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Wohin mit Kühlerwasser??
Bei meinem 523i E39 wurde seit ´96 der Kühlerwasser nicht erneuert, ist mir vor kurzem so eingefallen. Jetzt hab ich vor den Kühler mit Kühlerreiniger zu reinigen (sollte ich die reinigung lieber der Werkstatt überlassen???) bloß was kann ich mit dem Alten Wasser machen, soll ich es einfach in den Boden fließen lassen oder muss man das auch irgéndwie entsorgen?
Gruß
BeatMan
16 Antworten
Meines Wissens ist der Kühlerfrostschutz auf Alkoholbasis aufgebaut und kann in den Haushaltsabfluß bzw. in die Toilette gegossen werden. Ebenso sollte man mit einem Kühlerreiniger verfahren (Frage: Ist die Benutzung eines Kühlerreinigers denn unbedingt notwendig?).
Über den Abfluß geht es dann ab in die Kläranlage.
Nur ölhaltige Flüssigkeiten und Großmengen sollte man so nicht entsorgen, die Kläranlage könnte "umkippen"!
Also man sollte den Kühler schon mit der Zeit reinigen es gibt ja nicht umsonst diese Kühlerreiniger (so denke ich zumindest).
Reicht es eigentlich wenn ich frostschutz in den Kühler fülle oder muss da ein anderes mittel rein, wenn ja wo bekomm ich sowas?
Gruß
BeatMan
Hi,
also Kühlerfrostschutz ist kein Alkohol und muß mit Sicherheit fachgerecht entsorgt werden. Es gab mal ein paar Winzer (schätze vor ~10-15 Jahren) die haben Glysantin in ihren Wein gekippt, schmeckte wohl süßer und man konnte dadurch keinen normalen Zuckerzusatz nachweisen. Das Problem war nur dass ein paar Leute an dem Wein gestorben sind oder zumindest ziemlich krank wurden.
Also wenn Du keine Umweltsau bist bring das alte Kühlerwasser in die Werkstatt und drück dem Meiser ein paar Eur in die Hand, oder bring es gleich zu einer Sammelstelle.
Hallo,
ich möchte hier nicht hochakademisch den Kühlerfrostschutz auseinander nehmen, aber die Hauptbestandteile der Kühlerfrostschutzmittel sind Glykole und Zusätze zur Verhinderung von Korrosion. Frostschutzmittel lösen Kesselstein und Rost auf, daher langt m.E. ein Spülen des Kühlers mit klarem Wasser.
Glykole sind zweiwertige Alkohole; z.B. Äthylenglykol (Gefrierschutzmittel) oder Diäthylenglykol (technisches Lösungsmittel).
Einen normalen Kühler würde ich mit Leitungswasser durchspülen (mittels Schlauch oder Gießkanne), Kühlerreinigungsmittel schaden natürlich nicht, machen aber den Händler fetter. Der Frostschutz sollte für Mitteleuropa auf ca. minus 25-30°C eingestellt werden (Mischung mit Wasser), eine zu hohe Frostschutzmittelkonzentration (z.B. unverdünnt eingefüllt) vermindert die Kühlleistung. Alle 2-3 Jahre sollte das Frostschutzmittel erneuert werden.
Warum sollten ein paar Liter Industriealkohol (= Glykol) mit etwas Kesselstein nicht über das WC und die Kläranlage entsorgt werden dürfen??!!
MFG
Axel
Ich kann das alte Wasser doch einfach in die erde giesen ( Im Garten) oder ist das auch verboten?
Wenn ich schon das Wasser zur Werkstatt bringen muss kann ich gleich den ganzen Wagen rüberbringen und die machen die ganze Arbeit für mich.
Cya
Beat(Man)it!
Natürlich kann man das Kühlwasser auch in den Garten gießen - wir reden hier immer von haushaltsüblichen Mengen und nicht von Werkstatt- oder Industrieabfällen -, aber dann ist man ja wieder eine Umweltsau (s.o.), denn dann läuft das Wasser ohne Umweg über eine Kläranlage in den Vorfluter.
Aber hier gibt es wieder Umweltschutzauflagen, die von der Gemeinde bzw. der Stadt erlassen worden sind analog zum Autowaschen auf dem privaten Grundstück: das Abwaschen eines mit Blütenstaub versauten Autos mit klarem Leitungswasser ist verboten, wenn es der Regen macht, ist es erlaubt.
Man sollte die Kirche immer im Dorf lassen!
Zitat:
Original geschrieben von BeatMan
Also man sollte den Kühler schon mit der Zeit reinigen es gibt ja nicht umsonst diese Kühlerreiniger (so denke ich zumindest).
----
So ist es; aus diesem Grunde gibt es auch zum Glück nichts, was der Mensch nicht braucht...
Also, wenn da echt Allohol drin ist, würd' ich das doch niemals wegschütten.
There's always a next party
L'impreur
Zitat:
Original geschrieben von axsimu
Hallo,
ich möchte hier nicht hochakademisch den Kühlerfrostschutz auseinander nehmen ...Glykole sind zweiwertige Alkohole; z.B. Äthylenglykol (Gefrierschutzmittel) oder Diäthylenglykol (technisches Lösungsmittel).
....
Warum sollten ein paar Liter Industriealkohol (= Glykol) mit etwas Kesselstein nicht über das WC und die Kläranlage entsorgt werden dürfen??!!
MFG
Axel
ich bin zwar kein chemiker, aber soweit ich mich erinnere ist die gruppe der alkohole ziemlich groß. 5 lieter EThanol ins klo zu leeren hätte ich auch keine bedenken (wobei es ja dafür wie schon erwähnt bessere verwendung gibt). METhanol gehört m.w. auch zu den alkoholen, ist aber für die umwelt und das erdreich so giftig wie benzin (gegenargument der methanolbetriebenen brennstoffzelle).
da du ja chemisch noch etwas besser bewandert bist, kannst du vielleicht mal nachschauen wie es um die toxizität von den diversen glykolen steht?
HI @All
Nettes Thema!
Ich würde es machen lassen. Nachdem ich hier gelesen habe und mich dann mal bei Google Informiert habe!
Es gibt für Kühlerfrostschutz (Fertiggemisch) sogar ein Sicherheitsdatenblatt!???!
http://www.atp-leitner.at/.../FRIO%20SICHDATA%20KF%20FERTIGGEMISCH.pdf
(o.k. .at aber wird es auch in .de geben!??!)
Also nicht in den Garten, auch nicht wenn es "nur" 5 Liter sind.
Ab in den Handel zurück, oder Abgabe bei einem Recycling-Hof.
Gruß
Marco
Bitte beachten:
Es wurde nach der Entsorgung von einer PRIVATEN Menge gefragt. Für Gewerbeabfall, Industrieanfall und größere private Mengen gilt das Abfallbeseitigungsgesetz.
Eine Einleitung von Abfallprodukten in Erde oder Gewässer, also direkt in Vorfluter ohne Kläranlage, ist in jeder Gemeindeordnung geregelt und meist verboten.
Private Kleinmengen, die nicht die Funktionsweise der Kläranlage (besonders - sofern vorhanden - den biologischen Teil) beeinträchtigen, dürfen, sollen und müssen über die Kläranlage entsorgt werden. Dies ist im Haushalt der Abfluß oder das WC. Zu: Toxizität: Man bedenke die täglich eingeleiteten Tonnen von privaten Wasch- und Reinigungsmittel.
Hallo,
zur Vermeidung von weiteren Kommentaren aus der Rubrik "von nix ne Ahnung" hier meine letzte Stellungnahme:
Glykol, Glycol, Ethylenglycol, Äthylenglykol ist ein Alkohol, der z.B. für folgende Einsatzgebiete Verwendung findet:
- Frostschutzmittel im Autokühler
- Enteisung von Flugzeugen
- Lauge von Winterdienstfahrzeugen
- Zusatz von Beton im Winter
Im Handbuch der gefährlichen Stoffe sind alle relevaten Daten auf dem Merkblatt 101 (Glycol) nachzulesen:
- Wassergefährdungsklasse (WGK) 0 (NULL) = im allemeinen nicht wassergefährdender Stoff
- R-Satz 22: gesundheitsschädlich beim Verschlucken
- S-Satz (2): unter Verschluß und für Kinder unzugänglich aufbewahren
- Toxizität (Mensch): geschätzte kleinste letale Dosis für Erwachsene ca. 100 ml bei 99,3 % Reinheit
Für die PRIVATE Entsorgung von Haushaltsmengen gilt:
Abfallbegriff der EU-/Krw.-AbfG
> Abfallgruppe Q 14: Produkte, die vom Besitzer nicht mehr verwendet werden, z.B. im Haushalt ...
> Beseitigungsverfahren D 8: biologische Behandlung ...
} Entsorgung/Beseitigung: Bei der Verarbeitung von Ethylenglycol anfallende Abwässer werden biologischen Kläranlagen zugeführt.
}> Im privaten Haushalt anfallende Mengen Kühlerfrostschutzmittel können bzw. sollen über das WC bzw. Spülbecken entsorgt werden, da in Deutschland eine Entsorgung über eine Kläranlage mit biologischer Nachreinigung Standard ist.
Eine Entsorgung über den Garten oder Vorfluter ist nach den meisten Gemeindeverordnungen verboten, eine Umweltschädigung tritt praktisch nicht ein (Ausnahme: Kopfweh der Regenwürmer und Fische durch den Fusel).
Bei der Entsorgung/Beseitungung GEWERBLICHER Abfälle gelten naturgemäß andere Maßstäbe:
Für Werkstätten und Automobilrecyclingbetriebe gilt:
Frostschutzmittel sind wässrige Betriebsmittel, die Ethylenglycol enthalten. Ethylenglycol ist nach der GefStoffV ein mindergiftiger Stoff mit der WGK 0 und gemäß der Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF) ... nicht klassifiziert ...
Hier gilt U 8087: Frostschutzmittel, gebrauchte Kühlerflüssigkeiten, sind einer zugelassenen Behandlungs- und Entsorgungsanlage gegen Nachweis (zur Aufbereitung/Wiederverwendung) zuzuführen.
Noch Fragen:
Aus der umfangreichen Literatur hier 2 Nachschlagwerke:
Vogl/Heigl/Schäfer
Handbuch des Umweltschutzes
Verlag ecomed
Handbuch der gefährlichen Stoffe
Springer-Verlag (über 9.000 Seiten!)
MFG
Axel
Noch eine frage
O.K. das alte Wasser über den WC entsorgen, mit was muss ich den Kühler jetzt füllen?
1. Wasser
2. Frostschutz
muss ich noch Korrosionsschutzmittel oder irgend was dazu mischen?
Danke
Gruß
Cihan
Ganz einfach:
Mit dem im Handel gekauften Frostschutz eine wässerige Lösung nach der auf der Frostschutzdose (-flasche) aufgedruckten Tabelle herstellen, z.B. im Mischungsverhältnis 1:3, d.h. 1 Liter Frostschutz mit 3 Liter Wasser vermischen.
Der Frostschutz für Mitteleuropa sollte etwa bei minus 25 Grad Celsius (bis ca. - 30°C) eingestellt werden (bei Fahrten nach Sibirien im Winter natürlich mehr!).
Ganz vorsichtige Mitmenschen verwenden statt Leitungswasser auch destilliertes Wasser, da dieses keinen Kalk enthält und demnach kein Kesselstein gebildet werden kann.
Dem Frostschutz sind schon Mittel gegen Korrosion und auch zur Kalkfällung beigemischt (steht auch auf der Dose), so daß sich ein weiterer Zusatz erübrigt.
Wenn der neue Frostschutz in den Kühler gefüllt wurde, den Motor kurz mit offenem Kühlerverschluß zum Entlüften laufen lassen, dann den Füllstand nochmals prüfen.
Den Frostschutz jeden Herbst mit einem Frostschutzprüfer - gibt es in jedem Baumarkt oder ATU etc. für ca. 10 € - überprüfen. Die Ausgabe lohnt sich, da Tankstellen für das Ausleihen meist 2 € kassieren.
Viele Grüsse
Axel
@Axel
Danke Axel hast mir sehr viel weiter geholfen.
Gruß
Cihan