Der neue Toyota RAV4 bietet jede Menge Platz. MT-Redakteurin Nicola Wittenbecher hat sich ein Bild des neuen Kompakt-SUV gemacht.
Barcelona - Das erste, was mir beim Anblick des neuen Toyota RAV4 durch den Kopf geht, ist: „Man, bist Du groß geworden!“ Dieser Spruch klingt zwar ein wenig nach meiner Oma, aber er passt einfach. Die vierte Generation des UR-Kompakt-SUV ist nämlich kräftig gewachsen. In Zahlen bedeutet das: 20,5 Zentimeter in der Länge (4,57 Meter) und drei Zentimeter in der Breite (1,85 Meter). Mit diesen neuen Maßen will Toyota vor allem Familien ansprechen. Doch ich sehe in ihm noch mehr Potenzial: der Wagen ist ein prima Reisegefährt. Adieu ReserveradMeine Begeisterung über die neue Dimension des RAV4 erreicht das nächste Level, als ich mich ins Auto setze. Denn der Toyota ist geräumig. Und wie. Zwischen Vorder- und Rücksitzen klafft fast ein Meter Platz. In seiner Klasse ist das einmalig. Und es ist ein Traum für alle Langbeinigen und alle Familien. Wenn es darum geht, Vieles mitzunehmen, kommt natürlich der Kofferraum ins Spiel. Er bietet 547 Liter Ladevolumen. Rechnet man das Unterbodenfach mit, kommen 100 Liter dazu. Das Reserverad bleibt dann in der Garage. Moment mal! Bislang fuhr doch bei fast allen RAV4-Varianten das fünfte Rad am Wagen am Heck über die Straßen. Doch damit ist nun endgültig Schluss. Zugunsten der Aerodynamik. Wer dennoch immer ein Reserverad dabei haben möchte, muss es jetzt im Unterbodenfach verstauen. Super-niedrige LadekanteWer ohne Familie und dafür mit viel Gepäck reisen will, legt die 60-zu-40-teilbare Rückbank einfach um. Das Ladevolumen vergrößert sich dann auf maximal 1.746 Liter. Die nach dem Umklappen ebene Ladefläche lädt kleinere Menschen wie mich zum Langmachen ein. Und Dank der wunderbar niedrigen Ladekante von 64,5 Zentimetern Höhe - der niedrigste Wert in diesem Segment - kann ich prima einsteigen und recht einfach die Koffer und Campingausrüstung hinein hieven. Erfreulich übersichtlich ist das Cockpit des RAV4. Die Bedienelemente sind klar angeordnet. Die Instrumententafel leuchtet blau, das hat was von Oberklasse. Weniger klasse: Aus einer bestimmten Blickhöhe des Fahrers wird die unterste Reihe der Bedienknöpfe durch eine kunstlederbezogene und nach vorn gewölbte Armatur verdeckt. Weniger störend, dafür aber etwas bemüht wirken andere Elemente im Inneren: Chrom- und Karbonlook an Schaltern, Knöpfen und Leisten werden von den restlichen Plastikelementen umrahmt. Das wirkt nicht gerade schön. Die Klappe kann auch elektrischNicht nur groß, sondern rundum gelungen sieht der neue RAV4 von außen aus. Die zum Heck hin schmaler werdenden Fenster verschlechtern die Rundumsicht, sehen aber dynamisch aus. Neu bei der vierten RAV4-Generation ist, dass die Heckklappe nun nach oben schwingt, auf Wunsch auch elektrisch. Mit drei Motoren geht der neue RAV4 ab 13. April 2013 an den Start. Neu ist der kleine 2,0-Liter-Diesel mit 124 PS, den es zunächst nur mit Frontantrieb gibt. Er fährt sich erstaunlich spritzig, insgesamt sogar agiler als der bekannte 2,2-Liter-Diesel mit 150 PS und Allrad, der als zweite Option angeboten wird. Dritter in der Startaufstellung ist ein 2,0-Liter-Benziner mit 151 PS, ebenfalls nur als Allrad erhältlich. Der Hybrid lässt auf sich wartenWer es sportlich mag, wählt den RAV4 mit integriertem Fahrdynamik-System (IDDS), einer Weiterentwicklung des bisherigen Allradantriebs. Ein neuer Sportmodus sorgt dafür, dass die Hinterachse Antriebsdrehmoment bekommt und die Lenkunterstützung verringert wird. Zudem wird das Ansprechverhalten des Gaspedals geschärft. Der Unterschied zwischen Normal- und Sportmodus ist auffallend: Fühlt sich das Fahren im Normalmodus gemütlich bis schwammig an, sorgt der Sportmodus dafür, dass durch die Kraftverteilung auf die Hinterachse kurvenreiche Straßen zu Spaßstrecken werden. Einen Hybridantrieb wird es in der Motorenpalette des RAV4 zunächst nicht geben. Aber nur zunächst. Denn bis 2020, so verspricht Toyota-Deutschland-Chef Ulrich Selzer, soll in jeder Toyota-Baureihe mindestens ein Hybridantrieb angeboten werden. Bleiben wir im Jetzt. Zur Serienausstattung des neuen RAV4 gehören sieben Airbags, 17-Zoll-Stahlfelgen, Berganfahrassistent, Audiosystem und LED-Tagfahrlicht. Höhere Ausstattungslinien umfassen Extras wie eine elektronische Bergabfahrkontrolle, ein Tempomat und eine elektronische Einparkhilfe am Heck. Doch egal für welche Ausstattung und welche Extras sich der Kunde entscheidet: Der RAV4 kann ab sofort bestellt werden. Die neuen Maße sind immer mit von der Partie und haben das Potenzial, eine fünfköpfige Familie, deren Hund sowie viele Camper, Longboard-Fahrer und Fallschirmspringer in Fahrt zu bringen. Technische Daten Toyota RAV4Der kleine Diesel
Der starke Diesel
Quelle: MOTOR-TALK |