Fri Apr 09 15:02:38 CEST 2010 | taue2512 | Kommentare (10) | Stichworte: Beleuchtung, Energie, Ökologie, Toulouse
Dabei ist die Grundprinzip dieser im wahrsten Sinne erleuchtenden Idee recht simpel: Um ausreichend Energie für die öffentliche Straßenbeleuchtung zu produzieren, könnte man in Zukunft die Bewegungsenergie der Fußgänger nutzen.
Seit ein paar Tagen wird dieser „elektrische Bürgersteig“ nun in der Innenstadt der interessierten Öffentlichkeit präsentiert. Auf dem recht kurzen improvisierten Laufsteg, der als Anschauungsmodell vor einem Geschäftshaus aufgestellt wurde, erzeugt die kinetische Energie beim hin- und herlaufen eines Fußgängers konstante 30 Watt an elektrischer Energie, die sogleich in eine Batterie als Puffer geleitet werden.
Während man so seine Schritte auf dem künstlichen Trottoir macht, leuchten ringsum angebrachte Miniaturen von LED-Straßenlampen und ein großer Kronleuchter im Treppenaufgang dahinter. Dies soll den Nutzern verdeutlichen, dass es in der Stadt gewaltige Mengen an ungenutzter Energie gibt die beim gehen oder rollen einfach vergeudet wird.
Alexandre Marciel - stellvertretender Bürgermeister und Träger dieses Pilotprojekts - erklärt: „Das ist nicht unbedingt alles reine Utopie. Es gibt eine jede Menge Aktivität im öffentlichen Raum und mancherorts eine hohe Fußgängerdichte, beides kann man nutzen und den Leuten zugutekommen lassen“.
Das System wurde patentiert und vertrieben von den Firmen Sweet und Philips, ähnliche Systeme sind bereits auf einigen U-Bahn-Stationen in Japan zu finden. |
Fri Apr 09 15:11:16 CEST 2010 | Womo-Gerd
Die Frage ist doch ob bei der Herstellung und dem Betrieb so viel Energie gespart wird das es sich lohnt auf herkömmliche Energiequellen zu verzichten. Es gibt viele tolle Sachen, nur sie sind nicht immer sinnvoll!
Fri Apr 09 15:24:07 CEST 2010 | Twinni
Wenn man einem Fussgänger 30 Watt beim Gehen abzapfen kann, dann muss er diese (Mehr-)Leistung auch aufbringen. Je nach Wirkungsgrad der Anlage auch deutlich mehr. Ergo wird das Laufen schwerer. 30 Watt (oder 40, oder 50) ist in diesem Zusammenhang nicht wenig.
Andreas
Fri Apr 09 15:49:33 CEST 2010 | taue2512
Aber diese Leistung bringt der Fußgänger ja sowieso schon auf, indem er seinen Muskeln befiehlt die 80kg Körpermasse von A nach B zu tragen. Die elektrische Energie wird in dem Moment erzeugt, wenn der Körper mit seinem Gewicht auf die Bodenplatte drückt.
Der Boden gibt dabei keinen Millimeter nach...am laufen und dem dazu benötigten Energieaufwand ändert sich erstmal nichts.
Fri Apr 09 16:01:25 CEST 2010 | Twinni
Das ist technisch unmöglich. Wenn der Boden nicht nachgibt, dann kann auch keine Energie vom Fußgänger auf den Boden übertragen werden.
Andreas
Fri Apr 09 16:08:35 CEST 2010 | taue2512
Die machen das mit druckempfindlichen Piezo-Elementen, Bewegungen sind nicht fühl/erkennbar.
Fri Apr 09 16:37:19 CEST 2010 | Achsmanschette51801
Ja, Bewegungen sind zwar da, aber eben nich merkbar. Ich finde den Vorstoß gut.
Fri Apr 09 16:44:50 CEST 2010 | Twinni
Das ist doch Blödsinn. Energie verhält sich proportional zu Masse mal Geschwindigkeit zum Quadrad. Wenn so gut wie keine Bewegung da ist oder dies nur für eine sehr kurze Zeit, dann kommt da nix bei raus. Das funktioniert (so) nicht!
In Japan geht es auch nicht um die Stromversorgung der Beleuchtung der U-Bahnsteige. Dort erzeugen in einem Versuch täglich 80.000 Menschen gerade genug Energie um (möglicherweise später einmal) Ticketautomaten und Anzeigetafeln der Station zu versorgen. Die Idee ist in der Tat bemerkenswert, da Lichtjahre entfernt von einer möglichen Wirtschaftlichkeit.
Ich hätte da auch noch einen Vorschlag: An jeden Ticketautomaten eine Handkurbel.
Andreas
Fri Apr 09 17:35:56 CEST 2010 | Trennschleifer16880
Eine innovative Idee mit viel Potenzial, prima Sache.
Im vergangenen Oktober wurde das System auf einem zehn Meter langen Autobahnabschnitt nahe der Kleinstadt Hadera (Israel) getestet. Ergebnis: 600 Fahrzeuge erzeugen pro Kilometer auf jeder Fahrspur 200 Kilowatt Strom. -> Quelle
Fri Apr 09 18:10:12 CEST 2010 | Twinni
"600 Fahrzeuge erzeugen pro Kilometer auf jeder Fahrspur 200 Kilowatt Strom." Ein irres Spiel mit Zahlen. Ein Autobahnkilometer ausgerüstet mit diesen sagenhaften Generatoren soll 200 Haushalte versorgen?!? Man könnte an jeder Autobahn mehrere Häuserreihen hintereinander nur durch den vorbeifahrenden Verkehr bestromen... ha, ha, ha. Wenn an der Quelle ein Datum dranstehen würde, dann wäre das der erste April. Der Frauenhofer Forscher sagt, dass eine Nachrüstung unwirtschaftlich ist. Die Projektmanagerin spricht von 300000-500000 Dollar. Für den Betrag bekommt man keine 100 Meter Autobahn beschichtet. Das ist sind alles aus dem Zusammenhang gerissene Träumereien von ahnungslosen Autoren, die ans Perpetuum Mobile und vermutlich auch noch an ganz andere Dinge glauben.
Andreas
P.S.: Ich habe den genannten Forscher vom Fraunhofer Institut mal angeschrieben. Mal sehen, was er dazu sagt.
Wed Feb 02 14:58:19 CET 2011 | Trackback
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