Peking, London, New York – in diesen drei Millionen-Metropolen zog BMW zeitgleich das Tuch von seinem „born electric“-Baby, dem i3.
Von MOTOR-TALK-Reporter Michael Specht London - Bei der Premiere des BMW i3 hatten die Bayern den jeweils rund 500 angereisten Journalisten allerdings nicht viel Neues zu verkünden. Die meisten von ihnen – auch wir – konnten den i3 bereits fahren. Lediglich die letzten paar Quadratzentimeter lackierte Karosserie waren noch geheim. Jetzt sind die Hüllen gefallen und die Welt weiß, wie sich BMW elektrisches Fahren vorstellt. Ob man den i3 nun schön, cool oder hässlich findet, muss jeder für sich selbst entscheiden. Anders ist er auf jeden Fall. Besonders die Seitenansicht polarisiert. Das Fenster der schmalen hinteren Tür sackt tief ab, um dann nach hinten wieder anzusteigen. Haube und Heckklappe sind stets in Schwarz abgesetzt. Die Nieren sind blau, außer man entscheidet sich für einen Kupfermetallic-Lack. „Das würde nicht zueinander passen“, sagt i-Designchef Benoit Jacob. Zwei Uni- und vier Metallicfarben, alle exklusiv für den i3 angemischt, stehen zur Auswahl. Öko-Materialien im Innenraum Holz, Leder, Wolle und andere nachwachsende Materialien sollen eine Art Öko-Premium-Atmosphäre im Cockpit schaffen. Kleines Beispiel: offenporiges Eukalyptusholz, Leder mit Olivenblätterextrakt gegerbt, Türverkleidungen aus Fasern der Kenaf-Pflanze. Die Ausstattungslinien heißen entsprechend: Atelier ist die Basis, dann folgen Loft (Aufpreis: 1.500 Euro), Lounge (1.990 Euro) und Suite (2.990 Euro). Das Basismodell kostet 34.950 EuroDoch zunächst gilt es, den Grundpreis zu verschmerzen. Er liegt bei 34.950 Euro. Damit dürfte der i3, der im November auf die Straße kommt, nicht zum Massenmobil werden. An Bord sind serienmäßig unter anderem das BMW-bekannte iDrive-Bediensystem, Radio, Klimaanlage und Parksensoren am Heck. Letzteres hat der i3 auch bitter nötig. Die Rücksicht ist bescheiden. Mehr Reichweite mit Range ExtenderEin Leckerli hat BMW für Schnellentschlossene. Die Autos, die im ersten halben Jahr produziert werden, erhalten zusätzlich das Navigationssystem „Professional“, was gewöhnlich ein paar Tausend Euro kostet. Das verspricht zumindest der Produktmanager Heinrich Schwackhöfte. Wer sich nicht sicher ist, wie er den i3 später nutzen will (ob nur Kurz- oder auch mal Langstrecke), kann einen sogenannten Range Extender bestellen (Aufpreis: 5.000 Euro). Das ist in diesem Fall ein kleiner 34 PS starker Zweizylinder-Benziner, der bei leerem Akku anspringt und den Stromspeicher mit Saft versorgt. Nach rund 150 Kilometer elektrischer Reichweite ist dadurch nochmals die gleiche Strecke drin. Wer jetzt zum Händler geht und verbindlich bestellen will, muss sich noch etwas gedulden. Erst ab Mitte August kann der Verkäufer detailliert sagen, was wie viel kostet. Dann kann der Kunde zunächst eine unverbindliche „Produktionsplatz-Reservierung“ abgeben. BMW will sich damit einen ersten Überblick verschaffen, wie groß die Nachfrage ist. 2.500 dieser Papiere sollen bereits vorliegen. |
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