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Anklage gegen Autobahnschützen - 169 Schüsse auf andere Autofahrer - weil sich ein Trucker ärgerte

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Aus Frust griff ein Fernfahrer auf der Autobahn immer wieder zur Waffe. 169 Fälle wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, darunter auch versuchten Mord.

Besonders Autotransporter auf der Autobahn waren Ziel der Schüsse Besonders Autotransporter auf der Autobahn waren Ziel der Schüsse Quelle: picture alliance / dpa

Würzburg - Über Jahre hinweg schoss ein Fernfahrer auf der Autobahn auf andere Fahrzeuge. Jetzt ist der mutmaßliche Schütze in Würzburg wegen versuchten Mordes angeklagt worden. Der 58-Jährige hatte nach seiner Festnahme im vorigen Sommer gestanden, aus Verärgerung über andere Verkehrsteilnehmer zur Waffe gegriffen zu haben, teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Dietrich Geuder am Freitag mit.

Er habe nie Menschen verletzen wollen

Die Anklage legt dem Mann 169 Fälle zur Last, darunter fünfmal versuchten Mord. Nach Darstellung der Ermittlungsbehörde nahm er vor allem Autotransporter ins Visier. Er habe heimtückisch gehandelt und die Gefahr für Leib und Leben anderer zumindest billigend in Kauf genommen. Von ursprünglich 762 Schüssen werden dem Fernfahrer nun 169 Fälle zur Last gelegt Von ursprünglich 762 Schüssen werden dem Fernfahrer nun 169 Fälle zur Last gelegt Quelle: picture alliance / dpa Der Mann selbst beteuerte gegenüber den Ermittlern, es sei nie seine Absicht gewesen, Personen zu verletzen.

Die Serie von Schüssen auf deutschen Autobahnen hatte über Jahre für Schlagzeilen gesorgt, die Ermittlungen führte zuletzt das Bundeskriminalamt. Ein Projektil hatte im November 2009 eine Geschäftsfrau auf der A3 bei Würzburg in den Hals getroffen, sie erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann auch gefährliche Körperverletzung, gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Waffengesetz vor.

Nicht nur Schüsse

Die Ermittler waren ihm mit Hilfe monatelanger Kennzeichen-Erfassung auf die Schliche gekommen. Ursprünglich war von mindestens 762 Schüssen die Rede. "Es ist völlig üblich, dass solche Fälle auf ein handhabbares Maß begrenzt werden", sagte Geuder.

Es stehen aber noch weitere Vorwürfe im Raum: Der Mann soll auch Nagelplättchen auf Straßen ausgelegt haben - hierzu dauern die Ermittlungen an.

Das Würzburger Landgericht hat die Anklage noch nicht zugelassen. Eine Verhandlung ist nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft nicht vor dem Frühsommer zu erwarten.

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