ForumW203
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. C-Klasse
  6. W203
  7. Magnetschalter Nockenwellenversteller undicht

Magnetschalter Nockenwellenversteller undicht

Themenstarteram 15. März 2007 um 12:34

Hallo,

Mein C200 Kompressor (Motor M111) hatte einen sägenden Leerlauf und eine sporadisch angehende Motorkontrolleuchte.

Nach dem Auslesen des Fehlerspeichers ergab sich folgender Befund: "Leerlaufgemisch zu fett - Luftmassenmesser defekt"

Daraufhin wurde der LMM getauscht. Während das Fahrzeug in der Werkstatt habe ich ein wenig gegoogelt und das folgende gefunden:

http://www.db-forum.de/.../showthread.php?...

Habe dann gleich den Werkstattmeister angerufen er möge doch mal nachschauen. 5 min später der Rückruf "Ja der Schalter ist undicht und die Stecker am Steuergerät sind auch schon ölfeucht" Hab denn den Rep. Satz bestellt und den Meister gebeten die Stecker zu reinigen (das Steuergerät war noch nicht geschädigt).

Wie es scheint sind von diesem Fehler nur Motoren der Baureihe

M111 betroffen.

MfG

Olaf

Beste Antwort im Thema

Ich bin wirklich erstaunt, wie hier manche von Euch übers Ohr gehauen worden sind.

Ihr bezahlt 30 Euro für Dichtmasse, wenn so ein kleiner Magnet ausgetauscht wird?

Dazu brauchts einen kleinen Ring aus der Tube, ich schätze mit ner normalen Tube Curil kann ich über 20 Magnete wirksam abdichten. Die Tube kostet 7 Euro, rechnet selber nach, was eure Werkstatt nur mit diesem Rechnungsposten verdient.

Weiterhin tauscht der versierte Mechaniker das Teil in gut 20 Minuten aus. Das ist eigentlich ab dem zweiten Lehrjahr ohne Aufsicht zu erledigen. Schon nicht schlecht, was da so auf den Rechnungen auftaucht.

In unserer Werkstatt (freie Autofit) habe ich ca. 10 solcher Fälle gehabt, wo wir nach Bekanntwerden die Autos bei der Wartung entsprechend geprüft und behandelt haben. Den schlimmsten Fall (gleichzeitig der erste) will ich hier kurz beschreiben:

Kunde kam mit leuchtender MIL, aber ohne Fahrverhaltensmängel. Der Freundliche hatte vorher schon den Rep-Satz verkauft, der Kunde hat das Teil aber mit zu uns genommen, da er mittlerweile erkannt hat, daß die kompetente Freie um die Ecke sich mehr Gedanken macht und nicht solche Rechnungsfüller abzockt.

Der Fehlerspeicher wurde gelöscht und mit angeschlossenem Datalogger machte ich mich auf die Probefahrt. Ca. 40 km, nichts... Das Auto lief, die Lampe blieb aus...

Ca 5 km vor der Werkstatt blinzelte mich die gelbe MIL aber doch an und beim Auslesen der geloggten Daten stelte sich Folgendes heraus:

Die in Abhängigkeit von der Gemischzusammensetzung erzeugte Lambdasondenspannung ging immer weiter zurück. Bei funktionierender Regelung soll die Regelsondenspannung zwischen 0,1 und 0,9 Volt schwanken. Hier wurde der Spannungshub immer geringer, er schwankte nur noch zwischen 0,1 und 0,35 Volt. Zur gleichen Zeit ließ sich erkennen, daß das Steuergerät analog zur Magermeldung der Sonde (geringe Spannung) die Einspritzzeiten erhöhte (kurzzeitige Gemischanpassung). Die Sonde gab die entsprechende Rückmeldung aber nicht ans Steuergerät weiter, und ab einer vom Programmierer festgelegten Grenze wird dann die MIL eingeschaltet.

Wir haben uns sämtliche Stecker angesehen, es ist wirklich so, daß das Öl durch den Kabelsatz mäandert und auch wirklich den Weg bis zur Regelsonde gelangt. Man kann das nicht einmal unbedingt im Sondenstecker erkennen, aber wir haben die kleine Plastiktülle oben an der Sonde abgeschnitten und so erkennen müssen, daß wirklich Öl in der Sonde ist.

Jetzt kommt der Sauerstoff aus dem Kabel ins Spiel: es stimmt wirklich, daß die Sonde durch das Kabel Referenzluft benötigt und daß das durch verölte Kabel und Stecker natürlich nicht mehr gewährleistet ist. Die R-Luft muß aber nicht den weiten Weg vom Steuergerät zurücklegen! Diese Luft nimmt den Weg durch den Verbindungsstecker unter der Getriebeglocke.

Wir hatten hier also den Worstcase: defekter Magnetschalter, vollgesogener Kabelsatz, verschmiertes Steuergerät, versaute und defekte Lambdasonde. Kostenvoranschlag seitens MB: 2000 €+....

Ich habe dann folgende Lösung an diesem Auto vorgenommen: Magnetschalter erneuert, angeliefertes Zwischenkabel zusätzlich montiert. Alle Stecker mit Bremsenreiniger ölfrei gemacht, Steuergerätestecker auch, Lambdasonde vor dem Kat erneuert. Den Kabelsatz der Lambdasonde fahrzeugseitig (!) durchgeschnitten und die Enden der vier Kabel verzinnt (eigentlich reicht das Massekabel), mit Schweiß/Schrumpfverbindern wieder verbunden und mit Schrumpfschlauch wieder wasserdicht versiegelt. So verhindere ich den Kapillareffekt nachhaltig und die Lambdasonde bekommt weiterhin ihre Referenzluft.

Seither hat das Fahrzeug 15000 Kilometer zurückgelegt ohne weitere Probleme. Weder Kabelsatz noch Steuergerät mussten trotz Öls getauscht werden. Warum auch? Das Motoröl ist elektrisch nicht leitend, es verursacht daher keinen Kurzschluß. Eindringendes Wasser verursacht viel schlimmere Schäden. Warum konserviert man wassergefährdete Stellen denn mit Fett?

Vernachlässigbar sind die evtl. Übergangswiderstände, die durch das Öl in den Steckern entstehen.

Gerade im Auto müssen auch Isolierungen besonders im Antriebsbereich ölfest ausgelegt sein. Wer mal ein Automatikgetriebe zerlegt hat, wird erstaunt festgestellt haben, wie viele Platinen und Elektronikbauteile direkt im Ölbad unbeeindruckt dort ihren Dienst tun.

Auch mit dem Mythos der paarweise zu tauschenden Sonden möchte ich gern aufräumen: die Sonde vor dem Kat ist die Regelsonde, nur sie wird für die Gemischbildung zwingend benötigt. Die Sonde hinter dem Kat nennt man Monitorsonde und sie ist einzig und allein das Kontrollelememt für den Kat innerhalb der EOBD-Spezifikation. Gibt sie einen ähnlichen Spannungshub aus wie die Regelsonde, wurde der Restsauerstoff des Abgases im Katalysator nicht zur Konvertierung verbraucht und der Kat wird als unwirksam erkannt. Lässt sich dann auch entsprechend durch eine Abgasmessung bestätigen.

76 weitere Antworten
Ähnliche Themen
76 Antworten
Themenstarteram 15. März 2007 um 13:49

@HamburgDino:

Was meinst Du mit "Ölsperre"??

Meinst Du den Rep. Satz Kabel für 16,- € ?? Dieser beinhaltet ein Zwischenstück welches evtl. eindringendes Öl vom Magnetschalter zurückhalten soll.

MfG

Olaf

ja, das wird es wohl sein. Kannte nur den exakten Ausdruck nicht.

Hallo!

-habe ich auch vor einem Monat machen lassen ;) ! -s. Anhang!

Frage an 200K-LE

wurde bei dir auch das Hauptkabel gewechselt und wenn du aus Leipzig bist? in welcher Werkstatt warst du und was hat es gekostet??

vielen Dank

Themenstarteram 20. März 2007 um 10:15

@dany44

Hallo,

habe nur den Schalter wechseln und den rep. Satz einbauen lassen (siehe Rechung Position "elektr. Leitung" von jacek88). Dabei wurden die Stecker an den Lambdasonden und am Steuergerät gereinigt.

War bei MB Kühne in Grimma (Großbardau) hat 180.-€ (mit MwSt) gekostet.

Bis zu welchem Baujahr sind denn die C-Klassen von ins Steuergerät kriechendem Öl gefährdet?

Betrifft das auch die neuen K Motoren mit 1.8l?

Wenn ja, würde ich auch mal präventiv den Schraubenzieher schwingen (lassen) :D

Themenstarteram 20. März 2007 um 13:44

@EvilJogga:

wie ich schon sagte (oder besser geschrieben hab):

Motorentyp M111

Re: Magnetschalter Nockenwellenversteller undicht

 

Zitat:

Original geschrieben von C200K_LE

wie ich schon sagte (oder besser geschrieben hab):

Mist, damit habe ich mich gerade als Rütlischüler geouted :D

Danke fürs hinterher tragen, mit dem Lesen haperts noch :o :p

Hallo,

die "Öl kriecht durch die Kabel und verseucht die Motorelektronik" - Sache ist wohl "Programm". - Ausgehend von Beiträgen hier und auch in Nachbarforen habe auch ich mal den Stecker am Magnetschalter des Nockenwellenverstellers nachgesehen; Ergebnis: Der Stecker stand im ÖLFUSSBAD! -

Der Meister in der NDL wußte von nichts und war von meinem "Insiderwissen" zu tiefst beeindruckt; Kommentar: "Da fragen wir mal die Monteutere!" - Gesagt, getan; Ergebnis: "Klar, weiss ICH (sagt der Monteur)!", macht den Steuerkasten (Fahrerseite unter dem Windlauf) auf, entspannt sich "Da steht dann das Öl voll drin; hier ist noch nichts passiert!", zieht noch die Steuerkabel-Stecker ab "Da, voll trocken, keine Probleme!" - Einwand (von mir) "Kann / sollte man nicht nachsehen, ob's auch an allen anderen potentiellen Öl-wieder-Austritsstellen ok ist?" - "Da ist dann auch noch nichts angekommen ... und zwischen 'Öl am Stekcer' und 'Bauteil kaputt' ist auch noch ein langer Weg. Nach dem 'upgrade' erst mal weiter fahren und schauen ob irgendwas passiert." (Warnleuchten, o.ä.).

Der Meister wirkte recht betroffen und erst recht auf den Einwand "Warum soll ich überhaupt zum Assyst kommen (der letzte war im April), DASS könnte doch hier mal kontrolliert und der Kunde bzgl. Fehlervermeidung beraten werden!" war man ziemlich zerknirscht.

Lange Rede kurzer Sinn:

- Es sind NUR die M111 (2,0 ltr.) - Motoren MIT Kompressor im W203 betroffen. Die ohne Kompressor sowie die Motoren im W202 etc. wären NICHT betroffen.

- Benötigt werden die Teile:

A1110510177 Magnet(schalter) 29,97 €

A2711502733 elektr. Leitung ("Ölsperre") 16,44 €

A1119970186 Stopfen (für Magnet) 1,52 €

A0029894520 Dichtmittel (ganz Tube) 24,35 €

... macht mit Mwst. 86,01

... und wenn man's nicht selber umbaut, kommen nochmals ca. 70,- € Arbeitslohn dazu!

Zitat:

Original geschrieben von dieschmi

Es sind NUR die M111 (2,0 ltr.) - Motoren MIT Kompressor im W203 betroffen. Die ohne Kompressor sowie die Motoren im W202 etc. wären NICHT betroffen.

Danke für die Info.

Zitat:

Original geschrieben von dieschmi

Der Meister wirkte recht betroffen und erst recht auf den Einwand "Warum soll ich überhaupt zum Assyst kommen (der letzte war im April), DASS könnte doch hier mal kontrolliert und der Kunde bzgl. Fehlervermeidung beraten werden!" war man ziemlich zerknirscht.

Für mich ebenfalls nicht nachvollziehbar. Einfach nur traurig. :(

Gleichzeitig aber ein dickes Plus für die INet-Community.

am 11. Juli 2007 um 14:55

Hallo

ich hatte einen W203 Bj 2001 mit dem 111 Motor 2.0L OHNE Kompressor.

Das Problem war in meiner Werkstadt bekannt und die Ölbremse wurde trotz erkennen des Schadens an meinem Auto nicht eingebaut.

Ich habe meinen Benz wegen dieses Schadens (2000€) und den vielen Mängeln die ich vorher schon hatte leider verkaufen müssen.

sehr Schade.

Moin,

was stimmt dann nun ???

Mit / ohne Kompressor bzw. beide betroffen....???

Mein Händler weiß wie immer von "garnichts"....

Wo sitzt das Teil genau ? Bild wäre nett...

Gruß Sven....

...gleiche Spiel bei mir; Kabelsatz musste erneuert werden; Stecker am Steuergerät verölt,, aber Steuergerät noch nicht beschädigt. Kostenpunkt: über 600 € !...

Motor: 2L Kompressor

PS. der Fehler wurde bei mir bemerkt, als die Lambdasonde einen Kurzschluss meldete (verursacht durch Öl im Kabelstrang!)

Gruß

DB200K

Zitat:

Original geschrieben von blackmagicbird

Moin,

was stimmt dann nun ???

Mit / ohne Kompressor bzw. beide betroffen....???

Wo sitzt das Teil genau ?

Hallo Sven,

meine Angabe beruht auf der Aussage des Monteurs in der NDL - RV! - Jedoch würde ICH sagen, das Teil selbst suchen und kontrollieren ist die beste Lösung! -

Das Teil sitzt "vorne" am Motor, Zylinderkopfstirnseite, in der Verlängerung der Einlaßnockenwelle (Fahrerseite) ... UNTER einer erst abzuziehenden Plastikverkleidung.

"Bilder" gibt's bei den Kollegen HIER (ich weis nicht, ob ich die einfach kopieren und hier reinstellen dürfte) in den Beiträgen #35 auf Seite 3 sowie in #63 und #69 auf Seite 5. - #69 zeigt die (wohl ältere; "meine") Fz-Ausführung mit dem vorne quer liegenden Luftfilterkasten und #63 zeigt die (wohl neuere) Fz.-Ausführung mit dem seitlich liegenden Luftfilterkasten.

Anmerken muß ich, das bei "mir" das Anschlußröhrchen für den oberen, dünnen Anschlußschlauch zum Ausgleichsbehälter beim Ausbau des Magneten "im Weg stand" ... und jetzt ca. 6 mm kürzer ist (abgesägt).

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. C-Klasse
  6. W203
  7. Magnetschalter Nockenwellenversteller undicht