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OM642 AGR Ventil – Spezialwerkzeug ?

Mercedes null null
Themenstarteram 8. November 2015 um 17:49

Hallo leute,

da mein OM642 Motor immer Stadtverkehr ständig müffelt, möchte ich mir das AGR Ventil mal etwas genauer anschauen. Da ich aber nur von klopf hier, oder würg da mit sprüh ein Aktionen gelesen habe, stelle ich mir die Frage, ob man das Teil nicht auch professionell ausbauen kann?

Es kann ja nicht im Sinne des Erfinders sein, durch rohe Gewalt hier vorzugehen, zumal einige schreiben das dieses Teil in der Regel beim Ausbau zerstört wird.

Gibt es für das AGR nun ein Ausziehwerkzeug :confused:

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 14. November 2015 um 21:41

Hallo zusammen, zunächst einmal meinen herzlichsten Dank an Proeldocktor der uns diesen tollen Hinweis zum Ausbau des AGR gegeben hat!!!:)

Ich habe das Teil heute wie von ihm beschrieben ausgebaut, was sehr gut funktioniert hat. Ich möchte zu dem was Proeldocktor schon beschrieben etwas ergänzen . Ich hänge auch mal Bildern hier an.

Vorweg der Hinweis, dass ich das Teil in nicht mal 30 min raus hatte! :D Eigentlich habe ich mich zu Beginn damit rumgeplagt, die Kappe unter der sich der Stellmechanismus befindet zu entfernen. Die 2 kleinen Kunststoff Klammern die in dem Alu Druckgussgehäuse einrasten ließen sich zwar aus der Arretierung drücken, aber die Kappe wollte einfach nicht runtergehen. Ich habe dann mit einer Wasserpumpenzange an der Kappe gezogen bei gleichzeitigen Hebeln an der blöden Klammer. So habe ich sie dann herunterbekommen, jedoch unter Verlust einer Klammer dieser Kappe Das nächste Problem bestand darin das AGR etwas in seinem Sitz zu verdrehen, damit ich die Gewinde in die Durchgangslöcher des AGR schneiden konnte. Mit meiner Wasserpumpenzange war ich hierzu nicht in der Lage, da ich sie nicht richtig ansetzen konnte. Ich habe dann einen Gabelschlüssel genommen, den ich mit einem Schenkel in das Gehäuse des Stellmechanismus stellte und mit dem andern Schenkel von außen an dem Druckgussgehäuse abstützte. Dann in die Gegenseite des Schlüssels ein Rohrstück als Hebel eingelegt, um eine Drehbewegung gegen den Uhrzeigersinn auszuführen, bis die Gewindeöffnung im Motor nicht mehr sichtbar ist.

Jetzt konnte ich mit dem Gewindebohrer in die beiden Bohrungen unter Zugabe von WD40 als Schneid Öl die Gewinde einbringen. Im Anschluss habe ich die Gewindelöcher ausgeblasen, damit die noch einzudrehende Schrauben nicht gleich im Gewinde fressen. Vorhandene Späne mit einem Staubsauger anschließend beseitigen, damit später nichts in den Motor später fallen kann.

Nach dem vorsichtigen wechselseitigem anziehen der eingedrehten M8 Schrauben, gab es nach einer Spaltbildung zwischen AGR und Einschraubstelle von etwa 4-8mm einen kleinen Ruck und das AGR war frei zum Herausnehmen. Ich hatte bisher gedacht, dass der Gesamte Teil der in der Führung steckt als Passung ausgelegt sei. Es sind aber eben nur diese 6-8mm die festsitzen. Wichtig ist wirklich nur das man gleichmäßig die Ausdruckschrauben eindreht, da ansonsten die Kräfte die übertragen werden vielleicht zu groß werden könnten.

Die erste Erkenntnis nach dem Ausbau war, dass die Zugabe von 2T Öl und dem Ölabscheider offenbar so gut funktioniert, das so gut wie keine harten Rückstände im inneren des AGR angebrannt waren. Leichte Rußspuren am Stellmechanismus aber kein klemmen der Führung des Schiebers. Also habe ich alles mit einer elektrischen Zahnbürste und einer Messingbürste unter Zugabe von Bremsenreiniger gereinigt, um dann etwas Keramikpaste in die Führung zu geben.

Abschließend noch der Hinweis, dass man wenn das AGR ausgebaut ist die Gewinde noch mal vollständig durchschneidet, weil das im Eingebautem Zustand noch nicht geht.

Vor dem Einbau des gereinigten AGR einen neuen O- Ring auf das AGR setzen, und natürlich auf der Dichtfläche die leichten Ausdrückspuren der M8 Schrauben mit Schleifpapier beseitigen. Dazu einen Lappen in den zuvor gereinigten Sitz des Motors stecken, damit da nichts hineinfallen kann.

Danach AGR einstecken und festziehen. Ich hatte noch den Sensor der sich zwischen AGR und Turbo befindet raus, um ihn mit Bremsenreiniger etwas zu reinigen.

Ergebnis:

Ich bilde mir ein, dass er bei geringer Geschwindigkeit nicht mehr so leicht ruckelt, was er vorher gelegentlich machte.

Grüße

Klaus

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Nöp. Keine Chance, reine Gewalt.

http://www.motor-talk.de/forum/werkzeug-fuer-agr-ventil-t4218651.html

http://www.motor-talk.de/.../agr-om642-t2884758.html?...

Das Werkzeug ist aber voll die Marklücke........ lass uns was einfallen lasesen ;-)

Es lässt sich bestimmt Kohle mit machen.

Themenstarteram 8. November 2015 um 18:38

Wenn es wirklich kein Ausziehe Werkzeug geben sollte wäre das schon etwas unprofessionell von Mercedes, da man so eine Reparatur unnötig in die Länge zieht, wenn die Monteure kein adäquates Hilfsmittel haben…

Aber vielleicht ist ja auch ein Monteur von Mercedes hier, der das berichtigen kann?

@ klausram

Wie ist bei dir genau das Fehlerbild des AGR an deinem OM642? Wie viele km?

Wenn ich dass so lese dann müsste ich mir das Teil ja doch auch mal anschauen.

Zitat:

@klausram schrieb am 8. November 2015 um 19:38:26 Uhr:

Wenn es wirklich kein Ausziehe Werkzeug geben sollte

Ich habe mir das AGR einmal angesehen, da ist nichts dran wo man ein solches Werkzeug ansetzen könnte, wenn ich mich richtig erinnere!

Wenn die "Laschen" der Befestigung etwas "solider" wären, würde ich Gewinde in die Bohrungen schneiden u. das AGR dann mit Schrauben abdrücken! Allerdings vermute ich, das die Laschen dann abbrechen!?

AGR ein paar mm "abheben" könnte, könnte man vielleicht ein Abzieher angesetzt bekommen u. das AGR dann mit einem "Stiftzieher" heraus "schlagen/ ziehen" (aufgesetzt bekommt man ein Abzieher dort nirgenswo!).

MfG Günter

Themenstarteram 11. November 2015 um 13:34

Hallo Günter, Ich hatte die Illusion, dass man bei Mercedes das Teil zerstörungsfrei mit einem entsprechenden Werkzeug demontieren kann.

Demontage von Baugruppen an einem Aluminium Motor mittels Schlägen eines Hammers, hört sich nach Hinterhofwerkstatt und Hau Ruck Monteur an.

Ich denke über einen zweigeteilten Abzieher nach, der seine Klemmung im Anflanschbereich formschlüssig finden sollte. So könnte man mit leichten Drehzugbewegungen unter Zugabe von Schmiermitteln meiner Vorstellung nach das Teil ziehen. Falls es die Möglichkeit gibt an einer stabilen Kante Kräfte zu übertragen, wäre vielleicht auch eine Stiftzieher Systematik denkbar.

http://www.ebay.de/.../141795034246

Euren vagen Beschreibungen nach ist das AGR beim OM642 noch immer das selbe.

So geht es problemlos.

Spezialwerkzeug: 8mm Gewindebohrer, Schrauben ~ 8 x 70

http://www.motor-talk.de/.../...27-9-fehlercode-2511-001-t5353391.html

Die Teilenummer hat sich irgendwann geändert von A 642 140 04 60 in A 642 140 18 62.

Wann das geändert wurde und was anders dran ist war noch nicht rauszufinden.

Bei mir stehen jetzt 200000 km drauf und ich hatte noch keine Fehleranzeige o. ä.

Zitat:

@klausram schrieb am 11. November 2015 um 14:34:42 Uhr:

 

Demontage von Baugruppen an einem Aluminium Motor mittels Schlägen eines Hammers, hört sich nach Hinterhofwerkstatt und Hau Ruck Monteur an.

Wo habe ich von dem einsatz eines Hammers gesprochen?

Poeldocktor hat anscheinend mit der Variante Gewindeschneiden in die Befestigungslöcher u. Schrauben abdrücken erfolg gehabt!

Die vermutlich beste Variante, wenn man die Abdrückschrauben mit "Gefühl" anzieht u. bei einer tatsächlichen schwergängigkeit aufhört bevor die Laschen abbrechen!

Das Gehäuseteil in dem das AGR steckt einwenig anwärmen könnte bei schwergängigkeit auch helfen!

MfG Günter

Themenstarteram 11. November 2015 um 20:55

Zitat:

@Poeldocktor schrieb am 11. November 2015 um 14:54:05 Uhr:

Euren vagen Beschreibungen nach ist das AGR beim OM642 noch immer das selbe.

So geht es problemlos.

Spezialwerkzeug: 8mm Gewindebohrer, Schrauben ~ 8 x 70

http://www.motor-talk.de/.../...27-9-fehlercode-2511-001-t5353391.html

Das ist auch eine gute Lösung. Nur besteht sicherlich eine gewisse Gefahr das sich das Gehäuse verzieht oder etwas abbrechen kann.

@ Günter. Nicht du hast das geschrieben, sondern andere

Ich hatte beim Abdrücken nie das Gefühl, dass Bruchgefahr besteht.

Selbst die Ohren sind recht massiv, ich schätze 10 mm Stärke, und das Material ist gut.

Auf Bild 5 ist links am Bildrand noch der O-Ring sichtbar, der die hohen Kräfte beim Abdrücken immer erforderlich macht, egal ob Russschmodder vorhanden oder nicht.

Ausserdem hab ich bis jetzt keine andere Methode mit weniger Zerstörungspotential gehört.

Themenstarteram 12. November 2015 um 18:47

Hallo Poeldocktor,

ich habe mir eben noch mal deinen schönen Beitrag aus 06.2015 zu der Demontage angeschaut.

Ist die Keramikpaste nicht etwas zu aggressiv und fungiert wie eine Schleifpaste auf dem Kolben?

Ich werde dir das jetzt mal nachmachen, mit einem Sackloch Gewindeschneider, der beim Schneidvorgang mehr Gewindegänge in den Flansch einbringen kann. Ich finde man könnte später ggf. auch eine Ensat Buchse einsetzen, da das Alugewinde so etwas nicht oft mitmachen wird. Mal schauen, erst muss es mal raus...

Keramikpaste ist zur Schmierung hoch belastete Gleitteile mit niedriger Geschwindigkeit.

Schleifteile enthält die keine.

Die AGR hat ja durchgeblasen, und ich hatte die Wahl zwischen Kupferpaste und Keramikpaste.

Die Substanz sollte einerseits als Schmierung, aber auch eine gewisse Abdichtung erzielen, aber keinen Russ aufnehmen und so zur Schmirgelpaste werden.

Bei der Keramikpaste hate ich das bessere Gefühl, weil diese besser auftragbar, und zwishen die Führung und Kolben kommt.

Zum Zeitpunkt der Reparatur war es auch gar nicht so vorhersehbar, dass das dauerhaft funktioniert.

Das da über kurz oder lang ein neues AGR reinkommt schon eher.

Hält aber dicht und bleibt auch jetzt so.

Bei mir ist die AGR aber auch auf ein Minimum reduziert.

Ganz rausprogrammieren geht auch, aber dann wird der Motor noch viel langsamer warm.

Mach mal und berichte, ich würde sagen das Gewinde macht das recht oft mit.

Themenstarteram 13. November 2015 um 16:38

Ich dachte an so etwas

http://www.wvs-wingerath.de/varybondkopie/seite4.html

Zitat:

@Poeldocktor schrieb am 11. November 2015 um 22:39:53 Uhr:

 

Ich hatte beim Abdrücken nie das Gefühl, dass Bruchgefahr besteht.

Selbst die Ohren sind recht massiv, ich schätze 10 mm Stärke, und das Material ist gut.

Das Teil wird aus Aluminiumdruckguß sein vermute ich u. bei Druckguß ist der bereich zw. "geht noch" u. "abgebrochen" sehr klein!

Aber du hast recht die Flansche sind schon relativ "massiv", mit ein wenig "gefühl" sollte "abdrücken" die beste Methode sein!

Theoretisch gäbe es noch eine ähnliche Lösung, dafür müsste man das AGR aber schon so 1mm vom Gehäuse "abgehoben haben: "Madenschrauben" in die Befestigungsgewinde drehen, so das diese nicht über das Gehäuse überstehen. Dann jeweils ein dünnes Blech zw. AGR u. Gehäuse schieben in dem eine Bohrung ist, durch die gerade der Innensechskantschlüssel passt mit dem Mann/ o. Frau die Madenschrauben drehen kann. Dreht man die Madenschraube jetzt herraus, drückt man über die Bleche das AGR aus dem Gehäuse.

Aber dafür muss ersteinmal ein dünnes Blech zw. AGR u. Gehäuse passen!

MfG Günter

 

P.S. Im übrigen, schadet nicht, wenn man nach der ersteren Methode des Abdrückens vorgeht, wenn man sobald wie möglich zwei dünne Bleche unter die Spitze der Abdrückschrauben legt, damit diese nicht die Planfläche beschädigen oder am eigentliche Befestigungsgewinde den Gewindeanfang beschädigen!

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