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ADAC weist Manipulationsvorwurf zurück - "Wir haben keine Zahlen manipuliert"

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19 Millionen ADAC-Mitglieder dürfen das deutsche "Lieblingsauto" wählen, 290.000 haben es angeblich getan. Es gab wohl aber nur 76.000 gültige Stimmen.

ADAC-Präsident Peter Meyer vor dem Logo des Automobilclubs ADAC-Präsident Peter Meyer vor dem Logo des Automobilclubs Quelle: dpa/Picture Alliance

München - Der Autoclub ADAC wehrt sich gegen den Vorwurf, er habe Umfragedaten zum angeblichen Lieblingsauto der Deutschen manipuliert. Konkrete Zahlen will der ADAC nicht nennen. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" vom Dienstag soll es bei der Umfrage nur 3.409 Stimmen für das Siegerauto VW Golf gegeben haben.

Ein ADAC-Papier vom Dezember 2013 habe dagegen als offizielles Ergebnis für den Gewinner des "Gelben Engels" 34.299 Stimmen genannt. "Wir haben keine Zahlen manipuliert", sagte dazu die ADAC-Sprecherin Marion-Maxi Hartung am Dienstag in München.

Ergebnisse werden nur sporadisch veröffentlicht

Wie viele Leser des Magazins "ADAC Motorwelt" sich an der Beliebtheitsabstimmung beteiligt haben, werde aber seit jeher nicht bekanntgegeben, sagte Hartung. "Fakt ist, dass wir in den vergangenen Jahren die genauen Ergebnisse der Leserwahl sporadisch veröffentlicht haben (zum Beispiel in 2011 und 2012, in 2013 dagegen nicht)", teilte ADAC-Sprecher Christian Garrels mit. "Einen Automatismus oder gar eine wie auch immer geartete Verpflichtung gibt es hier nicht."

Unklarheiten in den vergangenen Jahren

Das Magazin hatte den knapp 19 Millionen Vereinsmitgliedern 249 Fahrzeuge aller Klassen zur Wahl gestellt. Dem "SZ"-Bericht zufolge sprach der ADAC im Jahr 2012 von 290.000 Teilnehmern der Abstimmung, tatsächlich seien aber nur 76.000 gültige Stimmen gezählt worden. Hartung räumte "einige Unklarheiten" in den vergangenen Jahren ein. Diese seien jetzt beseitigt worden.

Kein verbindliches Regelwerk

„Bislang gab es bei der Wahl zum "Lieblingsauto" kein verbindliches Regelwerk, was nach Veröffentlichung der Ergebnisse gelegentlich zu Nachfragen von einzelnen Herstellern geführt hat", teilte die ADAC-Sprecherin mit. "So wurden beispielsweise im Jahr 2013 in der Kategorie "Lieblingsauto" überproportional viele ungültige Stimmen abgegeben und entsprechend aus der Wertung genommen."

VW-Chef Martin Winterkorn soll den Preis am Donnerstag (16.1.) in München entgegennehmen. Zu der Feier erwartet der ADAC rund 400 Gäste aus Industrie, Wirtschaft und Politik.

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