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Rostanfälligkeit des W210 auch beim W211 möglich...?

Mercedes E-Klasse W211
Themenstarteram 10. Januar 2015 um 11:26

Morgen...!

Sehr oft wird in diesem Forum die Frage der Rostanfälligkeit des W211, von vor allem W210 Geschädigten, gestellt.

Der Grundtenor der Problembeschreibung ist meist auf die damalige Umstellung auf umweltfreundliche Lackmaterialien auf Wasserbasis zurückzuführen!

In einer 2000 veröffentlichen Doktorarbeit, welche in Zusammenarbeit mit dem Institut für Bioverfahrenstechnik der Universität Stuttgart und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Mikrobiologie der Universität Hohenheim und Unterstützung der damaligen DaimlerChrysler AG erstellt wurde, ging man der Frage "Mikrobieller Befall von Elektrotauchlack in der Automobilindustrie" nach.

Fazit aus dieser Arbeit, welche von 1997 - 1999 durchgeführt wurde:

Nach Umstellung auf umweltverträglichere Lackmaterialien (Reduzierung der biozid wirkenden Lösemittel, Schwermetalle) in Elektrotauchanlagen traten im Werk Sindelfingen und anderen Werken der DaimlerChrysler AG vermehrt Beschichtungsstörungen bei Karossen auf. Dabei war ein pH-Anstieg des Lackmaterials, Schichtdickenanstieg, Abblättern des Lacks („Striptease“ Effekt), Oberflächenstörungen (Pusteln, Blasen, Krater), schlechter Umgriff, eine Bildung von Lackschlamm und geringerer Schichtwiderstand zu beobachten. Gleichzeitig wurde eine erhöhte Anzahl von Mikroorganismen im Lackbad nachgewiesen. Dies führte unter erheblichem Kostenaufwand teilweise zur Notwendigkeit, die Becken völlig neu mit Elektrotauchlack zu befüllen und das alte Material als Sondermüll zu entsorgen. Es war nicht geklärt, ob die Beschichtungsstörungen durch mikrobiologische oder chemische Faktoren hervorgerufen wurden.

Beschichtungsstörungen traten nachweislich durch in KT-Lack wachsende, stoffwechselnde Zellen von Burkholderia cepacia auf. Die Oberflächenstörungen sind dabei einerseits auf den Verbrauch der Neutralisationsmittel L-Lactat und Acetat bei gleichzeitigen pH-Anstieg im Badmaterial, andererseits auf das Ausscheiden von Stoffwechselprodukten zurückzuführen. Nur durch Konstanthaltung des pH-Wertes konnten Störungen bei der Lackabscheidung nicht verhindert werden.

zur Doktorarbeit (PDF)

Ob aus der durchgeführten Arbeit die "richtigen" Folgerungen geschlossen wurden ist hierbei leider nicht ersichtlich. Aber aufgrund der doch recht guten Qualität des W211, gehe ich dennoch davon aus.

Des Weiteren wurde im Dezember 2003 ein neuer kratzfesterer Nano-Klarlack bei Mercedes-Benz, als Weltpremiere, eingeführt!

Im folgenden PDF findet ihr weitere Informtionen darüber.

Zum Nano-Klarlack PDF

Darüber hinaus, was im Forum immer wieder zu lesen ist, wurde der Korrosionsschutz während der Produktionsdauer des W211 ständig verbessert.

Wer in oben genannten Gebiet seine Heimat gefunden hat, kennt sicherlich weitere Forschungsergebnisse / Studien und kann die Entwicklung der letzten Jahre näher beleuchten.

Aufgrund der doch recht wenigen Rostproblemthreads in diesem Forum, kann die Meinung vertreten werden, dass der W211 deutlich "besser" als sein Vorgänger ist! ;)

MfG André

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 10. Januar 2015 um 11:26

Morgen...!

Sehr oft wird in diesem Forum die Frage der Rostanfälligkeit des W211, von vor allem W210 Geschädigten, gestellt.

Der Grundtenor der Problembeschreibung ist meist auf die damalige Umstellung auf umweltfreundliche Lackmaterialien auf Wasserbasis zurückzuführen!

In einer 2000 veröffentlichen Doktorarbeit, welche in Zusammenarbeit mit dem Institut für Bioverfahrenstechnik der Universität Stuttgart und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Mikrobiologie der Universität Hohenheim und Unterstützung der damaligen DaimlerChrysler AG erstellt wurde, ging man der Frage "Mikrobieller Befall von Elektrotauchlack in der Automobilindustrie" nach.

Fazit aus dieser Arbeit, welche von 1997 - 1999 durchgeführt wurde:

Nach Umstellung auf umweltverträglichere Lackmaterialien (Reduzierung der biozid wirkenden Lösemittel, Schwermetalle) in Elektrotauchanlagen traten im Werk Sindelfingen und anderen Werken der DaimlerChrysler AG vermehrt Beschichtungsstörungen bei Karossen auf. Dabei war ein pH-Anstieg des Lackmaterials, Schichtdickenanstieg, Abblättern des Lacks („Striptease“ Effekt), Oberflächenstörungen (Pusteln, Blasen, Krater), schlechter Umgriff, eine Bildung von Lackschlamm und geringerer Schichtwiderstand zu beobachten. Gleichzeitig wurde eine erhöhte Anzahl von Mikroorganismen im Lackbad nachgewiesen. Dies führte unter erheblichem Kostenaufwand teilweise zur Notwendigkeit, die Becken völlig neu mit Elektrotauchlack zu befüllen und das alte Material als Sondermüll zu entsorgen. Es war nicht geklärt, ob die Beschichtungsstörungen durch mikrobiologische oder chemische Faktoren hervorgerufen wurden.

Beschichtungsstörungen traten nachweislich durch in KT-Lack wachsende, stoffwechselnde Zellen von Burkholderia cepacia auf. Die Oberflächenstörungen sind dabei einerseits auf den Verbrauch der Neutralisationsmittel L-Lactat und Acetat bei gleichzeitigen pH-Anstieg im Badmaterial, andererseits auf das Ausscheiden von Stoffwechselprodukten zurückzuführen. Nur durch Konstanthaltung des pH-Wertes konnten Störungen bei der Lackabscheidung nicht verhindert werden.

zur Doktorarbeit (PDF)

Ob aus der durchgeführten Arbeit die "richtigen" Folgerungen geschlossen wurden ist hierbei leider nicht ersichtlich. Aber aufgrund der doch recht guten Qualität des W211, gehe ich dennoch davon aus.

Des Weiteren wurde im Dezember 2003 ein neuer kratzfesterer Nano-Klarlack bei Mercedes-Benz, als Weltpremiere, eingeführt!

Im folgenden PDF findet ihr weitere Informtionen darüber.

Zum Nano-Klarlack PDF

Darüber hinaus, was im Forum immer wieder zu lesen ist, wurde der Korrosionsschutz während der Produktionsdauer des W211 ständig verbessert.

Wer in oben genannten Gebiet seine Heimat gefunden hat, kennt sicherlich weitere Forschungsergebnisse / Studien und kann die Entwicklung der letzten Jahre näher beleuchten.

Aufgrund der doch recht wenigen Rostproblemthreads in diesem Forum, kann die Meinung vertreten werden, dass der W211 deutlich "besser" als sein Vorgänger ist! ;)

MfG André

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Soviel ist mal sicher, die BR 211 ist um Zehnerpotenzen weniger von Rost befallen als die BR 210. Ausreißer gibt es in beiden Baureihen.

Trotz der klar verbesserten Lackierungsqualität kommen frühe Exemplare der Baureihe 211 nun in ein Alter, wo beginnende Korrosion wahrscheinlich wird, weil der Oxidationsschutz durch die Phosphatierung ("Opferanode") irgendwann aufgebraucht ist und Lack wie Dichtungsmassen im Alter für Wasserdampf, Sauerstoff und Salze durchlässiger werden.

Eine Kontrolle des Unterbodens unter den diversen Verkleidungsteilen (Radhäuser, Unterbodenverkleidung), des stählernen Vorderachsträgers, des Schwellerbereiches und der Rückwandtür (hier besonders die von der Chromblende der Kennzeichenbeleuchtung verdeckten Schrauben) und der Türfalze ist daher nicht nur beim Fahrzeugkauf durchaus sinnvoll um vor bösen Überraschungen einigermaßen abgesichert zu sein.

Auch vorbeugend werterhaltende Maßnahmen wie eine gründliche Wachskonservierung nach vorangegangener gründlicher Wäsche bzw. Spülung (um Salzreste zu entfernen) ist sinnvoll. Wichtig sind hier auch alle Hohlräume wie Türen und Rückwandtür sowie der Frontbereich hinter den Scheinwerfern.

Wo ich letztes Jahr in Oberhausen war zum Spülevent, ist mir aufgefallen das mein E von unten teilweise deutlich besser ausgesehen hat als jüngere Modelle.

Man könnte es jetzt auf den Kilometerstand begründen, aber meine Meinung nach liegt es an der pflege...da ich einmal im monat in die Waschanlage fahre und immer mit Unterbodenreinigung/Versiegelung nehme.

Zitat:

@Chekker schrieb am 10. Januar 2015 um 16:11:09 Uhr:

 

... aber meine Meinung nach liegt es an der pflege...da ich einmal im monat in die Waschanlage fahre und immer mit Unterbodenreinigung/Versiegelung nehme.

Und wo ist da die Pflege? :D

jetzt im winter....liegt es ja auf der hand. da bin ich sogar manchmal alle zwei wochen in der anlage. wegen der salzlauge.

am 10. Januar 2015 um 16:02

Also meiner Rostet gerne an den hinteren Radläufen. Der Dicke mag mich wohl nicht mehr :D

Zitat:

@craze schrieb am 10. Januar 2015 um 16:27:53 Uhr:

Zitat:

@Chekker schrieb am 10. Januar 2015 um 16:11:09 Uhr:

 

... aber meine Meinung nach liegt es an der pflege...da ich einmal im monat in die Waschanlage fahre und immer mit Unterbodenreinigung/Versiegelung nehme.

Und wo ist da die Pflege? :D

Das ist einfach Glück und/oder anderes Nutzungsprofil. Die Unterschiede gibt es tatsächlich, die Ursachenforschung ist eher schwierig. Am Waschen liegt's eher nicht.

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 10. Januar 2015 um 12:40:52 Uhr:

Soviel ist mal sicher, die BR 211 ist um Zehnerpotenzen weniger von Rost befallen als die BR 210. Ausreißer gibt es in beiden Baureihen.

In die obige Liste kannst du aber auch den so hoch gelobten W124 aufnehmen!

Meine Frau hatte einen S124 Bj. 96 der hatte am Unterboden auch so seine stellen.. mit "Flugrost" ansätzen!

Vom 97iger S210 den wir danach hatten möchte ich garnicht reden, zwar nicht so massiv wie viele andere aber 2010 mit fast 200tkm auf der Uhr wurde es höchste Zeit das er vom Hof kam!

Der S211 Bj. 07 mit aktuell über 200tkm verhält sich dagegen eher wie ein Musterschüler!

Auch nach dem entfernen der Radhausinnenverkleidungen, bzw. der Unterbodenverkleidungen konnte ich an der Karosserie von der braunen Pest nichts entdecken!

Bei einem Verwerter habe ich einmal die recht weit "gestrippte" Karosserie eines W211 Bj.05 gesehen, die sah auch "rostfrei" aus!

Der W211 ist schon um Welten besser als seine Vorgänger, meiner Meinung nach.

 

MfG Günter

Ein Punkt wäre noch die Verschraubungen der Getriebeölleitungen am Frontkühler, die sollte man sich ruhig mal anschauen bzw. konservieren.

Die rosten gern und stellen ein durchaus hohes Kostenrisiko dar wenn repariert werden muss, fällt gern im Rahmen einer Getriebeölspülung auf.

Zitat:

@warnkb schrieb am 11. Januar 2015 um 00:23:45 Uhr:

Ein Punkt wäre noch die Verschraubungen der Getriebeölleitungen am Frontkühler, die sollte man sich ruhig mal anschauen bzw. konservieren.

Die rosten gern und stellen ein durchaus hohes Kostenrisiko dar wenn repariert werden muss, fällt gern im Rahmen einer Getriebeölspülung auf.

Moin, eher nur bei Vormopf-Modellen. Beim Mopf habe ich noch keine Gammelverschraubungen gesehen.

am 12. Januar 2015 um 12:33

Ich fahre einen E280 4Matic Bj. 2007/09. Bis jetzt noch keine Roststelle entdeckt. Ca.115.000 km.

Zitat:

@Benzifuchs schrieb am 12. Januar 2015 um 13:33:37 Uhr:

Ich fahre einen E280 4Matic Bj. 2007/09. Bis jetzt noch keine Roststelle entdeckt. Ca.115.000 km.

Hast du den schon alles demontiert gehabt und gereinigt ?

Wohl nicht irgend wo ist sichher schon eine Mini Stelle und wenn es nur ein abgeplatzer Schweipunkt ist

Aber Leute das haben die Autos alle mitlerweile ja auch Audi wo soll der Schutz auch herkommen ist ja keiner da das Verzinkte Blech ist mehr Fluch als segen sieht man ja an den Türfalzen

Ich habe bei mir einen Kunden E280 BJ08 Rost an beiden hinteren Türen so wie den Radläufen hinten

Dan wieder andere die das nicht haben

Das ist leider einfach normal das kommt bei allen vor

Gruß Sven

Ich habe es lediglich an einer hinteren tür bei der Falzabdichtung... also ein bekanntes Problem.

Sonst sieht er den alter entsprechend ganz gut aus, BJ. 02.

Bis auf die Rückwandtür meines S211er kann ich nicht meckern. Das ist jedoch ärgerlich genug, da unnötig.

20141230-120220
20141230-120241
20141230-120300
+6

Schaut nicht gut aus. Bevor du da viel herumbastelst und Geld reinsteckst lieber gleich nach einer anderen Rückwandtür schauen ... der Falz ist erledigt. Das kommt wieder.

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