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Gewinner und Verlierer des Motorradjahres 2015 - BMW feiert, Harley verliert und Honda fällt weiter zurück

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Die deutschen Zulassungszahlen von Zweirädern zeigen 2015 nach oben. Während BMW und Yamaha sich steigerten, bekamen andere Motorrad-Urgesteine einen Dämpfer.

2015 stand im Zeichen von Retro-Bikes: Sowohl Yamaha mit der MT-07 (im Bild) als auch BMW (R nineT) und Ducati (Scrambler) konnten Erfolge verbuchen 2015 stand im Zeichen von Retro-Bikes: Sowohl Yamaha mit der MT-07 (im Bild) als auch BMW (R nineT) und Ducati (Scrambler) konnten Erfolge verbuchen Quelle: Yamaha

Essen - Gut 102.000 neu zugelassene Krafträder mit mehr als 125 Kubikzentimetern Hubraum verzeichnete der Industrieverband Motorrad (IVM) in seiner Abschluss-Statistik für 2015. 5,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und damit der beste Wert seit sieben Jahren. Doch nicht alle Marken konnten von dem Aufwärtstrend profitieren.

BMW Motorrad verkaufte im Gesamtjahr 2015 insgesamt 2.650 Modelle der R nineT BMW Motorrad verkaufte im Gesamtjahr 2015 insgesamt 2.650 Modelle der R nineT Quelle: picture alliance / dpa

Während BMW, Yamaha, KTM, Suzuki und Moto Guzzi eine positive Entwicklung zeigen, ging es bei Honda und Triumph bereits das zweite Jahr hintereinander bergab. Auch für Harley-Davidson gibt es keinen Grund zur Freude. Nach guten Ergebnissen in den vergangenen Jahren, schreibt die US-Marke 2015 ein Minus von fast sieben Prozent. Mit weniger als 10.000 Zulassungen haben die Amerikaner den dritten Platz in der Hersteller-Hitparade aus dem Vorjahr eingebüßt und rangieren aktuell nur noch auf Rang fünf. Neue Modelle haben dagegen Ducati, Aprilia und Husqvarna 2015 ins Plus gebracht.

Betamotor und Indian mit starkem Zuwachs

Überflieger des Jahres sind die Marken Betamotor aus Italien (+63 % auf 1.135 Einheiten) und – auf deutlich niedrigerem Niveau – die zum amerikanischen Polaris-Konzern gehörende Marke Indian mit nunmehr 525 Neuzulassungen (+127 %). Bereits im zweiten Jahr auf dem deutschen Markt überflügelte der Klassik-Bike-Hersteller damit die zum selben Konzern gehörende Marke Victory (426 Einheiten, +19 %).

BMW Motorrad kann positiv auf das vergangene Jahr zurückblicken. Neben einem Allzeit-Produktionsrekord von fast 137.000 Motorrädern und Maxi-Scootern (+ 11 %), kann sich die Zweiradsparte zudem über einige bemerkenswerte Modellerfolge auf dem Heimatmarkt freuen.

Modell (Zulassungen 2015)

  • R nineT (2.650)
  • S 1000 XR (1.130)
  • S 1000 R (1.830)
  • R 1200 R (1.941 Stück)
  • R 1200 GS (7.200 Stück)

Der Absatz der Reiseenduro R 1200 GS lag 2015 allerdings unter dem Vorjahreswert. Die Zulassungszahl sank um über 1.000 Einheiten. Einige davon dürften auf das Konto der erfolgreichen neuen XR gehen, die ja eine Art „Vierzylinder-GS“ darstellt. Wie aus Firmenkreisen zu hören ist, verlagert sich das Kundeninteresse bei der R 1200 GS inzwischen immer stärker hin zum Topmodell „Adventure“.

Ducati landet mit der "Scrambler" einen Kassenschlager

Auch bei Ducati lief es gut. Die 2015 eingeführte „Scrambler“ avancierte auf Anhieb mit fast 15.000 gebauten Exemplaren zur klaren Nummer eins im Modell-Portfolio der Italiener. Alleine 1.662 Stück davon wurden in Deutschland zugelassen. Erstmals ist damit eine Ducati unter den zehn am häufigsten zugelassenen Maschinen in Deutschland (Platz 9). Der hohe Scrambler-Anteil macht allerdings auch deutlich, dass das 2015er Ducati-Plus von fast 24 Prozent oder rund 1.100 Einheiten ausschließlich auf diesem einen Modell beruht, das sich offenbar als „Einsteiger-Ducati“ etabliert hat.

Ducati legt die Scrambler in vier Varianten auf - das Bild zeigt die preisgünstigste Ausführung Icon Ducati legt die Scrambler in vier Varianten auf - das Bild zeigt die preisgünstigste Ausführung Icon Quelle: picture alliance / dpa

Der Erfolg der Ducati Scrambler und der BMW R nineT zeigt einen klaren Trend hin zu Retro-Modellen. 2016 ziehen Triumph und Yamaha mit klassischen oder zumindest klassisch wirkenden Maschinen nach. Auch BMW wird im Sommer eine Scrambler-Version auf die Straße bringen. Die Luft für Harley Davidson wird in diesem Jahr also dünner, denn „entschleunigtes Fahrvergnügen“ können nicht nur die Amerikaner.

Honda muss in Deutschland Federn lassen

Dem Retro-Trend entsagt Zweirad-Gigant Honda bisher fast gänzlich. Auch dies ist ein Grund dafür, dass die japanische Marke auf dem deutschen Markt mit am stärksten verliert: 2014 und 2015 stand unter dem Strich ein Minus von jeweils rund 7 Prozent. Das Honda-Modellprogramm weist seit Längerem keine „Kracher“ mehr auf, wie sie beispielsweise Yamaha (MT-07 und MT-09) oder Kawasaki (ER-6n) landen konnten. Das zeigt sich vor allem an den Zulassungen.

Während Honda nur mit vier Modellen in den deutschen Top 50 vertreten ist, tauchen Kawasaki mit sieben und Yamaha mit fünf Platzierungen auf. Selbst Suzuki kommt auf sechs Modelle, obwohl die Marke deutlich niedrigere Verkaufszahlen schreibt als Honda. Hoffnung bringt die erst kürzlich vorgestellte Reiseenduro „Africa Twin". Allein in Deutschland soll es schon 500 Vorbestellungen für dieses Modell geben.

Ein leichtes Plus (2 %) registrierte 2015 auch die Marke KTM. Stark verkauften sich vor allem die die 690er Einzylinder-Typen sowie das Power-Nakedbike 1290 Super Duke R. Die Reiseenduro 1190 Adventure erlebte in ihrem dritten Modelljahr allerdings einen bösen Absturz: Aus 1.537 Zulassungen und Rang 7 der Rangliste wurden nur 592 Zulassungen und Rang 50. Das neue Topmodell 1290 Super Adventure schaffte es in seinem ersten Jahr noch nicht so weit nach vorn.

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