stavelot eingefahren werden muss. Ich also Spa und Stavelot ins Navi eingegeben und los. Leider ist Stavelot nicht gleich Stavelot und ich landete mitten in Spa in einer kleinen Seitengasse.
Da ich aber den Plan mit hatte und ich die Gegend noch ein wenig von unserem Trackday vor 2 Jahren in Erinnerung hatte, liess ich das Navi an und fuhr nach der Karte. Als ich so entlang der Rennstrecke über die Landstraße fuhr, entdeckte ich eine Zufahrt zur Strecke. O.k., es war ein Zugang, ein alter Fußgängertunnel. Gut, dass ich den X3 und nicht den X5 genommen habe. Ich fuhr also durch den Fußgängertunnel und befand mich inmitten des "Ovals". Dort führten einige betonierte (Fuß-)Wege in verschiedene Richtungen. Ich entschied mich für Richtung Norden und erreichte nach einigen KM Walddurchfahrten dann auch das Fahrerlager. Kontrollen, ob man überhaupt zur Zufahrt berechtigt ist, gab es übrigens keine!
Nach kurzem Briefing über die Vorgehensweise (Zeitnahme, evtl. Boxenstops etc.) und Einräumen der Box ging es zum 1. Lauf der 2. Gruppe. Ich stand mit 2 Stoppuhren und einer Schreibmappe bewaffnet in der Boxenstraße. Der 2. Fahrer hielt die Anzeigetafeln hoch. Nachdem es während der technischen Abnahme immer wieder nach Regen aussah, brannte uns die Sonne richtig auf den Pelz. Alles lief perfekt und auch die Zeiten stimmten.
Beim Zeitnehmen ist mir dann aufgefallen, dass ich mal dringend zum Arzt muss. Es kam sofort zu einer Diskussion, ob diese extremen, motorischen Störungen normal seien und einfach nur meinem Alter entsprächen. Beim gleichzeitigen Stoppen mit dem linken und rechten Zeigefinger auf dem Knopf für die Zwischenzeiten musste ich feststellen, dass zwischen den beiden Zeiten immer ein Versatz war. Von 18 Messungen war nur eine auf beiden Stoppuhren exakt gleich. Bei Zweien waren 2 Hundertstel Unterschied und bei dem Rest jeweils eine Hundertstel
In der Pause, während die 1. Gruppe ihren 2. Lauf fuhr, haben wir den Wagen nachgetankt, Öl nachgefüllt, den Luftdruck kontrolliert und die neuen Rundenzettel in den Wagen geklebt.
Plötzlich kam ein RCN-Mitarbeiter und sagte, dass die Zeitnahme nicht korrekt funktioniert hätte und die Transponder möglichst außen am Fahrzeug befestigt werden sollten. Nach kurzer Absprache mit einem ebenfalls betroffenen, befreundeten Team, haben wir kurzerhand mit einem Akkuschrauber 2 Löcher in die Stoßstange gebohrt und den Transponder dort befestigt.
Beim 2. Lauf auch keinerlei Probleme. Die Zeiten waren zwar ein klein wenig schlechter als beim 1. Fahrer, aber es sah alles sehr gut aus. Das Rennen war gerade vorbei, da fing es richtig an zu regnen. So wurden wir beim Aufräumen zwar etwas nass, aber immer noch besser, als während des Rennens.
Um 19:00 Uhr war dann die Siegerehrung. Unser Team erreichte in der Gruppe H3 den 2. Platz von 33 Startern. Die Zeitnahme hatte offensichtlich doch funktioniert. In der H5 erreichten 2 Teams "von uns" den 2. und 4. Platz, wobei der 4. Platz auch der 3. hätte sein können, wenn der erste Fahrer gewusst hätte, dass die Auslaufrunde nicht länger als 4 Minuten dauern durfte. So bekamen sie 250 Strafsekunden. In der F2 kam dann von uns noch ein 3. Platz hinzu. Alles in allem also ein erfolgreiches Wochenende, wenn man von der kleinen Feindberührung mal absieht.
Nachher sind wir noch was Essen gegangen, weil die Möglichkeiten an der Rennstrecke doch sehr eingeschränkt waren. Dabei mussten wir mal wieder feststellen, dass die belgische Küche, zumindest in diesem Teil Belgiens, der holländischen in nichts nachsteht...
Ich frage mich auch immer wieder, wie die bei der miesen Infrastruktur da ein F1-Rennen hinbekommen!?
Auf dem Rückweg an der letzten Tanke vor der Grenze noch eben 5 Kilo Kaffee gekauft und ab nach Hause.
Fazit: Ganz schön anstrengend, auch wenn man nicht wirklich viel gemacht hat, aber auf jeden Fall interessant, den gesamten Ablauf eines Rennens kennen zu lernen. In D ist zwar vieles im Argen, es aber doch am Besten ;-)
Gruß
Martin |
Tue Jun 24 00:56:40 CEST 2008 | Federspanner30772
Sage nur: Wenn alles so viel besser ist in D (sicherlich die Küche, haha!) einfach da bleiben...
Tue Jun 24 10:42:35 CEST 2008 | XC70D5
Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber die Gegend um Spa ist wirklich nicht der Renner. An der Küste sieht es schon ganz anders aus, das weiß ich auch.
Den Rest Belgiens, also ausser Spa und Küste, kenne ich leider nicht.
Es ging mir aber hauptsächlich um die Organisation vor Ort und das Angebot an der und um die Strecke, was, im Vergleich zum Nürburgring z.B., schlecht, bzw. überhaupt nicht vorhanden war.
Gruß
Martin
Fri Aug 01 22:40:31 CEST 2008 | Trackback
Kommentiert auf: Ralles Blog:
Ralle goes racing - meine erste Nordschleifenrunde
[...] #34
Aus unserem Kreis fahren insgesamt 6 Teams bei der RCN mit.
Gruß
Martin
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