Die seriennahe Studie VW Crossblue ist ein Europäer im US-Anzug. Doch unter der Haut wartet eine völlig unamerikanische Überraschung.
Detroit - In Europa ist der Golf ein echter Volks-Wagen, zumindest was die Größe betrifft. In Nordamerika heißt der Volks-Wagen Ford F150 Pick-up - und Fünf-Meter-Schiffe gelten als hier "mid-sized". VW hat in der Klasse der Großen und Riesen noch Nachholbedarf. Auch, weil den Wolfsburgern zwischen dem europäisch dimensionierten Tiguan und dem teuren Touareg ein Modell fehlt, das die amerikanischen Anforderungen an ein Auto fürs Volk erfüllt. Lang, breit, hoch und ein wenig F150 Rund, wuchtig, mit gezielt gesetzten Kanten sieht der Crossblue ein bisschen wie ein saftiger Burger in 3-D aus. Typische VW-Stilelemente wurden begradigt, verbreitert, amerikanisiert.
Golf-Gene unterm Blech VW kombiniert hier zum ersten Mal Diesel und Elektro mit Sechsgang-DSG-Getriebe und Allradantrieb. Ein 2,0-Liter-Turbodiesel der Baureihe EA288 liefert 190 PS. Unterstützt wird er von zwei Elektromotoren, einer für jede Achse. Die beiden Stromer werden von einer 9,8 kWh-Lithium-Ionen-Batterie gefüttert, insgesamt ergibt sich so eine Systemleistung von 306 PS mit bis zu 700 Newtonmetern Drehmoment. Theoretisch kann dieser Wagen rein elektrisch bis Tempo 120 fahren. Das wäre eine enorme Leistungssteigerung. Genau so theoretisch soll er aber in der Strom-Diesel-Mischung nur 2,1 Liter für 100 Kilometer verbrauchen.
Und das ist eine Ansage. Eine, die Amerikaner vielleicht kalt lässt (weil sie ohnehin in der Serie mit einem Benziner fahren werden). Aber ein so großes Auto so sparsam fahren zu lassen, das hat schon was. Wir sind gespannt, wann dieser Antrieb in Europa zum Einsatz kommen wird. Quelle: MOTOR-TALK |
![Avatar von bjoernmg](https://img.motor-talk.de/Jxm9u78bIL-ZtLTs.jpg)