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Auto von Italien nach Deutschland exportieren. Die unendliche Geschichte

Themenstarteram 13. August 2014 um 12:53

Da ich dieses Thema gerade selbst erlebe, diese Frage immer wieder erörtert wird, und fast nirgendwo steht, wie ein Autoexport von Italien nach Deutschland funktioniert, hier der korrekte Ablauf.

In Italien ist es absolut unmöglich , als " non Residente" ein Auto überhaupt anzumelden. Dazu wird die " passagio di propretare " benötigt, sowie " Libretto". Die " passagio" ist lediglich der Eigentumanachweis und kostet zwischen 400 und 500 Euro. Ist das dann erledigt, erfolgt der Eintrag ins " libretto", was in D ähnlich dem Fahrzeugbrief ist. Kosten für " libretto" je nach Auto zwischen 500 und 1.200 Euro. Aber wie gesagt, für " non residenti" unmöglich. Geht nicht.

Aber wenn ich jetzt eine Ferienwohnung in Italien habe, und mein Auto dort das ganze Jahr bleiben soll? Auch dann ist das nicht möglich. Ich lebe überwiegend in Italien, habe Eigentum und Domicilio.

Deswegen habe ich mich für Export entschieden. Das Gesetz in Italien für Export von Autos wurde mit dem 14.07.2014 geändert. Es sind keine " Targa prova" oder " Targa Cartoni" mehr nötig. Das Fahrzeug darf mit den original Nummernschildern und Versicherung auf eigener Achse überführt werden.

Zwar bieten dubiose Firmen im Internet immer noch diese targa prova für den " bequemen Export" an, aber die haben keine Gültigkeit mehr, und dürfen nicht zu Exportzwecken verwendet werden. Diese sind lediglich dazu da, für Residenti in Italien die " passagio di propretare" zu machen, oder zur " Revisione" ( TÜV) zu fahren. Wer also auf ein solches Angebot reinfällt, verliert Geld und Ärger mit Polizei ist vorprogrammiert.

Klingt einfach? Schön wäre es. Denn das Problem: Bei Export ist keine " passagio di porpretare" oder " libretto" mehr nötig. Es muß lediglich original Kaufvertrag, Personalausweis, sowie beglaubigtes Dokument für den Export des ACI mit Stempel für die anteilige KFZ Steuer, sowie die original libretto vorliegen. Die Steuer kostet 17,00 und kann in jedem Tabacchi erworben werden. Das Dokument des ACI ist kostenlos.

Mit diesem Dokumenten geht man zu einer Versicherungsagentur, und schließt eine temporäre KFZ Versicherung für 5, 10, 15, 20 oder 30 Tage ab.

Auch wieder leicht? Jetzt geht der Zirkus erst los. Denn es ist fast keine Versicherung bereit überhaupt eine " assicutazioni tempranea" auszustellen, bzw. ohne " passagio di propretare" schon mal gar nicht. Zwar ist dieses Dokument vom ACI einer " passagio di propretare" gleichzusetzen, aber es wird mokiert, daß unterschiedliche Eigentümer vorliegen.

Zwar kennen die Versicherungen das seit 14.07.2014 geänderte Gesetz sehr genau, aber da steckt besonders für Ausländer sehr viel Willkür dahinter. Es ist also Ermessenssache der Versicherung, ob die das machen.

Andres als in Deutschland müssen in Italien Versicherungen gleich für 1 Jahr abgeschlossen werden. Und da varieren die Preise sehr stark. Die Versicherungen langen hier richtig unverschämt zu. Für mein Fahrzeug ein ganz normaler Renault Megane haben die Preise zwischen 1.800 und 3.500 im Jahr gelegen. Nur Haftpflicht versteht sich. Die Prozente aus Deutschland, oder einem anderen EU Land werden absolut nicht anerkannt. Man rutscht automatisch in die Stufe 14, was in Deutschland etwa mit 150% vergleichbar ist.

Online eine temporäre Versicherung abzuschließen, ist absolut unmöglich. Da muß man sich wirklich die Mühe machen, und jede einzelne " Agencia " mit den Dokumenten persönlich abklappern. Ist dann eine bereit, eine tempräre Versicherung abzuschließen, wird das sehr oft für 1 Monat angeboten.

Wer jetzt denkt, er kann eine Versicherung dann in Gottes Namen für 1 Jahr, oder 1 Monat abschließen, das Fahrzeug exportieren, in Deutchland ummelden, der ital. Versicherung die Bescheinigung für die Ummeldung zukommen lassen, und bekommt die Differenz zurückerstattet, ist auf dem Holzweg. Es wird nichts zurückerstattet. Das Geld ist verloren.

Dann nagel ich mir halt deutsche Kurzzeitkennzeichen drauf, und gut ist? Das würde ich Niemanden raten. Damit macht man sich strafbar, da dies eine " Fremdzulassung" ist. Die ital. Polizei ist auf deutsche Kurzzeit-, oder Exportkennzeichen geeicht, wird garantiert eine Kontrolle durchführen, und die Papiere inkl. Fahrgestellnummer sehr genau überprüfen.

Na, und? Jedes Auto das in Italien ein Nummernschild hatte, ist mit Fahrgestellnummer, sowie original Kennzeichen bei der Motorizzazione, Kraftfahrzeugbundesamt ähnlich registriert. Anders als in Deutschland bleiben die original Nummernschilder der Erstzulassung immer drauf. Sowieso muß dann nach erfolgreicher Anmeldung in Deutschland eine Kopie des KFZ Briefes an die Motorizzazione geschickt werden, damit das Fahrzeug dann aus dem KFZ Register komplett gelöscht wird. Und solange genau diese Papiere nicht vorliegen, ist das Auto noch in Italien zugelassen. Konsequenz: Das Fahrzeug wird beschlagnahmt, versteigert, sowie zusätzlich eine sehr hohe Geldstrafe und Gerichtsverhandlung.

Nach einer endlosen Odysee, wievielen Telefonaten mit Versicherungen, sehr vielen Rundfahrten, 5x Überfahrt nach Deutschland verschieben habe ich jetzt endlich eine Versicherung gefunden, die bereit ist mir eine temporäre KFZ Hafzpflicht für 10 Tage zu machen.

Fazit: Die Italiener haben sie nicht mehr alle mit ihren unmöglichen Gesetzen, sowie Abzocke bei KFZ Anmeldung, Versicherung, oder Export. Meines Empfindens nach habe ich das Recht überall in Europa ein Auto anzumelden, auch wenn ich nur 2. Wohnsitz dort habe. Und die hohen Kosten für diese passagio und libretto stehen in keinem Verhältnis.

Das nächste Auto wird wieder in Deutschland gekauft, einfach umgemeldet und nach Italien gefahren.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 13. August 2014 um 12:53

Da ich dieses Thema gerade selbst erlebe, diese Frage immer wieder erörtert wird, und fast nirgendwo steht, wie ein Autoexport von Italien nach Deutschland funktioniert, hier der korrekte Ablauf.

In Italien ist es absolut unmöglich , als " non Residente" ein Auto überhaupt anzumelden. Dazu wird die " passagio di propretare " benötigt, sowie " Libretto". Die " passagio" ist lediglich der Eigentumanachweis und kostet zwischen 400 und 500 Euro. Ist das dann erledigt, erfolgt der Eintrag ins " libretto", was in D ähnlich dem Fahrzeugbrief ist. Kosten für " libretto" je nach Auto zwischen 500 und 1.200 Euro. Aber wie gesagt, für " non residenti" unmöglich. Geht nicht.

Aber wenn ich jetzt eine Ferienwohnung in Italien habe, und mein Auto dort das ganze Jahr bleiben soll? Auch dann ist das nicht möglich. Ich lebe überwiegend in Italien, habe Eigentum und Domicilio.

Deswegen habe ich mich für Export entschieden. Das Gesetz in Italien für Export von Autos wurde mit dem 14.07.2014 geändert. Es sind keine " Targa prova" oder " Targa Cartoni" mehr nötig. Das Fahrzeug darf mit den original Nummernschildern und Versicherung auf eigener Achse überführt werden.

Zwar bieten dubiose Firmen im Internet immer noch diese targa prova für den " bequemen Export" an, aber die haben keine Gültigkeit mehr, und dürfen nicht zu Exportzwecken verwendet werden. Diese sind lediglich dazu da, für Residenti in Italien die " passagio di propretare" zu machen, oder zur " Revisione" ( TÜV) zu fahren. Wer also auf ein solches Angebot reinfällt, verliert Geld und Ärger mit Polizei ist vorprogrammiert.

Klingt einfach? Schön wäre es. Denn das Problem: Bei Export ist keine " passagio di porpretare" oder " libretto" mehr nötig. Es muß lediglich original Kaufvertrag, Personalausweis, sowie beglaubigtes Dokument für den Export des ACI mit Stempel für die anteilige KFZ Steuer, sowie die original libretto vorliegen. Die Steuer kostet 17,00 und kann in jedem Tabacchi erworben werden. Das Dokument des ACI ist kostenlos.

Mit diesem Dokumenten geht man zu einer Versicherungsagentur, und schließt eine temporäre KFZ Versicherung für 5, 10, 15, 20 oder 30 Tage ab.

Auch wieder leicht? Jetzt geht der Zirkus erst los. Denn es ist fast keine Versicherung bereit überhaupt eine " assicutazioni tempranea" auszustellen, bzw. ohne " passagio di propretare" schon mal gar nicht. Zwar ist dieses Dokument vom ACI einer " passagio di propretare" gleichzusetzen, aber es wird mokiert, daß unterschiedliche Eigentümer vorliegen.

Zwar kennen die Versicherungen das seit 14.07.2014 geänderte Gesetz sehr genau, aber da steckt besonders für Ausländer sehr viel Willkür dahinter. Es ist also Ermessenssache der Versicherung, ob die das machen.

Andres als in Deutschland müssen in Italien Versicherungen gleich für 1 Jahr abgeschlossen werden. Und da varieren die Preise sehr stark. Die Versicherungen langen hier richtig unverschämt zu. Für mein Fahrzeug ein ganz normaler Renault Megane haben die Preise zwischen 1.800 und 3.500 im Jahr gelegen. Nur Haftpflicht versteht sich. Die Prozente aus Deutschland, oder einem anderen EU Land werden absolut nicht anerkannt. Man rutscht automatisch in die Stufe 14, was in Deutschland etwa mit 150% vergleichbar ist.

Online eine temporäre Versicherung abzuschließen, ist absolut unmöglich. Da muß man sich wirklich die Mühe machen, und jede einzelne " Agencia " mit den Dokumenten persönlich abklappern. Ist dann eine bereit, eine tempräre Versicherung abzuschließen, wird das sehr oft für 1 Monat angeboten.

Wer jetzt denkt, er kann eine Versicherung dann in Gottes Namen für 1 Jahr, oder 1 Monat abschließen, das Fahrzeug exportieren, in Deutchland ummelden, der ital. Versicherung die Bescheinigung für die Ummeldung zukommen lassen, und bekommt die Differenz zurückerstattet, ist auf dem Holzweg. Es wird nichts zurückerstattet. Das Geld ist verloren.

Dann nagel ich mir halt deutsche Kurzzeitkennzeichen drauf, und gut ist? Das würde ich Niemanden raten. Damit macht man sich strafbar, da dies eine " Fremdzulassung" ist. Die ital. Polizei ist auf deutsche Kurzzeit-, oder Exportkennzeichen geeicht, wird garantiert eine Kontrolle durchführen, und die Papiere inkl. Fahrgestellnummer sehr genau überprüfen.

Na, und? Jedes Auto das in Italien ein Nummernschild hatte, ist mit Fahrgestellnummer, sowie original Kennzeichen bei der Motorizzazione, Kraftfahrzeugbundesamt ähnlich registriert. Anders als in Deutschland bleiben die original Nummernschilder der Erstzulassung immer drauf. Sowieso muß dann nach erfolgreicher Anmeldung in Deutschland eine Kopie des KFZ Briefes an die Motorizzazione geschickt werden, damit das Fahrzeug dann aus dem KFZ Register komplett gelöscht wird. Und solange genau diese Papiere nicht vorliegen, ist das Auto noch in Italien zugelassen. Konsequenz: Das Fahrzeug wird beschlagnahmt, versteigert, sowie zusätzlich eine sehr hohe Geldstrafe und Gerichtsverhandlung.

Nach einer endlosen Odysee, wievielen Telefonaten mit Versicherungen, sehr vielen Rundfahrten, 5x Überfahrt nach Deutschland verschieben habe ich jetzt endlich eine Versicherung gefunden, die bereit ist mir eine temporäre KFZ Hafzpflicht für 10 Tage zu machen.

Fazit: Die Italiener haben sie nicht mehr alle mit ihren unmöglichen Gesetzen, sowie Abzocke bei KFZ Anmeldung, Versicherung, oder Export. Meines Empfindens nach habe ich das Recht überall in Europa ein Auto anzumelden, auch wenn ich nur 2. Wohnsitz dort habe. Und die hohen Kosten für diese passagio und libretto stehen in keinem Verhältnis.

Das nächste Auto wird wieder in Deutschland gekauft, einfach umgemeldet und nach Italien gefahren.

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Hallo,

danke für den Ausführlichen Bericht mit dem aktuellen Stand in Italien.

Ist wirklich eine sehr unschöne Sache,ohne Trailer macht es aktuell wohl keinen Sinn einen Wagen auf italien zu Ex und nach deutschland zu Importieren.

Es war ja schon mal ein EU Kurzzeitkennzeichen im Gespräch. Das sollte dann ähnlich dem deutschen KZK aufgebaut sein aber eben für jeden in jedem Land verfügbar und europaweit gültig.

Es ist allerdings zu befüchten das ein solchen Kennzeichen noch Jahrzehnte auf sich warten lassen wird.

Gruß Tobias

am 13. August 2014 um 14:35

Zitat:

Original geschrieben von sargnagel01

 

Fazit: Die Italiener haben sie nicht mehr alle mit ihren unmöglichen Gesetzen, sowie Abzocke bei KFZ Anmeldung, Versicherung, oder Export.

Aber dann rumjammern über angebliche "deutsche Bürokratiewillkür" ................. wie man sieht, "arbeitet" die Bürokratie in anderen Ländern noch erheblich schlechter und damit dem Bürger abträglicher als in Deutschland, wo unsere Bürokratie zwar manchmal auch "einen an der Klatsche hat", aber insgesamt weit effektiver und bürgerfreundlicher und billiger arbeitet, zuverlässiger obendrein.

In allen anderen Ländern sind die Zustände schlechter als in Deutschland, da kann man fast jedes zivilisierte Land der Welt benennen, einschließlich und vor allem den immer so hochgelobten USA.

 

Grüße

Udo

Themenstarteram 13. August 2014 um 18:36

Hallo Tobias,

ich würde Dir zum Trailer raten. Der Aufwand ist ansonsten zu groß. Trotzdem brauchst Du die von mir oben genannten Dokumente. Inkl. das von ACI. Das ist Dein Nachweis, daß das Auto Dir gehört, und der ACI prüft auch parallel ob das Auto wirklich dem Verkäufer gehört. Die Libretto kann gefälscht sein, aber die Motorizzazione lügt nicht. Außerdem kann ansonsten ein nicht seriöser Verkäufer Anzeige wegen Diebstahls erstatten, und Du hast den Streß. Vor allem mit italienischen Papieren sind die Zulassungsgstellen in Deutschland hakelig, da rund 95% der Papiere gefälscht oder die Fahrzeuge gestohlen sind.

Themenstarteram 13. August 2014 um 18:43

Hallo Udo,

so sehr ich Italien und seine Einwohner liebe, aber tatsächlich gehören die auf einen Schlag mal ins 21. Jahrhundert befördert. Die Gesetze sind zum Teil noch komplett veraltet, und daß mittlerweile EU gibt, hat sich noch nicht ganz rumgesprochen.

am 13. August 2014 um 20:24

Zitat:

Original geschrieben von sargnagel01

Hallo Udo,

so sehr ich Italien und seine Einwohner liebe, aber tatsächlich gehören die auf einen Schlag mal ins 21. Jahrhundert befördert. Die Gesetze sind zum Teil noch komplett veraltet, und daß mittlerweile EU gibt, hat sich noch nicht ganz rumgesprochen.

Ersetze Italien durch jedes beliebige andere Land, dann kommen wir der Sache schon näher. Ich selbst habe durch meine Bundeswehrzeit Erfahrungen mit einigen anderen europäischen und außereuropäischen Ländern machen "dürfen", auch solchen, die uns angeblich in jeder Hinsicht überlegen sein sollen ........ da sind deine Erfahrungen mit italienischen Behörden bzw. deren Papierkram beinahe schon so entspannt zu sehen, wie bei uns das Anmelden eines Autos auf der Zulassungsstelle, deine Schilderung mutet da eher wie ein Kindergeburtstag an.

So verlangen die Franzosen europavertragswidrig nochmal die Mehrwertsteuer (in französischer Höhe natürlich) wenn man dort als Deutscher seinen Wohnsitz nimmt und ein altes in D. zugelassenes Auto dort anmelden will, so gibt es als einzigen Beweis, dass man die belgische Auto-Zulassungs- und Luxussteuer bei einem nach Belgien exportierten Auto auch bezahlt hatte, ein abgerissener Zettel aus einer Schreibkladde mit krakeliger Unterschrift eines höchst unfreundlichen Beamten und andere diverse Ungeheurlichkeiten ....... das ist Europa ........ auch heute noch. Alle anderen Länder (außer Deutschland) tun so, als gäbe es Europa überhaupt nicht, jedenfalls dann nicht, wenns deren Interessen zuwiderläuft, dann pfeifen sie drauf.

 

Grüße

Udo

am 14. August 2014 um 6:27

Ich weiß gar nicht wie man überhaupt auf die unsinnige Idee kommen kann in so einem Staat ein KFZ erwerben zu wollen (Oldtimer mal ausgenommen). Jammer Threads über Schrottreife Export Autos aus Italien gibt's genügend. Selbst die Italiener fahren lieber nach Deutschland und holen sich da ihre Fahrzeuge.

Nichtsdestotrotz war der Beitrag sehr informativ und sage deshalb Danke!

am 14. August 2014 um 6:50

Zitat:

Original geschrieben von udogigahertz

Zitat:

Original geschrieben von sargnagel01

Hallo Udo,

so sehr ich Italien und seine Einwohner liebe, aber tatsächlich gehören die auf einen Schlag mal ins 21. Jahrhundert befördert. Die Gesetze sind zum Teil noch komplett veraltet, und daß mittlerweile EU gibt, hat sich noch nicht ganz rumgesprochen.

Ersetze Italien durch jedes beliebige andere Land, dann kommen wir der Sache schon näher. Ich selbst habe durch meine Bundeswehrzeit Erfahrungen mit einigen anderen europäischen und außereuropäischen Ländern machen "dürfen", auch solchen, die uns angeblich in jeder Hinsicht überlegen sein sollen ........ da sind deine Erfahrungen mit italienischen Behörden bzw. deren Papierkram beinahe schon so entspannt zu sehen, wie bei uns das Anmelden eines Autos auf der Zulassungsstelle, deine Schilderung mutet da eher wie ein Kindergeburtstag an.

So verlangen die Franzosen europavertragswidrig nochmal die Mehrwertsteuer (in französischer Höhe natürlich) wenn man dort als Deutscher seinen Wohnsitz nimmt und ein altes in D. zugelassenes Auto dort anmelden will, so gibt es als einzigen Beweis, dass man die belgische Auto-Zulassungs- und Luxussteuer bei einem nach Belgien exportierten Auto auch bezahlt hatte, ein abgerissener Zettel aus einer Schreibkladde mit krakeliger Unterschrift eines höchst unfreundlichen Beamten und andere diverse Ungeheurlichkeiten ....... das ist Europa ........ auch heute noch. Alle anderen Länder (außer Deutschland) tun so, als gäbe es Europa überhaupt nicht, jedenfalls dann nicht, wenns deren Interessen zuwiderläuft, dann pfeifen sie drauf.

 

Grüße

Udo

Formal existiert die EU nur für einen Zweck. Freier Warenverkehr für Unternehmen und das Grenzübertretende eintreiben von Bußgeldern.

Die Steuer kennt keine EU. Geh in Staat A arbeiten und wohne in Staat B. Was passiert? Doppelt Steuern abführen. Die EU ist das Papier nicht wert auf der sie steht.

Themenstarteram 14. August 2014 um 9:40

Zitat:

Original geschrieben von Bleede

Ich weiß gar nicht wie man überhaupt auf die unsinnige Idee kommen kann in so einem Staat ein KFZ erwerben zu wollen (Oldtimer mal ausgenommen). Jammer Threads über Schrottreife Export Autos aus Italien gibt's genügend. Selbst die Italiener fahren lieber nach Deutschland und holen sich da ihre Fahrzeuge.

Nichtsdestotrotz war der Beitrag sehr informativ und sage deshalb Danke!

Hallo, ich habe in meinem Bericht geschrieben, daß ich in Italien überwiegend lebe. Ich bin von 12 Monaten 10 dort. Von daher ist das für mich ganz natürlich mir ein Auto in dem Land zu kaufen, in dem ich lebe.

am 14. August 2014 um 10:31

Warum mußt du dann Exportieren und bist kein Residenti?

am 14. August 2014 um 15:42

Zitat:

Original geschrieben von Bleede

Warum mußt du dann Exportieren und bist kein Residenti?

Tja, wohl steuerliche Gründe? Ich vermute mal ganz stark, dass mit der Eigenschaft "Residenti" der Hauptwohnsitz gemeint ist, mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen, er muss sich dann quasi vom guten deutschen sozialen Netz verabschieden (Krankenversicherung, Rentenversicherung usw.) und bekommt dafür ...... nichts, da er ja auch nichts in die italienischen Kassen eingezahlt hatte. Normalerweise sollte aber eine Übertragung von einem System ins andere im Europa des 21. Jahrhunderts theoretisch möglich sein ....... dann aber, fürchte ich, dürfte sein Erfahrungsbericht darüber buchfüllend sein, falls das dann überhaupt klappt.

Meine Empfehlung: Einfach ein Auto in Deutschland kaufen und alle Probleme sind weg.

Grüße

Udo

am 15. August 2014 um 8:33

Der deutsche Rentenanspruch verfällt doch nicht, weil man im Ausland wohnt? Oder wie machen das all die Rentner auf Malle, gibt's dafür als 17. Bundesland eine Ausnahme ;) ?

Die Krankenversicherung kumuliert keine Ansprüche, in Italien hat man halt eine steuerfinanzierte Grundversorgung, die aber nur das allernotwendigste abdeckt. Aber man verliert nichts. 10 Monate auf Auslands-KV in Italien zu verbringen wird auf Dauer auch nicht gut gehen...

Ist aber immer ganz interessant, wenn gefordert wird, dass Italien "a la Hartz 4 erstmal das Sozialsystem kürzt", ohne zu wissen dass es jetzt schon kaum eines gibt.

am 17. August 2014 um 8:26

Zitat:

Original geschrieben von NoirDesir

Der deutsche Rentenanspruch verfällt doch nicht, weil man im Ausland wohnt?

Soweit ich weiß, nicht. Aaaaber ...... diese Materie ist sehr kompliziert, es spielen da noch jede Menge anderer Gesetze und Vorschriften eine Rolle, sooooo einfach ist das alles nicht. Wie siehts z. B. mit der Krankenversicherung aus? Da gabs doch mal die AOK-Werbung mit dem "Auslandskrankenschein", der übrigens total wertlos ist, selbst getestet, im Ausland ist nur Bares auch Wahres, dieser AOK-Auslandskrankenschein interessiert weder die Italiener noch die Spanier noch die Belgier oder Franzosen.

Außerdem ist dieses Forum wohl nicht das richtige, um über solche Fragen zu diskutieren, hier gings ja um die Ausfuhr eines in Italien angemeldeten Autos nach Deutschland .......... warum eigentlich, wenn der Besitzer doch nach eigenen Angaben sowieso 10 Monate im Jahr in Italien lebt? Weil er sich nicht dort "richtig" angemeldet hatte, kein "Residenti" ist, warum wohl? Wird ja einen Grund haben, warum er sich nicht dorthin ummeldet, was auf einen Schlag alle Ausfuhr- und Importprobleme lösen würde.

Ist ja auch egal, das Warum, der Themenstarter wird seine Gründe haben, warum er ein am Hauptwohnsitz in Italien gekauftes Auto in Deutschland zulassen und damit exportieren will, was all diese Schwierigkeiten verursacht, die er geschildert hat.

Daher nochmal der Tipp: Auto in Deutschland kaufen. Punkt.

 

Grüße

Udo

Hallo an alle...

 

gibt es schon neue Informationen für den Export von PKW`s / Italien nach Deutschland???

am 6. März 2015 um 16:15

Zitat:

@sargnagel01 schrieb am 13. August 2014 um 14:53:53 Uhr:

Da ich dieses Thema gerade selbst erlebe, diese Frage immer wieder erörtert wird, und fast nirgendwo steht, wie ein Autoexport von Italien nach Deutschland funktioniert, hier der korrekte Ablauf.

In Italien ist es absolut unmöglich , als " non Residente" ein Auto überhaupt anzumelden. Dazu wird die " passagio di propretare " benötigt, sowie " Libretto". Die " passagio" ist lediglich der Eigentumanachweis und kostet zwischen 400 und 500 Euro. Ist das dann erledigt, erfolgt der Eintrag ins " libretto", was in D ähnlich dem Fahrzeugbrief ist. Kosten für " libretto" je nach Auto zwischen 500 und 1.200 Euro. Aber wie gesagt, für " non residenti" unmöglich. Geht nicht.

Aber wenn ich jetzt eine Ferienwohnung in Italien habe, und mein Auto dort das ganze Jahr bleiben soll? Auch dann ist das nicht möglich. Ich lebe überwiegend in Italien, habe Eigentum und Domicilio.

Deswegen habe ich mich für Export entschieden. Das Gesetz in Italien für Export von Autos wurde mit dem 14.07.2014 geändert. Es sind keine " Targa prova" oder " Targa Cartoni" mehr nötig. Das Fahrzeug darf mit den original Nummernschildern und Versicherung auf eigener Achse überführt werden.

Zwar bieten dubiose Firmen im Internet immer noch diese targa prova für den " bequemen Export" an, aber die haben keine Gültigkeit mehr, und dürfen nicht zu Exportzwecken verwendet werden. Diese sind lediglich dazu da, für Residenti in Italien die " passagio di propretare" zu machen, oder zur " Revisione" ( TÜV) zu fahren. Wer also auf ein solches Angebot reinfällt, verliert Geld und Ärger mit Polizei ist vorprogrammiert.

Klingt einfach? Schön wäre es. Denn das Problem: Bei Export ist keine " passagio di porpretare" oder " libretto" mehr nötig. Es muß lediglich original Kaufvertrag, Personalausweis, sowie beglaubigtes Dokument für den Export des ACI mit Stempel für die anteilige KFZ Steuer, sowie die original libretto vorliegen. Die Steuer kostet 17,00 und kann in jedem Tabacchi erworben werden. Das Dokument des ACI ist kostenlos.

Mit diesem Dokumenten geht man zu einer Versicherungsagentur, und schließt eine temporäre KFZ Versicherung für 5, 10, 15, 20 oder 30 Tage ab.

Auch wieder leicht? Jetzt geht der Zirkus erst los. Denn es ist fast keine Versicherung bereit überhaupt eine " assicutazioni tempranea" auszustellen, bzw. ohne " passagio di propretare" schon mal gar nicht. Zwar ist dieses Dokument vom ACI einer " passagio di propretare" gleichzusetzen, aber es wird mokiert, daß unterschiedliche Eigentümer vorliegen.

Zwar kennen die Versicherungen das seit 14.07.2014 geänderte Gesetz sehr genau, aber da steckt besonders für Ausländer sehr viel Willkür dahinter. Es ist also Ermessenssache der Versicherung, ob die das machen.

Andres als in Deutschland müssen in Italien Versicherungen gleich für 1 Jahr abgeschlossen werden. Und da varieren die Preise sehr stark. Die Versicherungen langen hier richtig unverschämt zu. Für mein Fahrzeug ein ganz normaler Renault Megane haben die Preise zwischen 1.800 und 3.500 im Jahr gelegen. Nur Haftpflicht versteht sich. Die Prozente aus Deutschland, oder einem anderen EU Land werden absolut nicht anerkannt. Man rutscht automatisch in die Stufe 14, was in Deutschland etwa mit 150% vergleichbar ist.

Online eine temporäre Versicherung abzuschließen, ist absolut unmöglich. Da muß man sich wirklich die Mühe machen, und jede einzelne " Agencia " mit den Dokumenten persönlich abklappern. Ist dann eine bereit, eine tempräre Versicherung abzuschließen, wird das sehr oft für 1 Monat angeboten.

Wer jetzt denkt, er kann eine Versicherung dann in Gottes Namen für 1 Jahr, oder 1 Monat abschließen, das Fahrzeug exportieren, in Deutchland ummelden, der ital. Versicherung die Bescheinigung für die Ummeldung zukommen lassen, und bekommt die Differenz zurückerstattet, ist auf dem Holzweg. Es wird nichts zurückerstattet. Das Geld ist verloren.

Dann nagel ich mir halt deutsche Kurzzeitkennzeichen drauf, und gut ist? Das würde ich Niemanden raten. Damit macht man sich strafbar, da dies eine " Fremdzulassung" ist. Die ital. Polizei ist auf deutsche Kurzzeit-, oder Exportkennzeichen geeicht, wird garantiert eine Kontrolle durchführen, und die Papiere inkl. Fahrgestellnummer sehr genau überprüfen.

Na, und? Jedes Auto das in Italien ein Nummernschild hatte, ist mit Fahrgestellnummer, sowie original Kennzeichen bei der Motorizzazione, Kraftfahrzeugbundesamt ähnlich registriert. Anders als in Deutschland bleiben die original Nummernschilder der Erstzulassung immer drauf. Sowieso muß dann nach erfolgreicher Anmeldung in Deutschland eine Kopie des KFZ Briefes an die Motorizzazione geschickt werden, damit das Fahrzeug dann aus dem KFZ Register komplett gelöscht wird. Und solange genau diese Papiere nicht vorliegen, ist das Auto noch in Italien zugelassen. Konsequenz: Das Fahrzeug wird beschlagnahmt, versteigert, sowie zusätzlich eine sehr hohe Geldstrafe und Gerichtsverhandlung.

Nach einer endlosen Odysee, wievielen Telefonaten mit Versicherungen, sehr vielen Rundfahrten, 5x Überfahrt nach Deutschland verschieben habe ich jetzt endlich eine Versicherung gefunden, die bereit ist mir eine temporäre KFZ Hafzpflicht für 10 Tage zu machen.

Fazit: Die Italiener haben sie nicht mehr alle mit ihren unmöglichen Gesetzen, sowie Abzocke bei KFZ Anmeldung, Versicherung, oder Export. Meines Empfindens nach habe ich das Recht überall in Europa ein Auto anzumelden, auch wenn ich nur 2. Wohnsitz dort habe. Und die hohen Kosten für diese passagio und libretto stehen in keinem Verhältnis.

Das nächste Auto wird wieder in Deutschland gekauft, einfach umgemeldet und nach Italien gefahren.

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