Kann ein neues Auto so gut sein, dass es die Legende beerbt? Kann ein Roadster noch eine Nische öffnen? Kann Jaguar noch tolle Autos bauen? Erste Ausfahrt mit dem F-Type.
Pamplona – Sein Brustumfang schwillt, seine Augen leuchten. Vierzig Jahre lang hat Russ Varney auf diesen Moment gewartet. Jetzt präsentiert er den neuen Jaguar F-Type, den ersten Sportwagen der Marke seit mehr als 50 Jahren, den ersten Sportwagen in der 40-jährigen Jaguar-Karriere des Chef-Ingenieurs. Der Mann ist stolz wie Bolle. Liebe Inder, DankeDass dieser Autotraum Wirklichkeit wird und am 25. Mai 2013 auf die Straßen rollt, dafür können die Briten weniger als die Inder. Denn bezahlt und angeschubst wurde der F-Type vom indischen Autobauer Tata, dem Besitzer von Jaguar. Was dieses Auto kann, zeigt sich auf den ersten 50 Metern. Staunende Blicke, kennt man von anderen Sportwagen. Offene Münder, ebenso. Soweit alles ok. Aber verärgert schwingende Gehstöcke und eingezogene Hundeschwänze? Und das im beschaulichen Navarra. Das ist neu, das ist frech und sogar ein bisschen aufregend. Der Motor donnert wie ein Sommergewitter Dabei kann es auch ganz sanft und leise sein. Ein Knopfdruck genügt und der 495-PS-Motor brummt wohlig und sexy wie die Stimme von Russell Crowe. Zwischen dem Schauspieler und dem Sommerdonner liegt eine ganze Welt voller Klängen und wer alle Schalter und Paddels im Takt mit dem Gasfuß bedient, der entlockt dem Kompressor mit Leichtigkeit ein Konzert. Dem V6 fehlt das Feuer des V8 Lassen wir den Klang außer Acht und schauen nur auf die Beschleunigung. Schon der schwächste F-Type flitzt in 5,3 Sekunden auf Tempo 100. Die etwas schnellere Version schafft es in 4,9 Sekunden. Wie ein freigelassener Stier beim Lauf durch Pamplona rast der rund 1.600 Kilogramm schwere F-Type S über die Rennstrecke. Das Gas reagiert schnell, die Bremsen fest. Für die Lenkung bedarf es eines festen Griffs, dennoch reagiert sie auf jede Feinheit. Etwas fester wünscht man sich hingegen das Fahrwerk. Es bleibt ein bisschen zu typisch britisch. Ein Hauch mehr Härte hätte nicht geschadet. Gerade weil der Heckantrieb so viel Freude bereitet. Zwischen Cayman und 911er Der F-Type selbst ist zwischen Porsche 911 und Cayman positioniert. Das ist vielleicht die allerbeste Idee an diesem Auto. Denn dort eröffnet Jaguar eine Nische im Niemandsland der Sportwagen. Gut gebrüllt, JagOb der F-Type wirklich der Erbe des E-Type ist? Wer kann das nach so vielen Jahren und angesichts so vieler Autos auf der Welt schon sagen. Was wir sagen können ist: Der Wagen ist gelungen. Jaguar strahlt. Der F-Type brüllt. Mehr zum Jaguar F-Type findet ihr hier . Technische Daten: Jaguar F-TYPE• Modell: Jaguar F-Type • Motor: 3,0-Liter-V6 mit Kompressoraufladung • Getriebe: Achtgangautomatik • Leistung: 340 PS • Verbrauch: 9,0 l/100 km • CO2: 209 g/km • 0 – 100 km/h: 5,3 s • Höchstgeschwindigkeit: 260 km/h • Länge x Breite x Höhe in m: 4,47 x 1,92 x 1,31 • Kofferraum: 196 l • Leergewicht: 1.597 kg • Preis: 73.400 Euro F-Type S• Modell: Jaguar F-TYPE S • Motor: 3,0-Liter-V6 mit Kompressoraufladung • Getriebe: Achtgangautomatik • Leistung: 380 PS • Verbrauch: 9,1 l/100 km • CO2: 213 g/km • 0 – 100 km/h: 4,9 s • Höchstgeschwindigkeit: 275 km/h • Leergewicht: 1.614 kg • Preis: 84.900 Euro Der V8• Modell: Jaguar F-TYPE V8 S • Motor: 5,0-Liter-V8 mit Kompressoraufladung • Getriebe: Achtgangautomatik • Leistung: 495 PS • Verbrauch: 11,1 l/100 km • CO2: 259 g/km • 0 – 100 km/h: 4,3 s • Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h • Leergewicht: 1.665 kg • Preis: 99.900 Euro Quelle: MOTOR-TALK |
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