VW steht wegen der Affäre um manipulierte Abgaswerte vor einem Riesen-Rückkauf in den USA. Laut "Süddeutscher Zeitung" reicht eine Umrüstung bei vielen Autos nicht aus.
Quelle: picture alliance / dpa Wolfsburg/Washington - Volkswagen muss in den USA voraussichtlich ein Fünftel der von den Abgas-Manipulationen betroffenen Autos zurücknehmen. Es gehe um gut 115.000 Fahrzeuge, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag) ohne Angabe einer konkreten Quelle. Die Besitzer sollten den Kaufpreis erstattet oder neue Wagen zu einem deutlich günstigeren Preis bekommen. Anscheinend ist bei den betroffenen Modellen eine entsprechende Umrüstung nicht möglich. Ein VW-Sprecher aus der Wolfsburger Zentrale wollte das nicht näher kommentieren. Er sagte nur: "Es bleibt dabei, dass wir in engem Kontakt mit den US-Behörden stehen." Eine Sprecherin von Volkswagen in den USA sagte: "Aktuell arbeiten wir weiterhin mit den Behörden zusammen, um so schnell wie möglich genehmigte Lösungen für die Wagen zu finden. Es sind uns keine Aussagen dazu möglich, welche Folgen die vielen verschiedenen denkbaren Lösungen nach sich ziehen könnten." Müller fährt nach DetroitLaut "Süddeutscher Zeitung" dürfte auch bei den restlichen der insgesamt etwa 580.000 betroffenen Wagen ein rascher und kostengünstiger Rückruf kaum möglich sein - anders als in Deutschland. Hier reichen in vielen Fällen Software-Updates aus. Bei den mittelgroßen Motoren mit 1,6 Liter Hubraum genügt der Einbau eines kleinen, billigen Gitternetzes. In den USA dagegen kommen wegen der strengeren Abgas-Verordnungen größere Umrüstungen, höhere Kosten und längere Werkstattzeiten auf VW zu. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur "Reuters" hat VW Probleme, die entsprechenden Lösungen bis zum Ablauf der Frist am 14. Januar vorzulegen. An diesem Tag erwartet das "California Air Resources Board" eigentlich Lösungsvorschläge von VW. Der Konzern befindet sich dem Bericht nach noch in klärenden Gesprächen mit dem Board und der US-Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Authority). VW-Chef Matthias Müller will nach der Automesse in Detroit mit Verantwortlichen der EPA entsprechende Lösungsvorschläge diskutieren. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht |