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Hagelschaden bei VW in Emden
Nicht nur Georg Göricke vom Team- und Organisationsmanagement im Volkswagenwerk Emden eilt derzeit von einer Krisensitzung zur nächsten. Hunderte von VW-Leuten bemühen sich darum, den größten Hagelschaden, den der Konzern jemals erlitten hat, organisatorisch zu bewältigen - es geht um 30.000 Neufahrzeuge. Die Schadenssumme lässt sich bisher nicht verlässlich definieren, kann aber wohl einen dreistelligen Millionenbetrag erreichen.
Bei einem Unwetter am Sonntagnachmittag über dem Werk Emden und dem weitläufigen Hafengelände wurden Fahrzeuge verschiedener Konzernmarken beschädigt, die in Emden produziert oder über den dortigen Autoverladehafen zu Händlern in aller Welt gebracht werden. Zur Klärung der Schadenshöhe setzt Volkswagen Experten aus allen Standorten ein.
Konzernsprecher Christoph Adomat erklärt, dass man gegen Hagelschäden versichert sei, will sich im SZ-Gespräch aber nicht festlegen, auf welche Höhe sich die Schadenssumme beläuft: "Wir überprüfen jeden einzelnen Wagen, der im Unwetterbereich abgestellt war, penibel. Unsere Käufer haben ein Recht darauf, ein Auto in erstklassiger Qualität zu bekommen, das müssen wir sicherstellen." Adomat geht davon aus, dass ein "erheblicher Teil" der 30.000 Fahrzeuge beschädigt worden ist.
Verzögerungen bei der Auslieferung
Wie umfangreich die Schäden durch die bis zu tischtennisballgroßen Hagelkörner sind, will er indes noch nicht beziffern: "Wir sind noch mitten in der Schadensfeststellung." Es handle sich um Lack- und Blechschäden, Scheiben seien nicht zerborsten.
Für VW ist der Hagelschlag, bei dem 2,5 Zentimeter dicke Geschosse auf die Autos prasselten, ein Desaster: Das nur viertelstündige Unwetter sorgt für immense Kosten und Verzögerungen bei der Auslieferung bestellter Neuwagen. "Wir tun alles, dass die Kunden keine Nachteile haben", sagt Adomat. Zur Schadensfeststellung würden alle logistischen Möglichkeiten genutzt: "Die Autos gehen per Schiff, Bahn und Lkw an Orte, an denen sie begutachtet werden."
Prüfung kostet viel Zeit
Die Prüfung so vieler Fahrzeuge dürfte eine Herausforderung werden. "Ein schwerer Hagelschaden mit kräftigen Dellen ist leicht erkennbar, das geht schnell", sagt der Kfz-Sachverständige Sven Hoettges aus München. Schwierig sei jedoch der Ausschluss leichter Schäden, die nach ihrer Feststellung häufig durch sogenanntes Drücken beseitigt werden können: "Dazu braucht man Punktlicht, das kostet Zeit und Sachkenntnis."
Zur Frage, ob ein auch nur leicht vom Hagel beschädigtes Auto noch ein Neuwagen ist oder einen reparierten Gebrauchtwagen darstellt, gibt es unterschiedliche Meinungen. Gutachter Hoettges verweist auf einen Fall, der im Dezember 2006 vor dem Amtsgericht München verhandelt worden ist. Da wunderte sich der Amtsrichter über eine an einem BMW Mini offenbar im Werk erfolgte Reparaturlackierung, die er als "Zauberei im Werk" bezeichnete. "Jede Form der Reparatur muss dem Kunden kundgetan werden, sonst handelt es sich um einen verdeckten Mangel", sagt Hoettges.
Quelle: Sueddeutsche
Mein Beileid an alle die nun noch länger warten müssen
Gruß
Julian
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen!
Hab heute was Offizielles. Alle Autostadt- Auslieferungen werden nicht stattfinden(also bei den Betroffenen). Die Fahrzeuge kommen alle zu den Händlern(ohne Mehrkosten). Man will gewährleisten das man das Fahrzeug mit dem Händler genau in Augenschein nehmen kann. Trotz allem bekommt man eine Einladung zur Autostadt.
Jetzt aber das Wichtigste!
Es gibt keine nicht betroffenen Fahrzeuge. Es standen allerdings nur 3500 für Deutschland bestimmte Fahrzeuge dort. Der Rest war für den Export. Die notwendigen Reperaturen sollen bis KW38 abgeschlossen sein. Alle Kunden werden über eine Instandsetzung ihres Fahrzeugs informiert und müssen dieses auch schriftlich bestätigen.
Die Auto´s sind nach Instandsetzung rein rechtlich Neuwagen dürfen aber nicht als "fabrikneu"verkauft werden. Deshalb die Unterschrift! Damit einher geht eine Wertminderung, welche an den Kunden weiter gegeben werden soll. Die Höhe entscheidet ein Gutachter. Desweiter gibt es €30,- Tag, nach ehemaligen Liefertermin, für einen Ersatzwagen.
Garantien bleiben in vollem Umfang erhalten.
Offen bleibt ob es eine Abnahmepflicht gibt. Da frag ich mal den Anwalt.
Guido
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410 Antworten
Hallo,
dabei sind ja solche Hagelschauer vorhersehbar und somit Schäden vermeidbar. Bei uns in Stuttgart steht ein Hagelflugzeug, welches von Daimler und den Versicherungen finanziert wird. Steht so ein Hagelschauer an, dann steigt das Flugzeug auf und sorgt dafür, dass aus der Wolke nur noch harmloser Regen kommt.
Gruß Axel
Wir wurden am Mittwoch benachrichtigt, dass unsere am Freitag geplante Wagenübergabe in Wolfsburg platzt. Ärgerlich wegen des eingereichten Urlaubs. Ist aber wohl höhere Gewalt. Auf ein geflicktes Auto habe ich allerdings keine Lust!!! Wie VW sagt, verzögert sich die Auslieferung voraussichtlich um 10-14 Tage, "weil jetzt die VW-Beulenprofis aus dem ganzen Bundesgebiet ran müssen".
Shit!
P.S.: Die Beulenprofis können ja unterstützt werden durch Mitarbeiter aus der eMarketing-Abteilung. Die können ja dann statt Postings geschmierte Stullen produzieren.
Dass man bei so einem Stellplatz keine "Hagelnetze" anbringt halte ich schon fast für grob fahrlässig. Ein einziges Unwetter kann wohl höhere Kosten verursachen als ein solches Geälnde mit Hagelnetzen zu überdachen.
Ich würde die Hagelauto einfach als neues Sondermodel "Passat on the Rocks" oder "Touran Iced-Edition" verkaufen. Es gibt sicher eine Menge Leute, die so einen kleinen Beulenschaden verschmerzen, wenn der Preis stimmt. Dürfte für VW um Längen günstiger werden, als die ganzen Autos noch einmal zu verarzten. Als Neuwagen dürfen die sowieso nicht mehr verkauft werden...
Das ist doch die neue Golfball-Edition! Vorteil: Schneller, dank verringertem Luftwiderstand.
Gruß Axel
Ihr habt gut lachen, Ihr seid ja nicht betroffen.
Ich hätte just in diesem Moment den Schlüssel in Wob in der Hand halten sollen - und habe noch nicht mal einen neuen Termin. Aber das wird ja wohl auch noch dauern.
Also keine Scherze bitte.
PH
Zitat:
Original geschrieben von Plotzenhotz
Ihr habt gut lachen, Ihr seid ja nicht betroffen.
Ich hätte just in diesem Moment den Schlüssel in Wob in der Hand halten sollen - und habe noch nicht mal einen neuen Termin. Aber das wird ja wohl auch noch dauern.
Also keine Scherze bitte.
PH
Hi PH,
ich kann Dich gut verstehen, ich hätte sicherlich auch so richtig abgekot...
ABER: Sieh es von der positiven Seite, hätte ja auch so laufen können: Du bekommst den Wagen in WOB, fährst aus dem Tor und kommst in den Hagel....dann ist es Dein Schaden.
Gruß Axel
Wer den Schaden hat....ich wollte meinen am Montag holen - und jetzt stehe ich ohne Auto da. Und was sagt VW dazu: Wir haben keine Ahnung wie lange irgendetwas dauert und wie es weitergeht. Aber da es höhere Gewalt ist, sind wir ja fein raus. Keine Reisekostenerstattung, keinen Mietwagenzuschuss - nichts. Alles bleibt beim Freundlichen hängen (und dieser zeigt sich dankenswert hilfsbereit).
Aber heute möchten Sie schon wissen, ob man das Auto nun abholen oder liefern lassen will.
Das nenne ich Kundenfreundlichkeit und kulantes Verhalten. Ich bin gespannt, wenn ich dann in XX Wochen das Auto habe werde ich wohl erstmal mit dem Lackprüfer suchen, ob nicht geflickt wurde.
So Tage liebe ich!
Mit dem Lackprüfer wirst Du da wohl nichts finden . Abgesehen von seltenen Ausnahmefällen verursacht Hagelschlag keine Lackschäden .
Daher wird auch nicht lackiert .
Die Dellen sind überwiegend leicht zu entfernen - ist seit einigen Jahren gar nicht mehr so aufwendig .
Vor 2 Jahren war ich selbst betroffen :
Touareg / ca. 100 Dellen / Reparaturdauer 1 Vormittag / knapp 1 000,- Euro beim
Ich kriege auch beruflich häufiger entsprechende Schadengutachten auf den Tisch ( Versicherung ) .
Das macht die Situation für die jetzt Betroffenen aber eher schwieriger . Eine fachgerechte Reparatur ist im Nachhinein nicht mehr nachweisbar . Wenn man in Emden also ein Fahrzeug im reparierten Zustand ausliefert wird der Neuwagenbesitzer es also wohl nie erfahren .
Ich kriege meinen in einer Woche - offenbar bin ich aber nicht betroffen . Zumindest sagte mein gestern zu mir, das ihn noch keine Hiobsbotschaft erreicht hat .
Mein Beileid an alle Betroffenen .
Zitat:
Original geschrieben von transfermarkt
Mit dem Lackprüfer wirst Du da wohl nichts finden . Abgesehen von seltenen Ausnahmefällen verursacht Hagelschlag keine Lackschäden .
Daher wird auch nicht lackiert .
Die Dellen sind überwiegend leicht zu entfernen - ist seit einigen Jahren gar nicht mehr so aufwendig .
Mag sein das Lackschäden bei Hagel selten sind, kommen aber garantiert auch vor.
Mein bislang einziger Hagelschaden war ca 1993. Das Auto sah aus als hätte jemand ca. alle 2 cm mit der Kugelschreiberspitze in den Lack gestoßen , es war der Decklack durchschlagen und der Grundlack zu sehen. Da wurden dann selbstverständlich Dach, Kotflügel, Motorhaube usw. neu lackiert.
Also ist die nachträgliche Kontrolle mittels Lackprüfer jedem der jetzt eine Neuauslieferung erhält anzuraten.
Viele Grüße Ralph
Hallo,
VW hat selber einig Beulenspezialisten, die am Ende der Fertigung kleine Dellen rausholen. Die haben jetzt eben richtig was zu tun ;-)
Und ich denke, die Verstärkung wird aus anderen VW Fertigungsstätten abgeordert.
Wer schon mal die Parkplätze im Werk gesehen hat, der weiß auch, dass diese Menge an Autos weder abgedeckt noch kurzfristig unter Dächer gefahren werden kann.
Gruß
1er GTI Fan
Hallo
Diese Fläche abzudecken ist blödsin es würde zuviel Patz verschwendet werden da die Netze ja auch Stützen benötigen weil der sogenante Siemens Lufthaken( http://www.stupidedia.org/stupi/Siemens_Lufthaken ) ja leider nicht mehr gebaut werden kann. Aber das was der Schreibe davor schon sagte mit den "Hagelfliegern" die solche Wolken abregnen lassen können. Das verteh ich nicht das diese nicht zum Einsatz gekommen sind?!?!?
Das hätte wohl das schlimmste verhindert, aber kann auch sein das die Sonntags nicht arbeiten.
Ich bin mir aber sicher das VW und alle andern Hersteller die dort verladen das schnell in den griff bekommen.
Gruss Wundimann
Zitat:
Original geschrieben von trikeflieger
Hallo,
dabei sind ja solche Hagelschauer vorhersehbar und somit Schäden vermeidbar. Bei uns in Stuttgart steht ein Hagelflugzeug, welches von Daimler und den Versicherungen finanziert wird. Steht so ein Hagelschauer an, dann steigt das Flugzeug auf und sorgt dafür, dass aus der Wolke nur noch harmloser Regen kommt.
Gruß Axel
Hallo,
das kann ich so nicht stehen lassen.
Wenn das Flugzeug die betreffende Wolke zur richtigen Zeit und am richtigen Ort innerhalb der Wolke trifft, kann es sein, dass Hagelbildung verzögert oder im (wohl noch nicht vorgekommenen Idealfall) unterdrückt wird.
Wenn man die Hagelbildung, die im Allgemeinen in den ersten paar Minuten in einer "jungfräulichen", aber voll entwickelten Zelle erfolgt, mit einem Flugzeug bekämpfen will, geht man ein riesiges Risiko ein: extreme Aufwinde und die damit verbundenen Gefahren für das Flugzeug sind unbeherrschbar.
Noch eins: Gewitter sind natürlich "vorhersagbar", auch die Intensität kann man ganz gut berechnen - jedoch den genauen Ort, von wo das Gewitter bzw. die Entwicklung startet und die genaue Zugbahn ist immer noch der Entscheidung des jeweiligen Gewitters ( oder des betreffenden Clusters, einer "Zusammenarbeit" mehrerer Zellen) überlassen.
gruss
19FC
Hallo,
noch etwas:
An dem betreffenden Nachmittag war ich im Dienst und konnte alle Entwicklungen auf Radar und Satellit verfolgen.
Manche dieser teils riesigen Gewitterzonen bestanden sehr lange ( typisch für die Zuammenballung mehrerer Zellen ), andere wiederum entstanden urplötzlich aus dem "Nichts" heraus und wurden umso heftiger (gegen 19Uhr).
Zwei dieser Zellen hatten mich getroffen - die erste gegen 18Uhr mit heftigstem Regen ( Sicht bei 300m ) für 10 Minuten.
Danach sollte eigentlich lt. Radar und Beobachtungen anderer Stationen nichts mehr sein.
Jedoch teilte sich das erste Gewitter plötzlich - ein Teil zog weiter, der andere Teil blieb einfach stehen.
Was dann innerhalb von wenigen Minuten an westlichen Rand entstand, habe ich in den 35 Jahren bei der Wetterbeobachtung nur ein einziges Mal (1983, Hagelkörner 7,5cm und 450g schwer) erlebt: die Wolken mit Niederschlag blieben südöstlich stehen, über mir bildete sich einen dunkle Masse ohne Niederschlag.
Im Westen war noch Sonnenlicht, so daß diese Masse noch dunkler und bedrohlicher erschien.
Wie hier schon des Öfteren erlebt, wartete ich mit leicht ungutem Gefühl auf die eigenlich fällige Trichterwolke (Tornado).
Allerdings hatte diesmal das Gewitter ein Einsehen (nach mehr als fünf selbst erlebten kleineren und einem stärkeren Tornado mit dokumentierten heftigen Schäden hier am Platz) und es goß plötzlich in Strömen. Am Tag danach erfuhr ich, daß der Hagel mich um wenige Meter verfehlt hatte und westlich von mir Schäden verursachte (ca. 4cm Hagelkörner).
Was ich eigentlich damit sagen will: selbst wenn das Flugzeug die erste Wolke richtig geimpft hat und Hagel (eventuell) vermieden hat - die zweite Wolke trifft garantiert.
gruss
19FC