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Interview mit Smart-Marketing-Chef Martin Hülder - "Jetzt drehen wir den Regler wieder auf"

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Der neue Smart bringt viel Veränderung. Wir haben mit Marketing-Chef Martin Hülder über den dritten Fortwo und über den wiederbelebten ForFour gesprochen.

Smart-Marketing-Chef Martin Hülder und der neue Smart Smart-Marketing-Chef Martin Hülder und der neue Smart Quelle: Smart

Berlin - Smart hat die die dritte Generation des Fortwo enthüllt. Wir haben Marketing-Chef Martin Hülder gefragt: Was wird besser, was schlechter? Wann kommt der neue Elektro-Smart und was will Smart beim ForFour besser machen?

MOTOR-TALK: Was für ein Auto fahren Sie dienstlich?

Martin Hülder: Ich fahre zwei Autos, einen Smart electric drive für die Stadt und für die Familie einen E-Klasse Kombi.

MOTOR-TALK: Wann haben Sie das letzte Mal mit ihrem Smart quer zur Fahrbahn eingeparkt (wir bitten alle Ordnungshüter, diese Frage zu überspringen ?).

Hülder: Das Schöne am Smart ist ja, dass die Fahrzeuglänge so gering ist. Deshalb parke ich relativ selten quer.

Mit dem neuen Smart will der Hersteller gegen Wettbewerber wie VW Up (Viertürer) und den Fiat 500 antreten Mit dem neuen Smart will der Hersteller gegen Wettbewerber wie VW Up (Viertürer) und den Fiat 500 antreten Quelle: Smart MOTOR-TALK: Reden wir über den neuen Smart. Was war bei der Entwicklung das Schwierigste?

Hülder: Die größte Herausforderung war, die Fahrzeuglänge trotz höherer Sicherheitsanforderungen zu halten. Schließlich sind die 2,69 Meter das, was den Smart Fortwo ausmachen.

MOTOR-TALK: Was kann der Neue besser als der Alte?

Hülder: Ich persönlich finde, dass er beim Design einen Riesensprung macht. Wenn wir auf die Technik schauen, dann ist es der Wendekreis, mit dem man nun schon auf normaler Straße mit weniger als 7 Metern Breite einen U-Turn machen kann. Außerdem haben wir nun einen Viersitzer.

MOTOR-TALK: Was kann er schlechter?

Hülder: Bei einem neuen Auto besteht ja immer die Gefahr, dass es teurer wird als das alte. Ich bin froh, dass wir es geschafft haben, das Preisniveau beizubehalten.

MOTOR-TALK: Warum hat der neue Smart eine Schnauze?

Hülder: Die Proportionen haben sich aufgrund des Fußgängerschutzes verändert, der mehr Volumen an der Front fordert. Diese Proportionen passen wunderbar zum Auto, auch zum Viersitzer. Das neue Design ist einzigartig und wird sich durchsetzen.

MOTOR-TALK: Der aktuelle Smart (451) ist sehr neutral und ein Auto für jedermann. Sowohl Rocker als auch Vorstandsvorsitzende können einen Smart fahren, ohne schief angeschaut zu werden. Das könnte sich mit dem neuen Design ändern…

Zwei- und Viersitzer sehen sich nun viele ähnlicher als früher Zwei- und Viersitzer sehen sich nun viele ähnlicher als früher Quelle: Smart Hülder: Der erste Smart hatte ein radikales Design. Bei der zweiten Generation wurde vor allem das Interieur etwas konventioneller. Und jetzt drehen wir den Regler wieder auf. Das sehen wir auch bei der Farbpalette, die dem Auto noch mehr Profil verleihen wird.

MOTOR-TALK: Der Smart ist trotz Schnauze genauso lang wie sein Vorgänger. Leiden die Platzverhältnisse darunter?

Hülder: Nein. Der Platz im Innenraum bleibt in der Länge gleich, in der Breite wächst er sogar.

MOTOR-TALK: Zum Marktstart bieten Sie zwei Benziner an. Wie es später auch einen Diesel geben?

Hülder: Wir haben den Diesel bereits im vergangenen Jahr mangels Nachfrage aus dem Programm genommen. Außerdem ist es sehr aufwändig, einen Diesel mit allen Technologie-Updates am Leben zu halten. Deshalb haben wir ihn eingestellt und uns voll auf den Elektro-Smart konzentriert.

MOTOR-TALK: Wann kommt der neue Smart mit Elektroantrieb?

Hülder: Wie Sie wissen, ist der aktuelle electric drive erst seit 2012 im Markt. Den Nachfolger werden wir 2016 bringen.

Zum Marktstart im November gibt es zwei Benzinmotoren Zum Marktstart im November gibt es zwei Benzinmotoren Quelle: Smart MOTOR-TALK: Wird es auch ein Hybrid-Modell geben?

Hülder: Hybridantriebe schlagen sich in den Kosten und im Gewicht nieder. Deshalb muss man schauen, ob die Effizienz dann noch gegeben ist. Wir finden, zu unserer Marke passen konsequente Lösungen. Also entweder 100 Prozent Verbrenner oder 100 Prozent Elektro.

MOTOR-TALK: Der Smart-Diesel war lange der sparsamste Selbstzünder unter den Serienmodellen. Erreichen die neuen Benziner diesen Wert?

Hülder: Die Benziner werden sparsamer. Zwar werden wir das Dieselniveau nicht ganz erreichen, aber wir machen einen großen Schritt nach vorn. Der Motor mit 52 kW wird 93 Gramm CO2 je Kilometer ausstoßen.

MOTOR-TALK: Wie viel Renault steckt im neuen Smart?

Hülder: Wir haben von Beginn der Kooperation an die Anforderung von Smart in die gemeinsame Architektur einfließen lassen. Der schönste Beweis dafür ist der Smart-typische Heckantrieb in den neuen Fahrzeugen. Das war uns wichtig, um den geringen Wendekreis realisieren zu können - und die Länge. Wir teilen uns vieles mit Renault, aber fast nichts, das man sehen kann. Wenn man sich die Autos anschaut, dann sieht man sofort: Ein Smart ist ein Smart, ein Renault ist ein Renault.

Smart Fortwo und ForFour Smart Fortwo und ForFour Quelle: Smart MOTOR-TALK: Hätte Renault gerne einen 2-Sitzer gebaut?

Hülder: Die Frage kann nur Renault beantworten.

MOTOR-TALK: Der alte Forfour war ein Misserfolg. Was wollen Sie dieses Mal anders machen?

Hülder: Klar ist, dass der alte Forfour ein gutes Produkt war. Aber er hatte ganz andere Proportionen und eine andere technische Ausprägung. Der neue ForFour hat alles, was der Zweisitzer auch hat. Wir glauben, dass die optische Nähe und die gleiche Technik ausschlaggebend für den Erfolg sein werden.

MOTOR-TALK: Der ForFour kostet nur 600 Euro Aufpreis, so viel wie bei anderen Herstellern allein zwei zusätzliche Türen kosten. Wie geht das?

Hülder: Bei jedem Fahrzeug gibt es Referenzen. Beim Zweitürer haben wir uns am aktuellen Smart Fortwo orientiert. Beim Viertürer müssen wir uns am Wettbewerb orientieren und der ist in diesem Segment sehr preisaggressiv.

Herr Hülder, wir danken für das Gespräch.

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