Der schnellste Kompaktwagen auf dem Ring ist wieder ein Renault: Der Mégane R.S. Trophy-R umrundete die Nordschleife in 7:54 Minuten. Erste Fahrt im Basismodell.
Nürburg – Acht PS sollen zehn Sekunden holen. Eine mutige Gleichung, die Renault aufgestellt hat. Seit dem Nordschleifen-Rekord des Seat Leon Cupra arbeiten die französischen Ingenieure an einer schnelleren Version des Mégane R.S. Trophy. An einer, die den Rekord zurück nach Frankreich holt. Eine, die die eigene Bestzeit von 8:07,97 Minuten um mindestens zehn Sekunden unterbietet.
![]() Renault Mégane R.S. Trophy 275: Straßen-Version des Rekord-MéganeGroßen Sport gibt es bei Renault nur in homöopathischen Dosen. Der Hersteller verkauft den Trophy-R nur 250 Mal in Europa, davon 27 Exemplare in Deutschland. Eine zivile Version des Renners soll häufiger auf Straßen und Rennstrecken fahren. Die verzichtet auf das R im Namen und auf einen Teil der Gewichtsoptimierung: Im Renault Mégane R.S. Trophy gibt es eine Rückbank, aber leichte Schalensitze. Die Bremse schrumpft um einen Zentimeter und an den Achsen drehen sich Bridgestone-Straßenreifen in 18 Zoll. ![]() Schön laut: Akrapovic-Titanauspuff am Mégane TrophyDie schönste Gemeinsamkeit hängt unter den Autos: Die Akrapovic-Titan-Auspuffanlage darf auf der Straße so laut röhren wie auf der Rennstrecke. Im Innenraum lässt ein angenehmer Bariton die Trommelfelle schwingen, ganz ohne synthetischen Krimskrams an der Spritzwand. Neben dem Mégane stellt sich automatisch die Frage, wie Renault diese Anlage am TÜV vorbeischmuggeln konnte: Ein zentrales Endrohr brüllt, pfeift und knallt so schön ungehobelt, dass es dem Prüfingenieur die Zehnägel umkrempelt. Im Innenraum verleiten Sportlenkrad und –sitze mit Alcantara-Bezug den Fahrer zur Kurvenhatz. Alles fühlt sich nach Rundstrecke an, von der tiefen, helm-tauglichen Sitzposition bis zum Indikatorstreifen auf dem Volant. Rekord-Technik im Basis-Trophy![]() Insgesamt fällt es kaum auf, dass dem Trophy-Mégane ein paar Details zum Rekord-Auto fehlen. Er stellt seine Nordschleifen-Gene offen zur Schau und fühlt sich aggressiver an als der Leon Cupra. Das liegt vor allem an Sound und Sitzen, aber auch an der Leistungsentfaltung des Motors. Bisher hat Seat noch keinen weiteren Rekord-Versuch auf der Nordschleife angekündigt. Honda verspricht aber seit einigen Jahren, bald den schnellsten Fronttriebler auf der Nordschleife zu liefern. Bis dahin seht Ihr den schnellsten Kompakten in diesem Video: |
