Renault und Nissan sind Partner. Doch so kooperativ, wie man erwarten würde, geht es zwischen Japanern und Franzosen nicht zu. Das soll sich ändern.
Tokio - Renault und Nissan bilden eine Allianz und keinen Konzernverbund. Darauf legen die Beteiligten Wert, trotz des gemeinsamen Chefs Carlos Ghosn und trotz einer gemeinsamen Plattformstrategie. In Paris herrschen stolze Franzosen, in Yokohama stolze Japaner - beide verteidigen ihre Unabhängigkeit. Das führt zu viel doppelter Arbeit, kostet Geld und nervt den Chef Ghosn ganz gewaltig. Zwei Wege zur E-Mobilität Für die französischen Renault-Sprecher bedeutete das erst einmal fünf Minuten interne Diskussionen. Um schließlich zu verkünden: Beide Modelle teilen sich nur die Wärmepumpe. Alles andere am Zoe sei eine Renault-Eigenentwicklung. Keine Kooperation also, nicht mal bei der teuren Batterie? Jein. Renaults Batteriemodule stammen zum Teil von LG und zum Teil aus einem Joint Venture zwischen Nissan und NEC. Die Batteriepakete selbst werden im Renault-Werk in Flins produziert. Immerhin sprachen die Techniker miteinander. Die chemischen Grundlagen der Zoe-Batterie basieren auf den Leaf-Forschungen, und einige weitere Zulieferteile sind ebenfalls gleich. Aber bei Grundsätzlichem wie Antrieb, Ladesystem und eben der Batterieproduktion gibt es viel zu wenig Synergien zwischen den Marken. Mehr Kooperation ab April Die Strategie wird zuerst am Standort Indien umgesetzt. Danach soll sie bis 2020 auf zehn weitere Länder übertragen werden. Ghosn ordnet sein HausNissan kommentiert das bislang nicht. Klar ist: Die enge Vernetzung von Entwicklung und Produktion wäre ein später, aber entscheidender Schritt für die 1999 gegründete Allianz zwischen Renault und Nissan. Gelingt das Vorhaben, könnte Carlos Ghosn ruhigen Gewissens seinen Rückzug vorbereiten. Der Manager dachte zuletzt mehrfach öffentlich darüber nach, wer ihm beruflich nachfolgen könnte.
Quelle: autonews; Nikkei Business Daily; IHS |
