Der neue BMW 6er steht in den Startlöchern. Doch bevor das Auto in endgültiger Form auf die Messestände der Bayern und anschließend zu den Kunden rollt, dürfen oder müssen sich diese mit einer Vorläufer-Studie begnügen, die aber schon seriennah ist. Lange Schnauze, zurückversetzte Fahrgastzelle, flache Silhouette - der mit vollem Namen "BMW Concept 6 Series Coupé" hörende heimliche Messestar von BMW auf dem Pariser Salon bringt alle Zugaben mit, die man von einem großen BMW-Coupé erwartet. Natürlich kann der Zweitürer seine Verwandtschaft mit dem großen und kleinen Bruder, 7er und 5er, nicht verleugnen, und dafür gibt es ja auch keinen Grund. Er setzt aber sowohl im Vergleich zu seinem Vorgänger als auch zu den Volumen-Baureihen eigene Akzente. Ersteres betrifft die zurückhaltendere Formgebung insbesondere der "Kehrseite", wo das neue Coupé mehr oder weniger auf den polarisierenden, aufgesetzten Heckdeckel verzichtet, zweiteres wird an vielen Stellen offenbar. Zu den auffälligsten Details gehören neue Scheinwerfer in Voll-LED-Technik. In dieser Hinsicht ist der sonst bei Lichtthemen progressive Hersteller gegenüber den beiden deutschen "Premium"-Konkurrenten etwas in Verzug geraten. Über die genaue Umsetzung der Technik schweigen sich die Bayern noch aus, so dass anzunehmen ist, dass in der ersten Generation zwar Kurven- und Abbiegelicht, nicht aber dynamische Lichtfunktionen wie beim neuen Mercedes CLS enthalten sind. Dafür spricht auch das Festhalten an separaten Nebelleuchten in der Frontschürze, die allerdings ebenfalls in LED-Technik ausgeführt sind. Optisch behält BMW die markentypische Ausgestaltung als Doppelrundscheinwerfer mit integriertem Tagfahrlicht bei. Wichtigstes Merkmal im Innenraum ist die selbst für BMW-Verhältnisse betonte Ausrichtung des Cockpits auf den Fahrer und ein Monitor, dessen Gestaltung BMW als "freistehend" bezeichnet. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich die Gestaltung des 10,2 Zoll großen "Control Displays" als durchaus gelungen, nicht aber als allzu ungewöhnlich. Interessant ist das vollflächige Glasdach, wobei die Serienchancen hierfür unklar sind. Der 2+2-Sitzer steht auf 20-Zoll-Rädern, die aus einem massiven Aluminiumblock gefräst wurden. Über den Antrieb der Studie hält sich BMW bedeckt, aber dass dort in der Serie die potenteren Benziner aus 5er und 7er zum Einsatz kommen werden, versteht sich sowieso von selbst. Und wann wird aus dem BMW Concept 6 Series Coupé die 6er-Reihe? Mutmaßlich auf der nächsten wichtigen Messe, im Frühjahr 2010 in Genf. Auf der IAA im September könnte dann das Cabriolet Premiere feiern. Es wird einem Stoffdach nahezu sicher und der senkrecht stehenden Heckscheibe aller Voraussicht nach treu bleiben.
Quelle: Autokiste |
verfasst am 20.09.2010
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