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Konventionelles Auto auf Elektro umbauen - schon gemacht?

Themenstarteram 18. Dezember 2007 um 16:18

hallo zusammen,

Hat jemand schon ein konventionelles Auto auf Elektro umgebaut? Mich interessiert es, welchen Motor verwendet wurde , wie die Ansteuerung gemacht wurde und welche Batterien dazu verwendet wurden sind.

Wäre interessant eure Ideen dazu zu hören, vielleicht entsteht ja aus diesem Thread ein Brainstorming.

Grüße Manuel

Beste Antwort im Thema
am 12. Juni 2008 um 8:17

Es ist nun schon über 10 Jahre her, da haben wir uns mal vom Batterieentsorgung- und anliegenden Schrottplatz ausgemusterte Militätbatterien 4 Stck. 12 V/140 Ah mit Absprache des Entsorgers ausgeliehen. Der Wartungs-Zustand war noch recht gut und es war eigentlich schade, diese zu entsorgen.

Als wir dann aber noch einen alten Militär-Trabbi-Kübel , der Motor war bereits von Trabbi-Fans ausgebaut worden - fanden, kam uns der Gedanke diesen mit einem Elt.-Motor auszustatten.

Gut wir wussten, dass wir beim TÜV keine Chance gehabt hätten, denn dazu war die "Konstruktion" zu windig und es machte auch viel Mühe noch einen passenden Gleichstrommotor der intakt war zu finden.

Es vergingen auch Wochen und als dann alles zusammen war, gingen wir ans Werk. Der Elt.-Motor war ein Allstrommotor für ein altes Tagebau-Förderband, sehr robust, aber auch recht schwer. Vorteilhft war jedoch die Möglichkeit des Getriebeansatzes. Hierfür musste ein heckgetriebenes Schrott-BMW-Differenzial herhalten.

Mit aufgeschweißten Kettenrädern konnte dies Getriebe gut verbaut werden und für den Gleichstrommotor war gerade noch ausreichend Platz.

Für die Batterien musste die hintere Sitzreihe weichen, aber es war dafür dann auch Platz genug vorhanden. In Reihe und parallel geschaltet, das Gaspedal über Seilzug mit Rückholfeder und über einen alten Drehwiederstand sollte es funktionieren.

Überrascht waren wir bereits beim Ausprobieren, welches Anzugsmoment der Motor brachte.

Nach vielen Abenden und Wochen-/enden hatten wir es dann geschafft und es ging an einem schönem Sonntagnachmittag auf unserem alten Betriebs-Lager-Gelände an die Probefahrt.

Es war fahrspaß pur. Der Elektro-Trabbi zog jedenfalls besser an, als mit seinem Standardmotor und auf der Ladestrasse, wir haben es dann mal gemessen und ausgerechnet, sind wir schon nach wenigen Metern auf ca. 80-85 km/h gekommen.

Natürlich hätten wir die Übersetzung der Kettenräder ändern können, Kraft war genügend vorhanden, aber woher nehmen.

Dieser umgebaute Elektro-Trabbi wurde in den Wochen danach von vielen (ehem. Lagerarbeitern) "bewegt" und es war wirklich eine robuste Konstruktion.

Damals stand die Thematik Elektro-Auto absolut noch nicht zur Debatte, aber wir haben uns noch einige Zeit mit Berechnungen rumgeschlagen, wie weit man damit wohl käme.

Positiv war das geringe Gewicht des Trabbis, der Motor war leider etwas zu klobig, wie auch das Gesamtgewicht der Bauteile, aber selbst diese Konstruktion hätte einen Fahrradius von ca. 50-80 km bei guten Fahrwerten gebracht.

Würde dieser Trabbi mit der Technik von heute Li.-Batterieen bekommen, ein optimierten Elt.-Motor mit Vario-Getriebe und Solarzelle, könnte man damit tgl. ca. 2 x 80 bis ca. 100 km fahren ohne an die Ladestation zu müssen. Im Winter wegen der Tageslichtausbeute weniger, aber dafür im Sommer weitaus mehr.

Es hätte also als "Stadtauto" , wie auch für Kurzstrecken hin und von der Arbeit allemal gereicht. Sicher nur als Zweisitzer und mit recht wenig Gepäckraum, aber die Standzeit von "ca. 8 Arbeitsstunden" zum Nachladen/Auffrischen der Akkus wäend ausreichend gewesen, sich über die Woche zu "retten".

Und ohne am Wochenende ans Netz zu müssen, hätte man zu Wochenbeginn damit wieder sicher fahren können.

Heute schaut man einwenig wehleidig auf diese Bastelei, hätte sie bei diesen Spritpreisen und als Stadtauto echten Nutzen gebracht.

Warum sich soetwas nicht als Kleinwagen bisher durchgestzt hat, ist wohl unseren "Öko-Wahn" zu verdanken, der ja von den Spritpreisen und Steuern lebt, denn sonst stünden die Fahrzeuge sicherlich in Massen in unseren Kleinstädten als 2.-Fahrzeug zur Verfügung.

Ich vermute mal, so lange man sich am Sprit noch nahezu fast "dusslig" verdienen kann, werden solche Technologieen eher ausgebremst, als vorangetrieben.

Ich meine was eine kleine Gruppe "verrückter Bastler" hinbekommt, müsste doch der Industrie spielend gelingen

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lass es lieber, ich kenn da ein paar Personen, die das schon oft probiert haben.

Als Anfänger hast da keine Chance ! (mehr als ein "fahrbarer inder Untersatz ohne Tüv" kommt da selten dabei raus.

Lieber ein gebrauchtes E-Auto kaufen, evtl. optimieren/Tunen, dann ists wesentlich weniger Aufwand...

oder guckst du hier:

http://www.reinis-flitzer.de/

da bezieh ich mein Material :)

Hallo,

 

ich kann mich @kohlensaeure nur anschließen. Das ist ziemlich kompliziert. Das Problem liegt bei den Akkus.

Bei normaler Fahrt braucht ein Fahrzeug ca. 20kwh. Standard Akkus schaffen 120Wh und Hochleistung Kondensatoren ca. 280 Wh. Selbst bei einem Akkugewicht von 200kg sind das nur 24kwh oder 56kWh. Bei konstanter gleichmäßiger Fahrt kommst du damit ca. 2h oder 200km weit mit den Kondensatoren, 1h und 100km bei den Li Akkus. Das Aufladen würde bei einem 16A Drehstromanschluss (haben viele Häuser) ca. 2h bzw. 5h dauern. Bei einem 32A Drehstromanschluss (haben fast keine Häuser) 1h oder 2.5h brauchen.

Kosten: 20kwh auf ca. 100km macht bei 0.24€ ca. 4,8€

Bei einem Dieselverbrauch von ca. 5-6L macht das ungefähr 6,90€

Akkukosten: Es gibt ein Akku den ich gefunden habe mit ca. 150Wh/kg. Bei 200kg Akkugewicht leistet der ca. 30kwh (entspricht einem 3L Dieseltank) kostet der Spaß ca. 55000€. Dafür kann ich sehr lange fahren mit meinen Dieseln.

 

Mit freundlichen Grüßen MArcell

Hallo,

was die Kondensatoren dabei bewerkstelligen sollen, verstehe ich nicht. Die speicherbare Ladungsmenge ist vernachlässigbar gegenüber einem gleichgroßen Akku.

Ihr einziger Vorteil ist die schnellere Ladungsabgabe, vielleicht für eine Beschleunigungssekunde?

Btw: Der Lithium Titanat Akku wäre DIE Lösung: Er wird produziert, hat Wahnsinnsdaten, aber er lebt erst seit einem knappen Jahr. Sucht mal nach "NANOSAFE".

Grüße

Hellmuth

Hallo,

 

@ he2lmuth

 

sorry, ich vergas zu erwähnen das ich das 280wh/kg meinte bei den Kondensatoren. Es gibt Weiterentwicklungen der Kondensatoren und diese schaffen wirklich das doppelte bis dreifache zu einem Lithium Titanat Akku. Der Nachteil ist, dass sie mit ca. 3000 – 4000V betrieben werden müssen. Sie wurden in Amerika Entwickelt speziell für die Anwendung in Autos. Diese besitzen auch mehr als 100.000 Ladezyklen, sind ja auch Kondensatoren.

 

Mit freundlichen Grüßen MArcell

Die Dinger gibts aber noch nicht auf dem Markt und werden mit Sicherheit auch wesentlich teurer sein wie jetzt schon Lithium-Ionen Akkus.

Konventionelle Doppelschichtkondensatoren könnten wirklich zum Zwischenspeichern von Bremsenergie verwendet werden. Damit könnte man die Akkus etwas schonen, aber ist halt auch wieder eine Kosten-, Platz- und Gewichtsfrage. Soweit ich weiß gibt es auch Versuchsfahrzeuge, die diese Kondensatoren verwenden.

Der Lithium-Titanat-Akku klingt wirklich interessant. Mal schaun, ob er die Traumdaten auch einhält und wie es mit dem Preis ausschaut. Das ist sowieso das größte Problem der Akkus.

Hallo Marcel,

ja wenn die C´s mit 4000 V betrieben werden ist die gespeicherte Energiemenge natürlich um den Faktor 10 höher als bei den 200-400 Volt der heutigen LiIon Technik.

Aber die zwei Spannungswandelungen kosten je 10%, mindestens...

Dir eine schöne Weihnacht

Hellmuth

Hallo,

Zitat:

Original geschrieben von he2lmuth

 

Hallo Marcel,

 

Aber die zwei Spannungswandelungen kosten je 10%, mindestens...

 

Dir eine schöne Weihnacht

Hellmuth

 das stimmt leider. Ich sehe dir Li - Akkus auch in naher Zukunft mit großem Potential.

 

Dir auch ein schönes Weihnachtsfest.

 

MFg MArcell

"ja wenn die C´s mit 4000 V betrieben werden ist die gespeicherte Energiemenge natürlich um den Faktor 10 höher als bei den 200-400 Volt der heutigen LiIon Technik."

Naja das stimmt so nicht ganz. Bei 10facher Spannung wird die 100fache Energiemenge gespeichert. Aber man kann sicherlich nicht davon ausgehen, dass diese Kondensatoren die gleiche Baugröße mit gleicher Kapazität nur bei höheren Spannungen erreicht.

Die Spannung wandeln muss man sowieso, das macht jeder Umrichter.

Zitat:

Original geschrieben von Wealox

"ja wenn die C´s mit 4000 V betrieben werden ist die gespeicherte Energiemenge natürlich um den Faktor 10 höher als bei den 200-400 Volt der heutigen LiIon Technik."

Naja das stimmt so nicht ganz. Bei 10facher Spannung wird die 100fache Energiemenge gespeichert. Aber man kann sicherlich nicht davon ausgehen, dass diese Kondensatoren die gleiche Baugröße mit gleicher Kapazität nur bei höheren Spannungen erreicht.

Die Spannung wandeln muss man sowieso, das macht jeder Umrichter.

Wenn bei gleicher Kapazität die Ladespannung am Kondensator verzehnfacht wird, so ist die Energiemenge 10 fach.

Und Schluss für mich :(

http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensator_%28Elektrotechnik%29

Die Spannung geht quadratisch in die Energiemenge ein. Also bei 10facher Spannung 100fache Energie.

Heute Abend in der WDR Servicezeit "Wohnen & Garten" über Solarenergie, KWK, Elektroauto. Eine Familie bei Köln hat eine KWK Anlage im Haus und dazu einen 40 Jahre alten Porsche 911 auf Elektroantrieb umgebaut. Die Konversion des Wagens kostete etwa 8000€ und er fährt mit dem E-Motor 160km/h schnell. Die Sendung wird bestimmt bei Gelegenheit wiederholt.

Naja, wer keine Lust hat, auf die Wiederholung im Fernsehen zu warten, kann ja mal hier weiterlesen: http://www.elektroporsche.de/

am 9. Januar 2008 um 11:40

1984er Pontiac Fiero Umbau auf Elektro --> http://www.greenplanet3.org/ev/

am 13. Januar 2008 um 9:36

Tach.

Unser Dorfelektriker hat mal einen altem Mazda Baby mit Motorschaden günstig gekauft und auf Elektro umgebaut.

Reichweite war (afaik) irgendwo bei 100-150km, statt der Tankuhr gab es eine Spannungsanzeige, Kofferraum wurde etwas kleiner wegen der Akkus.

Fahrleistung war dem konventionell angetriebenem Modell bzgl. Beschleunigung und Biss spürbar überlegen (logisch, Drehmoment E-Motor schon aus dem Stillstand....)

Höchstgeschwindigkeit; keine Ahnung, die 100 dürfte er erreicht haben, so schnell bin ich bei meiner Probefahrt nie geworden da nur auf Nebenstraßen unterwegs, mal eine Runde gedreht.

Für den Weg zur Arbeit und zum Einkaufen würde so ein Auto locker reichen.

Aber die Akkus und deren Lebensdauer machen so ein Auto wohl unwirtschaftlich.

Für ihn war es eh mehr Werbung um bei den Kunden Kompetenz (damals kam das Thema Photovoltaik langsam auf) zu vermitteln.

Also rein vom Nutzaspekt und vom Fahrprofil könnte es imho durchaus einen Markt für E-Fahrzeuge geben.

Nur die Akkus müßten wesentlich billiger (oder haltbarer) werden damit sich das ganze für den Endverbraucher auch rechnet.

Wenn es ein brauchbares Fahrzeug zum vergleichbaren Preis eines Normalfahrzeuges gäbe und ich sicher gehen kann das während der Nutzungsdauer (12 Jahre) keine Akkus fällig sind (Reichweite 150km, vmax 110 da wir eigentlich nie Autobahn fahren) dann könnte mein Haushalt (4 Personen) rein vom Fahrprofil her durchaus 3 Elektrofahrzeuge verwenden (anstatt 1xLAguna, 1x Fiesta, 1xXedos).

Für die paar Fahrten im Jahr die die Reichweite übersteigen nimmt man sich halt einen Transporter (MiniVan, Limmo) vom Verleiher und ist damit immer noch günstiger unterwegs als mit 3 konv. Fahrzeugen (plus 3x Steuer, 2x Autobahnpickerl, Versicherung braucht man sowieso).

Tja , Bedarf ist da ... fehlt der Anbieter und das Produkt.

mfG

offthspc

 

 

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