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Ford kaufte Tesla Model X - Dearborn zahlt über Listenpreis

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Ein branchenüblicher Vorgang landete in der Wirtschaftspresse: Ford-Mitarbeiter wurden in Detroit mit einem Tesla Model X gesehen, das Ford weit über Listenpreis kaufte.

An so einem Tesla-SUV möchte Ford das Know-how und die Fertigungsmethoden des Wettbewerbers studieren - und zahlte dafür einen saftigen Aufschlag auf den Listenpreis An so einem Tesla-SUV möchte Ford das Know-how und die Fertigungsmethoden des Wettbewerbers studieren - und zahlte dafür einen saftigen Aufschlag auf den Listenpreis Quelle: Tesla

Detroit - 199.950 US-Dollar kostete der Spaß die Ford-Buchhaltung. 55.000 Dollar mehr, als auf dem Preisschild steht. Das ist in der Autobranche nicht viel Geld. Eine Meldung wird aus diesem Posten nur, weil Ford das Geld für einen neuen Tesla ausgab.

So früh wie möglich wollte Ford ein Tesla-SUV vom Typ Model X besitzen, und kaufte über einen Zwischenhändler ein Exemplar an – mit deutlichem Aufschlag. Der Listenpreis des E-SUV beträgt nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg 144.950 US-Dollar.

Dass Autohersteller direkt nach Marktstart Konkurrenzprodukte aufkaufen, ist normal. Sie fahren die Wagen, sezieren sie, wollen sehen, ob sie etwas lernen können. Vermutlich haben auch andere Automobilkonzerne wie General Motors und Toyota bereits ein Model X gekauft.

Model X Nummer 64

Aber: Sie wurden dabei bisher nicht beobachtet. Der Tesla in Ford-Besitz wurde mehrfach in Detroit gesehen, am Steuer erkannten Passanten zum Beispiel den Lincoln-Chefdesigner David Woodhouse. Er entwarf das Lincoln Navigator Concept, das Ford – wie Tesla das Model X – mit Flügeltüren ausstaffierte.

Bloomberg grub tief und fand den Erstbesitzer sowie die Zulassungspapiere. Demnach kaufte den Wagen zuerst ein Unternehmer aus Kalifornien. Das Anrecht, das Auto zu kaufen, erwarb er in Teslas Bonus-Programm durch die Vermittlung von 11 Model S, sagte er gegenüber Bloomberg.

Die Ford-Zentrale in Dearborn bei Detroit (Michigan/USA) Die Ford-Zentrale in Dearborn bei Detroit (Michigan/USA) Quelle: dpa/Picture Alliance Er habe den Wagen dann jedoch lediglich entgegengenommen und sofort mit Gewinn weiterverkauft. Über einen Zwischenhändler landete das Model X bei Ford. Das Besondere: Laut Bloomberg handelt es sich um das 64. Model X, das gefertigt wurde. Damit gehört das SUV zur „Founder Series“. Davon wurden weniger als 100 Stück gebaut und meist an hochrangige Tesla-Mitarbeiter und Freunde der Firma abgegeben.

Ford bestätigte den Einkauf: „Es ist übliche Branchenpraxis, Produktionsmodelle der Wettbewerber zu kaufen, sobald sie erhältlich sind“, zitiert Bloomberg aus einer Stellungnahme des Konzerns. Manchmal bedeute dies auch, dass man mehr zahle als den Listenpreis, um das Auto so früh wie möglich zu bekommen.

Erste Model X mit Qualitätsproblemen

Wenn Ford etwas über Qualitätsprobleme beim Produktionsanlauf lernen möchte, könnte das Tesla Model X guten Lehrstoff bieten. „Consumer Reports“ berichtet unter anderem von Defekten bei den „Falcon Wing“-Türen. Sie sollen nicht schließen oder wegen ausfallender Sensoren gegen Hindernisse krachen. Andere verbiegen lose Chromleisten oder lassen sich von innen nicht öffnen.

Kunden bemängeln demnach außerdem Software-Pannen, den Blick verzerrende Frontscheiben, eine zu schwache Heizung, zu große Bauteil-Toleranzen im Innenraum, schlechte Lackqualität oder nicht funktionierende Rücksitze. Der letzte Punkt veranlasste Tesla bereits zu einem Rückruf.

Tesla arbeite eng mit jedem betroffenen Besitzer zusammen, um die Probleme zu beheben, teilte das Unternehmen „Consumer Reports“ mit. Tesla werde dies so lange tun, bis jeder Käufer völlig zufrieden sei. Man wolle die zuverlässigsten Autos der Welt bauen.

 

Quelle: Bloomberg

Avatar von bjoernmg
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