Der Nürburgring wird 2015 kein Formel-1-Rennen austragen. Hockenheim sieht ebenfalls keine Hoffnung mehr, trotz eines Hilfsangebotes von Mercedes.
Quelle: picture alliance / dpa Nürburg/Hockenheim - Die Formel 1 rast in dieser Saison an Deutschland vorbei. Die letzten Hoffnungen auf ein Rennen sind geplatzt. Am Donnerstag sagte der Nürburgring endgültig für den Großen Preis von Deutschland ab. Wenige Tage zuvor hatte der Hockenheimring erklärt, nicht mehr als Ersatzkandidat zur Verfügung zu stehen. Es habe keine Einigung mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone erzielt werden können, sagte Pietro Nuvoloni, Sprecher des Nürburgring-Betreibers Capricorn Nürburgring GmbH, der Deutschen Presse-Agentur. Hockenheimring-Geschäftsführer Georg Seiler hatte bereits am Dienstag erklärt: "Wir haben keine Hoffnung mehr, dass die Formel 1 hier statt findet." Quelle: picture alliance / dpa Mercedes scheiterte mit HilfsangebotWie Mercedes am Freitag bekannt gab, wollte der Autohersteller den Betreibern des Hockenheimrings finanziell unter die Arme greifen. Ein Nothilfepaket in Form eines "signifikanten" Geldbetrages sei aber "leider nicht angenommen" worden. Mercedes bedauerte die Entwicklung, stellte aber klar: "Wir glauben nicht, dass es die Aufgabe der teilnehmenden Teams ist, den einzelnen Rennstreckenbetreibern finanziell unter die Arme zu greifen. Das ist kein tragbares und nachhaltiges Model für die Zukunft." Nuvoloni machte letztendlich Chefvermarkter Ecclestone für das Aus des deutschen Grand Prix verantwortlich. Nachdem der Brite seit Monaten keine Entscheidung getroffen habe, "sind wir zur Auffassung gekommen, dass es jetzt aus zeitlichen, organisatorischen und auch wirtschaftlichen Gründen keinen Sinn mehr macht, weiter zu warten", sagte Nuvoloni. Der Nürburgring habe sich entschieden, "den für die Formel 1 reservierten Termin 19. Juli zugunsten eines anderen Veranstalters freizugeben". Ähnlich hatte auch Seiler argumentiert. Eine seriöse Organisation des Rennens sei nicht mehr möglich. Um genügend Karten absetzen zu können, muss der Vorverkauf normalerweise schon vor Weihnachten angekurbelt werden. Quelle: picture alliance / dpa Formel 1: Verlustgeschäft für HockenheimringDie Hockenheimring GmbH hatte im Vorjahr mit dem Formel-1-Lauf ein Minus von etwa zwei Millionen Euro zu beklagen. Die Einnahmen durch nur 52.000 Zuschauer konnten die Kosten mit Antrittsgebühren im zweistelligen Millionenbereich nicht decken. Hockenheims Oberbürgermeister Dieter Gummer hatte vor Kurzem erklärt, dass die nordbadische Gemeinde für ein Defizit nicht aufkomme. Ecclestone verlangt von den Rennstreckenbetreibern zwischen 10 und 20 Millionen Euro. So besteht in dem von vielen konträren wirtschaftlichen und politischen Interessen geprägten Hick-Hack nur noch eine minimale Chance. Sollte Ecclestone als Vertreter des Rechteeigners CVC zu finanziellen Zugeständnissen bereit sein, könnte es doch noch zu einem Gastspiel der Königsklasse in Deutschland kommen. Klarheit darüber gibt es möglicherweise nach dem Treffen des Weltrats des Internationalen Automobil-Verbands (FIA) am Freitag in Genf. Was haltet Ihr von der Formel 1? Sagt uns Eure Meinung zur (ehemaligen?) Königsklasse in dieser Umfrage. |