Pick-ups fahren in Europa in der Nische, global sind sie wichtige "Zugpferde" - zum Beispiel für den Umsatz der Hersteller. Erste Fahrt im neuen Nissan Navara.
Nürburg - Allem SUV-Boom zum Trotz: Wer wirklich in den Wald oder auf den Berg muss, braucht kein Lifestylemobil, sondern ein robustes Arbeitstier. Zum Beispiel einen kernigen Pick-up. Neuestes Modell in dieser Nische ist der Nissan Navara. In zwei Motor- und zwei Kabinenvarianten steht der Allrad-Pritschenwagen ab 27.395 Euro beim Händler. Quelle: Nissan Vor wenigen Jahren hatten Offroad-Kunden bei Nissan noch volle Auswahl. Übriggeblieben ist nur der Pick-up. Geschlossene Geländewagen ersetzten die Japaner inzwischen durch Crossover für Asphaltstraßen. Auch der Navara wurde ein bisschen weicher. Schon optisch orientiert sich der neue Pick-up an Crossover-Modellen wie Qashqai und X-Trail. Von Letzterem stammt eine Inneneinrichtung, die vielleicht eine Spur zu schick wirkt für ein Nutzfahrzeug. Auch lieferbare Assistenten und eine Klimatisierung für den Fond passen nicht so richtig zu Forstarbeit und Rinderzucht. Neues Fahrwerk für mehr KomfortDazu hat Nissan das Fahrverhalten domestiziert. Der kräftige 2,3-Liter-Dieselmotor (160 oder 190 PS, letzterer optional mit Automatikgetriebe) trägt dazu zwar wenig bei. Am Fahrwerk vollzieht sich aber eine kleine Revolution. An der starren Hinterachse sorgen nun Schraubenfedern für eine verbesserte Radführung. Das Heck folgt dem Bug jetzt präziser durch die Kurve. Das Niveau eines Pkw-Fahrwerks wird so zwar nicht erreicht, aber für einen Pick-up fährt der Navara erstaunlich harmonisch. Allerdings gibt es Schraubenfedern nur bei Fahrzeugen mit Doppelkabine, die kleineren King-Cab-Modelle federn weiterhin per Blattfeder. Quelle: Nissan Allen Navara-Varianten gemein bleibt der robuste Leiterrahmen und (mit Ausnahme des Einstiegsmodells) der zuschaltbare Allradantrieb. Im Gelände ein Vorteil gegenüber selbsttragenden Karosserien und elektronisch geregelten 4x4-Systemen. Allradantrieb mit Untersetzung an, und schon schiebt sich der Nissan kraftvoll und langsam durch Schlamm und über Hindernisse. Altbewährte TechnikDank des serienmäßigen Bergfahr-Assistenten lässt sich der Motor praktisch nur mutwillig abwürgen: Die Technik passt die Drehzahl selbstständig an die aktuellen Anforderungen an. Gleichzeitig bremst sie das Fahrzeug bei Bergabfahrten ein und fängt es auch bei versehentlichem Tritt auf die Kupplung auf. Für extreme Einsätze ist serienmäßig eine Differenzialsperre für die Hinterachse an Bord. Die Kombination aus robuster, altgedienter Allradtechnik und der intelligenten Elektronik macht den Navara zum leicht beherrschbaren, aber leistungsfähigen Offroader. Auch praktisch: Bis zu 3.500 Kilogramm darf der Nissan an den Haken nehmen, rund eine Tonne Last kann auf die Pritsche und in der geräumigen Doppel-Kabine haben fünf Insassen Platz. Etwas enger geht es im zweisitzigen King-Cab-Modell zu, dafür ist die Pritsche mit 1,80 Metern 22 Zentimeter länger. Wer seine Ladung nicht Wind und Wetter aussetzen will, bestellt aus der Zubehörliste ein Hard-Top ab 3.404 Euro. Dann wird aus dem Pick-up auch optisch ein Geländewagen vom alten Schlag. Nissan Navara: Technische DatenModell: King-Cab
Modell: Double-Cab
Mit 160 PS starkem Diesel
Mit 190 PS starkem Diesel Siebenstufen-Automatik in ()
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