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Airbag-Rückruf: 7 Hersteller betroffen - Defekte Airbags sorgen für neuen Rückruf-Rekord

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Der Rückruf wegen defekter Airbags schlägt immer größere Wellen und trifft nun auch Ford, Chrysler und BMW. Außerdem sorgt er für einen neuen Rückruf-Rekord in den USA.

Mittlerweile sind bereits sieben Autohersteller von dem Airbag-Rückruf betroffen Mittlerweile sind bereits sieben Autohersteller von dem Airbag-Rückruf betroffen Quelle: P_Wei - istockphoto.com

Detroit – Das Jahr 2014 könnte als das Jahr der Rückrufe in die Autogeschichte eingehen. Während Mary Barra gegen Millionenklagen und neue Vorwürfe im Zündschloss-Skandal kämpft, schlägt der Airbag-Rückruf neue Wellen. Nach den japanischen Herstellern Toyota, Nissan, Mazda und Honda sind nun auch Ford, Chrysler und BMW von der Aktion betroffen.

Nach Angaben der „Detroit News“ muss Ford in den USA 58.000 Autos wegen mangelhafter Frontairbags zurückrufen, unter anderem den Mustang der Modelljahre 2005 bis 2007. Honda hat angekündigt, weitere zwei Millionen Autos in drei separaten Aktionen in die Werkstätten zu rufen. Die anderen Hersteller sind teilweise noch mit Zählen beschäftigt.

Zulieferer informiert die Behörden selbst

All das hat einen vergleichsweise kleinen Grund: einen defekten Airbag-Generator des japanischen Autozulieferers Takata, der alle sieben Autobauer beliefert. Bereits im vergangenen Jahr wurden Millionen der defekten Airbags getauscht. Jetzt geht der Rückruf in die nächste Runde.

Der BMW E46 muss erneut in die Werkstatt - schuld sind defekte Frontairbags Der BMW E46 muss erneut in die Werkstatt - schuld sind defekte Frontairbags Quelle: BMW Takata hat die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA selbst darüber informiert, dass noch mehr Airbags betroffen sein können. Vor allem in Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit könnten die defekten Generatoren beim Auslösen des Airbags brechen und die Insassen verletzen.

Die NHTSA hat daraufhin mehrere Autohersteller gebeten, die Airbags austauschen zu lassen, millionenfach. In Kombination mit dem GM-Sicherheitsdebakel steigt die Zahl der zurückgerufenen Autos nun auf einen neuen Jahresrekord in den USA. Laut „Detroit News“ haben die Autohersteller, inklusive kleiner Hersteller und Zweiradbauer, im Jahr 2014 bislang 31 Millionen Autos in die Werkstätten beordert. 17,7 Millionen davon stammen von GM. Im bisherigen Rekordjahr 2004 wurden 30,8 Millionen Autos zurückgerufen, im gesamten Jahr, wohlgemerkt.

BMW startet Rückruf, aber nicht in Deutschland

Als bislang einziger deutscher Hersteller ist BMW von dem Airbag-Rückruf betroffen. Die Bayern mussten bereits 2013 bei rund 220.000 Fahrzeugen der 3er-Reihe nachbessern. Nun hat die NHTSA den Autobauer gebeten, bei weiteren Fahrzeugen die Airbags auszutauschen. Wie viele BMW 3er (2000–2006) davon betroffen sind, ist noch unklar, schreibt „Spiegel Online“ unter Berufung auf einen Der Mazda6 ist auch von dem Rückruf betroffen (2001-2003) Der Mazda6 ist auch von dem Rückruf betroffen (2001-2003) Quelle: Mazda Unternehmenssprecher. In Deutschland werde BMW jedoch keinen Rückruf starten. Zunächst wolle man die Ergebnisse der Untersuchung in den USA abwarten.

Honda, Mazda und Nissan müssen auch hierzulande Fahrzeuge zurückrufen. Bei Honda sind es laut „Spiegel Online“ 34.889 Autos, darunter der Accord aus dem Jahr 2003 und der Civic aus den Jahren 2001 bis 2003. Mazda bessert bei 20.300 Mazda6 aus den Jahren 2001 bis 2003 nach. Nissan hat noch keine Angaben dazu gemacht, welche und wie viele Autos in Deutschland betroffen sind.

Die steigende Zahl der Rückrufe in den vergangenen Jahren führen Experten auf die Gleichteile-Strategie der Hersteller zurück. Sie erhöhe die Verwundbarkeit erheblich, heißt es in einer Analyse des Centers of Automotive der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach aus dem vergangenen Jahr. Bislang traf die Kritik allerdings meist die großen Automobilkonzerne wie Toyota. Durch zugekaufte Bauteile eines Zulieferers kann es aber auch kleinere Unternehmen treffen, wie das aktuelle Beispiel zeigt.

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