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Batterievorsorge in kalten Zeiten ;-) - Einige Fragen

Themenstarteram 1. Februar 2012 um 19:11

Hallo zusammen,

ich habe mich ja in letzter Zeit schon öfter mit Batteriefragen hier im Forum beschäftigt. Derzeit gehen mir Folgendes durch den Kopf:

Ausgangslage:

Elektronisches Standard-Erhaltungsladegerät vom Lidl (noch ohne Display von Anfang 2011); 100 Ah Batterie von einem Diesel mit 3 L Hubraum.

Ziel:

Aufgrund der kalten Temperaturen möchte ich während der Standzeit des Autos die Batterie jeden Tag bzw. in der Nacht laden, um so immer eine volle Batterie zu haben. - Vielleicht etwas paranoid, aber bei richtiger Anwendung sicher wirkungsvoll.

Fragen:

1. Es gibt ja die drei Lade-Modi für 12V: Zweirad; 14,4 V ("normal"); 14,7 V ("Kälte" und AGM o. ä Batterien). Welcher Modus wäre jetzt empfehlenswert, wenn man jeden Tag vorsorglich laden will. Das Auto steht in einer Garage ohne Tor (also von drei Seiten geschlossen aber trotzdem kalt). Es heißt immer, man soll so langsam wie möglich laden - das wäre dann ja der Zweirad-Modus. Da es sich um ein tägliches Nachladen handelt, sollte die "Ladegeschwindigkeit" ja ausreichen, oder? Andererseits heißt es dass man bei kalten Temperaturen mit 14,7 V laden soll, da ansonsten die Batterie nicht voll wird. - Welcher Lademodus ist in meiner Situation empfehlenswert?

2. Ich will die Batterie nicht vom Fahrzeug abklemmen, da das bei täglicher Ladung einfach zu aufwendig wäre. - Welcher Lademodus sollte dann unter Beachtung von der 1. Frage gewählt werden? Bzw. ändert das Nicht-Abklemmen die Antwort unter 1.)? Sind 14,7 V zu viel für eine ans Auto angeschlossene Batterie?

3. Es handelt sich hier noch um eine Batterie mit Schraubverschlüssen über den Säurekammern. Flüssigkeitsstand der Batteriesäure ist in Ordnung. Täglich Batterie aufschrauben will ich eigentlich auch nicht. Es handelt sich bei dem Lidl-Gerät ja um ein elektronisches Ladegerät mit Erhaltungsladung, was also bei einer vollen Batterie automatisch runterregelt. Damit dürfte dieses "Gasen" doch auch nicht eintreten, oder? - Muss ich die Schraubverschlüsse also trotzdem öffnen?

4. Kann die kalte Temperatur dem Ladegerät selbst eigentlich etwas anhaben? Sonst heißt es ja immer generell, dass Elektrogeräte nur in bestimmten Temperaturbereichen betrieben werden sollen, die deutlich über Null liegen. Jetzt wird das Gerät ja bei Minusgraden verwendet. Manchmal habe ich das Ladegerät auch bei einem draußen in der Kälte stehenden Auto trocken in den Motorraum für die Erhaltungsladung gelegt (Stromkabel ist extra Stark isoliert). Ich frage mich, ob z. B. -10 Grad (Minus!) für das Ladegerät selbst schädlich sind und ich da Gefahr laufe, eine Kettenreaktion auszulösen? :confused: In der Anleitung steht dazu übrigens nichts (auch nicht unter "Technische Daten").

Freue mich wie immer auf die zahlreichen qualifizierten Antworten!

Beste Antwort im Thema

Das Kälteprogramm mit 14,7V würde (wenn nicht jetzt, wann dann?) schon Sinn machen.

Hintergrund ist folgender: die Dichte der Säure ist abhängig vom Ladestand (darum kann man ja auch mit einem Aärometer über die Dichte den Ladezustand messen)

Die Säure hoher Dichte sackt bei Kälte in der Zelle nach unten. Durch die bei Kälte verringerte Brownsche Bewegung (Eigenbewegung der Teilchen in Flüssigkeiten und Gasen) kommt es zu fast keiner Durchmischung mehr.

Der Wirkungsgrad der Batterie nimmt bei Kälte ab (Innenwiderstand steigt, da sich die Ionen beim Laden und Entladen langsamer bewegen) Somit bricht die Spannung beim Start mehr ein und man muß mehr in die Batterie rein laden, als bei höheren Temperaturen.

Durch die höhere Ladespannung im Kälteprogramm setzt schon eine leichte Gasung an den Elektroden ein. Diese aufsteigenden Gasbläschen bewirken eine Durchmischung der Säure, wodurch die Säure mit hoher Dichte von unten hochgewirbelt wird.

 

Nun zur Haltbarkeit von Batterien, da jemand das Alter von Batterien angesprochen hat.

Ich habe mal vor einigen Jahren am Rückbau einer Autobatterieproduktionsstätte teilgenommen und mich dort mit ein paar Leuten unterhalten. Außerdem langen Zwischenprodukte aller Fertigungsstadien in den Hallen rum ;)

 

Früher die steinalten Batterien hatten nur ca. die 1/3 bis die Hälfte der heutigen Kapazitäten bei gleicher Baugröße. Diese Batterien waren für die Ewigkeit gebaut und hielten nicht  selten 10 Jahre. Diese Batterien enthielten massive Bleiplatten als Elektroden, die zur Oberflächenvergrößerung (Oberfläche gleich Kapazität) wie eine Feile rauh waren. Kam es zu einem Zellschluss durch Bleischlamm am Boden, dann wurde die Batterie ausgebaut, die Säure ausgegossen und der Schlamm ausgespült. Für die Umwelt wars fatal, aber die Batterie war mit neuer Säure und aufladen wieder wie neu und hielt wieder ein paar Jährchen :D

Heut zutage sind die Bleielektroden nicht mehr massiv, sondern bestehen nur noch aus einem Bleigitter. Der eine Hersteller gießt es, der andere walzt es und der nächste stanzt es. Jeder hat da so seine eigene Philosophie. Dieses Bleigitter steckt in einem Pressling aus Bleipulver und Korkmehl, der mit Glasfließ zu beden Seiten abgeschlossen ist. Dieses Bleipulver hat natürlich eine unglaublich große Oberfläche und dadurch haben die Batterien große Kapazitäten - die man durch Lebensdauer erkauft! Wenn hier die Elektroden anfangen zu schlammen, dann löst sich recht schnell der ganze Pressling in Wohlgefallen auf. Und je nachdem, wie gut nun der Hersteller die Fertigung der Presslinge und deren Haltbarkeit im Griff hat, verreckt die Batterie eben nach 2-5 Jahren.

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Ganz einfache Antwort

Nimm die 14,4 Volt.

 

Dem Ladegerät macht das auch nichts,

nur solltest du drauf achten, das es an einem trockenen Ort verwendet wird,

auch das kein Schmelzwasser durch die Wärme des Ladegerätes

das Ladegerät erreichen kann.

 

Viktor

Themenstarteram 1. Februar 2012 um 20:57

Schon einmal danke für die Antwort.

Ich würde mich jedoch freuen, wenn mir jemand noch etwas ausführlicher antworten könnte. - Ich würde gerne etwas dabei lernen wollen. Alles kann man sich leider nicht in ähnlichen Threads anlesen. Dazu sind meine Fragen etwas zu speziell.

An die Sache mit dem Schmelzwasser habe ich noch gar nicht gedacht. Aber ich denke, wenn ich die Motorhaube weitgehends zu habe (bis auf das hineinführende Kabel - von unten geht schlecht, wegen unterer Abdeckung) und Ladegerät sowie das Ende vom Stromkabel ziemlich in der Mitte vom Motorraum, dürfte nichts passieren. Nur der Motor sollte schon kalt sein ;-)

Die Frage, ob ich die Batterie nun aufschrauben muss (bei einem elektronischen Erhaltungsladegerät) ist natürlich weiterhin gültig bzw. darauf hätte ich bitte auch noch eine Antwort.

Wie immer im Voraus vielen Dank!

Nein die Stopfen bleiben zu, das ist ein Erhaltungsladegerät, die laden mit nicht so hohen Strömen das es kochen könnte.

Der Sinn von diesen Ladegeräten ist die häufige Anwendung, und nicht das schnelle vollladen.

Für ne Komplettladung wäre das auch zu klein und würde zu lange brauchen. Da die Batterie ja aber noch startet ist sie min zu hälfte Voll und d.h. kannst es damit auch voll laden.

Andere Firmen( z.b. Ctek) bieten auch so kabel an zum dauerhaften verbleib im Fahrzeug, ebenfalls könnte man auch das Ladegerät im Fahrzeug verbauen und eine Außensteckdose verbauen wie bei Camping mobilen. Oder Motorvorwärmsystem wie von Defa die bieten auch Innenraumsteckdosen an und haben relativ kleine Außensteckdosen.

am 2. Februar 2012 um 13:04

Ich hatte heute morgen einen beeindruckenden Effekt. Der Wagen (Golf IV TDI) wollte erst nicht anspringen und die Türen haben geklackert. Beim zweiten Versuch ist er dann doch angegangen, wenn auch etwas schleppend. Beim Fahren ist mir dann allerdings relativ schnell aufgefallen, dass die Blinker nicht mehr funktioniert haben (komplett tot). Ich vermute mal, dass beim Anlassen die Spannung abgesackt ist und der undefinierte Spannungszustand irgendwie die Sicherung ausgelöst hat, an der die Blinkanlage hängt. Ob noch weitere Teile der Beleuchtungsanlage funktionslos sind habe ich noch nicht ausprobiert.

Ich werde nachher zur Werkstatt fahren und das wieder geradebiegen lassen (in der Hoffnung, dass es wirklich nur eine Sicherung ist). Was mir aber zu denken gibt ist die Frage, wie es überhaupt zu diesem Aussetzer kommen konnte - zumal ich beim Anlassen natürlich gar nicht geblinkt habe.

Richtig ist, dass ich heute die rekordverdächtige Temperatur von -17°C gemessen habe. Ich denke nicht, dass ich das jemals zuvor hatte. Andererseits aber ist die Batterie gerade mal 2 Jahre alt und sollte daher noch in gutem Zustand sein?! Wurde seinerzeit bei einem VW-Autohaus eingebaut und trägt ein VW-Originalteillabel (auch wenn es sich letztlich um eine Batterie aus dem Hause Banner handelt).

Bei einer 2 Jahre alten Batterie würde ich nun aber eigentlich schon erwarten, dass sie auch bei -17°C noch startet. Was natürlich sein kann ist, dass sie weitgehend entladen ist, weil ich in letzter Zeit viel Kurzstrecke gefahren bin, oft mit Licht und teilweise auch mit Heckscheibenbeheizung. Sollte ich mir nun ein Ladegerät zulegen? Eigentlich bin ich da etwas zögerlich; schließlich habe ich das all die Jahre nicht gebraucht und will nicht eine Leiche mehr im Keller rumgammeln haben, die ich nie benötige.

Wenn doch: Gibt es bei Autoladegeräten abgesehen vom gebotenen Ladestrom nennenswerte Qualitätsunterschiede? Bei Ebay bekommt man Ladegeräte mit 6A Ladestrom für 20 Euro (incl. Versandkosten). Kann man sowas am unteren Preisrand guten Gewissens kaufen, oder gibt es Merkmale, auf die man dabei achten sollte?

@DAP

 

Ich vermute mal, Deine Lima ladet die Batterie nicht mehr richtig, oder Deine Batterie hat ein Plattenschluß.

 

Eine Batterie kann 1,5 oder 10 Jahre alt werden und dabei ist es egal ob Marke oder No Name Fabrikat. Letztendlich kommt es auch bei diesem Temperaturen an, wie mein Streckenprofil ist. Bei Kurzstrecke (ca. 10 km) wird zunächst die Batterie durch den Startvorgang (besonders bei Kälte) hoch belastet und durch die Kurzstrecke nicht wieder richtig aufgeladen und so wird die Batterie immer leerer.

 

Gerade bei dem kalten Temperaturen ist es wichtig, dass die Ladedichte in den Zellen hoch ist, sonst kann es im Extremfall sein, dass sie einfriert und platzt.

 

Wenn Du die Ladedichte prüfen willst, geht das mit einem Säureheber (3,95), sollte eine Zelle von den anderen Werten abweichen, wird hier wohl ein Plattenschluß (durch abgelagerten Bleischlamm) vorliegen.

 

Auch sollte der Säurestand über den Platten liegen, wenn nicht, dann mit destillierten Wasser nachfüllen.

 

Das geht natürlich nur, wenn Du eine Batterie mit aufschraubbaren Stöpseln hast, bei geschlossenen Systemen geht es nicht.

Schadet es nicht eher wenn man eine schon volle Batterie ständig nachlädt?

Mal ein grobes Beispiel:

Das Auto wird gestartet mit 200 A Anlasserstrom für 5 Sekunden. Wenn ich später mit 5 A Ladestrom rumfahre ist die Batterie nach 5 Minuten längst wieder voll. War die Batterie schon halb leer sollte der Ladestrom eher noch höher sein. Müssen die Strecken da nicht schon sehr kurz sein damit sich die Batterie entleert? Ich fahre meist 9km und habe noch nichts gemerkt, die Batterie hat immer brav ihre 12,8 V.

Anders siehts bei Start-Stopp-Automatik aus. Haben die Fahrzeuge ne größere Batterie oder stärkere Lichtmaschine?

@worldedit

 

es ist so, wenn die Batterie voll ist, nimmt sie auch kein Ladestrom mehr auf (das Ladegerät zeigt dann 0 Ampere an, zumindest mein 20 Jahre altes Bosch max 6 A).

 

200 A Anlasserstrom gibt es vielleicht bei großen Baumaschinen.

PKW haben je nach Motor (beim Diesel mehr, beim Benziner weniger und je nach Außentemperatur) so zwischen 40 A und 80 A was beim starten zum Anlasser geht.

Dazu kommen aber nach dem starten auch noch die Verbraucher (heizb.Heckscheibe, Sitzheizung, Licht usw), die der Batterie einige Ampere entnehmen, welche dann die LIMA versucht nachzuladen.

 

Die Batterie wieder aufzufüllen, hängt natürlch von der Leistung der LIMA und der Leistung von der Batterie ab.

Starke LIMA Leistung mit kleiner Batterie = schnell wieder voll.

Mittlere LIMA Leistung mit großer Batterie = dauert länger

 

Wenn Deine Batterie und LIMA i.O. ist, sollte es auch keine Probleme geben.

 

 

Eine Blei Akku hat es gerne Regelmäßig geladen zu werden, herumstehen und dabei noch leer sein ist ihr Tod.

Wenn sie regelmäßig be und entladen wird, verhindert das die Sulfatierung.

Auch sollte die Ruhespannung nie unter 12V fallen.

Eine Regelmässig nachladen schadet nicht, es verlängert eher das Batterie leben.

Ich habe mir, eben weil es so kalt ist und der Golf SDI meiner Frau sich schon ein bissal schwer tut beim starten (drehen) bei zweistelligen Minusgraden, ein Ladegerät von Ctek gekauft.

Ich hab mich vorab informiert (im internet halt) dann zu einem Händler der (auch andre) einige verschiedene auf Lager hat, dort auch noch einen Verkäufer/berater erwischt, der sich anscheinend auskennt in der Thematik, und mir dann das MXS 5.0 gekauft

siehe auch da http://www.ctek.com/de/de/chargers/MXS%205.0.

und gestern Abend angeschlossen (Programm "Kälte"). Heute Morgen hat es angezeigt, Batterie wäre voll, war bereits auf erhaltungsladen)

Erster Startversuch --- und wesentlich besser angesprungen (bzw gedreht) als die Tage davor (und ich hatte jetzt jede Nacht mein "rotes, 20 Jahre altes 6 A Ladegerät" dran hängen gehabt und auch das hat in der Früh keinen Ladestrom mehr angezeigt, also auch gemeint Batterie wäre voll)

und heute war der bis jetzt kälteste tag.

 

- Lt den Ctek beschreibungen kann das Gerät auch dauerhaft an einer Batterie angeschlossen bleiben

- Kann AGM Batterien und hat als einzige Marke/Type, wo ichs gefunden hab, extra ein Kälte Ladeprogramm (Effekt ?)

- der ladestrom bleibt bis Batterie zu 80% voll ist auf Maximum (Bringt also in dieser Zeit mehr "Menge" rein als mein altes 6A weil der Ladestrom sehr bald beginnt zu fallen)

- soll auch die kleine Batterie des Rollers meiner Tochter bedienen können (seh ich heute nacht) (können die billigen auch nicht)

Bis jetzt bin ich zufrieden und würds jederzeit meinem besten Freund empfehlen

Themenstarteram 2. Februar 2012 um 14:39

Zitat:

Original geschrieben von DeathAndPain

Wenn doch: Gibt es bei Autoladegeräten abgesehen vom gebotenen Ladestrom nennenswerte Qualitätsunterschiede? Bei Ebay bekommt man Ladegeräte mit 6A Ladestrom für 20 Euro (incl. Versandkosten). Kann man sowas am unteren Preisrand guten Gewissens kaufen, oder gibt es Merkmale, auf die man dabei achten sollte?

Hier die Zusammenfassung von einem Laien:

Die elektronischen Ladegeräte für 20 € von Aldi, Lidl & Co. (das Lidl-Gerät "Ulitmate-Speed" gibt es auch immer bei eBay so für 20 €, allerdings ohne die 3 Jahre Garantie - müsste es aber auch noch im Lidl-Online-Shop geben) sind Erhaltungsladegeräte. bzw. Nachladegeräte. Wenn die Batterie leer ist, weil man z. B. vergessen hat das Licht, Radio oder was auch immer auszuschalten und deswegen die Batterie komplett leer ist, bringen einem diese Geräte nichts, weil sie nicht anfangen zu laden (Begründung: Die Anfangsspannung der Batterie ist zu gering und das Ladegerät erkennt dann nicht mehr, dass es eine 12V-Batterie zu laden hat). - Dies sollte man vor so einem Kauf unbedingt wissen! - Dieser Umstand wird nämlich meistens auch in den Ladegerät-Threads nicht angesprochen. Das Problem der "Nicht-Aufladung" bei tiefem Batteriestand soll scheinbar auch teurere Ladegeräte betreffen; ich möchte es aber nicht allgemein gültig behaupten.

Bei Interesse empfehle ich diesen Thread:

http://www.motor-talk.de/.../...geraet-startet-nicht-t3550053.html?...

Insbesondere die Ausführungen und Tests von Hacki81 sind sehr interessant. (Ab ca. Seite 5 - 20.11.2011).

Ansonsten sind die Geräte für normales Nachladen in der Regel für den Laien schon ausreichend. Allgemein genießen die Ladegeräte in den verschiedenen Foren auch eine hohe Akzeptanz - wenn es einfach nur ums Aufladen bzw. eher Nachladen geht. Ich habe mein Lidl-Gerät mittlerweile an verschiedenen Fahrzeugen regelmäßig im Einsatz und das eigentliche Laden bis hin zur Enthaltungsladung funktioniert (bis eben auf die Tiefentladung-Problematik).

Was man noch wissen sollte:

Bei den günstigen Ladegeräten wird die Erhaltungsladungsfunktion nach einem Stromausfall nicht automatisch wieder fortgesetzt; d. h., nach einem Stromausfall muss man das Ladegerät neu starten.

Des Weiteren wird in Tests regelmäßig bemängelt, dass die sog. "Puls-Ladungsfunktion" bei den günstigen Ladegeräten nicht nachweisbar ist.

@Corsadiesel

Sollte ja nur ein grobes Beispiel sein. Wenn man mit 40 A Anlasserstrom rechnet ist die Batterie sogar noch schneller wieder voll. Wenn die Batterie fast voll ist geht der Ladestrom natürlich runter, aber dann ist ja eh gut.

@Provaider

Klar will ein Bleiakku immer voll sein, aber wenn man einmal die Woche fährt sollte das ja der Fall sein. Komplett ent- und wieder aufgeladen werden will er nicht, Autobatterien sind ja im allgemeinen nicht zyklenfest.

Hier geht es ja darum die Autobatterie jede Nacht ans Ladegerät zu hängen. Dabei fließt immer ein kleiner Strom, der die Batterie auf 14,7 V hält. Mein Gedanke war, dass dies der Batterie möglicherweise weniger gut tut als voll geladen bei ihrer Ruhespannung von 12,8 V rumzustehen.

Das Kälteprogramm mit 14,7V würde (wenn nicht jetzt, wann dann?) schon Sinn machen.

Hintergrund ist folgender: die Dichte der Säure ist abhängig vom Ladestand (darum kann man ja auch mit einem Aärometer über die Dichte den Ladezustand messen)

Die Säure hoher Dichte sackt bei Kälte in der Zelle nach unten. Durch die bei Kälte verringerte Brownsche Bewegung (Eigenbewegung der Teilchen in Flüssigkeiten und Gasen) kommt es zu fast keiner Durchmischung mehr.

Der Wirkungsgrad der Batterie nimmt bei Kälte ab (Innenwiderstand steigt, da sich die Ionen beim Laden und Entladen langsamer bewegen) Somit bricht die Spannung beim Start mehr ein und man muß mehr in die Batterie rein laden, als bei höheren Temperaturen.

Durch die höhere Ladespannung im Kälteprogramm setzt schon eine leichte Gasung an den Elektroden ein. Diese aufsteigenden Gasbläschen bewirken eine Durchmischung der Säure, wodurch die Säure mit hoher Dichte von unten hochgewirbelt wird.

 

Nun zur Haltbarkeit von Batterien, da jemand das Alter von Batterien angesprochen hat.

Ich habe mal vor einigen Jahren am Rückbau einer Autobatterieproduktionsstätte teilgenommen und mich dort mit ein paar Leuten unterhalten. Außerdem langen Zwischenprodukte aller Fertigungsstadien in den Hallen rum ;)

 

Früher die steinalten Batterien hatten nur ca. die 1/3 bis die Hälfte der heutigen Kapazitäten bei gleicher Baugröße. Diese Batterien waren für die Ewigkeit gebaut und hielten nicht  selten 10 Jahre. Diese Batterien enthielten massive Bleiplatten als Elektroden, die zur Oberflächenvergrößerung (Oberfläche gleich Kapazität) wie eine Feile rauh waren. Kam es zu einem Zellschluss durch Bleischlamm am Boden, dann wurde die Batterie ausgebaut, die Säure ausgegossen und der Schlamm ausgespült. Für die Umwelt wars fatal, aber die Batterie war mit neuer Säure und aufladen wieder wie neu und hielt wieder ein paar Jährchen :D

Heut zutage sind die Bleielektroden nicht mehr massiv, sondern bestehen nur noch aus einem Bleigitter. Der eine Hersteller gießt es, der andere walzt es und der nächste stanzt es. Jeder hat da so seine eigene Philosophie. Dieses Bleigitter steckt in einem Pressling aus Bleipulver und Korkmehl, der mit Glasfließ zu beden Seiten abgeschlossen ist. Dieses Bleipulver hat natürlich eine unglaublich große Oberfläche und dadurch haben die Batterien große Kapazitäten - die man durch Lebensdauer erkauft! Wenn hier die Elektroden anfangen zu schlammen, dann löst sich recht schnell der ganze Pressling in Wohlgefallen auf. Und je nachdem, wie gut nun der Hersteller die Fertigung der Presslinge und deren Haltbarkeit im Griff hat, verreckt die Batterie eben nach 2-5 Jahren.

Themenstarteram 2. Februar 2012 um 18:40

Zitat:

Original geschrieben von AllesBesetztHier

Das Kälteprogramm mit 14,7V würde (wenn nicht jetzt, wann dann?) schon Sinn machen.

Vielen Dank für die ausführliche und interessante Erläuterung!

Dass das 14,7 V-Kälteprogramm generell in diesen kalten Tagen Sinn macht, ist soweit klar. Aber wie sieht das jetzt aus, wenn ich die Batterie nicht vom Auto abklemme. Sind dann bei einer Ladungsspannung von 14,7 V Schäden am Auto (Elektronik) zu erwarten? Oder kann man auch mit 14,7 V im angeklemmten Zustand laden? :confused:

Dem Auto sollte nichts passieren, das kriegt ja von der Lichtmaschine genug Spannungsspitzen ab.

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