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Frage: EBV (engl.) bedeutet EBD/Elektronische Bremskraftverteilung?
Mojn,
der aktuelle China-FAW-19E wird in der teuersten Jetta-Ausführung "Avantgarde" (immerhin 10800€) in der Beschreibung beim Bremssystem auch "ABS + EBV" (Quelle s.u.) angeboten.
Dies wird in der Sicherheitsausstattung auch nochmals aufgeführt (was da übrigens alles zum Bereich Sicherheit gehört 
):
- Kindersicherung
- RSH 1.6l Motor
- Fünf-Gang-Schaltgetriebe
- Dritte Bremsleuchte
- Servolenkung
- Drei-Speichen-Sportlenkrad mit Airbag
- Beifahrer-Airbag
- Sicherheitsgurt-Alarmauslösung fahrerseitig
- energieabsorbierende Karosserieteile
- Elektronische Diebstahlsicherungsvorrichtung
- Sicherheitslenksäule
- ABS + EBV
- abblendbarer Weitwinkel-Innenrückspiegel
- Drei-Wege-Katalysator
Zum Bauzeitraum deutscher Modelle wurde für den 19E/1G ja nur ABS (Anti-Blockier-System) und ABS/EDS (Elektronische Differentialsperre) angeboten. Hier im Forum gab es damals schon einige Überlegungen, die EDS "aufzurüsten" - ich erinnere nur mal an Daniels Idee, jede zweite Strebe aus dem Rotor zu entfernen 
.
Sofern ich nach EBV suche, komme ich zu 'electronic brake variation' bzw. electronic brakeforce distribution' - ist dies korrekt, oder bedeutet EBV etwas anderes? Wenn EBV/EBD richtig verstehe, handelt es sich hierbei nicht um ein ESP, sondern um ein "ausgebautes" EDS, bei dem dann ja auch der BKV/BKR an der Hinterachse entfällt. Während das "alte" EDS ja nur bis IMHO 20 km/h wirksam war, dürfte dann EBV/EBD ja im gesamten Geschwindgkeitsbereich wirksam sein, oder?
Zudem die Frage: Würde sich ein Verbau lohnen - was würde sich den eigentlich im Vergleich zu ABS bzw. ABS/EDS ändern? - geringeres Überbremsen? An die Spritzwand sollte das System ja plug'n'play passen, der FAW-19E hat die neue ZE. Kabelbäume dürften bis auf den Heckkabelbaum zum Golf gleich sein, sitzt beim Jetta das Steuergerät auch unter der Heckklappe?
P.S.:
Falls Fragen zum 19E, verweise ich hier auf den Blog zum Einlesen:
Letztes Sondermodell des FAW-19E (aktuell gibt es allerdings noch die "Sammleredition")
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9 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Jack GT
sitzt beim Jetta das Steuergerät auch unter der Heckklappe?
Beim richtigen Jetta m. W. unter der Hutablage. Das muss natürlich bei dem China-Teil nichtmehr so sein.
War beim dem ABS im Golf 3, das schon die EBV hatte, nicht das STG direkt mit am Hydraulikblock?
Mojn GLI,
IMHO hat der 3er doch das ABS-Stg. im Beifahrerfußraum - oder? Ist das EBV-Stg. dann extern?
Fragen über Fragen 
Nee, die EBV wird im ABS-STG integriert sein. Dann hab ich mich vertan und das STG sitzt beim 3er im Fussraum.
Beim 3er gab es ja zwei Generationen ABS (Mk IV und Mk 20), ist das Steuergerät bei beiden extern? Kann es sein, dass nur das neuere davon EBV hat? Dann könnte das vielleicht auch im China Jetta drin sein.
Andererseits könnte da ja auch ein noch neueres ABS (z.B. vom Golf 4) verbaut sein, dann ist das Steuergerät in jedem Fall an der Hydraulikeinheit.
Beim Mark 20 ist das STG vorn an der Hydraulikeinheit.Wurde aber im 3er glaub nur beim VR mit EDS eingebaut...
http://www.volkswagen.de/.../...tronische_bremskraftverteilungebv.html
Laut AKTE ist das rein Fahrgestellnummer-abhängig, ob Mk IV oder Mk 20 verbaut ist und beide gibt es mit und ohne EDS.
Ok,
vielen Dank schon einmal. Im Versuch, noch etwas mehr Licht in die ABS/EBV-Geschichte zu bringen, hier noch mal mehr Material und Fragen:
- Was unterscheidet das EBV vom ESP genau?
Von der ABS/EBV-Anlage ist es schwierig, direkt Bilder vom FAW-Jetta zu bekommen, ich kann allerdings ABS-Bilder beisteuern - diese stammen von einer ATE-Anlage, die von einem 1,6l nach 2000 stammen. Das Steuergerät sitzt hier an der Hydraulikeinheit, die Chinesen berichten, dass die Lötstellen vom Steuergerät zur Hydraulikeinheit am Block oft brechen, da durch die horizontale Lage die Schwingungen der Hyraulikeinheit an die Leiterplatte weitergegeben werden. Die chinesischen Autobastler behelfen sich hier mit nachlöten.
Anbei ein paar Bilder zu Einbaulage, Hydraulikeinheit und Steuergerät samt Nummern. Vielleicht kann dann ja jemand berichten, was das genau ist.
Ist das Mark 20, wies aussieht(mit der alten Schwachstelle ....die Lötstellen)
Und das STG scheint nur für ABS zu sein,bei meinem steht drauf STG für ABS/EDS
Zitat:
Original geschrieben von Jack GT
- Was unterscheidet das EBV vom ESP genau?
Also ESP und EBV unterscheiden sich m.E. um Welten voneinander.
Bei der EBV geht es einzig und allein darum, den mechanischen lastabhängigen Bremskraftregler, samt seinen Kosten, den Kosten für seine Montage und Einstellung während der Produktion und seine relative Defektanfälligkeit einzusparen. Im VW-Selbststudienprogramm für das ABS mit EBV gibt es eine Grafik zur EBV-Funktion, die m. M n. aussagt, dass vor dem eigentlichen ABS-Regeln ein EBV-Regeln einsetzt, für den Fall, dass die Hinterräder anfangen zu überbremsen. Hier ist m. E. lediglich die Funktion des BKR als Softwarefunktion abgebildet mit dem zusätzlichen Vorteil, dass eine echte Regelung stattfindet.
Beim mech. BKR dagegen wird ja einfach bei einem bestimmten Winkel der HA der Bremsdruck analog dazu eingestellt, ob es jetzt überbremst oder nicht, bzw. ob es ausreicht das Überbremsen zu verhindern oder nicht.
Das ABS mit EBV bringt halt dem alten System vom 2er gegenüber noch den Vorteil mit, dass es sich um ein 4-Kanal-System handelt, das die Hinterräder unabhängig regeln kann, während beim alten 3-Kanal-System beide Hinterräder gleichzeitig gestottert werden, wenn auch nur eines blockiert.
Das ESP geht ja über das alles weit hinaus. Ziel des ESP ist es ja, im Falle eines beginnenden instabilen Fahrzustandes (Schleudern) durch gezieltes Abbremsen einzelner Räder (vorn und/oder hinten) das Auto möglichst abzufangen und zu stabilisieren. Dazu sind gegenüber normalem ABS noch einige weitere Sensoren verbaut:
1. Der Lenkwinkelsensor (bei älteren Golf z.B. mit der Wickelfeder vom Lenkrad/Airbag kombiniert) stellt den Lenkeinschlag fest.
2. Sensor für Querbeschleunigung registriert die Beschleunigung quer zur Fahrtrichtung (seitliches Schieben zum Kurvenaußenrand)
3. Der Gierratensensor stellt eine Drehung des Autos um die Hochachse fest.
(2. und 3. sind z. B. bei neueren Golf 4 und als Reparaturlösung für ältere in einem Kombisensor integriert.)
Mit diesen Signalen und denen vom normalen ABS (Fahrgeschwindigkeit, Raddrehzahlen) stellt das ESP fest, ob sich das Auto dem Lenkeinschlag entsprechend bewegt, oder instabil wird und versucht dem entgegenzuwirken. Dazu muss das ESP auch noch ins Motormanagement eingreifen können, um ggf. die Motorleistung zu reduzieren. (Was dann wiederum E-Gas und Antriebs-CAN bedingt.)
Daraus ergibt sich, dass Autos mit ESP meist auch noch die Funktionen EDS und ASR mitbringen, denn mit der fürs ESP eh vorhandenen ABS-Hardware sind die genannten Ding nur noch ein bisschen Software.
Daraus ergibt sich, dass EBV und ESP in keinster Weise vergleichbar sind.
Prima, Danke für die informative Antwort!