An der Ostküste der USA will Audi Erfahrungen mit vernetzten Fahrzeugen sammeln. Dazu sollen Autos mit Ampeln kommunizieren und der Parkraum effektiv genutzt werden.
Quelle: picture alliance / dpa Barcelona - Parkplatzprobleme und stockender Verkehr: Im 80.000 Einwohner zählenden Somerville, an der Ostküste der USA, soll das bald der Vergangenheit angehören. Dank Audi. Die Fahrzeuge des deutschen Autohersteller sollen in Zukunft mit der dortigen Verkehrsinfrastruktur kommunizieren und Staus vermeiden. Auch ein Parkhaus für selbstfahrende Autos steht auf dem Programm. "Das intelligente Auto kann seine enormen Potenziale erst in einer intelligenten Stadt voll entfalten", sagte Audi-Chef Rupert Stadler. "Die gemeinsame Arbeit an urbanen Innovationen und der Austausch und die Analyse von Daten sind der Schlüssel für nützliche Schwarmintelligenz." Quelle: picture alliance / dpa Vernetzung soll Verkehrsfluss verbessernStadler und der Bürgermeister von Somerville, Joseph Curtatone, unterzeichneten beim Smart City Expo World Congress in Barcelona eine entsprechende Vereinbarung. Sie legt fest, dass die Audi-Modelle künftig mit den Ampelanlagen am Union Square der Stadt Informationen austauschen sollen. Dadurch sollen die Ampel-Phasen entsprechend dem Verkehrsaufkommen geschaltet werden. In einem weiteren Projekt im Stadtteil Assembly Row, einem alten Industrieviertel am Rande der Stadt, sollen Autos selbstständig in einem neuen Parkhaus einparken. Da die intelligenten Fahrzeuge weniger Rangierraum und weniger Abstand zueinander bräuchten, könnten in dem Parkhaus rund 60 Prozent mehr Stellplätze geschaffen werden, sagte Chris Weilminster von der Real Estate and Leasing FRT. In dem Stadtteil werden derzeit neue Wohnungen, Büros und Einkaufsmöglichkeiten gebaut. Künftig sollen die Bewohner zudem über eine neue Zugverbindung von der Assembly Row in sieben Minuten die Innenstadt von Boston erreichen können. Mit dem geplanten Parkplatz für die Flotte können theoretisch bis zu 100 Millionen Dollar gespart werden, hieß es. Parkhäuser für selbstparkende Autos zu bauen, werde finanziell deutlich attraktiver. Darüber hinaus stellte Audi in Barcelona Pläne für das Geschäftsviertel Santa Fe in Mexico-Stadt vor. Die Stadt habe mit 22 Millionen Einwohnern und neun Millionen Fahrzeugen massive Verkehrsprobleme, sagte Itziar de Luisa, Direktorin eines Interessenverbands in Santa Fe. Teile der Bevölkerung müssten mehr als zwei Stunden täglich zur Arbeit pendeln. Audi wolle sich an der Suche nach Lösungen für die Probleme beteiligen, hieß es. Fortschreitende Urbanisierung verlangt neue LösungenQuelle: picture alliance / dpa Fachleute gehen davon aus, dass es in Zukunft immer mehr Menschen weltweit in die Städte ziehen wird und damit neue Konzepte der Mobilität erforderlich werden. Nach Schätzungen von Audi werden im Jahr 2030 voraussichtlich 60 Prozent der Menschen in Ballungsräumen mit mehr als acht Millionen Einwohnern leben. Ohne neue Ideen für Mobilität drohe diesen Megacitys der Kollaps. Neben anderen großen Automobilkonzernen wie etwa Daimler arbeiten auch führende Unternehmen aus dem Silicon Valley wie Google an neuen Mobilitätslösungen wie etwa selbstfahrenden Autos. Die intelligente Vernetzung und Kommunikation von Verkehrsteilnehmern und Automobilen in der Stadt gilt dabei als ein wesentlicher Bestandteil. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht |