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Aldi startet Fernbusreisen - Aldi steigt ins Duell Bus-gegen-Bahn ein

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Eine Busfahrt, die ist günstig, eine Busfahrt, die ist lang. Ab sofort bietet Aldi günstige Fernbus-Tickets an. 21 Ziele stehen auf dem Plan, es sollten mal mehr sein.

Seit Anfang des Jahres haben Fernbuslinien freie Fahrt und dürfen der Deutschen Bahn Konkurrenz machen Seit Anfang des Jahres haben Fernbuslinien freie Fahrt und dürfen der Deutschen Bahn Konkurrenz machen Quelle: AlexSava - istockphoto.com

Berlin - Anfang dieses Jahres ging die Schranke auf. Seither dürfen Fernbusse auf Strecken ab 50 Kilometern der Deutschen Bahn Konkurrenz machen. Mit dem einstigen Discounter Aldi kommt jetzt ein neuer Riese auf den noch jungen Markt. Aldi verkauft Tickets des Anbieters Univers, zunächst für acht Strecken und 21 Ziele.

Die Preise beginnen bei 9,90 Euro für die Fahrt von Frankfurt nach Mannheim. Mit der Bahn kostet das Ticket 28 Euro für eine Fahrt mit dem ICE, ohne Ermäßigung. Die Reise von Köln nach Berlin kostet mit dem Bus 44,90 Euro, mit der Bahn 117 Euro. Beim etablierten Unternehmen Berlin Linien Bus kostet die Reise sogar nur 33 Euro.

Die Konkurrenz wächst

Ein großer Vorteil der Busse: Es gibt einen Kofferraum Ein großer Vorteil der Busse: Es gibt einen Kofferraum Quelle: dpa/Picture Alliance Diese Preise dürften Bahnchef Rüdiger Grube Schweißperlen auf die Stirn treiben. Andererseits hat die Bahn vorgesorgt - und selbst in den Markt investiert. Und zwar mit einer Beteiligung an "Berlin Linien Bus".

Konkurrenz droht zudem vom gelben Duo: die Deutsche Post und der ADAC wollen ab 2014 gemeinsam mit Fernbussen Reisende von A nach B bringen. Berlin Linien Bus fährt ab 8. April weitere Ziele an.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer ist zufrieden mit der Entwicklung der Fernbuslinien. Seit dem Inkrafttreten der Neuregelung am 1. Januar hat sich die Zahl der Verbindungen fast verdoppelt.

76 neue Verbindungen innerhalb Deutschlands sind seither beantragt oder bereits genehmigt worden. Bis Ende 2012 gab es 86 innerdeutsche Fernbuslinien.

Der Preis ist heiß

Der günstige Preis ist bei dem Duell Bus gegen Bahn das entscheidende Argument für die Busse und gegen die Bahn. Allerdings müssen die Busse noch einige Hindernisse überwinden. Hierzu zählen etwa die meist schwer erreichbaren Haltestellen und die oft schlechte Anbindung an andere Verkehrsmittel.

"Ohne ein attraktives Umfeld, das ein Mindestmaß an Komfort garantiert, wird der Fernbusverkehr nicht funktionieren", sagt IGES-Studienautor Christoph Gipp. Fernbusse machen momentan weniger als ein Prozent des bundesweiten Reiseverkehrs aus. Ein Anteil von bis zu zehn Prozent sei langfristig jedoch möglich.

Ein weiterer Nachteil der Fernbusse ist die lange Fahrzeit. Für die Strecke Köln-Berlin braucht der ICE vier Stunden und 20 Minuten, der Aldi-Bus 10 Stunden und 45 Minuten. Je kürzer die Strecke, desto geringer der Zeitunterschied. Doch parallel dazu schrumpft auch der Preisvorteil.

Dass die Busse noch viele Bahnhöfe anfahren müssen, bis sie annähernd die Professionalität der Bahn erreichen, ist klar. Das zeigt sich auch daran, dass Aldi offenbar kurz vor dem Start des neuen Programmes von 28 Zielen auf 21 reduziert hat. Ohne eine Erklärung. Doch kommt Zeit, kommt Bus.

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