Vom Alfa 4C Spider träumen wir seit der Enthüllung des Coupés. In Detroit zeigen die Italiener endlich die Serienversion. Doch auf die Straße kommt sie noch lange nicht.
Von MOTOR-TALK-Reporter Wolfgang Gomoll Detroit/USA - Bei Alfa Romeo gab es in den vergangenen Jahren nur eine Neuheit, den 4C. Eine Mittelklasselimousine und ein neues Crossover-SUV lassen noch auf sich warten. Deshalb schneiden die Italiener ihre Salamischeiben besonders dünn. Nach zahllosen Messepremieren des geschlossenen 4C, folgt nun die gleiche Taktik bei der offenen Version. Die in Detroit präsentierte Serienvariante gleicht der sehr seriennahen Studie aus Genf wie ein 4C dem anderen. Der einzige Unterschied sind leicht modifizierte Scheinwerfer. Gewicht: 60 Kilogramm mehr als das CoupéAngesichts des Kohlefaser-Monocoques war klar, dass der 4C kein echtes Cabrio werden kann. Deshalb haben die Italiener ihre kleine Rennmaschine in einen Targa verwandelt, der den Namen "Spider" trägt. Die Arbeitsanweisung lautete: Dach raus und möglichst wenig Material rein. Schließlich sollten sich optische Veränderungen, Kosten und Produktionsaufwand im Rahmen halten. Damit die Karosserie trotz des fehlenden Dachs verwindungssteif bleibt, sind Überrollbügel, Windschutzscheibenrahmen und Spoiler aus Kohlefaser. Das hält auch das Übergewicht im Rahmen. Der Spider wiegt nur 60 Kilogramm mehr als das Coupé, das trocken 895 Kilogramm auf die Waage bringt. In 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/hBeim Rest des Fahrzeugs konnten die Italiener auf die fahraktive Basis des Coupés zurückgreifen: 1,8-Liter-Turbomotor, 240 PS, Doppelkupplungsgetriebe. Die Fahrleistungen dürften die Oben-ohne-Fans begeistern. In 4,5 Sekunden spurtet der Spider von 0 auf 100 km/h, die Spitzengeschwindigkeit liegt jenseits der 250-km/h-Marke. Wie beim Coupé dürfte auch im Spider ein elektronisches Sperrdifferential, das mit Bremseingriffen agiert, an Bord sein. Ein Alfa Romeo ist nur ein Alfa Romeo, wenn es aus seinen Endrohren in den schönsten Tönen knallt. Beim 4C Spider sorgen dafür eine Auspuffanlage aus Titan und Kohlefaser sowie ein Ventil, das sich per Knopfdruck öffnet und den Abgasen freien Lauf lässt. Bis sich die Alfisti an dieser Verbrennungssymphonie ergötzen dürfen, vergeht aber noch einige Zeit. Der Alfa Romeo 4C Spider kann zwar schon im Februar 2015 bestellt werden, allerdings wird die Lieferzeit ähnlich lang wie beim Coupé ausfallen. Und auf das wartet man derzeit rund 18 Monate. Mit der ersten Fahrt im eigenen Spider wird es demnach erst 2016 was. Preise sind noch nicht bekannt, das Coupé kostet mindestens 50.500 Euro. |