Auf dem Pariser Autosalon im Oktober 2010 wurde der Citroën DS4 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Schon vor dem Verkaufsstart gibt es den ersten Preis: Internetnutzer wählten das Modell zum schönsten Auto des Jahres. Kann man den Citroën DS überhaupt wieder auflegen? Über die Schönheit des Klassikers, der von 1955 bis 1975 gebaut wurde, kann man geteilter Meinung sein – in puncto Innovationskraft, Zukunftsträchtigkeit und auch Exzentrik und Charme wird man wenig andere Autos finden, die der Déesse auch nur nahekommen. Einfach nur modern und schick zu sein, das hat schon den Nachfolgemodellen nie ausgereicht, um sich an dieser Latte messen lassen zu können. Neuer Versuch: DS3, DS4 Entsprechend groß ist die Hypothek, die sich Citroën 2009 auflud, indem man das Buchstabenkürzel DS wiederbelebte. Für Fans der Marke wird dadurch der Quervergleich zu dem, was Citroën früher mal ausmachte, geradezu provoziert. Früher, als alles besser war und Doppelwinkel, Einspeichenlenkrad, Hydropneumatik und Lupentacho noch untrennbar verbundene Begriffe waren. Aber irgendwann muss auch mal Schluss sein mit dem Nachweinen. Anders als in diesem Früher bezeichnet DS heute kein bestimmtes Modell mehr. Vielmehr wollen die Franzosen eine komplette, zweite Modellreihe neben der normalen Palette aufziehen. Gezielt wird dabei auf Kunden, die das Besondere in Design, Technik, Ausstattung, Fahrerlebnis usw. suchen. Die sich bei ihrem Auto also etwas wünschen, das die Marke Citroën in ihrer Geschichte verkörperte wie kaum eine andere, das in den letzten Jahren aber immer mehr abhanden gekommen sind. Schönheitspreis Den Anfang machte im vergangenen Jahr der DS3. Mit dem Citroën DS4 folgt in diesem Jahr, angekündigt ab dem Frühjahr, die nächstgrößere Variante. Wäre eine Déesse oder ein Méhari zum schönsten Auto des Jahres gewählt worden? Dem DS4 ist es wiederfahren. Über 60.000 Internetnutzer aus 62 Ländern haben abgestimmt, der Preis wurde am 27. Januar 2011 anlässlich der offiziellen Zeremonie des 26. Internationalen Automobilfestivals überreicht. Daneben gab es noch einen Jurypreis für den schönsten Innenraum. In der Tat hat man bei Citroën vieles versucht, um den DS4 möglichst besonders wirken zu lassen. Der groß dimensionierte Doppelwinkel am Bug leitet eine Karosserie ein, die gleichzeitig Coupé, Viertürer und SUV sein will. Sie wirkt dabei durchaus markant, dynamisch, gut proportioniert und absolut von heute. Aber dann eben doch nicht, wie die Déesse anno 1955, wie von übermorgen. Im Innenraum umgibt den DS4-Piloten der mondäne Charme französischer Luxusauffassung. Opulent ausgeformte, genarbte Ledersitze und eine farblich darauf abgestimmte Konsole mit zumindest ein bisschen außergewöhnlichen Rundinstrumenten prägen das Bild. Wenn der DS4 in den nächsten Monaten in die Autohäuser kommt, wird man sich auch von seinen inneren Werten ein genaueres Bild machen können. (bmt)
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 29.01.2011
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