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Wasserstoffantriebs-Versuchsreihen am Ende bei BMW
Laut Presse-Mitteilung von heute führt BMW seine Wasserstoffantriebs-Versuche mit den Großlimousiinen aus Kostengründen nicht fort. Sollte das eine Abkehr oder nur ein Stillhalten bedeuten ?
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15 Antworten
Zitat:
Sollte das eine Abkehr oder nur ein Stillhalten bedeuten ?
....eher Einsicht.
Gruß SRAM
Sehe ich genauso. Die Erkenntnis den Mist mit Wasserstoff einzustellen kommt etwa 10 Jahre und etliche Forschungsmillionen zu spät.
BMW hat auf jeden Fall bewiesen, dass es auch mit Fahrspasserhaltung geht - ohne Elektromotor und den Umweg über die Brennstoffzelle... Ausserdem ist der Ansatz konsequent den Wasserstoff tiefkalt in einem Kryotank unterzubringen (und nicht in komprimierter Form bei 700 bar, wie das z.B. GM verfolgt) - die gesamte Logistikkette im Vorfeld erfolgt auf Basis von verflüssigtem, tiefkaltem Wasserstoff. Auch wenn ein solches tiefkaltes Medium extrem schwierig zu händeln ist, wird sich auch in Zukunft daran nichts ändern. Wasserstoff ist das mit Abstand häufigste Element im Kosmos / bei der Verbrennung mit Sauerstoff (dem häufigsten Element auf unserer Erde) fällt als Verbrennungsprodukt Wasser an - Eine bessere Basis als "Kraftstoff" der Zukunft zu gelten kann man sich wohl nicht vorstellen. Daher wird man weitere Entwicklungsarbeiten krisenbedingt bei BMW nur vorübergehend auf Eis legen. Mit Sicherheit.
Grüße
Wasserstoff ist ein energetisches Transportmittel. Synthetisches Erdgas oder LPG z.B. aus Biomasse ist _erheblich_ praktischer.
Andere Kraftstoffe mögen z.Zt. praktischer sein, zukunftsträchtiger ist auf jeden Fall Wasserstoff. Langfristig in zukunftsträchtige Technologien zu investieren und hier weiter am Ball zu bleiben ist bestimmt kein Fehler, eher im Gegenteil.
Grüße
Es war schon ein Fehler. Schutzrechte gelten maximal 20 Jahre. Wer länger als 10 Jahre Entwicklung von der ersten Anmeldung bis zur Anwendung braucht, der hat praktisch keine Chance mehr, seine Forschungsgelder wieder zu erwirtschaften.
Für ein Industrieunternehmen untragbar. Dafür gibts Unis, Großforschungseinrichtungen und MPI´s.
Gruß SRAM
Ein Fehler ist es immer gleich die Flinte in´s Korn zu werfen, wenn es Schwierigkeiten gibt. Wenn Goodyear so gedacht hätte, würden wir heute noch auf Holzreifen durch die Lande eiern... - Gut Ding braucht eben Weil, es geht bei bei diesem Thema bestimmt nichts schnell und schon gar nicht im Alleingang sondern nur in langfristiger enger Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft. Aber sicher nicht ohne äussere Unterstützung und den Willen eine entsprechende Infrastruktur zu schaffen....
Grüße
....zur eigentlichen Frage von Prussiacus: --- BMW dementiert den Wasserstoffausstieg:
http://www.kfz-betrieb.vogel.de/wirtschaft/articles/243370/
Grüße
p.s.: anliegend Pressemitteilung des Deutschen Wasserstoffverbands..
DWV-Veröffentlichungen:
2000: implementation in the near future ........ several years
2002: schöne Graphik auf Seite 8: demnach haben wir mit dem Jahreswechsel 2009/2010 2000 Wasserstofftankstellen in Deutschland...........hat sie jemand gesehen
2005 dann erste veröffentlichungen mit Herrn Rahmsdorf und der Bölkow Systemtechnik............wer sie kennt, weis woher der Wind weht
___________________
Zum Dementi zwei Anmerkungen:
a) Getroffene Hunde Bellen.
b) ich erkenne das Pfeifen im Wald, wenn ich es lese....
Gruß SRAM
Zitat:
Original geschrieben von SRAM
DWV-Veröffentlichungen:
2002: schöne Graphik auf Seite 8: demnach haben wir mit dem Jahreswechsel 2009/2010 2000 Wasserstofftankstellen in Deutschland...........hat sie jemand gesehen
...
Irgendwie kommt mir das auch von den Erdgastankstellen, wo wir schon seit ca 5 Jahren um die 1000ste CNG-Tanke "kämpfen" verdammt bekannt vor. Dabei ist Erdgas sogar in DE natürlich vorhanden, wenn auch nicht gerade üppig. Dabei braucht es für CNG weder einen Kryo-Tank noch eine Flotte von Spezialfahrzeugen.
ERGO: wieder mal wurde der Beweis erbracht, daß H2 im Auto einfach nichts zu suchen hat, es ist energetisch völliger Unsinn, da etwa 3-5x mehr Energie reingepumpt wird, als dann beim BMW 760h im Motor ankommt. Und was dabei herauskommt, wissen wir ja bereits: Das meiste ist wieder Wasserstoff, vor allem durch undichte Tanks, ungeeignete Dichtungen und Materialien.
Deswegen wird ja auch der Haupttank beim Space-Shuttle einige Stunden vor dem Start gefüllt und etwa 10 min nach dem Start ist fast alles raus. (gut, der hat jetzt auch einen etwas höheren Verbrauch)
Ich denke, es ist falsch, offensichtlichen technischen Unsinn auf die Straße zu stellen und das noch als "wegweisend" zu verhökern. Das ist nur Spinnemania, eine teure dazu.
Das Geld wäre in einem on-board H2-Generator (aus z.B. Ethanol) wesentlich besser angelegt.
Auch wenn bei der Reduktion wieder CO2 entsteht, ist es doch um Größenordnungen energie- und vor allem ressourcenschonender. Aber aus reinen Prestiggründen oder was weiß ich, müssen soclhe technischen Dinosaurier als "wegweisend" verhökert werden.
BMW 760h in die Schrottpresse heißt ein Stück Normalität zurück gewinnen, nicht mehr und nicht weniger.
Und das ist das Problem. Wenn du in einem Reformer Wasserstoff aus Kohlenwasserstoffen herstellst, dann sind neben CO2 auch immer Reste von Kohlenmonoxid enthalten und das ist selbst im ppm Bereich ein starkes "Gift" für PEM Brennstoffzellen. Dazu kommt, dass diese Reformer wenn überhaupt nur an einem Betriebspunkt sauber arbeiten, höhere oder niedrigere Lasten führen zu nicht spezifikationsgerechnter Gaszusammensetzung. Mercedes Benz hatte mit den NECARs Versuche gemacht, die haben den Reformer irgendwann effektiv aufgegeben.
Wenn Brennstoffzellen ne Chance haben wollen, dann sind es Hochtemperaturzellen (SOFCs) für stationäre Anwendungen. Die SOFCs sind aus "billigen" Zirkonkeramiken aufgebaut und diese mögen es überhaupt nicht ständig ein- und ausgeschaltet zu werden. Dieses Konzept kannst du nur in ein KFZ bekommen, wenn ein Hybrid vorhanden ist und dieses Ding quasi unter konstanter Last als Range-Extender läuft. Und auch hier muss es erst mal einen Wirkungsgrad erreichen, der es z.B. einem optimierten Diesel deutlich überlegen macht.
Übrigens gibts ne Wasserstofftankstelle. "Wir" haben eine am Werkstor. Dort sah/sieht man ab und zu Versuchsfahrzeuge aus Rüsselsheim.
Das kenn ich auch schon mit den Problemen des Reformers.
Aber schau mal, den Wasserstoff mit immensen Aufwand herzustellen, ihn weder effektiv transportieren oder lagern zu können, im Auto nicht lang speichern zu können, um ihn dann doch "nur" in einem vorsinflutlichen "Ofen" mit geringer mechanischer Nebenwirkung regelrecht zu verheizen - dafür haben die 100 Millionen (wenn nicht noch mehr) ausgereicht, das war Innovation?
Nein, ich denke, auch nur einen Bruchteil davon in die Weiterentwicklung der Brennstoffzelle oder /und in den on-board Reformer zu stecken, wäre weit effektiver.
Und ja, du hast es richtig angesprochen. Die on-board Stromerzeugung kann wie eine "stationäre" Anlage arbeiten, die wechselnden Lastzustände sichert in jedem Fall das Bordnetz mit Pufferakku oder/und Kondensatoren nebst Energierückgewinnung beim Bremsen. Wenn die Akus voll sind und man steht eben noch weitere 10 Minuten im Stau, soll/kann natürlich auch die Zelle und der Reformer eine Pause einlegen. Die übliche "Pinkelpause" nach ca 1000km (für die ganz harten Blasen) kann man dann auch wieder zum Tanken benutzen, hier wäre doch Bio-Ethanol (um ökologisch korrekt zu sein aus Biomasse und NICHT aus Lebensmitteln) endlich mal ein gelungenes Einsatzfeld
Achso - das CO-Problem: (guter Einwurf)
Laß mich das mit einer Gegenfrage beantworten: Glaubst du, es wäre technisch realisierbar, einen effektiven CO-Abscheider für viel Geld , sagen wir für 50Mio€ zu konstruieren, der die Brennstoffzelle schont? Ich frage das vor dem Hintergrund, daß wir in (fast) jedem 2009 verschrottetem Auto einen geregelten Kat hatten, der zumindest den Großteil des CO´s von der Umwelt und den auf CO noch viel empfindlicher reagierenden Menschen ferngehalten haben.
Anders Beispiel: Meine letzte CO-Messung meines aus dem letzten Jahrtausend stammenden Motors war unter 0,005Vol%, also unterhalb der Meßschwelle der ASU-Kiste. Dies als nur ein Ergebnis meiner zuweilen so geschmähten "Bastelei".
Ich würde mich nämlich über ein Bruchteil (sagen wir 1/1000stel) der in die bescheuerten BMW760h-Kisten versenkten Forschungsgelder wie ein Hanswurst freuen.
Die Welt wäre weiter!
Lieber Gary, ich wünsch auch dir ein innovatives neues Jahr. Mach weiter mit in unserer "Denkfabrik"
Zitat:
Mercedes Benz hatte mit den NECARs Versuche gemacht, die haben den Reformer irgendwann effektiv aufgegeben.
Stimmt, aber aus anderen Gründen
Wie Audi-gibt-Omega schon schrieb: CO unschädlich zu machen ist kein Thema.
Inzwischen gibt es genau diese Methanol zu Wasserstoff-Reformer fix und fertig als Modul für kleine stationär benötigte Wasserstoffmengen zu kaufen. Goggle mal bei Alibaba........
Gruß SRAM
Sorry, vielleicht hab ich in den letzten 3 Jahren was verpasst, aber das CO Thema ist NICHT technisch erledigt.
Die Aufbereitung ist nach wie vor ein Thema, da sowohl die Selektivoxidation des CO zu CO2 als auch eine Selektivhydrierung gerade bei Lastwechseln _sehr_ problematisch sind. Wasserstoff-Filter sind nach meinem Kenntnisstand nicht wirklich lasttauglich und nach wie vor teuer.