• Online: 3.011

Fünf Versager fallen durch - ADAC Kindersitztest 2012 - Cybex macht das Rennen

verfasst am

Der ADAC testete ausgiebig Kindersitze. 33 Stühlchen von Maxi Cosi & Co. im Vergleich auf MOTOR-TALK. Fünf fielen komplett durch.

(Achtung: der im Aufmacher gezeigte Sitz wurde nicht getestet. Es ist lediglich ein Foto, um den Kindersitztest zu bebildern: Anmerkung der Redaktion)

Beim diesjährigen großen ADAC-Kindersitztest wurden gemeinsam mit der Stiftung Warentest 33 Sitze aus allen Gewichtsklassen in den Kriterien Sicherheit, Bedienung & Ergonomie, Schadstoffgehalt, Reinigung und Verarbeitung getestet. 17 Sitze erreichten das Urteil „gut“. Außerdem fiel kein einziges Produkt wegen einer zu hohen Schadstoffbelastung durch.

Seitencrashtest beim ADAC-Kindersitztest Seitencrashtest beim ADAC-Kindersitztest Dennoch ist ein ausreichendes Schutzniveau bei Kindersitzen immer noch keine Selbstverständlichkeit. Fünf Produkte erhielten in puncto Sicherheit ein „mangelhaft“: Graco Logico L, Graco Junior Maxi, Easycarseat Inflatable, Kiddy Guardianfix Pro sowie Peg Perego Viaggio Convertibile fielen durch. Dieses Teilergebnis schlägt beim ADAC auf das Gesamturteil durch.

Maxi Cosi und Phil & Teds reagieren

In Sachen Schadstoffe zeigen die Verbraucherschutzaktivitäten Erfolge: Die zwei Kindersitze Maxi Cosi Rodifix und Phil & Teds Tott XT, deren Vorgängermodelle aufgrund der hohen Schadstoffkonzentration beim letzten ADAC-Test ein „mangelhaft“ bekamen, haben sich derartig verbessert, dass sie im aktuellen Test in dieser Disziplin sogar ein „sehr gut“ erzielen. Die Hersteller haben also nachhaltig in ihre Produkte investiert.

Peg Perego und Kiddy – teuer, aber auch sicher?

Kindersitz im Auto - MT-Beispiel Kindersitz im Auto - MT-Beispiel Das ein hoher Preis kein Garant für genug Sicherheit ist, zeigt der Peg Perego Viaggio Convertibile. Er versagt in der Sicherheit völlig, kostet allerdings 209 Euro. Noch teurer: Der Kiddy Guardianfix Pro. Auch er erhält ein „mangelhaft“, hat aber einen stolzen Preis von 269 Euro. Auf ein persönliches Gespräch und optimale Beratung beim Kauf sollte daher niemand verzichten.

Außerdem wichtig für die Käufer der Produkte: Die Kleinsten müssen bei jeder Fahrt im Sitz richtig gesichert sein. Vor dem Kauf sollte man sich unbedingt Bedienung und Einbau erklären lassen. Um Fehler beim Einbau zu vermeiden, muss die Bedienungsanleitung genau befolgt werden. Außerdem empfiehlt der ADAC, den Sitz im eigenen Fahrzeug zu testen: Nicht jedes Produkt passt optimal in jedes Auto. Der Kindersitz muss sich stabil befestigen lassen. Besonders auf den richtigen Gurtverlauf ist zu achten.

Die Politik muss endlich handeln

Mangelhaft: Kiddy Guardianfix ProCushion Mangelhaft: Kiddy Guardianfix ProCushion Seit mehr als zehn Jahren führt der ADAC im Rahmen seines jährlichen Kindersitztests auch Seitencrashs durch. Immer wieder werden Sitze mit „mangelhaft“ bewertet, weil sie den Anforderungen in dieser Kategorie nicht gerecht werden. Dennoch dürfen diese gefährlichen Sitze weiterverkauft werden. Der Grund: die amtliche Zulassung von Kindersitzen, die in der EU-Norm ECE-R 44-04 geregelt ist fordert keine Sicherheitsstandards für den Seitenaufprall.

Durch die geringe seitliche Knautschzone ist das Verletzungsrisiko dabei aber deutlich höher als bei den häufigeren Frontalkollisionen. Von den fünf mangelhaften Produkten sind drei beim Seitencrash durchgefallen. Der ADAC fordert deshalb, dass der Seitencrash so schnell wie möglich Teil des amtlichen Zulassungsverfahrens für Kindersitze wird.

Quelle: ADAC

Avatar von MOTOR-TALK (MOTOR-TALK)
13
Diesen Artikel teilen:
13 Kommentare: