Wed Feb 01 17:03:41 CET 2012 | Nasenpfahl | Kommentare (17) | Stichworte: 80, Audi, B3 (89), Reparatur, VAG
Audi Vorn
Hallo mal wieder, wird Zeit für neuen Lesestoff.
Heute habe ich eine noch verücktere Geschichte drauf, als das letzte mal. Diesmal geht es um mein erstes Sahnestückchen, einen Audi 80 Typ89.
Tja, wie kam ich dazu? Aus der letzten Story wird der eine oder andere noch wissen, dass mein Polo damals schlapp gemacht hatte, ich allerdings (ungünstigerweise im Winter) einen fahrbaren Untersatz für die Arbeit brauchte. Zum Glück stand Nachtschicht auf dem Plan und so konnte ich Pappas Opel Frontera nutzen. Allerdings hatte meine Werkstatt in absehbarer Zeit keinen freien Termin für den Polo.
Deshalb hieß es Mittwoch früh: suchen bis der LAN-Draht glüht. Gegen zehn Uhr morgens stach mir dann ein Audi 80 ins Auge, welcher mit 1100€ finanzierbar schien, ein paar Extras hatte (dazu später mehr) und nicht allzu weit entfernt stand. Wir reden hier von einem für mich immer als robust und etwas kompfortabel geltenden Audi 80 mit der 1,8 Liter Maschine, welche dank KE-Jetronic sagenhafte 90PS brachte. Ich rief sofort an und verabredete mich mit dem Halter am gleichen Nachmittag zur Probefahrt.
Schlafen? Fehlanzeige! Gegen drei Uhr kam dann mein Bruder und wir fuhren zum Treffpunkt. Und mit was fährt man dahin, um einen 80er zu kaufen? Richtig - mit einem Audi 80 ! An der vereinbarten Stelle angekommen stand er da, ganz in grün, wie geleckt! Rote Heckleuchten, weisse Blinker vorn ein wenig Sportlichkeit muss sein. Hydraulische Servolenkung, Nebelscheinwerfer, Stahl-Schiebe-Hub-Dach und Zentralverriegelung, höhenverstellbaren Fahrersitz, 15"-Aluett-Alufelgen, eigens nachgerüstet eine zweite Nebelschlussleuchte auf der anderen Seite und eine dritte Bremsleuchte im Kofferraum für den ultimatien Rotlichtflair beim Klappe öffnen. Der Lack war wie einst im Mai keine Kratzer minimale Steinschlägchen in der Haube, keine Dellen, nix. 200.000 Kilometer auf der Uhr passten auch mit den Servicehefteinträgen und Werkstattrechnungen zusammen. Besonders lustig fand ich im Fahrzeugbrief den Erstzulassungsstempel Marke DDR
Runde zwei - die Probefahrt. Alles lief wie geschmiert. Nur das Getriebe "pfiff" mir das Lied vom Tot Kurze Beratung mit Brüderchen, der sein Getriebe auch bei 230.000 Kilometer gewechselt hat. Dann begannen die Verhandlungen. Schlussendlich bin ich mit 950,-- € weniger und einem Audi im Fuhrpark wieder heim gefahren, dicht gefolgt vom Bruder, welcher auf der Autobahn sogar noch den linken Blinker verloren hat
Ohne Schlaf ging es weiter, die Karre von oben bis unten gemustert, ein passendes Radio rein und ab zur Nachtschicht.
Nach einem duzend Verscheißteilreparaturen über die Jahre lief der Bock (welchen ich liebevoll Schorschi nannte) immer sauber und zufriedenstellend. Auch das musikalische Getriebe verstummte nach zwei Wochen ausdauerndem Fahren.
Letztes Jahr dann, angekommen bei 295.000 Kilometern, mochte das Getriebe zunächst den 5. Gang, kurze Zeit später auch den Rückwärtsgang nicht mehr. Ein Getriebetausch, welcher auch eine neue Kupplung gefordert hätte, war mir zu teuer, da auch schon wieder andere Reparaturen anstanden und ich auch keine Lust darauf hatte, meine ganze Freizeit mit Schrauben zu verbringen. Außerdem wollte ich schon immer mal einen Kombi haben. Kurz und knapp gab es drei Gründe, um das Auto los zu werden.
Somit trennte ich mich vom Schorschi, der mich trotz der einen oder anderen Macke in den drei Jahren nie stehen ließ. Hier sind wir am Ende der zweiten Geschichte.
Wenn es euch gefallen hat, schaut wieder rein zu Teil 3: Frauchens rot-rosa Arosa Stay tuned! |
Ergänzung von Nasenpfahl am Thu Feb 02 21:18:15 CET 2012
Ergänzung zum Ende: Verkauft wurde er im exklusiven Bastlerzustand an einen Bekannten für 100€. Die letzte Fahrt auf den Transporthänger (für den Hänger war es der erste Einsatz) durfte und wollte ich erledigen. Der letzte Stand war, dass er wieder auf Vordermann gebracht und auf die Öffentlichkeit losgelassen werden sollte. Gesehen habe ich ihn allerdings bis heute nicht. |
Wed Feb 01 17:07:52 CET 2012 | Antriebswelle19813
100 pro...
Wieder toll geschrieben, mehr davon...
Wed Feb 01 18:19:21 CET 2012 | PoloMatthias
Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen, wieder toll geschrieben
Ich mag solche Geschichten. Hat dein Bruder seinen denn noch?!
Natürlich warten wir auf Teil III,
Liebe Grüße
Matthias
Wed Feb 01 18:26:11 CET 2012 | Knecht ruprecht 3434
Ein echtes Langzeitauto.
Und sieht selbst heute nicht alt aus.
Wed Feb 01 18:30:40 CET 2012 | emil2267
was is das denn für ne unart,dass die getriebe so "früh" verrecken,an meinem B4 2.0E war bei ca. 225.000km auch feierabend,beim audi 90 mit ungefähr 400.000km & meinem alten 1.8S,allerdings PM mit auch weit über 300.000km flutsch(t)en die gänge munter & kommentarlos in den gassen
ich bin eigentlich verkappter opelaner,hab nur mal eben nen billigen automobilen notnagel gebraucht,ihn in form eines grauen 1.8S gefunden & seit dem hängen geblieben,mittlerweile mit dem dritten audi
Wed Feb 01 20:15:50 CET 2012 | Nasenpfahl
Ja keine Ahnung, was es den Schaltzentralen weis macht. Übrigens war meiner haar genau gleich dem meines Bruders.
Gleiches Baujahr: Nov. 89
Gleicher Motor: JN
Nur ist seiner wohl etwas Sportlicher: Tiefer ab Werk, brilliant- oder satinschwarz metallic (bin mir nicht sicher und in diesem Gebiet kein Auskenner), Heckspoiler, schwarzes Heckleuchtenband
Dafür hat seiner sonst nix (keine Servo/ZV/Nebler).
Er hat sein Getriebe irgendwo bei 230-250.000km getauscht.
Und, ja, er hat ihn noch mit aktuell irgendwas um die 340.000 km (schnurrt wie ein Zebrasalamander)
Wed Feb 01 21:56:12 CET 2012 | Flanders80
Weiße Frontblinker und rote hinten hatte mein erster T89 auch. Jetzt 14 Jahre später habe ich alles orginal gelassen. Ich habe sogar noch das Audi Kassettenradio. Aber der Gute wird wirklich nur nich als Liebhaberauto in der Freizeit bewegt. Ich freue mich aber immer, wenn ich einen alten Audi sehe. Wird leider immer seltener.
Thu Feb 02 11:42:55 CET 2012 | Spiralschlauch52127
wieder 3 minuten meines lebens verschwendet...
Thu Feb 02 11:54:37 CET 2012 | PoloMatthias
wieso? ;D
Thu Feb 02 12:42:03 CET 2012 | HelldriverNRW
Super geschrieben + weckt Erinnerungen...
Das Ende ist allerdings enttäuschend!
WAS wurde aus dem Teil?
Endstation Schrottplatz?
Zerschellt auf einem Filmautobahnstück bei "Cobra11"?
Verkauft für ein drittes (viertes/fünftes...) Leben im Export?
Da ist ZUVIEL Raum für Phantasie....
Thu Feb 02 16:27:33 CET 2012 | Spiralschlauch39315
Sieht der innen auch so wie dein polo aus?
Thu Feb 02 21:22:45 CET 2012 | Nasenpfahl
wieso liest du den text auch zweimal?
habe noch ein ende hinzugefügt. sorry für den groben patzer!
nein, er hatte nur ein paar hellgraue flecken im polster von der zigarettenasche. und die fußräume waren "etwas" dreckig. sonst war er immer aufgeräumt.
Thu Feb 02 21:24:37 CET 2012 | PoloMatthias
Kommt noch einer ?! Oder kommt danach schon der Škoda?
Das wär' schade
Thu Feb 02 21:31:09 CET 2012 | Nasenpfahl
Ne da kommt noch einer:
Thu Feb 02 21:32:15 CET 2012 | PoloMatthias
Ach jau, den hab ich schon ganz vergessen
Und danach?!
Thu Feb 02 21:42:34 CET 2012 | Nasenpfahl
danach kommt eigentlich der skodi
Tue Feb 07 17:47:47 CET 2012 | Trackback
Kommentiert auf: Nasenpfahl's Hobbywerkstatt:
Mein mobiles Leben mit der VAG - Teil 3: Frauchens rot-rosa Arosa
[...] angenommen hat und ausgegangen ist. Ohne groß zu überlegen hing er keine Minute später schon an meinem Audi und wurde zur Werkstatt geschleppt.
Am nächsten Tag beim Versuch, ihn vielleicht durch Anrollen wieder [...]
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