Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) veröffentlicht Ergebnisse von Straßentests mit 36 Autos. Erwartbares Ergebnis: Fast alle Diesel reißen die Grenzwerte. Mit zwei Ausnahmen.
Quelle: (c) Deutsche Umwelthilfe (DUH) Berlin - Der Umweltverein „Deutsche Umwelthilfe“ (DUH) hat bei Tests auf der Straße hohe Stickoxid-Emissionen bei vielen Diesel-Autos festgestellt. 33 von 36 untersuchten Fahrzeugen verletzten im Realbetrieb die Grenzwerte, teilte der Verein am Mittwoch mit. Einer Erklärung des Vereins zufolge überschreitet der Ford Mondeo 2.0 Duratorq TDCi den Grenzwert um das 9,2-fache. Zu den Modellen mit stark erhöhten Werten zählten demnach auch der Nissan Qashqai 1.6 dCi und der Renault Scenic 1,6 dCi. „Selbst bei sommerlichen Temperaturen verpesten die aktuell verkauften Euro-6-Diesel-Pkw die Luft in unseren Städten 70 Mal mehr als moderne Benzin- beziehungsweise Benzin-Hybrid Fahrzeuge“, kritisierte Umwelthilfe-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Wenn der politische Wille fehle, die Grenzwerte durchzusetzen, bleibe nur ein Fahrverbot für alle Diesel in Innenstädten. Ein Audi und ein Mercedes bestehenDass niedrige Emissionen mit heutiger Technik auch unter realen Bedingungen möglich ist, zeigen nach Ansicht der DUH die Ergebnisse zweier Diesel-Pkw: Ein Audi Q3 sowie ein Mercedes E 220d mit Daimlers neuem OM 654-Diesel hätten den Wert von 80 mg/km eingehalten. Auch ein aktueller VW Transporter habe den für dieses Fahrzeug geltenden Grenzwert von 125 mg NOx/km im Straßentest nicht überschritten. Ein BMW 318 d sowie der Opel Zafira 1,6 Cdti mit überarbeiteter Motorsteuerung rissen den Grenzwert nur knapp. Quelle: Daimler Daneben prüfte der Verein auch drei Benzinmodelle. Zwei aktuelle Toyota Prius erzielten dabei mit 5 mg/km beziehungsweise 15 mg/km ebenso niedrige Werte wie ein Opel Mokka 1.4 ecoFlex (11 mg/km). Ford: Keine illegalen Abschalt-EinrichtungenGleich drei Ford-Modelle finden sich unter den sieben „schmutzigsten“ Fahrzeugen, so die DUH. In einer Stellungnahme betonte der Kölner Hersteller, keine illegalen Abschalteinrichtungen zu verwenden. Alle Fahrzeuge erfüllten die „derzeit gültigen/vorgeschriebenen Abgasrichtlinien“. Im aktuellen Messzyklus, führt Ford weiter aus, müssten die Testfahrten im Labor und nicht auf der Straße oder einer Teststrecke durchgeführt werden. Dies diene der Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse. Die von der DUH veröffentlichten Werte seien dagegen „über mehrere Wochen hinweg im realen Straßenbetrieb“ ermittelt worden. Ford setze „derzeit mit hohem finanziellem Aufwand technische Maßnahmen um“ und will damit die Einhaltung der ab September 2017 geltenden Straßentest-Standards sicherstellen.
Link: Testergebnisse im Detail Quelle: m. Material v. dpa |