Opel machte sich große Hoffnungen für den großen Regensburger im letzten klassischen Kadett mit Heckantrieb, doch es kam alles ganz anders... Mit dem Kadett C GT/E wollte das 1973 gegründete Euro-Händlerteam von Opel die Rallye-Weltmeisterschaft so richtig aufmischen. Die Bedingungen sprachen für die Rüsselsheimer, der kleine Hecktriebler hatte eine gehörige Portion extra-Leistung für seinen Vierzylinder bekommen, sein kurzer Radstand in Verbindung mit seinem geringen Gewicht sorgten für hervorragende Manövrierbarkeit. Mit dem jungen Walter Röhrl hatte mein einen aufstrebenden jungen Nachwuchsfahrer mit viel Talent verpflichten können. 1976 errang Opel mit Röhrl am Steuer immerhin den 2. Platz der Rallye-Marken-Weltmeisterschaft. Wenn der Kadett nur nicht so empfindlich gewesen wäre! Mangelnde Haltbarkeit und zahlreiche Aussetzer brachten das Team an den Rand der Verzweiflung, der Tiefpunkt wurde im Jahr 1977 erreicht, als bei keiner der fünf Rallyes die Zielflagge erreicht wurde. Schuld war der zwar potente, aber unzuverlässige Vierventilmotor. Schuco hat den wackeren Gesellen, der es einst mit Kalibern wie dem Lancia Stratos aufnehmen musste, im Maßsatb 1:43 nachgefertigt. Zur Vorlage wurde das Auto von 1976 herangezogen. Die zeitgenössischen Werbebotschaften auf dem Auto zeugen von viel Liebe zum Detail, noch schöner wäre es gewesen, wenn sie an den richtigen Stellen angebracht worden wären. Unverständlich ist die Entscheidung von Schuco, auf die Startnummer zu verzichten, so bleibt es fraglich, an welcher Rallye das Fahrzeug denn nun teilgenommen hat. Einzig die 24. Safari Rallye 1976 scheidet definitv aus, fehlen doch an dem ansonsten hochwertig gefertigten Modell das charakteristische Gitter vor der Windschutzscheibe, der voluminöse Kuhfänger und die riesigen Zusatzscheinwerfer auf den Kotflügeln. Zum phänomenalen 4. Platz bei der 44. Rallye Monte-Carlo würde das Auto wunderbar passen, zum zünftigen Auftritt fehlt ihm nur die Starnummer 16. Ansonsten fehlt es an nichts, die Rückleuchten sind eingefärbt, haben gelbe Blink- und weiße Rückfahrgläser, ein Rohrkäfig schützt die Besatzung beim Überschlag, die an ihren Sportsitzen Fünfpunkt-Hosenträgergurten von Schroth vorfinden. Ein Unterfahrschutz schützt den empfindlichen Motor, eine Batterie von vier großen Halogen-Scheinwerfern sorgt bei Nachtfahrten für die stimmungsvolle Beleuchtung und geblendete Zuschauer, die Heckklappe wird durch einen Haubenhalter am Aufgehen gehindert und unter der hinteren Stossstange lugt ein verchromtes Auspuffrohr hervor. von Frank Brendel
Quelle: Carsablanca |
verfasst am 05.10.2009
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