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Ford stellt Produktion in Australien ein - Das Aus nach 91 Jahren

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Ford stellt die Produktion von Autos in Australien ein: Zu wenig Absatz, zu hohe Kosten. Zwei Werke müssen schließen, 1.200 Mitarbeiter verlieren ihren Job.

Ford Werk in Broadmeadows (Australien): Bis 2016 will Ford die Produktion in Down-Under komplett einstellen Ford Werk in Broadmeadows (Australien): Bis 2016 will Ford die Produktion in Down-Under komplett einstellen Quelle: dpa/Picture Alliance

Sydney – Fords Australien-Chef Bob Graziano verkündete die Schließung der Werke in Melbourne und Geelong im Anschluss an die neuesten roten Zahlen: Ford hat im letzten Geschäftsjahr 141 Millionen Dollar in Australien verloren, in den letzten fünf Jahren insgesamt über 600 Millionen Dollar.

Das sind keine großen Summen, verglichen mit Fords aktuellen Europa-Verlusten oder den Gewinnen im Heimatmarkt USA. Aber der australische Markt ist speziell. 65 Marken streiten sich dort um ein Gesamtvolumen von jährlich 1,1 Millionen Fahrzeugen. Das entspricht ungefähr dem jährlichen Absatz in den Benelux-Ländern. Pro Marke bleiben da nur kleine Stückzahlen.

Hinzu kommen hohe Produktionskosten: „Sie sind doppelt so hoch wie in Europa und fast viermal so hoch wie in Asien", sagte Bob Graziano. Ford-Mitarbeiter in Australien verdienen durchschnittlich doppelt so viel wie ihre Kollegen in den USA. Durch die Stärke des australischen Dollars ist es für die Hersteller viel billiger, Autos zu importieren als sie im Land zu produzieren.

Ab 2016 nur noch Importeur

Ford produziert aktuell die Limousine Falcon, die Pick-up-Variante Falcon Ute und das SUV Territory in Australien. Für die Modellbezeichnung Falcon bedeutet der Produktionsstopp in Australien das Aus.

Viele Modell, wie der erfolgreiche Focus, kommen schon heute aus Thailand. Nach 2016 wird es nur noch importierte Modelle geben, in Australien verbleiben ein Netz von etwa 200 Händlern und etwa 1.500 Mitarbeiter.

Ford begann 1925 mit der Produktion in Australien. Damals verfolgte der Konzern die Strategie, statt montierter Autos nur noch Teile in Detroit zu produzieren, um die Transport- und Lagerkosten zu senken. Seit 1956 hatte Ford sein Australien-Hauptquartier in Broadmeadows bei Melbourne. In diesem Werk wurden 2012 nur noch 37.000 Fahrzeuge gebaut. Das ist weniger als ein Zehntel des Produktionsvolumens in Thailand.

Quelle: dpa; Detroit News; Bangkok Post; The Telegraph; The Border Mail

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