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chiptuning 1.6 ford kuga 150PS

Ford Kuga DM3
Themenstarteram 7. Mai 2015 um 17:27

Hallo.

hat vielleicht schon jemand Erfahrungen gemacht mit einem chiptuning bei dem 1.6 Benziner mit 150 PS?

Beste Antwort im Thema

Hallo,

ich habe vor einigen Monaten einem Interessenten zum Thema Chip-tuning geschrieben. Ich habe das kopiert, ich hoffe, es hilft dir:

 

vorab etwas grundsätzliches: Wenn man die software optimiert hat und nicht Vollgas von Hamburg nach München fährt, belastet das den Motor, vorausgesetzt, die Optimierung ist ordentlich gemacht, überhaupt nicht! Vor allem nicht bei der Lebensdauer.

Und jetzt das was es gibt: Die sog. Steckerlösung, wo zwischen Elektronik-Box und Zündung einfach ein Bauteil gesteckt wird, das die Signale von der Box im Bereich Verbrennung so verändert, dass die Leistung um ca. 10 bis 20 %, das Drehmoment um 15 bis 20 % erhöht wird. Nachteil: keine perfekte Optimierung, weil nur 6 bzw. 7 Parameter verändert werden. Vorteil: Stecker einfach weg, keiner hat´s gesehen, keiner weiß was, es ist nichts nachweisbar. Kosten ca. 5 bis 700 Euro.

Bessere Lösung: Die gesamte sw wird ausgetauscht - und eine optimierte sw wird per OPD aufgespielt. Das Orginal wird auf den Server der Firma gespeichert und wenn man will, kann zurückgerüstet werden, i.d.R. kostenfrei. Diese Lösung ist in jeder Beziehung perfekter, weil die gesamte sw aufeinander abgestimmt ist (20 bis 30 Parameter sind über die gesmate Drehzahl verändert). Normalerweise merkt die Veränderung kein Mensch (in der Werkstatt), die Abgaswerte (TÜV) sind unverändert, bzw. sogar besser, weil der Motor sauberer verbrennt ( bei mir ist z.b. Co 0,0 % im Leerlauf und unter Teilast 20 % unter dem Orginalwert). Und die Leistungsdaten sind auch besser, aus o.g. Gründen. Bis zu 30 % Leistung und 35 % Drehmoment. Nachteil: Das ist teilweise so frappierend, dass der Meister in der Werkstatt bei der Probefahrt das bemerkt. Aber bei mir wird keine Probefahrt gemacht, bzw. der der sie macht, weiß Bescheid. Kosten je nach Firma 700 bis 1000 Euro.

Wenn man es perfekt machen lassen will (machen einige Firmen), dann wird die optimierte sw aufgespielt und damit das Auto auf dem Prüfstand gefahren. Dann wird ensprechend der aufgespielten Daten ein einigen Parametern noch rumgestellt - z.b. noch ein bißchen mehr Drehmoment bei etwas niedrigerem Verbrauch oder ab 5000 l/min noch eine etwas höhere Leistung durch etwas mehr Sprit und Luft - je nachdem, was der Besitzer haben will. Kosten deutlich über 1000 Euro.

Ich bin nach vielen Recherchen, unter ehemaligen Kollegen (war Fernsehredakteur und habe u.a. auch 3 Jahre Autotests für den mdr gemacht) und im Internet bin ich bei der Firma DTE-Systems Recklinghausen gelandet. (www.chiptuning.com , da gibts auch viele Antworten auf viele Fragen) Die haben meine sw ausgetauscht und ihre aufgespielt. Angebot war: So, fahren sie jetzt mal da hinten raus, gute Strecke mit wenig Verkehr und keine Polizei, wenn Sie dann nicht mit einem sehr breiten Grinsen zurückkommen, spielen wir ihnen die Orginal sw wieder auf und es hat nichts gekostet. Und ich bin wirklich mit einem sehr breiten Grinsen zurückgekommen und habe die 700 Euro sehr gerne bezahlt und jetzt seit fast 18 000 Kilometern nie bereut.

Was bewirkt die Maßnahme bei meinem Auto: Orginal 150 PS bei 5 500 l/min, jetzt 196 bei gleicher Drehzahl, Orginal 230 Nm bei 1300 l/min, jetzt 330 Nm !! bei 1850 l/min. Angebot wäre auch gewesen, die 330 Nm auch schon bei 1300 l/min anliegen zu lassen, aber ich müßte da bei jedem Anfahren mit durchdrehenden Rädern rechnen und ich glaubs!

Der Kuga, der schon vorher Spaß gemacht hat, macht jetzt richtig Spaß! Am meisten das Drehmoment. 100 km/h im 6. Gang sind so ungefähr 2.100 l/min. Wenn man da nur ein bißchen das Gaspedal streichelt, fängt das Auto zu rennen an und hört nicht auf, dass es die wahre Freude ist. Erst bei ca. echten 190 (lt. Tache knapp über 200) geht´s ein bißchen langsamer nach oben. Vorher war bei echten 195 Schluß lt. Tacho 210 (nach langem Anlauf), jetzt rennt der Kuga echte 209 (lt. Tacho 225). Aber ganz klar - wenn du die Leistung forderst, mußt du auch bezahlen. Im Vollgasbereich liegt der Unterschied lt. BC Momentan-Verbrauch bei 4 ltr. mehr gegenüber Vollgas nicht optimiert. Aber du fährst ja auch schneller. Noch ein Wort zum Verbrauch (bin gelernter Bankkaufmann und knausrig, sagt meine Frau): Wer es wirklich fertig bringt, genauso zu fahren wie vorher, der wird wirklich bis zu einem 1/2 ltr./100 km sparen können, ich kanns nicht! Zu oft trete ich im 4. Gang bei 50 mal drauf und genieße das Losschieben, aber nur kurz, bin ja in der Stadt !!

Ich habe 1971 und 1976 die nordbay. Rallyemeisterschaft gewonnen, auf einem techn. unterlegenem 85 Vergaser PS VW Sirocco gegen die in der gleichen Klasse fahrenden 1600 BMW tii mit 115, bzw. 120 Einspritz PS. Ich weiß von was ich rede. Ich habe noch nie einen so perfekt abgestimmten 1,6 ltr. Turbomotor gefahren, wie jetzt den Kuga. Das Problem der Abstimmung eines Motors ist grob gesagt: Geht er unten herum gut (Drehmoment), dreht er schlecht nach oben raus (Leistung) aber der Kuga hat normale Power ab Leerlaufdrehzahl und dann setzt so ab 1700 l/min die Power ein, aber 1900 geht´s dann richtig los und er dreht schnell bis an die 6000 l/min, fast wie ein Rennmotor. Ein Kollege von früher, der das Auto gefahren hat, konnte nur mit dem Kopf schütteln und "nicht zu glauben" sagen.

Ich will überhaupt keine Werbung für irgendeine Firma machen, andere werden das ähnlich oder vielleicht sogar noch besser können, aber ich bin restlos zufrieden. Die Firma gibt 100 000 km oder 2 Jahre Garantie auf den Motor. Ganz ehrlich: wäre ich ein Vollgasfahrer, der immer nur bremsen, vollgas, bremsen, vollgas kennt, ich hätte nichts machen lassen, aber ich weiß wie ich fahre - schnell (auf leeren Landstraßen, nur 120 bis 150 auf der Autobahn) aber so gut wie nie Vollgas, aber ich weiß welche Power ich habe, wenn ich sie brauche. Und das zu absolut gleichem Verbrauch wie vorher.

So, wenn du noch eine Frage hast, melde dich!

Viele Grüße aus Schweinfurt

Horst König

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Hallo,

ich habe vor einigen Monaten einem Interessenten zum Thema Chip-tuning geschrieben. Ich habe das kopiert, ich hoffe, es hilft dir:

 

vorab etwas grundsätzliches: Wenn man die software optimiert hat und nicht Vollgas von Hamburg nach München fährt, belastet das den Motor, vorausgesetzt, die Optimierung ist ordentlich gemacht, überhaupt nicht! Vor allem nicht bei der Lebensdauer.

Und jetzt das was es gibt: Die sog. Steckerlösung, wo zwischen Elektronik-Box und Zündung einfach ein Bauteil gesteckt wird, das die Signale von der Box im Bereich Verbrennung so verändert, dass die Leistung um ca. 10 bis 20 %, das Drehmoment um 15 bis 20 % erhöht wird. Nachteil: keine perfekte Optimierung, weil nur 6 bzw. 7 Parameter verändert werden. Vorteil: Stecker einfach weg, keiner hat´s gesehen, keiner weiß was, es ist nichts nachweisbar. Kosten ca. 5 bis 700 Euro.

Bessere Lösung: Die gesamte sw wird ausgetauscht - und eine optimierte sw wird per OPD aufgespielt. Das Orginal wird auf den Server der Firma gespeichert und wenn man will, kann zurückgerüstet werden, i.d.R. kostenfrei. Diese Lösung ist in jeder Beziehung perfekter, weil die gesamte sw aufeinander abgestimmt ist (20 bis 30 Parameter sind über die gesmate Drehzahl verändert). Normalerweise merkt die Veränderung kein Mensch (in der Werkstatt), die Abgaswerte (TÜV) sind unverändert, bzw. sogar besser, weil der Motor sauberer verbrennt ( bei mir ist z.b. Co 0,0 % im Leerlauf und unter Teilast 20 % unter dem Orginalwert). Und die Leistungsdaten sind auch besser, aus o.g. Gründen. Bis zu 30 % Leistung und 35 % Drehmoment. Nachteil: Das ist teilweise so frappierend, dass der Meister in der Werkstatt bei der Probefahrt das bemerkt. Aber bei mir wird keine Probefahrt gemacht, bzw. der der sie macht, weiß Bescheid. Kosten je nach Firma 700 bis 1000 Euro.

Wenn man es perfekt machen lassen will (machen einige Firmen), dann wird die optimierte sw aufgespielt und damit das Auto auf dem Prüfstand gefahren. Dann wird ensprechend der aufgespielten Daten ein einigen Parametern noch rumgestellt - z.b. noch ein bißchen mehr Drehmoment bei etwas niedrigerem Verbrauch oder ab 5000 l/min noch eine etwas höhere Leistung durch etwas mehr Sprit und Luft - je nachdem, was der Besitzer haben will. Kosten deutlich über 1000 Euro.

Ich bin nach vielen Recherchen, unter ehemaligen Kollegen (war Fernsehredakteur und habe u.a. auch 3 Jahre Autotests für den mdr gemacht) und im Internet bin ich bei der Firma DTE-Systems Recklinghausen gelandet. (www.chiptuning.com , da gibts auch viele Antworten auf viele Fragen) Die haben meine sw ausgetauscht und ihre aufgespielt. Angebot war: So, fahren sie jetzt mal da hinten raus, gute Strecke mit wenig Verkehr und keine Polizei, wenn Sie dann nicht mit einem sehr breiten Grinsen zurückkommen, spielen wir ihnen die Orginal sw wieder auf und es hat nichts gekostet. Und ich bin wirklich mit einem sehr breiten Grinsen zurückgekommen und habe die 700 Euro sehr gerne bezahlt und jetzt seit fast 18 000 Kilometern nie bereut.

Was bewirkt die Maßnahme bei meinem Auto: Orginal 150 PS bei 5 500 l/min, jetzt 196 bei gleicher Drehzahl, Orginal 230 Nm bei 1300 l/min, jetzt 330 Nm !! bei 1850 l/min. Angebot wäre auch gewesen, die 330 Nm auch schon bei 1300 l/min anliegen zu lassen, aber ich müßte da bei jedem Anfahren mit durchdrehenden Rädern rechnen und ich glaubs!

Der Kuga, der schon vorher Spaß gemacht hat, macht jetzt richtig Spaß! Am meisten das Drehmoment. 100 km/h im 6. Gang sind so ungefähr 2.100 l/min. Wenn man da nur ein bißchen das Gaspedal streichelt, fängt das Auto zu rennen an und hört nicht auf, dass es die wahre Freude ist. Erst bei ca. echten 190 (lt. Tache knapp über 200) geht´s ein bißchen langsamer nach oben. Vorher war bei echten 195 Schluß lt. Tacho 210 (nach langem Anlauf), jetzt rennt der Kuga echte 209 (lt. Tacho 225). Aber ganz klar - wenn du die Leistung forderst, mußt du auch bezahlen. Im Vollgasbereich liegt der Unterschied lt. BC Momentan-Verbrauch bei 4 ltr. mehr gegenüber Vollgas nicht optimiert. Aber du fährst ja auch schneller. Noch ein Wort zum Verbrauch (bin gelernter Bankkaufmann und knausrig, sagt meine Frau): Wer es wirklich fertig bringt, genauso zu fahren wie vorher, der wird wirklich bis zu einem 1/2 ltr./100 km sparen können, ich kanns nicht! Zu oft trete ich im 4. Gang bei 50 mal drauf und genieße das Losschieben, aber nur kurz, bin ja in der Stadt !!

Ich habe 1971 und 1976 die nordbay. Rallyemeisterschaft gewonnen, auf einem techn. unterlegenem 85 Vergaser PS VW Sirocco gegen die in der gleichen Klasse fahrenden 1600 BMW tii mit 115, bzw. 120 Einspritz PS. Ich weiß von was ich rede. Ich habe noch nie einen so perfekt abgestimmten 1,6 ltr. Turbomotor gefahren, wie jetzt den Kuga. Das Problem der Abstimmung eines Motors ist grob gesagt: Geht er unten herum gut (Drehmoment), dreht er schlecht nach oben raus (Leistung) aber der Kuga hat normale Power ab Leerlaufdrehzahl und dann setzt so ab 1700 l/min die Power ein, aber 1900 geht´s dann richtig los und er dreht schnell bis an die 6000 l/min, fast wie ein Rennmotor. Ein Kollege von früher, der das Auto gefahren hat, konnte nur mit dem Kopf schütteln und "nicht zu glauben" sagen.

Ich will überhaupt keine Werbung für irgendeine Firma machen, andere werden das ähnlich oder vielleicht sogar noch besser können, aber ich bin restlos zufrieden. Die Firma gibt 100 000 km oder 2 Jahre Garantie auf den Motor. Ganz ehrlich: wäre ich ein Vollgasfahrer, der immer nur bremsen, vollgas, bremsen, vollgas kennt, ich hätte nichts machen lassen, aber ich weiß wie ich fahre - schnell (auf leeren Landstraßen, nur 120 bis 150 auf der Autobahn) aber so gut wie nie Vollgas, aber ich weiß welche Power ich habe, wenn ich sie brauche. Und das zu absolut gleichem Verbrauch wie vorher.

So, wenn du noch eine Frage hast, melde dich!

Viele Grüße aus Schweinfurt

Horst König

@kinghotte

Danke für den aussagekräftigen Beitrag. Da kriegt man richtig Lust auf mehr PS.

Mehr Nm, mehr PS, höhere Endgeschwindigkeit und bei normaler Fahrweise sogar noch niedrigerer Verbrauch.

Stellt sich nur die Frage, warum Ford seine Motoren nicht gleich von Werk aus so locker flockig aufpeppt. ;-)

Zitat:

@MrGreenwood schrieb am 8. Mai 2015 um 01:10:26 Uhr:

Mehr Nm, mehr PS, höhere Endgeschwindigkeit und bei normaler Fahrweise sogar noch niedrigerer Verbrauch.

Stellt sich nur die Frage, warum Ford seine Motoren nicht gleich von Werk aus so locker flockig aufpeppt. ;-)

Weil die Motoren ab Band laufen.

Mir hat mal ein Tuner das so erklärt:

Du kaufst einen Schuh auch ab Stange, der passt zwar sicher gut aber eben nicht perfekt. Für einen perfekten Halt lässt man sich Einlagen machen.

So verhält sich das auch mit dem Motor. Das Tuning ist sozusagen wie die passgenaue Einlage für den Motor, dann läuft alles rund und ründer - ergo mehr Leistung, weniger Verbrauch!

Fand ich damals ein recht anschauliches Beispiel :)

Zitat:

Weil die Motoren ab Band laufen.

Mir hat mal ein Tuner das so erklärt:

Du kaufst einen Schuh auch ab Stange, der passt zwar sicher gut aber eben nicht perfekt. Für einen perfekten Halt lässt man sich Einlagen machen.

So verhält sich das auch mit dem Motor. Das Tuning ist sozusagen wie die passgenaue Einlage für den Motor, dann läuft alles rund und ründer - ergo mehr Leistung, weniger Verbrauch!

Fand ich damals ein recht anschauliches Beispiel :)

 

Klar. Weil die Motoren "ab Band" laufen, haben sie weniger Leistung und einen höheren Verbrauch. Diese Aussage muss man erst einmal auf sich wirken lassen. :rolleyes:

Wenn eine Optimierung so einfach, schnell, kostengünstig und risikolos zu realisieren ist, stellt sich die Frage, warum Ford dieses ignoriert und nicht selber umsetzt. Wäre doch ein riesiger Wettbewerbsvorteil. ;)

Auf jeden Fall ist der von Dir erwähnte "Tuner" ein guter Verkäufer. ;)

Aber natürlich kann und soll jeder machen, was er für richtig hält. In diesem Sinne weiterhin viel Spaß und Freude mit der Leistungssteigerung. :cool:

Grüzi

Bei uns im Ort ist eine tuning Firma da bekommen sogar Traktoren nen cip eingepflanzt.ich persönlich halte auch nix vom pushen des Motors denn man muss auch bedenken das dass alles auch aufs Material geht.

Gruss.

am 8. Mai 2015 um 9:43

Moin,

eine Steigerung beim Benziner im 2-stelligen % Bereich ist eher fraglich...

beim Diesel ggf. möglich..

ansonsten mal den recht "neutralen" Bericht auf Wiki lesen...

http://de.wikipedia.org/wiki/Chiptuning

servus

Ich möchte mich nochmals zum Thema Chiptuning zu Wort melden:

Prinzipiell bedeutet eine Mehrleistung eines getunten Motors eine erhöhte Anforderung ans Material. Wenn ein Motor schon vom Werk aus ausgereizt ist, ist ein nachträgliches Tuning Blödsinn. Doch unsere Butter und Brot-Autos mit Turbomotoren, die wir kennen, sind i.d.R. nicht ausgereizt. Warum, dazu weiter unten mehr.

Pauschal bedeutet Chiptuning, dass mittels Parameter-Änderungen (oder Komplett-Austausch) an einem verbauten Speicherchip in der elektronischen Steuereinheit der Motor getunt wird. Noch vor ein paar Jahren (vorwiegend bei nichtaufgeladenen Benzin- bzw. aufgeladenen Dieselmotoren) war das eher skeptisch zu betrachten, weil Parameter in der Elektronik verändert wurden, die zu veränderten Abgasverhalten, erhöhtem Temperaturaufkommen und sonstigen, zweifelhaften Errungenschaften geführt hat. Heute, im Rahmen der algemein verbreiteten Turbomotoren, gilt Chiptuning als Leistungssteigerung über die Fahrzeugelektronik. 2 Möglichkeiten: ein Zusatzsteuergerät, das Signale von der Elektronik zum Motor verändert, bzw. auch verfälscht. Häufig bei Turbo-Dieselmotoren genutzt, mit dem Erfolg, dass bei Leistungsanforderung per Gaspedal mehr Diesel eingespritzt und etwas Luft dazu, es kräftig aus dem Auspuff raucht und tatsächlich mehr Leistung (10 bis 15 %) möglich ist. Erst in den letzten Jahren hat auch diese Leistungssteigerung mit Einführung der Benzin-Turbo-Motoren an Qualität gewonnen, ist preiswert, aber nicht das Gelbe vom Ei. Die andere Möglichkeit ist die Anpassung der gesamten Software in der Motorenelektronik. Hier werden, wenn ordentlich gemacht, Parameter auf einander abgestimmt und so die Möglichkeiten des Motor dadurch weiter ausgenutzt, als es das Werk eingestellt hat.

Diese werksseitige Zurückhaltung hat i.d.R. vor allem wirtschaftliche und gesetzliche Hintergründe, z.b. Steuern, die ab einer bestimmten Hubraumgrenze ins Unermessliche steigen. Oder Reserven, die bei extremen Temperaturen (Wüste und Winter im Norden) und Unterschieden bei Lieferungen in tempobegrenzten Staaten und tempofreien Staaten. Immer muß der Motor 100 % über lange Zeit funktionieren, selbst wenn Kundendienste nicht immer gemacht werden. Und, billig für den Hersteller, der mit einem Motor eine größere PS-Bandbreite abdecken und so auch unterschiedliche Motorleistungen mit immer dem gleichen Motor anbieten kann.

Und da sind wir beim Knackpunkt, der auch für mich sehr wichtig ist:

Wenn mein Bestreben und mein Fahrstil in die Richtung ginge: Rauf auf die Autobahn in Deutschland und drauf aufs Gaspedal und dreschen, was geht, von München nach Hamburg (ihr wißt, was ich meine) dann würde ich nie und nimmer meinen Motor verändern lassen. Wenn ich hier mit einem Fahrer diskutieren würde, der das ganz großartig findet, dann höre ich mit dem diskutieren sofort auf. Denn diese Fahrweise geht an die Grenzen eines jeden Motors, obwohl in Deutschland Vollgasfestigkeit gefordert wird. Und um die uns viele Fahrer aus anderen Länder beneiden.

Ist es nicht wichtig, die Leistung zu haben, wenn man sie braucht (Überholen, auch mal ein schnelle Fahrt auf der Autobahn über 200 km Entfernung)? Oder zu wissen, was man hat, ohne die Leistung ständig nutzen zu müssen. Das sind die zwei Punkte, die für mich wichtig sind. Denken nicht auch z.b. viele Fahrer leistungsstarker Autos so?

Ein wichtiger Punkt zum Thema ist auch, dass mancher Motor größere Reserven hat (z.B. der 1,6 Ecoboost meines Ford Kuga, das hat Ford ja auch schon bemerkt: Aktuell jetzt ein kleinerer 1,5 ltr., der aber 10 PS mehr leistet!! Glaubt jemand, das wäre ein neu konstruierter Motor?

Es gibt renomierte Tuner, die den 1,6 ltr. Ecoboost mit bis zu 230 PS anbieten und Vollgasfestigkeit garantieren. Also 50 % mehr, da würde ich mich ehrlich gesagt, auch nicht ganz wohl fühlen.

Oder mein neuer BMW 428 i, ein 2,0 Liter 4 Zylinder (leider) mit Doppelturbo, der 245 PS leistet. Renomierte Tuner bieten da nur 40 bis 50 PS (und 50 Nm) an, was sicher möglich, aber nahe an der Grenze des Vernünftigen ist. Aber der gleiche Motor wird m.W. in anderen Ländern auch als 330 i mit unverändertem Drehmoment (350 Nm) aber mit 275 PS verkauft.

Fast alle Hersteller haben einen Motor, der in verschieden Leistungstufen zu bekommen ist, von Mercedes, über Audi, BMW und VW, um nur einige zu nennen. Früher hat man auch tatsächlich beim Motor mit der höheren Leistung andere Kolben, Kühler oder Pleulstangen eingebaut. Doch heute geht das beim "Einheitsmotor", der natürlich die erforderlichen Reserven für mehr Leistung bereits hat, meist durch Änderung an der Motorelektronik, die eben auch die "Chiptuner" nutzen, nur halt (etwas) weiter ausbauen. Z.B. bietet ein sehr namhafter deutscher VW Tuner auf der Basis des 2,0 ltr. TSFI Motor im GTI (gibt es von 180 PS, über 200, 210, 230 PS und in kürze auch mit 300 PS) nur durch Änderungen der Motorelektronik (lt. AMS) 400 PS an.

Das alles steht im Widerspruch zum zitierten wikipedia-Eintrag. Obwohl ich dieses Wissen auch häufig nutze, ich meine, zu diesem Thema ist die Seite nicht mehr ganz aktuell.

Ich hoffe, ich kann mit diesem "Roman" etwas zur Meinungsbildung zum Thema beitragen. Mein Kuga 1,6 ltr. Ecoboost mit rund 200 PS und 345 Nm hat jetzt etwas über 19000 km drauf (seit 2400 km chipgetunt), geht völlig problemlos bei gleichem Benzinverbrauch wie die Sucht und macht vor allem beim Nutzen der 345 Nm wirklich riesigen Spaß. Und natürlich, wer die Leistung ständig nutzt, braucht auch mehr Benzin. Aber er kann auch sparsam, dann braucht er tatsächlich auch nur 7 ltr. auf der Landstraße bei 80 bis 110 km/h.

Nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben

Horst König

@kinghotte

Danke. War mal wieder ein Fest einen Beitrag von Dir zu lesen.

am 3. März 2016 um 21:01

hallo kinghotte, habe den Beitrag erst jetzt gelesen. Frage - wer hat Dein Tuning gemacht, bzw von wem ist der Chip? danke für eine Antwort

Mango 0151

@mango0151

Steht doch da oben im Bericht DTE Recklinghausen. Altbekannte Firma. Nicht die Billigsten, aber sehr gewissenhaft.

@MrGreenwood

Bei uns im Motorenwerk hat man Motoren für USA hergestellt und verkauft (wenige in Deutschland). Der 2,9 L V6 hatte laut Angabe 220 PS. Aber durch produktionstechnische Abläufe konnte er nicht mit dieser Leistung ausgeliefert werden. In Deutschland hat das keinen gestört, wenn ein Geländewagen nur die 197 PS hatte. Wer kontrolliert das auch nach'? Aber in USA ist ein Privatmann doch mal auf die Idee gekommen, die Leistung zu prüfen und hat rechtliche Schritte eingeleitet. Man musste die Angaben ändern. Und dem Mann entschädigen.

Bei der nächsten Modellpflege des Motors, kamen einige technische Neuerungen. Anderes Einspritzsystem, Nockenwellenverstellung usw. Die Leistung wurde nun mit 207 PS angegeben. Aber die wiederum hatte er auch nie. Sondern 223 PS. Weniger angegeben, sollte es nicht wieder vorkommen, das man deswegen Schadenersatzklagen am Hals hat.

Aber seltsamerweise hat niemand dagegen Klage eingereicht, zu viel Leistung zu haben.

***

Als Einzelkomponenten haben die Steuerungseinheiten, Sensoren, Ventile, eine Fertigungstoleranz. Sie nicht unbedingt aufeinander abgestimmt. Verschieden Hersteller Bosch,Denso usw. haben auch Fertigungstoleranzen. Beim Autohersteller werden dagegen Standardsoftwareversionen verwendet, welche er entwickelt hat. Und damit läuft der Wagen auf jeden Fall in den vorgegebenen Bereichen optimal.

Die seriösen Tuner lesen über die OBD-Schnittstelle erstmal die Daten vom Steuergerät und der Sensoren aus. Eine Software kann die verschieden Positionen, Stellungen ermitteln, welche die Sensoren hergeben. Danach wird die Software angepasst und auf das Steuergerät einprogrammiert. Man will ja auch nicht, das Letzte rausholen und der Kunde irgendwann liegenbleibt. Ist keine gute Publicity. Er bleibt auch unter dem Machbaren.

Zitat:

 

. Mein Kuga 1,6 ltr. Ecoboost mit rund 200 PS und 345 Nm hat jetzt etwas über 19000 km drauf (seit 2400 km chipgetunt), geht völlig problemlos bei gleichem Benzinverbrauch wie die Sucht und macht vor allem beim Nutzen der 345 Nm wirklich riesigen Spaß.

Hallo, wollte mal fragen, wie Du auf 345 Nm kommst???

Beim Tuner steht 300Nm.

gruß Don

Hallo Ihr,

danke für Eure Fragen und den Kollegen, die die richtige Antworten gaben.

Ich fahre mittlerweile meinen Kuga mit 23000 km im Winter und bin begeistert, vor allem beim Drehmoment und bei unverändertem Benzinverbrauch. Seit Mai 2015 fahre ich im Sommer einen wunderschönen, weißen BMW 428 i mit M-Paket. Auch er wurde per Softwareaustausch von DTE behandelt. Gemessen: + 41 PS und + 70 Nm. Während ich den Leistungszuschlag nicht erfahren konnte, sind die jetzt 420 Nm deutlich zu spüren. Beide Autos haben je 700 Euro gekostet, ich würde sie jederzeit wieder ausgeben - beide Autos (aber vor allem der Kuga) machen jetzt deutlich mehr Spaß.

Wer Fragen, auch kritische, hat, ich bin jederzeit ansprechbar - aber es gibt ja auch hier im Forum viele Kollegen, die echt Ahnung haben.

Herzliche Grüße Horst König

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