Mit dem jährlichen Mängelreport will die Dekra vor allem Gebrauchtwagenkäufern eine Orientierung bieten. Unterteilt nach Fahrzeugklassen und Laufleistungen, werden über 15 Millionen Fahrzeugprüfungen ausgewertet. In diesem Jahr holen deutsche Autos 18 von 24 Spitzenplätzen. Die Sieger im Gesamtklassement sind dabei der Opel Insignia und der Audi A6. Der Opel Insignia ist mit einer Quote von 96,1 Prozent das Fahrzeug mit der besten Einzelwertung. Er setzte sich knapp gegen den Ford Fiesta (95,8 Prozent) und den Toyota Prius (95,6 Prozent) durch. Der Audi A6 ist dagegen „Bester aller Klassen“ über alle Laufleistungsbereiche, und zwar im dritten Jahr in Folge. Auf Platz zwei folgt der BMW 3er, Bronze geht an den VW Passat. Die Bewertung „Bester aller Klassen‘ soll die ganze Nutzungsperiode in die Bewertung einbeziehen und so ein echtes Qualitätsurteil über längere Laufleistungen abgeben. Die Dekra wertet dabei ausschließlich gebrauchtwagenspezifische Mängel aus. Das sind beispielsweise Korrosion an der Auspuffanlage oder Spiel an der Radaufhängung. Mängel, die eher dem Wartungsverhalten des Halters zuzurechnen sind, werden dagegen nicht berücksichtigt. Das betrifft z.B. abgefahrene Reifen oder verschlissene Wischerblätter. Häufigste Mängel Häufige Probleme am Fahrwerk von Gebrauchtwagen sind ausgeschlagene Spurstangen- und Traggelenke, gebrochene Federn, zu viel Spiel an Stabilisatoren und Querlenkern sowie undichte Stoßdämpfer. Bei den Motoren war Ölverlust an Motor und Getriebe ein besonders häufiger Mangel. Auch Fehlermeldungen der Abgaselektronik, eingerissene Staubmanschetten an der Antriebswelle und undichte Auspuffanlagen traten sehr oft auf. Im Bereich Karosserie waren insbesondere Steinschlag an der Frontscheibe, Rost am Schweller und lose Stoßfänger öfter zu beanstanden. Einige Mängel stuft die Dekra als besonders sicherheitsrelevant ein: Das sind im Bereich Bremsen z.B. Fehler an den Bremsscheiben, verschlissene Bremsbeläge, poröse Bremsschläuche oder eine einseitige oder unzureichende Bremswirkung. Im Bereich Elektrik beanstandeten die Prüfer häufig zu hoch eingestellte Scheinwerfer, Ausfälle der Leuchtweitenregulierung und defekte Leuchten. Mängel steigen proportional zur Laufleistung und antiproportional zur Fahrzeuggröße Je kleiner die Autos, desto mehr Mängel treten an ihnen auf. Kleinwagen zeigten zu knapp einem Drittel relevante Mängel (31,2 Prozent). Es folgen Kompaktwagen (27 Prozent), sowie Oberklasse, Sportwagen und Vans mit rund 25-26 Prozent. Am stabilsten sind laut Dekra Geländewagen: Hier zeigten nur 22,2 Prozent Mängel. Mit zunehmender Laufleistung nehmen Mängel dabei drastisch zu. In der Kompaktklasse ist der Anteil der mängelbehafteten Autos im Laufleistungsbereich 100.000 bis 150.000 Kilometer mit 46,3 Prozent beispielsweise fast viermal so hoch wie im Bereich 0 bis 50.000 Kilometer (11,9 Prozent). Besonders wissenswert: Überproportional häufig handelte es sich dabei um besonders gravierende Mängel. Sieger nach Fahrzeugklassen Bei den Kleinwagen siegte der Ford Fiesta vor dem Renault Twingo und dem Toyota Yaris. In der Kompaktklasse bewiesen sich der Toyota Prius, der VW Golf VI und der Volvo C30 als besonders mängelarm. In der Mittelklasse gewann der Gesamtsieger Opel Insignia vor dem Audi A4 und dem Ford Mondeo. Die Oberklasse holte sich erneut der Audi A6, auf den Plätzen folgen der BMW 5er und die S-Klasse von Mercedes-Benz. Die mängelärmsten Sportwagen waren Mazda MX-5 und VW Eos vor dem Audi TT. Bei den Geländewagen sind Japaner vorn: Honda CR-V, Toyota RAV4 und Nissan Qashqai machen die Tribünenplätze unter sich aus. Bei den Vans setzt sich der Golf Plus vor Nissan Note und Toyota Corolla Verso in Szene. Bei den Transportern war der Mercedes-Benz Sprinter am besten, gefolgt von Fiat Ducato und VW Crafter. Der detaillierte Dekra-Mängelreport 2011 erscheint am 13.Januar 2011im auto, motor und sport Gebrauchtwagen Spezial 2011. (bmt)
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 16.12.2010
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