UPDATE: Beim Autopreis "Gelber Engel" wurde betrogen. Auch in den vergangenen Jahren. Nach Angaben der externen Prüfer wurde mindestens seit 2009 manipuliert.
Quelle: © ollo/iStock/MOTOR-TALK München – Jetzt ist es offiziell: Der ADAC hat nicht nur bei der diesjährigen Preisverleihung des „Gelben Engel“ manipuliert, sondern auch in den Jahren davor. Sowohl die Reihenfolge der platzierten Modelle, als auch die Anzahl der abgegebenen Stimmen seien fehlerhaft gewesen, teilte der Automobilclub am Montag in München mit. Durch die bewussten Veränderungen sei eine größere Markenvielfalt unter den Top 5 erreicht worden, heißt es in dem Prüfbericht der externen Prüfer Deloitte. Im Jahr 2012 beispielsweise wurde der VW Up sieben Plätze nach oben gehievt. Warum allerdings der Audi A6 und der BMW 1er die Plätze getauscht haben, bleibt unklar. Im Jahr 2011 wurde der VW Passat und der Opel Meriva in die Top 5 gehoben. Dafür mussten der BMW X3 und das E-Klasse Cabrio weiter nach hinten rücken. ADAC wollte Macht ausbauenQuelle: ADAC Nach Ansicht von Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer dienten die Manipulationen dem „Machtausbau“ des ADAC. „Man wollte zeigen, wie eng man mit den Autobauern verbunden ist. Da liegt die Vermutung nahe, dass davon auch das Werbeanzeigengeschäft des ADAC profitieren sollte“, sagte Dudenhöffer am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Durch geschönte Teilnehmerzahlen habe der ADAC vertuschen wollen, “dass die meisten ADAC-Mitglieder nur Pannenhilfen-Kunden sind und ansonsten kein Interesse am ADAC-Gedöns haben“, sagte Dudenhöffer. Für die Jahre 2005 bis 2008 ist die Prüfung des Autopreises laut ADAC nicht mehr möglich, weil dazu keine ausreichenden Daten vorhanden sind. "Die Ergebnisse lassen vermuten, dass einzelne Personen offenbar bereits seit Jahren bei der Preisverleihung die Hersteller und die Öffentlichkeit systematisch getäuscht haben", sagte ADAC-Geschäftsführer Karl Obermair. Vergangene Woche hatten die Prüfer bereits Manipulationen bei der diesjährigen Wahl bestätigt. Deloitte will noch weitere Untersuchungen durchführen und dabei auch andere Kategorien des "Gelben Engels" prüfen. Sollten die Prüfer weitere Manipulationen aufdecken, muss der ehemalige ADAC-Kommunikationschef Michael Ramstetter mit weiteren rechtlichen Schritten rechnen. VW-Konzern schnürt PaketDaimler, VW und BMW haben angekündigt, ihre „Gelben Engel“ zurückgeben zu wollen. Wer sich gefragt hat, wie das genau vonstatten geht, hat nun die Antwort: Per Paket. VW schickte die erhaltenen Trophäen bereits per Paketpost nach München ab: "Die 19 ersten Plätze sind alle in einem einzigen Paket auf dem Weg", sagte ein Sprecher des Konzerns in Wolfsburg. |