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Warum war der Mossi 412 nicht beliebter?

Moskwitsch 412

In diesem Film wird behauptet, es gab den Moskovich 412 ohne Wartezeiten:

https://www.youtube.com/watch?v=8zewDxbA4Po

Ein wunderbares Stück Zeitgeschichte, und die Kritik am Fahrwerk ist auch schön in Watte gepackt. Aber warum wurden von dem Auto nicht mehr verkauft in Anbetracht der Wartezeiten für andere Fahrzeugmodelle? Kosten können doch nicht das Hauptproblem gewesen sein?

Lieb Gruss

Oli

Beste Antwort im Thema

Wartezeiten waren regional unterschiedlich.

Dass die Möhre in den 70ern in Berlin kurzfristig ohne Wartezeit zu kaufen war, ist durchaus möglich.

Schließlich gab es in der Hauptstadt auch Güter des täglichen Bedarfs relativ problemlos.

Man wollte den internationalen Gästen nämlich keine mit Äpfeln und Weißkohl gefüllten Konsumregale vorführen.

Die Wartezeiten für PKW wurden auch immer länger.

Das lag an der wirtschaftlichen Situation der DDR, es war für alle offenkundig, dass es stehts schlechter wurde. Kein Wunder, waren doch die Produktionsmittel teilweise Vorkriegsware.

Mein Vater hat im Jahre 1989 nach 17! Jahren Wartezeit einen Wartburg 1.3 für über 30.000 Ostmark kaufen dürfen. Kurz darauf war der neu aber keine 15.000 DM mehr wert. Wurde für ca10.000 DM eigentlich auch nicht verkauft.

Nach zwei Jahren wurde von einem großzügigem Mercedesverkäufer (damals eher Verteiler)

Bei Neukauf eines 190 selbstverständlich zum Listenpreis die kostenlose! Entsorgung angeboten.

ps das ganze System hatte im Übrigen den großen Vorteil, dass nur sehr wenige Terroristen in dieses Land "geflüchtet" sind.

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Immer gerne gesehen, solche Autotests. Ob im Ost oder Westfernsehen, die FZ hatten alle ihre Daseinsberechtigung. Rainer Günzler testete früher auch diverse VW, Opels, und sonstige.

th

Wartezeiten waren regional unterschiedlich.

Dass die Möhre in den 70ern in Berlin kurzfristig ohne Wartezeit zu kaufen war, ist durchaus möglich.

Schließlich gab es in der Hauptstadt auch Güter des täglichen Bedarfs relativ problemlos.

Man wollte den internationalen Gästen nämlich keine mit Äpfeln und Weißkohl gefüllten Konsumregale vorführen.

Die Wartezeiten für PKW wurden auch immer länger.

Das lag an der wirtschaftlichen Situation der DDR, es war für alle offenkundig, dass es stehts schlechter wurde. Kein Wunder, waren doch die Produktionsmittel teilweise Vorkriegsware.

Mein Vater hat im Jahre 1989 nach 17! Jahren Wartezeit einen Wartburg 1.3 für über 30.000 Ostmark kaufen dürfen. Kurz darauf war der neu aber keine 15.000 DM mehr wert. Wurde für ca10.000 DM eigentlich auch nicht verkauft.

Nach zwei Jahren wurde von einem großzügigem Mercedesverkäufer (damals eher Verteiler)

Bei Neukauf eines 190 selbstverständlich zum Listenpreis die kostenlose! Entsorgung angeboten.

ps das ganze System hatte im Übrigen den großen Vorteil, dass nur sehr wenige Terroristen in dieses Land "geflüchtet" sind.

In Sachen Spritverbrauch und Rost war der Moskvich recht verrufen.

Böse Zungen berichteten von ca.12 Litern,ebenfalls recht anfällig waren die Steuerketten.Die Starrachse hinten entsprach zwar Geländewagenanforderungen, war aber bei welligen Bodenwellen in Kurven sehr heimtückisch.

Durch die vom Fiat 124 abweichende Starrachse mit Schraubenfedern war der Lada bei solchen Verhältnissen ebenfalls alles andere als Narrensicher.Diese Autos waren hauptsächlich für den heimischen Markt in der SU und die speziellen Straßenverhältnisse zugeschnitten.

Das italienische Design der Ladas sprach die Leute im Osten auch mehr an als "Moskauer Barock".

Ohne langjährige Bestellung gab es meines Wissens im Osten kein Auto,

auch nicht in Berlin.

Hi,

der 412er war überwiegend als Dienstfahrzeug im Einsatz und aus den o.g. Gründen bei privat unbeliebt. Auch die Karosserieformgebung war wie bereits von micha23mori erwähnt in den 70er Jahren etwas veraltet.

Der modernisierte 2140er war dann für Privatfahrer wieder attraktiver - für den gab es auch wieder Wartezeiten. Er wurde aber in den 80er Jahren nicht mehr importiert.

Ohne Wartezeiten gab es auch noch den Sapo. Er wurde aber zuletzt auch nicht mehr importiert.

Grüße

Als 82er Jahrgang ist mein Eindruck vom automobilen Alltag ja eher eine Karikatur; daher hat mich die Wartefreiheit etwas überrascht. Laut westlicher Medien war der 412 ein eher fürchterliches Auto, aber wenn die Wahl besteht zwischen automobil und nicht mobil... :D

@Zahn, eine Neuwagenauslieferung in die DDR in 1989/1990 gehört wohl zu den größten Pechmomenten, die es in Familiengeschichten so gibt. Ich weiß noch, daß ich als Zehnjähriger merkte, ich konnte mir einen Trabant leisten. Wurde natürlich nie realisiert und heute sind alle diese Autos wieder Geld wert...

Lieb Gruß

Oli

Ich hatte und habe einen 412er.Er hatte zu DDR-Zeiten das Dienstwagen-Image da viele Betriebe den Mossi im Einsatz hatten.Warum wohl?Gleichzeitig bot er aber dieselben Eigenschaften wie der Shiguli/LADA den ein Normalbürger nicht bezahlen konnte.Ich war jung und die 10000 DDR-Mark hatte ich aber keine 30000 für einen zig Jahre alten LADA.Der Mossi war ein kräftiges Auto.75PS,der ging auf der Autobahn Tacho 160.

Von hohen Verbräuchen wurde immer mal berichtet.Meiner brauchte 9Liter/100km.Da konnte man nicht meckern.

Das Fahrwerk war aber bei Nässe und Glätte tückisch.Am ehesten merkte man,wenn er in der Kurve hinten versetzt hat.Da wusste man:Es ist Zeit zum Handeln.

In unserer Familie wurden 2 Dacia 1984/85 ohne Wartezeit neu gekauft,aber nach 2 Jahren gegen ältere Wartburg 353W wegen ständiger Problemchen eingetauscht.

Gruss Jörn!

Hast Du noch den selben 412 oder ein anderes Fahrzeug der gleichen Reihe? Ich schaue immer mal nach Fahrzeugen dieser Art (wobei der GAZ 24 mein heiliger Gral ist), aber selbst in Russland werden die kaum online annonziert...

http://www.autonavigator.ru/cars/all/Moskvich/412/

Da gibt es dann in Deutschland wesentlich teurere, wesentlich schönere Fahrzeuge*... Was war denn der wahrgenommene Qualitätsrang dieser Zeit? Standen die beiden deutschen Marken gut da? Sowohl Sapo, als auch Dacia und Moskovich scheinen ja eigentlich einen eher schlechten Ruf gehabt zu haben. Lada und Skoda und, vor allem, GAZ etwas besser, Izh und andere kleine Marken wieder nicht so prall?

Lieb Gruss

Oli

Skoda hatte auch die Abkürzung BMSR, nicht Betriebsmess- und Steuerungsregelung, sondern Böhmisch Mährischer Schnellroster. Der Sappo: wer früher einen Esel drosch, der fährt heute einen Saporosh!

Ein Modell vom Moskwitsch hat übrigens den Lada in den verkauften Stückzahlen deutlich übertroffen und ist auch heute noch anderen aktuellen Modellen überlegen:

https://farm5.staticflickr.com/4133/5043039496_d06d236063_b.jpg

Grüße

Zitat:

@oli schrieb am 7. November 2016 um 22:26:22 Uhr:

Hast Du noch den selben 412 oder ein anderes Fahrzeug der gleichen Reihe? Ich schaue immer mal nach Fahrzeugen dieser Art (wobei der GAZ 24 mein heiliger Gral ist), aber selbst in Russland werden die kaum online annonziert...

http://www.autonavigator.ru/cars/all/Moskvich/412/

Da gibt es dann in Deutschland wesentlich teurere, wesentlich schönere Fahrzeuge*... Was war denn der wahrgenommene Qualitätsrang dieser Zeit? Standen die beiden deutschen Marken gut da? Sowohl Sapo, als auch Dacia und Moskovich scheinen ja eigentlich einen eher schlechten Ruf gehabt zu haben. Lada und Skoda und, vor allem, GAZ etwas besser, Izh und andere kleine Marken wieder nicht so prall?

Lieb Gruss

Oli

Nein ,ich hab nicht mehr denselben.Den ersten hab ich aus Platzgründen weggeben müssen.

Jetzt hab ich einen aus Litauen.Noch blechmässig schön,Originallack.Aber alles was schonmal repariert wurde war gepfuscht.Ich bin noch dran ihn auf Vordermann zu bringen.Ein Kratzer stört mich nicht,aber die Technik muss funktionieren.

Qualitätsrang damals gefühlt: 1.Lada,Wartburg 2.Mossi,Skoda 3.Dacia,Saporoshez.

Wolga haben die wenigsten gehabt,es sei denn sie hatten eine Firma/Kleinbetrieb.

Gruss Jörn!

Polski Fiat 125p gab es auch noch,der hatte zwar nur ohv Motoren dafür war er auf Langstrecken viel bequemer als ein Lada.

Das lag zum einen an der Hinterachse mit Langsblattfedern und Scheibenbremsen als auch am fehlendem Mittenversatz des Lenkrades zum Fahrersitz.Beim Lada war die Lenksäule etwas schräg zur Längsachse

des Autos veverbaut, was zu Verspannungen des Fahrers auf längeren Strecken führt.

Sehr unangenehm, aber früher hatten das manche Autos, vor allem Kleinwagen.

Sehr gesucht war auch der "Zasti"

Zastava 1100-Lizenzbau Fiat 128 mit eigenem Heck (C-Säule).

Leider gab es die nur kurz im Osten.

Ich hatte einen Bekannten der sehr viele im Osten gehandelte Autos

besessen hat.

Vorzugsweise in Berlin holte er von Lada über Golf,Mazda323,GSA Pallas,Peugeot 305 alles in die Provinz und verdiente sich dumm und dämlich.

Ja stimmt,Scheibenbremsen rundum.Versatz der Lenksäule ist mir nicht in Erinnerung.Aber der Trabbi hatte den auch.Der war überhaupt nicht mein Fall.Polski-Fiat hatte mein Opa mal.In Maron! Eine tolle Farbe für das Auto.Zu ihm kann ich nicht viel sagen.Opa hat auch etwas geklempnert,da der vordere Koti(links??)um die Antenne herum durchgefault war.Auto war damals 13 Jahre und wurde fast nur im Sommer gefahren.

Zastava war ein sehr wendiges und modernes Auto.Ein Bekannter ist damit Rallye gefahren.

Gruss Jörn!

Die Zastava Fabrik baut heute den Fiat 500. :)

Lieb Gruß

Oli

Den Trabi mochte ich auch nicht besonders.Und dennoch hatte ich einen.Die Gründe waren relativ leichter

Reperaturaufwand,einigermaßen funktionierende Ersatzteilversorgung sowie vergleichsweise geringer Verbrauch.

Preise für gut erhaltene Ladas z.B.

gingen durch die Decke.

In jeder Bezirksstadt gab es feste Plätze an denen Autos von Privat am Sonnabend angeboten wurden.Üblicherweise war die Scheibe des Beifahrerfensters einen Zentimeter heruntergelassen um Briefe mit Angeboten einwerfen zu können.

War das Angebot des potentiellen Käufers unter den Erwartungen, stieg der Anbieter erst gar nicht aus um Fragen zum Auto zu beantworten.

Verrückte Welt war das damals.

Ein 3-5 jähriger Lada brachte etwa die Summe die man heute für einen neuen 5er in mittlerer Ausststtung zahlt ,allerfings in Ostmark.

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