Jaguar will mehr Autos verkaufen. Die Mittel dafür: eine Limousine fürs Volk und ein SUV auf der gleichen Plattform. Erste Infos zu Jaguars erstem SUV "F-Pace".
Berlin – Das ist schon seltsam. Da bringt Jaguar bald das erste SUV der Firmengeschichte und wir wissen schon lange, wie es aussehen wird. Nämlich ziemlich genau so, wie das Konzept „C-X17“, das die Briten 2013 auf der IAA zeigten. Die ersten Erlkönig-Bilder bestätigen jetzt, dass der F-Pace viel vom Konzept übernimmt. Eine Wölbung an der Front verrät, dass der F-Pace den typischen Jaguar-Grill bekommt. Auch die bekannten Scheinwerfer zeichnen sich unter der Tarnfolie ab. Die hinteren Türen und das Heck übernehmen die hohe Schulterlinie der Studie. Und wie die Heckleuchten aussehen werden, hat Jaguar schon ganz offiziell verraten. Eine Plattform und vier ZylinderAuch die Technik, die unters Blech kommt, ist kein Geheimnis mehr. Spannend bleibt sie trotzdem, denn sie ist Jaguars Schlüssel zu höheren Absätzen und geringeren Kosten. „Alles auf einer Plattform und das mit vier Zylindern“, schrieben wir einst über Volvo. Jaguar hält es in Zukunft ähnlich. Unterm F-Pace steckt die modulare Aluminium-Architektur, die wir bereits aus dem Jaguar XE kennen. In der Mittelklasse-Limousine wiegt die zu mehr als 75 Prozent aus Aluminium bestehende Rohkarosserie lediglich 251 Kilogramm. Beim F-Pace wird das Gewicht ähnlich gering ausfallen. Der XE misst 4,67 Meter in der Länge, die C-X17-Studie 4,72 Meter. Die Serienversion des F-Pace wird sich daran orientieren und damit gute 30 Zentimeter länger als ein Range Rover Evoque. Die Höhe wird wie bei der Studie rund 1,65 Meter betragen. Ein Raumwunder dürfen wir angesichts des kurzen Hecks des Fünfsitzers aber nicht erwarten. Allrad-Antrieb für den F-PaceOffiziell verrät Jaguar zu den Motoren des F-Pace nichts. Klar ist aber, dass die Briten ihre neue Vierzylinder-Motorenfamilie unter der Haube platzieren werden. Der 2,0-Liter-Diesel mit 163 PS und 380 Newtonmetern Drehmoment verbraucht im XE nur 3,8 Liter auf 100 Kilometern und wird auch im F-Pace der Einstiegsmotor. Dazu kommen eine weitere Diesel-Version mit 180 PS und zwei Vierzylinder-Benziner mit 200 oder 240 PS. Außerdem darf man bei Jaguar mit einem starken Kompressor-V6 (340 PS bis zu 450 Newtonmeter) und später mit einem V8 rechnen. Gut möglich, dass sich unterm Erlkönig mit seinen roten Bremssätteln und den zwei markanten Auspuffrohren bereits eine Performance-Version versteckt. Die Kraftübertragung erfolgt standardmäßig auf die Hinterräder. Optional wird Jaguar den eigenen Allrad-Antrieb aus XJ, XF und F-Type anbieten. Ein spezieller Fahrmodus passt die Kraftverteilung an schwierigen Untergrund wie Schnee oder Schotter an. Das harte Gelände überlässt Jaguar aber weiterhin Land Rover. Die kürzlich in Gerüchten erwähnte Elektro-Variante scheint dagegen noch in weiter Ferne. Jaguar hat in dieser Richtung bisher keinerlei Innovationen angekündigt. Jaguar peilt Rekorde anJaguar verkaufte im vergangenen Jahr mit 81.570 Fahrzeugen so viele Autos, wie seit zehn Jahren nicht mehr. Doch das reicht den Briten nicht. Im Jahr 2015 soll der gemeinsame Absatz von Jaguar und der Schwestermarke Land Rover erstmals mehr als 500.000 Einheiten betragen. In den folgenden Jahren sowieso. Dank neuer Modelle wie XE und F-Pace soll auch Jaguar seinen Teil dazu beitragen. Beide versprechen hohe Absatzzahlen. Während der Jaguar XE mit einem Startpreis von 36.500 Euro zur Alternative der Mittelklasse werden soll, positioniert Jaguar den F-Pace gegen hochpreisige Lifestyle-SUV wie BMW X4 oder Porsche Macan. Auch wenn Jaguar noch nichts verrät, dürfte der Preis demnach bei rund 45.000 Euro liegen. Gefertigt wird der F-Pace im neuen Werk in Solihull, auf den Markt kommt er Anfang 2016. |